Gestatten: Die Einmaligen

Von den 941 Fußballern, die in 111 Jahren für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen sind, haben 253 mit dem ersten auch ihr letztes Länderspiel gespielt. Hinzu kommen 66 "Einmalige" für die Auswahl des DFV und zwölf für die Nationalmannschaft des Saarlands (SFB). Unter den Einmaligen gibt es zahlreiche einmalige Geschichten.

Der Kapitän

Ohne Lukas Klostermann zu Nahe zu treten, dem bislang letzten Debütanten unter Bundestrainer Joachim Löw, oder Malik Fathi, dem ersten, oder im Grunde jedem anderen Debütanten in jüngerer und auch in gar nicht mehr so junger Vergangenheit: Dass dem Bundestrainer eingefallen wäre, sie gleich beim ersten Spiel mit der Spielführerbinde zu adeln – undenkbar. Und so ist die Geschichte von Ernst Blum aus heutiger Sicht besonders bemerkenswert. Denn als Blum am 2. Oktober 1927 in Kopenhagen sein einziges Länderspiel spielte, vollbrachte er in mehrerer Hinsicht Historisches.

Zum einen wurde er zum ersten Nationalspieler in der Geschichte des VfB Stuttgart und zum anderen fungierte er bei seiner Premiere gleich als Kapitän. Das Spiel ging mit 1:3 verloren und Blum spielte nie wieder für Deutschland. Große Erfolge feierte er mit dem VfB Stuttgart, allen voran die baden-württembergische Meisterschaft von 1927. Für den VfB hat Blum bis 1934 Fußball gespielt, danach noch viele Jahre Rugby. Bis zu seinem Tod am 17. Mai 1980 war Blum dem VfB verbunden, in den 70er-Jahren hat er sich als Ehrenrat für den Verein engagiert, und bis zuletzt hat er als treuer Fan die Daumen gedrückt.

Die Torschützen

Bereits beim ersten Länderspiel am 5. April 1908 standen mit Fritz Baumgarten, Fritz Becker, Gustav Hensel, Ernst Jordan und Karl Ludwig fünf Spieler auf dem Platz, für die es der einzige Einsatz bleiben sollte. Aus diesem Quintett schaffte einer, sich aus weiteren Gründen in die Geschichtsbücher einzutragen: Fritz Becker. Er erzielte das erste Länderspieltor für den Deutschen Fußball-Bund. "Der Schweizer Torwächter glaubte, nicht eingreifen zu müssen, unterschätzte aber meine Schnelligkeit", erinnerte sich Becker 50 Jahre später an seinen Abstauber-Treffer. Und er legte in der 69. Minute sogar noch ein zweites Tor nach. Mit seinem Doppelpack konnte Becker die 3:5-Niederlage gegen die Schweiz aber nicht verhindern.

Auch Ernst Jordan traf ins Tor – allerdings ins falsche. So steht Jordan heute nicht nur als einmaliger Nationalspieler in den Geschichtsbüchern, sondern auch als erster Eigentorschütze. Ein Spiel, ein Tor – diese Formel galt für diese 17 Nationalspieler: Erich Bäumler, Alfred Beck, Willi Fick, Walter Hanke, Josef Marx, Hans Neuschäfer, Herbert Panse, Willy Reitgaßl, Bernd Rupp, Willi Rutz, Karl Schlösser, Theo Schönhöft, Erwin Stein, Victor Weißenbacher, Klaus Zaczyk, Hans Zeitler. Auch einem Spieler der DFV-Auswahl gelang dieses Kunststück: Am 28. Juni 1959 erzielte Horst Kohle beim 2:3 gegen Portugal bei seinem einzigen Länderspiel einen Treffer.

Die Kurzarbeiter

Unter den Einmaligen gibt es zwei Spieler, die sich durch besonders kurze Einsatzzeiten besonders hervorgetan haben. Am 12. September 1990 schrieb Jens Adler Fußballgeschichte. Die Auswahl des DFV spielte in Brüssel gegen Belgien, es war das letzte Länderspiel der DDR-Geschichte. Die DDR gewann 2:0. Das letzte Tor erzielte Matthias Sammer in der 90. Minute. Und danach gab Trainer Eduard Geyer Jens Adler ein Zeichen – Geyer tauschte die Torhüter, Adler kam für Jens Schmidt ins Spiel. Und ist heute noch sehr dankbar dafür: "Das waren die geilsten zwei Minuten meiner Karriere", sagt Adler.

