Höwedes: Der Weltmeister ist zurück

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes, für den heute (ab 20 Uhr, live auf Sky) am 6. Spieltag der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt eine viermonatige Verletzungspause endgültig Geschichte sein soll.

Im Sommer 2014 hat der Fußballer Benedikt Höwedes etwas durchaus Sinnvolles gemacht: In Brasilien holte er mit Deutschland den vierten Stern. Im Sommer 2015 hatte der Fußballer Höwedes Pause vom Fußball, der Mensch Höwedes hat dafür etwas durchaus Sinnvolles gemacht: In Ratingen trat er von den Traualtar, mit seiner Jugendliebe Lisa ging er einen unbefristeten Vertrag ein. Herz, Bauch, Hirn - und im richtigen Augenblick auch der Mund - hatten "Ja" gesagt. Gegenüber der Internetseite von Schalke 04 hat er über die Zeremonie und seinen Gemütszustand sogar noch mehr gesagt. Nämlich dies: "Es war ein traumhaft schönes Wochenende für meine Frau und mich. Ich bin sehr glücklich."

Vertragsverlängerung auf Schalke - eine Herzensangelegenheit

Aus Sicht von Höwedes hat Höwedes den Sommer 2015 also mindestens so produktiv gestaltet wie den Sommer 2014, er geht nun als Weltmeister und Göttergatte durchs Leben. Generell war der 27-Jährige recht fleißig im postweltmeisterlichen Sommer. Auch im Fußball hat er eine Jugendliebe, auch dieser Jugendliebe hat er im Sommer 2015 die Treue gehalten. Zwar nicht unbefristet, doch auch bei dieser Bindung waren wesentliche Organe involviert. "Mein Herz und mein Bauchgefühl haben mir gesagt, dass mein Weg auf Schalke noch nicht vorbei ist", sagte er Schalke04.de.

Auf seiner Facebook-Seite hat er seine Entscheidung dann noch einmal mit emotionalen Zeilen begründet: "Liebe Schalker, seit 14 Jahren darf ich das königsblaue Trikot tragen. Ich bin dankbar für einen Verein zu spielen, dessen Herz aus Fleisch und Blut ist. Im Moment, als sich Anfragen konkretisierten, stellte sich für mich die Frage, ob ich mich mit einer Rückrunde wie der letzten aus Liga und von Euch verabschieden möchte. Nein!"

Die Vermutung ist naheliegend und zudem richtig: Schalkes zweite Halbserie der Saison 2014/2015 war gehörig vermurkst - lediglich 21 Punkte und ein Torverhältnis von minus 5 (!) haben die Königsblauen um mehr als Kleinigkeiten an der Königklasse vorbeikatapultiert. Saisonziel verfehlt. Zwei erfreuliche Nebeneffekte hatte die Misere - zunächst, dass Höwedes alles Werben aus aller Welt zwar gehört, aber nicht erhört hat. Diese Botschaft steht: Womöglich war es diesmal knapp, gleichwohl: Der Käpt'n bleibt ein Knappe.



Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes, für den heute (ab 20 Uhr, live auf Sky) am 6. Spieltag der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt eine viermonatige Verletzungspause endgültig Geschichte sein soll.

Im Sommer 2014 hat der Fußballer Benedikt Höwedes etwas durchaus Sinnvolles gemacht: In Brasilien holte er mit Deutschland den vierten Stern. Im Sommer 2015 hatte der Fußballer Höwedes Pause vom Fußball, der Mensch Höwedes hat dafür etwas durchaus Sinnvolles gemacht: In Ratingen trat er von den Traualtar, mit seiner Jugendliebe Lisa ging er einen unbefristeten Vertrag ein. Herz, Bauch, Hirn - und im richtigen Augenblick auch der Mund - hatten "Ja" gesagt. Gegenüber der Internetseite von Schalke 04 hat er über die Zeremonie und seinen Gemütszustand sogar noch mehr gesagt. Nämlich dies: "Es war ein traumhaft schönes Wochenende für meine Frau und mich. Ich bin sehr glücklich."

Vertragsverlängerung auf Schalke - eine Herzensangelegenheit

Aus Sicht von Höwedes hat Höwedes den Sommer 2015 also mindestens so produktiv gestaltet wie den Sommer 2014, er geht nun als Weltmeister und Göttergatte durchs Leben. Generell war der 27-Jährige recht fleißig im postweltmeisterlichen Sommer. Auch im Fußball hat er eine Jugendliebe, auch dieser Jugendliebe hat er im Sommer 2015 die Treue gehalten. Zwar nicht unbefristet, doch auch bei dieser Bindung waren wesentliche Organe involviert. "Mein Herz und mein Bauchgefühl haben mir gesagt, dass mein Weg auf Schalke noch nicht vorbei ist", sagte er Schalke04.de.

Auf seiner Facebook-Seite hat er seine Entscheidung dann noch einmal mit emotionalen Zeilen begründet: "Liebe Schalker, seit 14 Jahren darf ich das königsblaue Trikot tragen. Ich bin dankbar für einen Verein zu spielen, dessen Herz aus Fleisch und Blut ist. Im Moment, als sich Anfragen konkretisierten, stellte sich für mich die Frage, ob ich mich mit einer Rückrunde wie der letzten aus Liga und von Euch verabschieden möchte. Nein!"

