Hector: "Der Sieg kann noch mal einen Schub geben"

Jonas Hector hat den Ball schon unzählige Male über eine Distanz von elf Metern von A nach B befördert. So viel gezählt wie gestern Abend hat ein Werk seines Fußes noch nie. Hector nahm Anlauf, schoss, Buffon hechtete vergeblich. Drin war das Ding. Und drin war damit noch etwas anders – die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale der EM in Frankreich. Hector verwandelte den finalen Elfmeter, zum ersten Mal überhaupt bezwang Deutschland damit Italien bei einer Welt- oder Europameisterschaft. Im Anschluss bemühte sich Hector, seine Empfindungen in Worte zu fassen.

Frage: Was haben Sie gedacht, als Sie zum Punkt gelaufen sind?

Jonas Hector: Eigentlich relativ wenig. Ich habe natürlich gehofft, dass der Ball reingeht. Und zum Glück war das dann der Fall.

Frage: Hatten Sie damit gerechnet, dass Sie noch schießen müssten?

Hector: Unbedingt zu rechnen war nicht damit, dass ich als neunter Schütze tatsächlich an die Reihe kommen würde. Aber man kann es sich nicht aussuchen. Und wenn es dann so kommt, muss man das Herz in die Hand nehmen.

Frage: War dies das Verrückteste und Größte, was Sie als Fußballer bisher erlebt haben?

Hector: Ja, das schon. An etwas Ähnliches kann ich mich nicht erinnern. Auf so einer Bühne den entscheidenden Elfmeter zu verwandeln – das hatte ich bisher noch nicht.

Frage: Wie lief die Bestimmung der Schützen genau ab?

Hector: Die ersten Fünf werden festgelegt, danach habe wir untereinander kommuniziert, wer jeweils der Nächste ist.

Frage: Wird das Tor immer kleiner, je näher man zum Elfmeterpunkt kommt?

Hector: Groß ist es nicht unbedingt. Man macht sich so seine Gedanken, wo man hin schießen möchte. Für die rechte Ecke habe ich mich dann kurzfristig entschieden.

Frage: Könnte Ihr Schuss ein Schlüsselmoment für den weiteren Turnierverlauf gewesen sein?

Hector: Das Spiel und der Sieg an sich, ja, das kann schon sein. Am Donnerstag steht das nächste Spiel an, die Pause ist nicht ganz so groß. Aber wenn man so ein Spiel mitmacht und es auf diese Art und Weise gewinnt – das kann mit Blick auf das Halbfinale noch mal einen Schub geben.

Frage: Sie haben den entscheidenden Elfmeter verwandelt – das konnten Sie nur, weil Manuel Neuer die Italiener vorher zur Verzweiflung getrieben hat. Was sagen Sie zu seiner Leistung?

Hector: Manuel hat im Elfmeterschießen einmal mehr gezeigt, was er für eine Klasse hat. Aber wir dürfen keinen Spieler vergessen. Ich habe den letzten Elfmeter verwandelt, deswegen stehe ich jetzt hier und habe zig Mikros vor der Nase. Aber ich habe nicht mehr geleistet als die anderen auch.

Frage: Wie sah es nach dem Spiel in der Kabine aus?

Hector: Alle haben sich gratuliert. Aber wir waren vor allem erleichtert. Es ist einfach toll, dass wir noch im Turnier sind.

Frage: Wie schwer wird es, nach so einem Spiel wieder runter zu kommen. Glauben Sie, dass Sie heute Nacht gut schlafen können?

Hector: Wir haben noch eine relativ lange Rückfahrt vor uns, ich denke, dass das genügen wird, um die Gedanken und Emotionen zu ordnen. Aber wie gesagt: In so einen Situation war ich noch nicht, ich kenne das nicht und lasse mich mal überraschen, was die Nacht so bringt.

Frage: Sie haben nicht nur den entscheidenden Elfmeter verwandelt, Sie haben auch das einzige Tor aus dem Spiel heraus vorbereitet. Können Sie das 1:0 beschreiben?

Hector: Es hat gepasst. Mario spielt den schönen Pass auf mich, ich gebe nach innen. Der Ball wurde noch abgefälscht, Mesut läuft gut ein. Und dann war er drin.

Frage: Wie schwer wiegt der Ausfall von Mats Hummels? Er wird im Halbfinale wegen einer Gelbsperre fehlen.