Eine Minute länger auf dem Platz stand Bernd Martin, der damit der Nationalspieler mit der kürzesten Einsatzzeit in der DFB-Geschichte ist. Am 2. Mai 1979 wurde Martin im EM-Qualifikationsspiel in Wrexham gegen Wales (2:0) in der 88. Minute von Bundestrainer Jupp Derwall für Uli Stielike eingewechselt. Zwei Ballkontakte habe er noch gehabt, erzählt Martin, dann war Schluss. Die Hose war ein bisschen schmutzig, das Trikot nicht. Dass für Martin auf den ersten keine weiteren Länderspieleinsätze folgten, lag vor allem an einer Verletzung. Drei Tage nach seinen drei Länderspielminuten brach sich Martin im Bundesligaspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem VfL Bochum den Knöchel. "Da wurde mir alles weggenommen", sagte Martin später. "Das war sprichwörtlich der Knackpunkt in meiner Karriere."

Die Torhüter

Einmal die Nummer eins – das gab es in der Länderspielhistorie des DFB erstaunlich oft. Torhüter mit nur einem Auftritt für Deutschland sind Fritz Baumgarten, Karl Bögelein, Walter Borck, Wilhelm Blunk, Erwin Deyhle, Robert Faas, Heinz Flotho, Volkmar Groß, Eberhardt Illmer, Georg Köhl, Werner Kuhnt, Paul Mauch, Alexander Martinek, Oliver Reck, Hans Riso, Helmut Roleder, Willy Schwedler, Ludwig Wenz und Karl Zolper. Ein Spiel, einmal zu Null – dieses Kunststück gelang Helmut Roleder am 28. März 1984 beim 2:1-Sieg in Hannover über die Auswahl der UdSSR, als er in der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:1 für Toni Schumacher eingewechselt wurde; Erwin Deyhle am 29. Juni 1939 in Tallinn beim 2:0-Sieg gegen die Auswahl Estlands; Wilhelm Blunk am 20. Oktober 1929 im Spiel in Altona gegen Finnland (4:0); Paul Mauch beim 2:0-Sieg über Österreich am 23. April 1922 in Wien; Eberhard Illmer am 4. April 1909 beim 1:0 in Karlsruhe gegen die Schweiz, dem ersten Länderspielsieg überhaupt. Illmer war damit der erste Nationaltorwart, der bei einem Länderspiel ohne Gegentor blieb.

Die umgekehrte Konstellation gab es auch. Bei seinem einzigen Länderspiel musste Ludwig Wenz viel zu häufig hinter sich greifen – 1930 in Kopenhagen beim 3:6 gegen Dänemark. Auch für die DDR stehen diverse Einmalige Nummer Einsen in den Geschichtsbüchern: Jens Adler, Wolfgang Benkert, Wolfgang Großstück, Rolf Jahn, Werner Lihsa, Willi Marquardt, Jens Schmidt, Ulrich Schulze, Ronny Teuber, Alfred Zulkowski. Für das Saarland kommen Ladislav Jirásek, Horst Klauck und Hans Neuerburg hinzu.

Der Jüngste

Der Benjamin unter den Einmaligen ist Friedel Holz. Sein einziges Länderspiel für die A-Nationalmannschaft bestritt Holz am 20. März 1938 in Wuppertal beim 2:1 gegen Luxemburg im Alter von 18 Jahren und 29 Tagen. Überliefert ist, dass Sepp Herberger eine Alternative zum Wormser Josef Fath suchte, einen abschlusssicheren Stürmer.

Aufgefallen ist Holz dem Trainer, als er mit einer Juniorenmannschaft gegen eine Oberhausener Stadtauswahl mit 10:0 gewann und – nach der Halbzeit eingewechselt –´ zwei Tore beisteuerte. Friedel Holz fiel im Zweiten Weltkrieg.

Der Älteste

Der älteste unter den Einmaligen ist Heinrich Schmidt. Schmidt bestritt sein Länderspiel für das Saarland am 22. November 1950 im Alter von 38 Jahren, zehn Monaten und zwölf Tagen. Gespielt wurde gegen die Schweiz, allerdings die B-Mannschaft der Schweiz. 16.000 Zuschauer freuten sich im Stadion Kieselhumes über ein 5:3. Der Chefredakteur des Züricher "Sport" schrieb danach: "Die Saarländer sind eine fußballbesessene Gesellschaft. Die Technik beherrschen sie so wie die Wiener in ihren besten Zeiten. In Sachen Akrobatik machen sie es den Italienern und Brasilianern nach. Dem Temperament nach sind sie Franzosen oder Spanier, nur ihre Staatsangehörigkeit ist ein wenig umstritten. Manchmal sind sie Deutsche, manchmal Franzosen, manchmal Saarländer."