Die Vermutung ist naheliegend und zudem richtig: Schalkes zweite Halbserie der Saison 2014/2015 war gehörig vermurkst - lediglich 21 Punkte und ein Torverhältnis von minus 5 (!) haben die Königsblauen um mehr als Kleinigkeiten an der Königklasse vorbeikatapultiert. Saisonziel verfehlt. Zwei erfreuliche Nebeneffekte hatte die Misere - zunächst, dass Höwedes alles Werben aus aller Welt zwar gehört, aber nicht erhört hat. Diese Botschaft steht: Womöglich war es diesmal knapp, gleichwohl: Der Käpt'n bleibt ein Knappe.

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Fast vier Monate Pause nach Bänderanriss im Sprunggelenk

Höwedes hat in den vergangenen Wochen also die wesentlichen Angelegenheiten in seinem Leben in die richten Bahnen geleitet. Er hatte Zeit und Muße dafür, weil eine wichtige Angelegenheit aus der Spur geraten war: sein Körper. Am vorletzten Spieltag der vergangenen Spielzeit hatte sich Höwedes in der Partie gegen Paderborn eine Verletzung zugezogen, die schmerzhaft war und schmerzhaft klingt: Neben dem Syndesmoseband im linken Sprunggelenk war auch das Delta-Band vom Innenband nahezu komplett abgerissen.

Die Verletzung war daneben und vor allem: langwierig. Entgegen den ersten Prognosen reiste Höwedes zwar mit dem Team zur Saisonvorbereitung ins Trainingslager. Im Schlosshotel am Wörthersee bezog Schalke Quartier, und Höwedes war dabei. Aber nicht, um zu trainieren, nicht um zu spielen, auch nicht, um auf den Spuren von Roy Black zu wandeln. Sondern um dabei zu sein, um das Team zu erleben, um damit seiner Rolle als Kapitän nachzukommen. In seinen Worten: "Ich wollte die Nähe zur Mannschaft haben, Zeit mit den Jungs verbringen. Und natürlich möchte ich auch die gute Stimmung aufsaugen. Mit guter Laune und einem guten Gefühl heilen Wunden häufig schneller."

Höwedes: "Man merkt, dass Breitenreiter richtig Bock auf Schalke hat"

Ein weiterer und ganz wesentlicher Grund war dieser: André Breitenreiter. Schalke 04 hat einen neuen Trainer, wer will, kann darin den zweiten positiven Aspekt der vielen negativen Ergebnisse der Rückrunde 2014/2015 ausmachen. Und nicht nur der neue Trainer tendiert zu dieser Sicht, auch Höwedes ist begeistert vom Nachfolger Roberto di Matteos. Höwedes erster Eindruck in Sätze gegossen: "Man merkt, dass er richtig Bock auf diese Aufgabe hat und unsere Mannschaft weiterentwickeln möchte. Ich habe das Funkeln in seinen Augen gesehen, als wir uns das erste Mal getroffen haben. Das hat mich absolut überzeugt." Die Hymne geht noch weiter: "Der Trainer ist einerseits locker, andererseits führt er das Team mit einem ganz tollen Stil. Andre Breitenreiter passt hervorragend zum FC Schalke 04 und versprüht mit seiner Art sehr viel Euphorie."

Höwedes hat sich davon anstecken lassen. Er hat den Kopf oben behalten, hat hart und beharrlich gearbeitet. Und er wurde belohnt. Schritt für Schritt hat er sich zurück gekämpft, beim Europa-League-Spiel in Nikosia gehörte er wieder zum Kader, der nächste kleine Schritt folgte am vergangenen Wochenende: Beim 1:0-Auswärtserfolg in Stuttgart stand Höwedes nicht nur im Kader, sondern auch auf dem Rasen. Für eine Minute, der Weltmeister wurde in der 89. für Max Meyer eingewechselt.

Startelf gegen Frankfurt? Erst mal "langsam rantasten"

Wenig Spielzeit, viel Wirkung, eine Einwechslung als Signal: Höwedes ist zurück. Und bereit für die Startformation? Ausgerechnet vor dem Spiel gegen Frankfurt? Mit der Eintracht verbindet Höwedes eine spezielle Beziehung. Die Erinnerungen sind nicht nur positiv, aber auch. Seine Bilanz mit Schalke ist so negativ wie gegen kaum einen anderen Verein. Erst sieben Mal spielte er gegen die Hessen, zwei Siege, drei Remis und zwei Niederlagen sind ein nur mäßiges Team-Zeugnis. Beim Blick auf die individuellen Werte ändert sich das Bild. Höwedes war ziemlich konstant ziemlich gut gegen die SGE - und er hat ziemlich häufiges Zählbares zustande gebracht. Zwei Tore und eine Vorlage stehen in des Verteidigers Bilanz, nur gegen die Bayern war Höwedes noch erfolgreicher.

Was einen Einsatz von Beginn an betrifft, gibt sich der Weltmeister zurückhaltend, er ist erfahren genug, um zu wissen, dass zu viel Ehrgeiz auch hinderlich sein kann. "Wir müssen uns da langsam rantasten und wollen jetzt auch nichts überstürzen, sondern dosiert und langsam da rangehen", sagt Höwedes. Aber natürlich hat er nach seinem Comeback in Stuttgart Lust auf mehr Fußball als lediglich eine Minute. Die Frage, wie es so war, wieder Rasen unter den Füßen zu spüren, beantwortet Höwedes wenig überraschend und gleichwohl vielsagend: "Es hat sich sehr gut angefühlt."