Ginter: "Ich will mich als Führungspersönlichkeit etablieren"

Fortuna Düsseldorf gegen Borussia Mönchengladbach - das ist Fußballhistorie pur. Für Nationalspieler Matthias Ginter ist das Niederrheinderby allerdings noch Neuland. Seit dieser Saison spielt der Weltmeister für Gladbacher. Wenn heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) zum Auftakt der 2. Runde des DFB-Pokals das Nachbarschaftsduell in Düsseldorf angepfiffen wird, geht der Abwehrspieler als aktueller Pokalsieger in die Partie. Im DFB.de-Interview spricht der 23-Jährige mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn über die Marschroute gegen den Zweitliga-Spitzenreiter, seinen Neustart beim dreimaligen Pokalsieger Mönchengladbach und das Vertrauen des Bundestrainers.

DFB.de: Vom Phoenixsee an den Niederrhein - wie haben Sie sich in Gladbach eingelebt?

Matthias Ginter: Sehr gut. Meine Freundin und ich haben ein schönes Haus gefunden, innerhalb der Mannschaft, in der viele super Charaktere sind, habe ich mich auch von Anfang an wohlgefühlt. Einige Spieler kannte ich von früher, auch von der Nationalmannschaft.

DFB.de: Zum Einstand mussten Sie vor dem Team trotzdem etwas zum Besten geben, oder?

Ginter: (lacht) Ja. Das ist im Team so üblich. Ich habe bei unserem Papstbesuch in Rom bei einem Mannschaftsessen "Hero" von Enrique Iglesias gesungen. Und mir gedacht: Ruhig Mut, ohne Rücksicht auf die Ohren...

DFB.de: Der Papst hat da aber nicht mehr zugehört?

Ginter: Nein, er war nicht mehr dabei. Man könnte jetzt sagen: "Gott sei Dank!" (lacht)

DFB.de: Ist Ihnen der Mythos von der Fohlenelf schon nahegebracht worden?

Ginter: Den Mythos kannte ich natürlich, lange bevor ich nach Gladbach kam. Es ist ein großer Traditionsverein mit einer enorm erfolgreichen Historie. Es macht mich glücklich, jetzt ein Teil dieses Klubs zu sein.

DFB.de: In dieser Saison hat die Borussia gegen Werder Bremen ihren ersten Auswärtssieg erzielt. Kam das vor dem Pokalspiel bei Fortuna Düsseldorf zur rechten Zeit, um zu sehen, dass man auch auf fremden Plätzen gewinnen kann?

Ginter: Dass wir auf fremden Plätzen gewinnen können, wussten wir. Es waren davor keine einfachen Spiele in Dortmund, Leipzig und Augsburg. Und trotzdem konnten wir Punkte mitnehmen. Aber ja, der Auswärtssieg gegen Bremen war wichtig, um nach dem Last-Minute-Sieg zu Hause gegen Hannover nachzulegen. Letztendlich kommt es - auch gegen Düsseldorf - darauf an, dass wir unsere Leistung abrufen. Dann sollte es keine große Rolle mehr spielen, ob man zu Hause oder auswärts spielt.

DFB.de: Sie sind als Innenverteidiger gesetzt, haben alle Spiele in Liga und Pokal über die komplette Distanz bestritten. Wie liegt Ihnen als Allrounder diese Position?

Ginter: Es war der Grund für den Wechsel nach Gladbach. Es hilft, um in einen Rhythmus zu kommen und die Abläufe weiter zu verfeinern. Das ist eine sehr wichtige Position im Zentrum, auf der ich auch vorangehen will.

DFB.de: In Dortmund haben Sie als Allrounder rechtes Mittelfeld, Rechtsverteidiger, Innenverteidiger und Sechser gespielt...

Ginter: Bei einem Verein wie Dortmund war ich als junger Spieler froh über jeden Einsatz. Egal wo. In Dortmund habe ich so fast 100 Spiele gemacht. Jetzt ist aber die Zeit reif, um den nächsten Schritt zu gehen und sich zu etablieren, auch als Führungspersönlichkeit. Diese Voraussetzungen finde ich in Gladbach.

DFB.de: Was bedeutet das für Ihre Nationalmannschaftsambitionen?

Ginter: Im Hinblick auf die Nationalmannschaft ist es für mich sehr wichtig, eine feste Position zu spielen und mich dadurch weiter zu empfehlen. Darüber habe ich auch mit dem Bundestrainer gesprochen, der mir in den vergangenen Spielen, auch in der WM-Qualifikation, immer das Vertrauen geschenkt hat. Ich glaube, dass ich das zurückzahlen konnte. Ich will mich weiter anbieten, um mein großes Ziel, die Teilnahme an der WM 2018 in Russland, zu verwirklichen.