Hector: Er ist nicht einfach zu ersetzen. Aber wir haben bei dieser EM im ersten Spiel schon gezeigt, dass wir das hinbekommen können. Unser Kader ist gut aufgestellt, da machen wir uns keine Sorgen.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[dfb]

Jonas Hector hat den Ball schon unzählige Male über eine Distanz von elf Metern von A nach B befördert. So viel gezählt wie gestern Abend hat ein Werk seines Fußes noch nie. Hector nahm Anlauf, schoss, Buffon hechtete vergeblich. Drin war das Ding. Und drin war damit noch etwas anders – die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale der EM in Frankreich. Hector verwandelte den finalen Elfmeter, zum ersten Mal überhaupt bezwang Deutschland damit Italien bei einer Welt- oder Europameisterschaft. Im Anschluss bemühte sich Hector, seine Empfindungen in Worte zu fassen.

Frage: Was haben Sie gedacht, als Sie zum Punkt gelaufen sind?

Jonas Hector: Eigentlich relativ wenig. Ich habe natürlich gehofft, dass der Ball reingeht. Und zum Glück war das dann der Fall.

Frage: Hatten Sie damit gerechnet, dass Sie noch schießen müssten?

Hector: Unbedingt zu rechnen war nicht damit, dass ich als neunter Schütze tatsächlich an die Reihe kommen würde. Aber man kann es sich nicht aussuchen. Und wenn es dann so kommt, muss man das Herz in die Hand nehmen.

Frage: War dies das Verrückteste und Größte, was Sie als Fußballer bisher erlebt haben?

Hector: Ja, das schon. An etwas Ähnliches kann ich mich nicht erinnern. Auf so einer Bühne den entscheidenden Elfmeter zu verwandeln – das hatte ich bisher noch nicht.

Frage: Wie lief die Bestimmung der Schützen genau ab?

Hector: Die ersten Fünf werden festgelegt, danach habe wir untereinander kommuniziert, wer jeweils der Nächste ist.

Frage: Wird das Tor immer kleiner, je näher man zum Elfmeterpunkt kommt?

Hector: Groß ist es nicht unbedingt. Man macht sich so seine Gedanken, wo man hin schießen möchte. Für die rechte Ecke habe ich mich dann kurzfristig entschieden.

Frage: Könnte Ihr Schuss ein Schlüsselmoment für den weiteren Turnierverlauf gewesen sein?

Hector: Das Spiel und der Sieg an sich, ja, das kann schon sein. Am Donnerstag steht das nächste Spiel an, die Pause ist nicht ganz so groß. Aber wenn man so ein Spiel mitmacht und es auf diese Art und Weise gewinnt – das kann mit Blick auf das Halbfinale noch mal einen Schub geben.

Frage: Sie haben den entscheidenden Elfmeter verwandelt – das konnten Sie nur, weil Manuel Neuer die Italiener vorher zur Verzweiflung getrieben hat. Was sagen Sie zu seiner Leistung?

Hector: Manuel hat im Elfmeterschießen einmal mehr gezeigt, was er für eine Klasse hat. Aber wir dürfen keinen Spieler vergessen. Ich habe den letzten Elfmeter verwandelt, deswegen stehe ich jetzt hier und habe zig Mikros vor der Nase. Aber ich habe nicht mehr geleistet als die anderen auch.

Frage: Wie sah es nach dem Spiel in der Kabine aus?

Hector: Alle haben sich gratuliert. Aber wir waren vor allem erleichtert. Es ist einfach toll, dass wir noch im Turnier sind.

Frage: Wie schwer wird es, nach so einem Spiel wieder runter zu kommen. Glauben Sie, dass Sie heute Nacht gut schlafen können?

Hector: Wir haben noch eine relativ lange Rückfahrt vor uns, ich denke, dass das genügen wird, um die Gedanken und Emotionen zu ordnen. Aber wie gesagt: In so einen Situation war ich noch nicht, ich kenne das nicht und lasse mich mal überraschen, was die Nacht so bringt.

Frage: Sie haben nicht nur den entscheidenden Elfmeter verwandelt, Sie haben auch das einzige Tor aus dem Spiel heraus vorbereitet. Können Sie das 1:0 beschreiben?

Hector: Es hat gepasst. Mario spielt den schönen Pass auf mich, ich gebe nach innen. Der Ball wurde noch abgefälscht, Mesut läuft gut ein. Und dann war er drin.

Frage: Wie schwer wiegt der Ausfall von Mats Hummels? Er wird im Halbfinale wegen einer Gelbsperre fehlen.

Hector: Er ist nicht einfach zu ersetzen. Aber wir haben bei dieser EM im ersten Spiel schon gezeigt, dass wir das hinbekommen können. Unser Kader ist gut aufgestellt, da machen wir uns keine Sorgen.

Aufgezeichnet von DFB.de.