Heimspiel in Rio: Brasilianer beten für Deutschland

Ricardo Pitanga ist am Sonntag nach eigener Aussage Deutscher. Der Betreiber des Fan Club-Kiosk am Strand von Cabo Frio hofft inständig, dass die Deutschen das WM-Finale gegen Argentinien gewinnen. „Ich erwarte mindestens einen 8:1-Sieg für Deutschland“, scherzt Ricardo und lacht.

Während des Finaltags muss der Kiosk-Betreiber arbeiten, so wie auch am vergangenen Dienstag. Sein Geschäftspartner Baianinho hatte da in der internen Tipprunde der Kioskangestellten übrigens 6:0 für Deutschland getippt. Es sei ein trauriger Arbeitstag gewesen. Eigentlich wolle er das Wort „Fußball“ gar nicht mehr hören, gesteht Ricardo. Die Plätze vor den Bildschirmen im Kiosk waren komplett besetzt. Es waren einige Deutsche und Brasilianer, aber auch Argentinier und Kolumbianer da. „Außer den Brasilianern hat jeder zu Deutschland gehalten“, erinnert sich Ricardo. „Ich habe aber auch in der zweiten Halbzeit noch alle bedient, Geschäft ist Geschäft“, sagt Ricardo und lacht. Für das Finale am Sonntag ist Ricardo von einem Sieg Deutschlands überzeugt und hofft darauf auch inständig.

So wie Ricardo geht es auch den Angestellten im Domizil des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. Der junge Nicolas hat das 1:7 mit ein paar Freunden zu Hause geschaut. Das sei schon „sehr brutal“ für ihn gewesen. Für den Sonntag hat der 15-Jährige jetzt nur einen Wunsch: „Bitte, bitte Deutschland, gewinne.“ Sein Kollege Luis geht noch etwas weiter: „Deutschland wird auf jeden Fall gewinnen, ich bete dafür.“

„Nochmal bei den Gastgebern bedanken“

Auch Hotelmanager Octavio, der die Niederlage in Belo Horizonte im Stadion verfolgt hatte, hält nun zu Deutschland: „Ich hoffe und bete für Deutschland.“ Auch Simone hofft inständig auf einen deutschen Sieg und hat dafür noch einen ganz eigenen Grund. Die 45-Jährige war nach der Schmach in Sorge, dass sie von den deutschen Fans nach der Rückkehr ins Hotel Hohn und Spott ertragen müsse. „Aber ich war sehr positiv überrascht von der Freundlichkeit der Deutschen und dass sie uns zum Teil sogar getröstet haben.“

Die Sympathie der Fan Club-Mitglieder geht sogar noch weiter. Das Spiel um Platz drei am Samstag wollen sich alle in dem Fan Club-Kiosk in brasilianischen Farben anschauen. „Damit wollen wir uns auch nochmal bei den Gastgebern bedanken“, sagt Hausmeister Krause alias Tom Gerhardt, der sich in dem Kiosk und unter den anderen Fan Club-Mitgliedern „pudelwohl“ fühlt.

Fans sind fokussiert bis zum Schluss

Mehr noch als auf das brasilianisch-deutsche Freundschaftstreffen am Samstag fiebern die Fan Club-Mitglieder natürlich dem Sonntag entgegen. In der Sektion Rheinland etwa herrscht große Siegessicherheit. Dafür hat der ein oder andere sogar ein bisschen Ärger mit dem Arbeitgeber in Kauf genommen, da Montag eigentlich schon wieder der erste Arbeitstag sein sollte. Viele haben ihre Flüge umgebucht, um das große Finale nicht zu verpassen. Michael Meier freut sich nach drei WM-Halbfinals in Folge nun endlich auch auf ein Finale mit deutscher Beteiligung.

Der ein oder andere Fan hat sich neu ausgerüstet. Frank Vaassen etwa hat sich in Rio extra Federschmuck fürs Finale gekauft. Apropos Rio: Gut möglich, dass schon am Samstagabend die Christusstatue am Zuckerhut in schwarz-rot-gold erstrahlt. Laut der brasilianischen Zeitung „Estado de Sao Paulo“ will die Erzdiözese in Rio die Statue am Samstagabend von 19 bis 21 Uhr in den Farben einer der beiden Finalteilnehmer anstrahlen. Die Fans selbst dürften via Twitter unter Hashtag #ArmsWideOpen abstimmen, welche Farben das sein sollen. Bei der Gefühlslage der Brasilianer dürfte das Ergebnis der Abstimmung ziemlich klar sein. Heimspiel in Rio!

