Duell gegen Malta: Über Aachen nach Südafrika

Rund fünf Millionen Euro bringt das Benefiz-Länderspiel gegen Malta für das soziale Engagement des Fußballs. Aber es steht heute (ab 18 Uhr, live in der ARD) auch sportlich einiges auf dem Spiel. 29 Tage vor dem Anpfiff der Weltmeisterschaft in Südafrika ist die Begegnung für viele eine Bewährungs- und Bewerbungschance.

Wer wird am 1. Juni aus dem vorläufigen WM-Kader gestrichen? Wer steht am 13. Juni gegen Australien in der Anfangself? Der Kampf um die Plätze geht in die entscheidende Phase. Und Joachim Löw wird sehr genau hinschauen. „Wir haben eine starke Mannschaft und wollen uns mit einem Sieg in das Trainingslager verabschieden”, sagt der Bundestrainer im Gespräch mit Jürgen Zelustek vom Sport-Informations-Dienst (SID) über die Situation beim dreimaligen Weltmeister.

In Aachen ohne Bremer und Münchner Spieler

Es ist genau eine Woche her, dass ganz Fußball-Deutschland nach Stuttgart geschaut hat. Wochenlang war diskutiert und spekuliert worden. Eine Frage beschäftigte die Fans beim Gedanken an die immer näher rückende Weltmeister schaft jeden Tag ein bisschen mehr: Wen nimmt Joachim Löw mit auf die Reise nach Südafrika? Vergangenen Donnerstag gab der Bundestrainer darauf eine Antwort, zumindest eine vorläufige. Auf den Bildschirmen im Mercedes-Benz Museum lief ein kurzer Einspielfilm mit afrikanischen Landschaftsimpressionen und den 27 Namen des vorläufigen WM-Kaders, mit dem Löw in die Turniervorbereitung startet.

Wenn die Nationalmannschaft am Donnerstag im neuen Aachener Tivoli aufläuft, werden einige der Nominierten nicht dabei sein. DFB-Pokalfinale, Endspiel um die Champions League, Pokal-Entscheidung in England – für manchen deutschen Nationalspieler bietet sich die Chance, mit einem oder gleich mehreren Titeln zum Turnier zu fahren. Trotzdem und gerade deshalb soll es ein auch sportlich attraktives, unterhaltsames Länderspiel werden. Rund fünf Millionen Euro soll das von der DFB-Stiftung Egidius Braun veranstaltete Spiel gegen Malta für die vielen sozialen Projekte des DFB und seiner Stiftungen generieren. Aber es soll auch sportlich wichtige Erkenntnisse für die WM bringen.

Für die Fans bietet die Partie in jedem Fall schon heute einen interessanten Blick in die Zukunft. Auf der einen Seite werden viele Spieler auflaufen, die in Südafrika in der Startelf stehen wollen. Für sie ist Aachen eine Bewährungs- und Bewerbungschance. Gelegenheit sich zu zeigen, zu empfehlen. Zum anderen werden die Zuschauer heute schon mit der Zukunft des DFB-Teams konfrontiert. Denn in Kevin Großkreutz und Mats Hummels von Borussia Dortmund, Stefan Reinartz von Bayer Leverkusen und Torwart Tobias Sippel vom Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern wurden vier junge Bundesligaspieler nominiert. In Marco Reus von Borussia Mönchengladbach gar ein fünfter, der aber verletzt absagen musste.

Perspektivspieler für die EURO 2012

Für das Quintett kommt die WM noch zu früh, aber mit Blick auf die EURO 2012 in Polen und der Ukraine gehören sie zu den potenziellen Kandidaten. Sippel und Hummels feierten mit der U 21 bereits den Sieg bei der vergangenen Junioren-Europameisterschaft. Reinartz gewann 2008 mit der deutschen U 19 ebenfalls schon den EM-Titel. Gespannt sein darf man künftig auch auf Marco Reus, der sich im Saisonendspurt eine Muskelverhärtung zuzog, er sorgte bei Borussia Mönchengladbach für jugendlichen Schwung. Ähnlich verhält es sich bei Großkreutz, der innerhalb kürzester Zeit unter Trainer Jürgen Klopp beim BVB zum Leistungsträger avancierte.



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Rund fünf Millionen Euro bringt das Benefiz-Länderspiel gegen Malta für das soziale Engagement des Fußballs. Aber es steht heute (ab 18 Uhr, live in der ARD) auch sportlich einiges auf dem Spiel. 29 Tage vor dem Anpfiff der Weltmeisterschaft in Südafrika ist die Begegnung für viele eine Bewährungs- und Bewerbungschance.

Wer wird am 1. Juni aus dem vorläufigen WM-Kader gestrichen? Wer steht am 13. Juni gegen Australien in der Anfangself? Der Kampf um die Plätze geht in die entscheidende Phase. Und Joachim Löw wird sehr genau hinschauen. „Wir haben eine starke Mannschaft und wollen uns mit einem Sieg in das Trainingslager verabschieden”, sagt der Bundestrainer im Gespräch mit Jürgen Zelustek vom Sport-Informations-Dienst (SID) über die Situation beim dreimaligen Weltmeister.