Fortuna Düsseldorf gegen Borussia Mönchengladbach - das ist Fußballhistorie pur. Für Nationalspieler Matthias Ginter ist das Niederrheinderby allerdings noch Neuland. Seit dieser Saison spielt der Weltmeister für Gladbacher. Wenn heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) zum Auftakt der 2. Runde des DFB-Pokals das Nachbarschaftsduell in Düsseldorf angepfiffen wird, geht der Abwehrspieler als aktueller Pokalsieger in die Partie. Im DFB.de-Interview spricht der 23-Jährige mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn über die Marschroute gegen den Zweitliga-Spitzenreiter, seinen Neustart beim dreimaligen Pokalsieger Mönchengladbach und das Vertrauen des Bundestrainers.

DFB.de: Vom Phoenixsee an den Niederrhein - wie haben Sie sich in Gladbach eingelebt?

Matthias Ginter: Sehr gut. Meine Freundin und ich haben ein schönes Haus gefunden, innerhalb der Mannschaft, in der viele super Charaktere sind, habe ich mich auch von Anfang an wohlgefühlt. Einige Spieler kannte ich von früher, auch von der Nationalmannschaft.

DFB.de: Zum Einstand mussten Sie vor dem Team trotzdem etwas zum Besten geben, oder?

Ginter: (lacht) Ja. Das ist im Team so üblich. Ich habe bei unserem Papstbesuch in Rom bei einem Mannschaftsessen "Hero" von Enrique Iglesias gesungen. Und mir gedacht: Ruhig Mut, ohne Rücksicht auf die Ohren...

DFB.de: Der Papst hat da aber nicht mehr zugehört?

Ginter: Nein, er war nicht mehr dabei. Man könnte jetzt sagen: "Gott sei Dank!" (lacht)

DFB.de: Ist Ihnen der Mythos von der Fohlenelf schon nahegebracht worden?

Ginter: Den Mythos kannte ich natürlich, lange bevor ich nach Gladbach kam. Es ist ein großer Traditionsverein mit einer enorm erfolgreichen Historie. Es macht mich glücklich, jetzt ein Teil dieses Klubs zu sein.

DFB.de: In dieser Saison hat die Borussia gegen Werder Bremen ihren ersten Auswärtssieg erzielt. Kam das vor dem Pokalspiel bei Fortuna Düsseldorf zur rechten Zeit, um zu sehen, dass man auch auf fremden Plätzen gewinnen kann?

Ginter: Dass wir auf fremden Plätzen gewinnen können, wussten wir. Es waren davor keine einfachen Spiele in Dortmund, Leipzig und Augsburg. Und trotzdem konnten wir Punkte mitnehmen. Aber ja, der Auswärtssieg gegen Bremen war wichtig, um nach dem Last-Minute-Sieg zu Hause gegen Hannover nachzulegen. Letztendlich kommt es - auch gegen Düsseldorf - darauf an, dass wir unsere Leistung abrufen. Dann sollte es keine große Rolle mehr spielen, ob man zu Hause oder auswärts spielt.

DFB.de: Sie sind als Innenverteidiger gesetzt, haben alle Spiele in Liga und Pokal über die komplette Distanz bestritten. Wie liegt Ihnen als Allrounder diese Position?

Ginter: Es war der Grund für den Wechsel nach Gladbach. Es hilft, um in einen Rhythmus zu kommen und die Abläufe weiter zu verfeinern. Das ist eine sehr wichtige Position im Zentrum, auf der ich auch vorangehen will.

DFB.de: In Dortmund haben Sie als Allrounder rechtes Mittelfeld, Rechtsverteidiger, Innenverteidiger und Sechser gespielt...

Ginter: Bei einem Verein wie Dortmund war ich als junger Spieler froh über jeden Einsatz. Egal wo. In Dortmund habe ich so fast 100 Spiele gemacht. Jetzt ist aber die Zeit reif, um den nächsten Schritt zu gehen und sich zu etablieren, auch als Führungspersönlichkeit. Diese Voraussetzungen finde ich in Gladbach.

DFB.de: Was bedeutet das für Ihre Nationalmannschaftsambitionen?

Ginter: Im Hinblick auf die Nationalmannschaft ist es für mich sehr wichtig, eine feste Position zu spielen und mich dadurch weiter zu empfehlen. Darüber habe ich auch mit dem Bundestrainer gesprochen, der mir in den vergangenen Spielen, auch in der WM-Qualifikation, immer das Vertrauen geschenkt hat. Ich glaube, dass ich das zurückzahlen konnte. Ich will mich weiter anbieten, um mein großes Ziel, die Teilnahme an der WM 2018 in Russland, zu verwirklichen.