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Ricardo Pitanga ist am Sonntag nach eigener Aussage Deutscher. Der Betreiber des Fan Club-Kiosk am Strand von Cabo Frio hofft inständig, dass die Deutschen das WM-Finale gegen Argentinien gewinnen. „Ich erwarte mindestens einen 8:1-Sieg für Deutschland“, scherzt Ricardo und lacht.

Während des Finaltags muss der Kiosk-Betreiber arbeiten, so wie auch am vergangenen Dienstag. Sein Geschäftspartner Baianinho hatte da in der internen Tipprunde der Kioskangestellten übrigens 6:0 für Deutschland getippt. Es sei ein trauriger Arbeitstag gewesen. Eigentlich wolle er das Wort „Fußball“ gar nicht mehr hören, gesteht Ricardo. Die Plätze vor den Bildschirmen im Kiosk waren komplett besetzt. Es waren einige Deutsche und Brasilianer, aber auch Argentinier und Kolumbianer da. „Außer den Brasilianern hat jeder zu Deutschland gehalten“, erinnert sich Ricardo. „Ich habe aber auch in der zweiten Halbzeit noch alle bedient, Geschäft ist Geschäft“, sagt Ricardo und lacht. Für das Finale am Sonntag ist Ricardo von einem Sieg Deutschlands überzeugt und hofft darauf auch inständig.

So wie Ricardo geht es auch den Angestellten im Domizil des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. Der junge Nicolas hat das 1:7 mit ein paar Freunden zu Hause geschaut. Das sei schon „sehr brutal“ für ihn gewesen. Für den Sonntag hat der 15-Jährige jetzt nur einen Wunsch: „Bitte, bitte Deutschland, gewinne.“ Sein Kollege Luis geht noch etwas weiter: „Deutschland wird auf jeden Fall gewinnen, ich bete dafür.“

„Nochmal bei den Gastgebern bedanken“

Auch Hotelmanager Octavio, der die Niederlage in Belo Horizonte im Stadion verfolgt hatte, hält nun zu Deutschland: „Ich hoffe und bete für Deutschland.“ Auch Simone hofft inständig auf einen deutschen Sieg und hat dafür noch einen ganz eigenen Grund. Die 45-Jährige war nach der Schmach in Sorge, dass sie von den deutschen Fans nach der Rückkehr ins Hotel Hohn und Spott ertragen müsse. „Aber ich war sehr positiv überrascht von der Freundlichkeit der Deutschen und dass sie uns zum Teil sogar getröstet haben.“

Die Sympathie der Fan Club-Mitglieder geht sogar noch weiter. Das Spiel um Platz drei am Samstag wollen sich alle in dem Fan Club-Kiosk in brasilianischen Farben anschauen. „Damit wollen wir uns auch nochmal bei den Gastgebern bedanken“, sagt Hausmeister Krause alias Tom Gerhardt, der sich in dem Kiosk und unter den anderen Fan Club-Mitgliedern „pudelwohl“ fühlt.

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Fans sind fokussiert bis zum Schluss

Mehr noch als auf das brasilianisch-deutsche Freundschaftstreffen am Samstag fiebern die Fan Club-Mitglieder natürlich dem Sonntag entgegen. In der Sektion Rheinland etwa herrscht große Siegessicherheit. Dafür hat der ein oder andere sogar ein bisschen Ärger mit dem Arbeitgeber in Kauf genommen, da Montag eigentlich schon wieder der erste Arbeitstag sein sollte. Viele haben ihre Flüge umgebucht, um das große Finale nicht zu verpassen. Michael Meier freut sich nach drei WM-Halbfinals in Folge nun endlich auch auf ein Finale mit deutscher Beteiligung.

Der ein oder andere Fan hat sich neu ausgerüstet. Frank Vaassen etwa hat sich in Rio extra Federschmuck fürs Finale gekauft. Apropos Rio: Gut möglich, dass schon am Samstagabend die Christusstatue am Zuckerhut in schwarz-rot-gold erstrahlt. Laut der brasilianischen Zeitung „Estado de Sao Paulo“ will die Erzdiözese in Rio die Statue am Samstagabend von 19 bis 21 Uhr in den Farben einer der beiden Finalteilnehmer anstrahlen. Die Fans selbst dürften via Twitter unter Hashtag #ArmsWideOpen abstimmen, welche Farben das sein sollen. Bei der Gefühlslage der Brasilianer dürfte das Ergebnis der Abstimmung ziemlich klar sein. Heimspiel in Rio!