Heynckes: "Löw demonstrierte bei WM hohe Kunst des Coachings"

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Trainerlegende Jupp Heynckes über die Wahl von Bundestrainer Joachim Löw zu seinem Nachfolger als Welttrainer und den dritten Platz von Weltmeister Manuel Neuer bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres.

DFB.de: Herr Heynckes, sind Sie zufrieden mit Ihrem Nachfolger als Welttrainer?

Jupp Heynckes: Für mich kamen nur zwei Kandidaten für diese Ehrung in Frage, Joachim Löw und Carlo Ancelotti. Aber in einem Jahr, in dem eine Weltmeisterschaft stattgefunden hat, kann es letztlich nur eine Option geben, den Trainer, der den WM-Titel geholt hat, also Joachim Löw. Mehr ist mit einer Nationalmannschaft nicht möglich. Der Bundestrainer hat in Brasilien einen klasse Job gemacht und ist verdient Welttrainer geworden.

DFB.de: Worin bestehen Löws Verdienste beim Titelgewinn?

Heynckes: Schon im WM-Vorfeld hatte es riesige personelle Probleme gegeben. Löw hat eine klare und gute Auswahl bei der Kaderzusammenstellung getroffen, er wusste, auf wen er sich verlassen konnte. Beim Turnier selbst demonstrierte er die hohe Kunst des Coachings; er verstand es, selbst lange verletzte Spieler zu motivieren und zu integrieren. Jeder fühlte sich wichtig, jedem war bewusst, dass es um die Mannschaft und um das Gesamtwerk ging. Das hat Joachim Löw großartig gemacht. Deutschland holte den World Cup, weil wir ein Team hatten, das die Führungsspieler, besonders aber der Trainer zusammenhielt.

DFB.de: Verändert diese hohe persönliche Auszeichnung das Leben eines Trainers?

Heynckes: Sie verändert nicht den Menschen, sondern ist eine Bestätigung der Arbeit einer langen Laufbahn und der Höhepunkt. Da man als Trainer auch andere Zeiten erlebt hat, geht man mit einer solchen Ehrung sehr bewusst um.

DFB.de: Wie bewerten Sie, dass Manuel Neuer nicht Weltfußballer wurde?

Heynckes: Ich hatte eigentlich mit Manuel als Weltfußballer gerechnet. Er ist nicht nur Torhüter, sondern zusätzlich Libero. Und da gab es seit Franz Beckenbauer keinen besseren als Manuel. Er hätte diese Auszeichnung als Profi und als Persönlichkeit absolut verdient. Aber auch Cristiano Ronaldos Wahl hat ihre Berechtigung. Er hat unheimlich viele Tore erzielt und ist ein außergewöhnlicher Stürmer. Aus internen Quellen höre ich, dass er ein Topprofi ist, fleißig, engagiert und wahnsinnig ehrgeizig. Und in jüngster Vergangenheit ist Cristiano Ronaldo noch besser geworden.

[dfb]

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Trainerlegende Jupp Heynckes über die Wahl von Bundestrainer Joachim Löw zu seinem Nachfolger als Welttrainer und den dritten Platz von Weltmeister Manuel Neuer bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres.

DFB.de: Herr Heynckes, sind Sie zufrieden mit Ihrem Nachfolger als Welttrainer?

Jupp Heynckes: Für mich kamen nur zwei Kandidaten für diese Ehrung in Frage, Joachim Löw und Carlo Ancelotti. Aber in einem Jahr, in dem eine Weltmeisterschaft stattgefunden hat, kann es letztlich nur eine Option geben, den Trainer, der den WM-Titel geholt hat, also Joachim Löw. Mehr ist mit einer Nationalmannschaft nicht möglich. Der Bundestrainer hat in Brasilien einen klasse Job gemacht und ist verdient Welttrainer geworden.

DFB.de: Worin bestehen Löws Verdienste beim Titelgewinn?

Heynckes: Schon im WM-Vorfeld hatte es riesige personelle Probleme gegeben. Löw hat eine klare und gute Auswahl bei der Kaderzusammenstellung getroffen, er wusste, auf wen er sich verlassen konnte. Beim Turnier selbst demonstrierte er die hohe Kunst des Coachings; er verstand es, selbst lange verletzte Spieler zu motivieren und zu integrieren. Jeder fühlte sich wichtig, jedem war bewusst, dass es um die Mannschaft und um das Gesamtwerk ging. Das hat Joachim Löw großartig gemacht. Deutschland holte den World Cup, weil wir ein Team hatten, das die Führungsspieler, besonders aber der Trainer zusammenhielt.

DFB.de: Verändert diese hohe persönliche Auszeichnung das Leben eines Trainers?

Heynckes: Sie verändert nicht den Menschen, sondern ist eine Bestätigung der Arbeit einer langen Laufbahn und der Höhepunkt. Da man als Trainer auch andere Zeiten erlebt hat, geht man mit einer solchen Ehrung sehr bewusst um.

DFB.de: Wie bewerten Sie, dass Manuel Neuer nicht Weltfußballer wurde?

Heynckes: Ich hatte eigentlich mit Manuel als Weltfußballer gerechnet. Er ist nicht nur Torhüter, sondern zusätzlich Libero. Und da gab es seit Franz Beckenbauer keinen besseren als Manuel. Er hätte diese Auszeichnung als Profi und als Persönlichkeit absolut verdient. Aber auch Cristiano Ronaldos Wahl hat ihre Berechtigung. Er hat unheimlich viele Tore erzielt und ist ein außergewöhnlicher Stürmer. Aus internen Quellen höre ich, dass er ein Topprofi ist, fleißig, engagiert und wahnsinnig ehrgeizig. Und in jüngster Vergangenheit ist Cristiano Ronaldo noch besser geworden.