Vielseitig begabt, das war auch Matthias Mauritz. Vor seiner Karriere als Fußballer feierte Mauritz bemerkenswerte Erfolge im Hockey, er brachte es bis in die Jugend-Nationalmannschaft. Auch im Tennis war er hochbegabt, als höchste Position in der deutschen Rangliste ist für ihn Platz elf notiert. In das Bild des Außergewöhnlichen fügt sich, dass Mauritz bei seinem Länderspiel für die Fußball-Nationalmannschaft älter war als jeder der anderen Nationalspieler, mit denen er das Schicksal der fehlenden Folgeeinsätze teilt. Am 20. Mai 1959 war Mauritz schon 34 Jahre, sechs Monate und sieben Tage alt, als ihn Bundestrainer Herberger in Hamburg im Spiel gegen Polen (1:1) von Beginn an auflaufen ließ.

Die Titelträger

Es gibt auch Spieler, die lediglich ein einziges Länderspiel absolvierten und sich dennoch Weltmeister oder Europameister nennen können. Kurz vor der WM 1990 kam Paul Steiner zu seinem ersten und einzigen Einsatz im DFB-Dress. Am 30. Mai 1990 wurde er im Freundschaftsspiel gegen Dänemark (1:0) zur Halbzeit für Klaus Augenthaler eingewechselt. Ohne einen Einsatz in Italien durfte er dann den Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft feiern.

Ähnlich ging es Oliver Reck und René Schneider bei der Europameisterschaft 1996. Nur vor dem Turnier durften die zwei jeweils in einem Testspiel für Deutschland antreten, Reck am 4. Juni 1996 beim 9:1 gegen Liechtenstein, Schneider am 15. Dezember 1995 beim 0:0 in Südafrika.

[sl]

Von den 941 Fußballern, die in 111 Jahren für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen sind, haben 253 mit dem ersten auch ihr letztes Länderspiel gespielt. Hinzu kommen 66 "Einmalige" für die Auswahl des DFV und zwölf für die Nationalmannschaft des Saarlands (SFB). Unter den Einmaligen gibt es zahlreiche einmalige Geschichten.

Der Kapitän

Ohne Lukas Klostermann zu Nahe zu treten, dem bislang letzten Debütanten unter Bundestrainer Joachim Löw, oder Malik Fathi, dem ersten, oder im Grunde jedem anderen Debütanten in jüngerer und auch in gar nicht mehr so junger Vergangenheit: Dass dem Bundestrainer eingefallen wäre, sie gleich beim ersten Spiel mit der Spielführerbinde zu adeln – undenkbar. Und so ist die Geschichte von Ernst Blum aus heutiger Sicht besonders bemerkenswert. Denn als Blum am 2. Oktober 1927 in Kopenhagen sein einziges Länderspiel spielte, vollbrachte er in mehrerer Hinsicht Historisches.

Zum einen wurde er zum ersten Nationalspieler in der Geschichte des VfB Stuttgart und zum anderen fungierte er bei seiner Premiere gleich als Kapitän. Das Spiel ging mit 1:3 verloren und Blum spielte nie wieder für Deutschland. Große Erfolge feierte er mit dem VfB Stuttgart, allen voran die baden-württembergische Meisterschaft von 1927. Für den VfB hat Blum bis 1934 Fußball gespielt, danach noch viele Jahre Rugby. Bis zu seinem Tod am 17. Mai 1980 war Blum dem VfB verbunden, in den 70er-Jahren hat er sich als Ehrenrat für den Verein engagiert, und bis zuletzt hat er als treuer Fan die Daumen gedrückt.