###more###

DFB.de: Mit Dieter Hecking haben Sie Ihren vierten Profitrainer nach Christian Streich, Jürgen Klopp und Thomas Tuchel. Was zeichnet ihn aus?

Ginter: Er hat immer ein offenes Ohr und spricht viel mit jedem einzelnen Spieler. Dazu ist er ein sehr, sehr ehrgeiziger Trainer, der in jedem Training das Maximum herausholen will. Und durch seine langjährige Erfahrung lässt er sich nicht verrückt machen, wenn mal ein Spiel - wie jetzt gegen Leverkusen - in die Hose geht. Das ist gerade für eine junge Mannschaft wie uns wichtig.

DFB.de: Sie teilen mit dem Trainer eine Gemeinsamkeit. Ahnen Sie welche?

Ginter: Wir sind beide Pokalsieger?

DFB.de: Ganz genau. Dieter Hecking hat den DFB-Pokal 2015 mit dem VfL Wolfsburg gewonnen, Sie in diesem Jahr mit dem BVB. Was bringt Ihnen diese positive Pokalerfahrung für den aktuellen Wettbewerb?

Ginter: Für das nächste Spiel ist der Erfolg von gestern nicht viel wert. Man darf sich nicht darauf ausruhen. Im Gegenteil: Wenn man in Berlin war und den Pokal geholt hat, ist das Ansporn genug, das erneut zu erleben und noch mal zu erreichen. Im Pokal kann es immer sehr schnell gehen. Gladbach hatte es in der vergangenen Saison auch fast bis Berlin geschafft und ist erst im Halbfinale gegen Frankfurt im Elfmeterschießen unglücklich ausgeschieden. Mit Dortmund haben wir Großes geschafft, mit Gladbach ist es für mich wieder eine neue Erfahrung. Aber wir können es bis Berlin schaffen, das ist das Ziel.

DFB.de: In der zweiten Runde steht bei Fortuna Düsseldorf zunächst ein Nachbarschaftsduell bevor. Haben Ihre Mitspieler Sie schon aufs Derby eingeschworen?

Ginter: Für die Fans und die ganze Region ist es ein Spiel von sehr großer Bedeutung. Das habe ich allein daran gespürt, als ich mitbekommen habe, dass die Karten für das Spiel innerhalb weniger Stunden ausverkauft waren.

DFB.de: Im prestigeträchtigen Derby mit dem BVB gegen Schalke haben Sie in der Saison 2015/2016 zweimal als Torschütze mit dem Kopf geglänzt. Sind Sie ein Derbytyp?

Ginter: Generell steht als Abwehrspieler im Vordergrund, das Tor gut zu verteidigen und die Null zu halten. Wenn man darüber hinaus die Chance hat, bei Standardsituationen mit nach vorne zu gehen und auch noch trifft, ist das natürlich ein unbeschreibliches Gefühl. Derbytore sind schon etwas ganz Besonderes. Wer aber letzten Endes die Tore macht, ist egal. Wichtig ist, dass wir das Spiel gewinnen und weiterkommen.

DFB.de: Wie groß ist der Respekt vor der Fortuna als Zweitliga-Spitzenreiter?

Ginter: In der 2. Liga steht man nicht umsonst ganz oben. Daraus werden die Düsseldorfer viel Selbstvertrauen ziehen. Gerade vor heimischer Kulisse in einem Abendspiel, dazu ein Derby, das ist für sie eine große Chance, dem Nachbarn ein Bein zu stellen. Um ins Achtelfinale zu kommen, müssen wir uns auf unsere Stärken konzentrieren.

DFB.de: Sie sind nicht nur Pokalsieger, sondern auch Weltmeister, olympischer Silbermedaillengewinner und Confederations-Cup-Sieger. Welche Ziele, in Titeln gesprochen, haben Sie noch?

Ginter: In erster Linie sind Titel eine sehr große Belohnung für die geleistete Arbeit. Hier in Gladbach sollten wir aber nicht im Voraus von Titeln sprechen, ich persönlich auch nicht. Wir sollten die Arbeit und den tagtäglichen Trainingsfleiß in den Vordergrund stellen und die Einstellung aufbringen, sich immer weiter zu verbessern. Wenn man das macht und sich immer weiterentwickelt, kommen Titel - so leicht sich das auch anhört - quasi von alleine.

###more###