Georgien-Spiel in Tiflis: Für 90 Minuten sechs Tage unterwegs

Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten, die Anreise kann aber schonmal etwas länger dauern. Für das EM-Qualifikationsspiel gegen Georgien in Tiflis werden Maik Hempel und seine Freunde fünf Tage unterwegs sein – nur für die Hinreise. Für die Fan Club-Mitglieder aus Mecklenburg-Vorpommern ist nämlich der Weg das Ziel.

Ein prägendes Erlebnis in Sachen Auswärtsfahrten erlebte Maik Hempel vor gut acht Jahren. 2007 nahm ein Kumpel den Rostocker mit nach London - zum ersten Länderspiel im neuen Wembleystadion. "Wenn man dort dann auch noch 2:1 gewinnt, kann ja jeder verstehen, dass man in einen Bann gezogen wird", erklärt Maik Hempel. Seitdem geht er jedes Jahr mindestens einmal auf Auswärtstour. "Unser Motto lautet: Wenn schon auswärts, dann ist der Weg das Ziel", sagt er. Und der führte ihn 2008 zum EM-Finale in Wien, 2009 nach Moskau, 2010 nach Kopenhagen, Brüssel und Göteborg, 2011 nach Istanbul, 2012 zum EM-Finale in Kiew und 2013 nach Stockholm.

Es musste wieder etwas Besonderes sein

Zur Reisegruppe gehört ein fester Stamm von etwa einem Dutzend Fans aus Rostock und Umgebung. "Wenn man Freunden und Bekannten von seinem Vorhaben erzählt, gibt es viele mit ähnlichen Interessen, aber es zieht eben nicht jeder durch", berichtet Maik Hempel. Also hat sich der 33-Jährige selbst zum Reiseorganisator aufgeschwungen. Schon nach Schweden und Kiew hatte er in Zusammenarbeit mit einem Reisebüro die Fahrten mit dem Zug organisiert.

Als im Februar vergangenen Jahres die EM-Qualifikationsgruppen ausgelost wurden, war für die Reisegruppe aus dem hohen Norden schnell klar, wohin die Reise gehen würde. "Georgien ist unser Ground", schrieb Mitfahrer Martin Pfitzmann im Forum des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola.

Natürlich musste es wieder etwas Besonderes sein. "Ein Flug hin und zurück kam nicht in Frage", sagt Maik Hempel. Doch eine Bahnfahrt nach Georgien ist gar nicht so einfach. "Wir mussten feststellen, dass eine komplette Zugfahrt nicht realisierbar ist." Denn vom türkischen Kars nach Tiflis ist die Bahnstrecke noch nicht fertiggestellt und auch der Weg durch die Türkei drohte beschwerlich und langwierig zu werden. Die ursprünglich einmal geplante Variante über die Ukraine mit Bahn und Schiff musste aus Sicherheitsgründen verworfen werden.

Über Budapest, Belgrad, Sofia und Istanbul nach Tiflis

Die letztlich ausgetüftelte Route bezeichnet Maik Hempel als "Zeitsparvariante": Von Hamburg über München, Budapest, Belgrad nach Sofia mit der Bahn, von der bulgarischen Hauptstadt dann mit dem Linienbus nach Istanbul und von dort mit dem Flieger nach Tiflis. In Belgrad hat die siebenköpfige Reisegruppe von 6 bis 22 Uhr Aufenthalt und kann die Stadt erkunden. Übernachtungen sind in Istanbul und Tiflis geplant, am Morgen nach dem Spiel geht es dann mit dem Flieger zurück in die Heimat.

Die Mecklenburger sind für die 90 Minuten in Tiflis also sechs Tage unterwegs. "Ich denke, wir bekommen einiges zu sehen und freuen uns auf ein weiteres Erlebnis mit der Nationalmannschaft", sagt Maik Hempel. Auf jeden Fall werden sie danach Einiges zu berichten haben.

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Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten, die Anreise kann aber schonmal etwas länger dauern. Für das EM-Qualifikationsspiel gegen Georgien in Tiflis werden Maik Hempel und seine Freunde fünf Tage unterwegs sein – nur für die Hinreise. Für die Fan Club-Mitglieder aus Mecklenburg-Vorpommern ist nämlich der Weg das Ziel.

Ein prägendes Erlebnis in Sachen Auswärtsfahrten erlebte Maik Hempel vor gut acht Jahren. 2007 nahm ein Kumpel den Rostocker mit nach London - zum ersten Länderspiel im neuen Wembleystadion. "Wenn man dort dann auch noch 2:1 gewinnt, kann ja jeder verstehen, dass man in einen Bann gezogen wird", erklärt Maik Hempel. Seitdem geht er jedes Jahr mindestens einmal auf Auswärtstour. "Unser Motto lautet: Wenn schon auswärts, dann ist der Weg das Ziel", sagt er. Und der führte ihn 2008 zum EM-Finale in Wien, 2009 nach Moskau, 2010 nach Kopenhagen, Brüssel und Göteborg, 2011 nach Istanbul, 2012 zum EM-Finale in Kiew und 2013 nach Stockholm.

Es musste wieder etwas Besonderes sein

Zur Reisegruppe gehört ein fester Stamm von etwa einem Dutzend Fans aus Rostock und Umgebung. "Wenn man Freunden und Bekannten von seinem Vorhaben erzählt, gibt es viele mit ähnlichen Interessen, aber es zieht eben nicht jeder durch", berichtet Maik Hempel. Also hat sich der 33-Jährige selbst zum Reiseorganisator aufgeschwungen. Schon nach Schweden und Kiew hatte er in Zusammenarbeit mit einem Reisebüro die Fahrten mit dem Zug organisiert.

Als im Februar vergangenen Jahres die EM-Qualifikationsgruppen ausgelost wurden, war für die Reisegruppe aus dem hohen Norden schnell klar, wohin die Reise gehen würde. "Georgien ist unser Ground", schrieb Mitfahrer Martin Pfitzmann im Forum des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola.

Natürlich musste es wieder etwas Besonderes sein. "Ein Flug hin und zurück kam nicht in Frage", sagt Maik Hempel. Doch eine Bahnfahrt nach Georgien ist gar nicht so einfach. "Wir mussten feststellen, dass eine komplette Zugfahrt nicht realisierbar ist." Denn vom türkischen Kars nach Tiflis ist die Bahnstrecke noch nicht fertiggestellt und auch der Weg durch die Türkei drohte beschwerlich und langwierig zu werden. Die ursprünglich einmal geplante Variante über die Ukraine mit Bahn und Schiff musste aus Sicherheitsgründen verworfen werden.

Über Budapest, Belgrad, Sofia und Istanbul nach Tiflis

Die letztlich ausgetüftelte Route bezeichnet Maik Hempel als "Zeitsparvariante": Von Hamburg über München, Budapest, Belgrad nach Sofia mit der Bahn, von der bulgarischen Hauptstadt dann mit dem Linienbus nach Istanbul und von dort mit dem Flieger nach Tiflis. In Belgrad hat die siebenköpfige Reisegruppe von 6 bis 22 Uhr Aufenthalt und kann die Stadt erkunden. Übernachtungen sind in Istanbul und Tiflis geplant, am Morgen nach dem Spiel geht es dann mit dem Flieger zurück in die Heimat.

Die Mecklenburger sind für die 90 Minuten in Tiflis also sechs Tage unterwegs. "Ich denke, wir bekommen einiges zu sehen und freuen uns auf ein weiteres Erlebnis mit der Nationalmannschaft", sagt Maik Hempel. Auf jeden Fall werden sie danach Einiges zu berichten haben.