In Aachen ohne Bremer und Münchner Spieler

Es ist genau eine Woche her, dass ganz Fußball-Deutschland nach Stuttgart geschaut hat. Wochenlang war diskutiert und spekuliert worden. Eine Frage beschäftigte die Fans beim Gedanken an die immer näher rückende Weltmeister schaft jeden Tag ein bisschen mehr: Wen nimmt Joachim Löw mit auf die Reise nach Südafrika? Vergangenen Donnerstag gab der Bundestrainer darauf eine Antwort, zumindest eine vorläufige. Auf den Bildschirmen im Mercedes-Benz Museum lief ein kurzer Einspielfilm mit afrikanischen Landschaftsimpressionen und den 27 Namen des vorläufigen WM-Kaders, mit dem Löw in die Turniervorbereitung startet.

Wenn die Nationalmannschaft am Donnerstag im neuen Aachener Tivoli aufläuft, werden einige der Nominierten nicht dabei sein. DFB-Pokalfinale, Endspiel um die Champions League, Pokal-Entscheidung in England – für manchen deutschen Nationalspieler bietet sich die Chance, mit einem oder gleich mehreren Titeln zum Turnier zu fahren. Trotzdem und gerade deshalb soll es ein auch sportlich attraktives, unterhaltsames Länderspiel werden. Rund fünf Millionen Euro soll das von der DFB-Stiftung Egidius Braun veranstaltete Spiel gegen Malta für die vielen sozialen Projekte des DFB und seiner Stiftungen generieren. Aber es soll auch sportlich wichtige Erkenntnisse für die WM bringen.

Für die Fans bietet die Partie in jedem Fall schon heute einen interessanten Blick in die Zukunft. Auf der einen Seite werden viele Spieler auflaufen, die in Südafrika in der Startelf stehen wollen. Für sie ist Aachen eine Bewährungs- und Bewerbungschance. Gelegenheit sich zu zeigen, zu empfehlen. Zum anderen werden die Zuschauer heute schon mit der Zukunft des DFB-Teams konfrontiert. Denn in Kevin Großkreutz und Mats Hummels von Borussia Dortmund, Stefan Reinartz von Bayer Leverkusen und Torwart Tobias Sippel vom Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern wurden vier junge Bundesligaspieler nominiert. In Marco Reus von Borussia Mönchengladbach gar ein fünfter, der aber verletzt absagen musste.

Perspektivspieler für die EURO 2012

Für das Quintett kommt die WM noch zu früh, aber mit Blick auf die EURO 2012 in Polen und der Ukraine gehören sie zu den potenziellen Kandidaten. Sippel und Hummels feierten mit der U 21 bereits den Sieg bei der vergangenen Junioren-Europameisterschaft. Reinartz gewann 2008 mit der deutschen U 19 ebenfalls schon den EM-Titel. Gespannt sein darf man künftig auch auf Marco Reus, der sich im Saisonendspurt eine Muskelverhärtung zuzog, er sorgte bei Borussia Mönchengladbach für jugendlichen Schwung. Ähnlich verhält es sich bei Großkreutz, der innerhalb kürzester Zeit unter Trainer Jürgen Klopp beim BVB zum Leistungsträger avancierte.

Auch mit den jungen Spielern will Joachim Löw den Zuschauern ein schönes Fußball-Spiel bieten, um vier Jahre nach dem Sommermärchen im eigenen Land die Fans in WM-Stimmung zu bringen. Gegen den 154. der aktuellen FIFA-Weltrangliste sind die Rollen dabei klar verteilt. „Wir haben eine starke Mannschaft und wollen uns mit einem Sieg in das Trainingslager verabschieden”, sagt der Bundestrainer, der sich auf das Länderspiel im ausverkauften, neuen Aachener Tivoli freut. Nach dem Spiel macht sich der Kader zur Regeneration auf die Reise nach Sizilien.

Bayern-Block wegen Champions League verspätet

Der siebenköpfige Bayern-Block, der am Samstag im Pokalfinale gegen Bremen steht, wird sogar erst am 24. Mai ins zweite Trainingslager der DFB-Auswahl in Südtirol nachreisen, da für den Deutschen Meister zwei Tage zuvor in Madrid noch das Finale in der UEFA Champions League gegen Inter Mailand auf dem Programm steht. „Natürlich wünscht man sich als Trainer, dass man in der Vorbereitung möglichst alle Spieler dabei hat, aber andererseits sind wir auch sehr stolz, dass nach langer Zeit mal wieder eine deutsche Mannschaft in einem Champions-League-Finale steht”, sagt Löw, der sich davon auch einen positiven Effekt verspricht: „Die Spieler stehen bis zuletzt unter Hochspannung und sind voll gefordert. Sie werden topfit zur Nationalmannschaft kommen.” In jedem Fall wäre es gut für das Selbstbewusstsein, wenn die Bayern als Europacupsieger nach Eppan in Südtirol anreisen würden.