Die Torschützen

Bereits beim ersten Länderspiel am 5. April 1908 standen mit Fritz Baumgarten, Fritz Becker, Gustav Hensel, Ernst Jordan und Karl Ludwig fünf Spieler auf dem Platz, für die es der einzige Einsatz bleiben sollte. Aus diesem Quintett schaffte einer, sich aus weiteren Gründen in die Geschichtsbücher einzutragen: Fritz Becker. Er erzielte das erste Länderspieltor für den Deutschen Fußball-Bund. "Der Schweizer Torwächter glaubte, nicht eingreifen zu müssen, unterschätzte aber meine Schnelligkeit", erinnerte sich Becker 50 Jahre später an seinen Abstauber-Treffer. Und er legte in der 69. Minute sogar noch ein zweites Tor nach. Mit seinem Doppelpack konnte Becker die 3:5-Niederlage gegen die Schweiz aber nicht verhindern.

Auch Ernst Jordan traf ins Tor – allerdings ins falsche. So steht Jordan heute nicht nur als einmaliger Nationalspieler in den Geschichtsbüchern, sondern auch als erster Eigentorschütze. Ein Spiel, ein Tor – diese Formel galt für diese 17 Nationalspieler: Erich Bäumler, Alfred Beck, Willi Fick, Walter Hanke, Josef Marx, Hans Neuschäfer, Herbert Panse, Willy Reitgaßl, Bernd Rupp, Willi Rutz, Karl Schlösser, Theo Schönhöft, Erwin Stein, Victor Weißenbacher, Klaus Zaczyk, Hans Zeitler. Auch einem Spieler der DFV-Auswahl gelang dieses Kunststück: Am 28. Juni 1959 erzielte Horst Kohle beim 2:3 gegen Portugal bei seinem einzigen Länderspiel einen Treffer.

Die Kurzarbeiter

Unter den Einmaligen gibt es zwei Spieler, die sich durch besonders kurze Einsatzzeiten besonders hervorgetan haben. Am 12. September 1990 schrieb Jens Adler Fußballgeschichte. Die Auswahl des DFV spielte in Brüssel gegen Belgien, es war das letzte Länderspiel der DDR-Geschichte. Die DDR gewann 2:0. Das letzte Tor erzielte Matthias Sammer in der 90. Minute. Und danach gab Trainer Eduard Geyer Jens Adler ein Zeichen – Geyer tauschte die Torhüter, Adler kam für Jens Schmidt ins Spiel. Und ist heute noch sehr dankbar dafür: "Das waren die geilsten zwei Minuten meiner Karriere", sagt Adler.

Eine Minute länger auf dem Platz stand Bernd Martin, der damit der Nationalspieler mit der kürzesten Einsatzzeit in der DFB-Geschichte ist. Am 2. Mai 1979 wurde Martin im EM-Qualifikationsspiel in Wrexham gegen Wales (2:0) in der 88. Minute von Bundestrainer Jupp Derwall für Uli Stielike eingewechselt. Zwei Ballkontakte habe er noch gehabt, erzählt Martin, dann war Schluss. Die Hose war ein bisschen schmutzig, das Trikot nicht. Dass für Martin auf den ersten keine weiteren Länderspieleinsätze folgten, lag vor allem an einer Verletzung. Drei Tage nach seinen drei Länderspielminuten brach sich Martin im Bundesligaspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem VfL Bochum den Knöchel. "Da wurde mir alles weggenommen", sagte Martin später. "Das war sprichwörtlich der Knackpunkt in meiner Karriere."

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Die Torhüter

Einmal die Nummer eins – das gab es in der Länderspielhistorie des DFB erstaunlich oft. Torhüter mit nur einem Auftritt für Deutschland sind Fritz Baumgarten, Karl Bögelein, Walter Borck, Wilhelm Blunk, Erwin Deyhle, Robert Faas, Heinz Flotho, Volkmar Groß, Eberhardt Illmer, Georg Köhl, Werner Kuhnt, Paul Mauch, Alexander Martinek, Oliver Reck, Hans Riso, Helmut Roleder, Willy Schwedler, Ludwig Wenz und Karl Zolper. Ein Spiel, einmal zu Null – dieses Kunststück gelang Helmut Roleder am 28. März 1984 beim 2:1-Sieg in Hannover über die Auswahl der UdSSR, als er in der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:1 für Toni Schumacher eingewechselt wurde; Erwin Deyhle am 29. Juni 1939 in Tallinn beim 2:0-Sieg gegen die Auswahl Estlands; Wilhelm Blunk am 20. Oktober 1929 im Spiel in Altona gegen Finnland (4:0); Paul Mauch beim 2:0-Sieg über Österreich am 23. April 1922 in Wien; Eberhard Illmer am 4. April 1909 beim 1:0 in Karlsruhe gegen die Schweiz, dem ersten Länderspielsieg überhaupt. Illmer war damit der erste Nationaltorwart, der bei einem Länderspiel ohne Gegentor blieb.