Dass sich die Zahl der Münchner im WM-Kader am Ende sogar auf sieben erhöhte, war auch der Tatsache geschuldet, dass der in Südafrika als Nummer 1 vorgesehene Leverkusener René Adler vergangene Woche wegen einer Rippen-Operation seinen WM-Verzicht erklären musste. Anstelle des 25-Jährigen den zehn Jahre älteren Bayern-Keeper Jörg Butt mit nach Südafrika zu nehmen, wurde im Trainerkreis schnell entschieden. Aus gutem Grund. Zum einen ist der frühere Ham burger und Leverkusener ein angenehmer Teamplayer, der sich problemlos integrieren kann. Zweitens verfügt er über Erfahrung bei großen Turnieren (EM 2000 und WM 2002). Und was noch viel wichtiger ist: Der Routinier, der bei den Bayern zunächst eigentlich nur als Ersatz für Michael Rensing vorgesehen war, überzeugte sowohl national als auch international in dieser Spielzeit durch hervorragende Leistungen.

Kampf um die Nummer eins offen

Löw, Assistent Hansi Flick und Torwart-Trainer Andreas Köpke wollen sich in der T-Frage nicht vorschnell festlegen. Schalkes Manuel Neuer sowie der Bremer Tim Wiese kämpfen um das Trikot mit der Nummer 1. Und Butt wäre ein schlechter Sportler, wenn er sich von vornherein mit der Rolle der Nummer drei zufriedengeben würde. Die Trainer wollen zunächst mit den drei Keepern sprechen, die Leistungen in den kommenden Wochen beobachten und zum richtigen Zeitpunkt bekanntgeben, wer als Stammtorwart ins Turnier geht. Eines scheint aber schon vorher klar: Egal, wer aus diesem Trio zwischen den Pfosten steht, ein Torwartproblem hat Deutschland nicht.

Aber nicht nur bei den Torhütern ist Deutschland gut aufgestellt. „Das ist die 17. WM-Teilnahme einer deutschen Mannschaft, aber es war wohl noch nie so schwer, aus einer so großen Auswahl einen Kader zusammenzustellen”, sagte Löw vergangenen Donnerstag, bevor er seine WM-Fahrer vorstellte. Natürlich schmerzen die Ausfälle von Adler und dessen Vereinskollegen Simon Rolfes, dennoch hatte der Bundestrainer auf einigen Positionen die Qual der Wahl. Dass ein Thomas Hitzlsperger, der bei allen WM-Qualifikationsspielen zum Kader gehörte, das WM-Spektakel zu Hause verfolgen muss, ist nicht nur für den Betroffenen traurig. Auch für Löw sind solche Entscheidungen schwer. Das gilt auch für Kevin Kuranyi, der eine gute Saison gespielt hatte, aber eben nicht in das sportliche Konzept des Bundestrainers passt.

Löw hat seine Philosophie. Und er weiß, mit wem er sie umsetzen kann und will. Miroslav Klose und Mario Gómez sollen im Angriff dabei eine wichtige Rolle spielen, obwohl sie beim FC Bayern München nicht so viele Einsätze bekommen haben. Der Bundestrainer vertraut auf ihre Qualitäten als Torjäger, das gilt übrigens genauso für Lukas Podolski, der für den 1. FC Köln in der abgelaufenen Saison nur zwei Treffer erzielen konnte. In der Vergangenheit hat er schon häufig das Vertrauen des Bundestrainers gerechtfertigt, in Südafrika will er wieder zeigen, wo im Offensivspiel seine Qualitäten liegen.

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Hohe Wertschätzung für Klose und Podolski

Löw steht dazu, dass Nationalspieler wie Klose oder Podolski bei ihm hohe Wertschätzung und Kredit genießen. Er hat ein festes Gerüst um Ballack, Lahm, Klose, Mertesacker oder Schweinsteiger, die vom Bundestrainer als „die Säulen der Mannschaft” bezeichnet wurden. Aber er gibt auch Neuen eine Chance. Mit Thomas Müller, Holger Badstuber, Toni Kroos oder Dennis Aogo stehen einige Akteure im Aufgebot, die Ende vergangenen Jahres noch kaum jemand auf dem Nominierungszettel hatte. Insgesamt sind sogar sieben U 21-Europameister im vorläufigen Aufgebot.

„Das haben wir bewusst so gemacht, wir setzen auf junge Leute. Nicht die Anzahl der bisherigen Länderspiele ist entscheidend, sondern die Qualität der Spieler. Wir sind gerade auch von den jungen Leuten überzeugt”, sagte der Bundestrainer, der allerdings Ende dieses Monats noch vier Spieler streichen muss. Nur 23 Spieler können am 1. Juni bei der FIFA benannt werden. Ein Grund mehr für alle, heute eine gute Leistung zu zeigen.