Die umgekehrte Konstellation gab es auch. Bei seinem einzigen Länderspiel musste Ludwig Wenz viel zu häufig hinter sich greifen – 1930 in Kopenhagen beim 3:6 gegen Dänemark. Auch für die DDR stehen diverse Einmalige Nummer Einsen in den Geschichtsbüchern: Jens Adler, Wolfgang Benkert, Wolfgang Großstück, Rolf Jahn, Werner Lihsa, Willi Marquardt, Jens Schmidt, Ulrich Schulze, Ronny Teuber, Alfred Zulkowski. Für das Saarland kommen Ladislav Jirásek, Horst Klauck und Hans Neuerburg hinzu.

Der Jüngste

Der Benjamin unter den Einmaligen ist Friedel Holz. Sein einziges Länderspiel für die A-Nationalmannschaft bestritt Holz am 20. März 1938 in Wuppertal beim 2:1 gegen Luxemburg im Alter von 18 Jahren und 29 Tagen. Überliefert ist, dass Sepp Herberger eine Alternative zum Wormser Josef Fath suchte, einen abschlusssicheren Stürmer.

Aufgefallen ist Holz dem Trainer, als er mit einer Juniorenmannschaft gegen eine Oberhausener Stadtauswahl mit 10:0 gewann und – nach der Halbzeit eingewechselt –´ zwei Tore beisteuerte. Friedel Holz fiel im Zweiten Weltkrieg.

Der Älteste

Der älteste unter den Einmaligen ist Heinrich Schmidt. Schmidt bestritt sein Länderspiel für das Saarland am 22. November 1950 im Alter von 38 Jahren, zehn Monaten und zwölf Tagen. Gespielt wurde gegen die Schweiz, allerdings die B-Mannschaft der Schweiz. 16.000 Zuschauer freuten sich im Stadion Kieselhumes über ein 5:3. Der Chefredakteur des Züricher "Sport" schrieb danach: "Die Saarländer sind eine fußballbesessene Gesellschaft. Die Technik beherrschen sie so wie die Wiener in ihren besten Zeiten. In Sachen Akrobatik machen sie es den Italienern und Brasilianern nach. Dem Temperament nach sind sie Franzosen oder Spanier, nur ihre Staatsangehörigkeit ist ein wenig umstritten. Manchmal sind sie Deutsche, manchmal Franzosen, manchmal Saarländer."

Vielseitig begabt, das war auch Matthias Mauritz. Vor seiner Karriere als Fußballer feierte Mauritz bemerkenswerte Erfolge im Hockey, er brachte es bis in die Jugend-Nationalmannschaft. Auch im Tennis war er hochbegabt, als höchste Position in der deutschen Rangliste ist für ihn Platz elf notiert. In das Bild des Außergewöhnlichen fügt sich, dass Mauritz bei seinem Länderspiel für die Fußball-Nationalmannschaft älter war als jeder der anderen Nationalspieler, mit denen er das Schicksal der fehlenden Folgeeinsätze teilt. Am 20. Mai 1959 war Mauritz schon 34 Jahre, sechs Monate und sieben Tage alt, als ihn Bundestrainer Herberger in Hamburg im Spiel gegen Polen (1:1) von Beginn an auflaufen ließ.

Die Titelträger

Es gibt auch Spieler, die lediglich ein einziges Länderspiel absolvierten und sich dennoch Weltmeister oder Europameister nennen können. Kurz vor der WM 1990 kam Paul Steiner zu seinem ersten und einzigen Einsatz im DFB-Dress. Am 30. Mai 1990 wurde er im Freundschaftsspiel gegen Dänemark (1:0) zur Halbzeit für Klaus Augenthaler eingewechselt. Ohne einen Einsatz in Italien durfte er dann den Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft feiern.

Ähnlich ging es Oliver Reck und René Schneider bei der Europameisterschaft 1996. Nur vor dem Turnier durften die zwei jeweils in einem Testspiel für Deutschland antreten, Reck am 4. Juni 1996 beim 9:1 gegen Liechtenstein, Schneider am 15. Dezember 1995 beim 0:0 in Südafrika.

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