Dreifach-Torschütze Gnabry: "Die Vorlagen waren einfach super"

DFB.de: Und vom Kopf her, wie erleben Sie da die Veränderung?

Gnabry: Fußball ist Tagesgeschäft. Spielst du und machst du Tore, reden alle über dich. Und wenn du auf der Bank sitzt, ist alles komplett anders. Ich habe definitiv im letzten Jahr beide Seiten miterlebt. Ich denke, dass mir diese Erfahrung gut tut, dass ich daraus lernen und wachsen werde.

DFB.de: Wie waren die ersten Tage bei der Nationalmannschaft?

Gnabry: Das Team hat mich sehr gut aufgenommen, die Mitspieler, die Trainer und das Funktionsteam. Wir neuen Spieler fühlen uns hier alle sehr wohl, es macht einen riesigen Spaß. Ich hoffe jetzt auf ein zweites gutes Spiel.

DFB.de: Wo kommt die Medaille vom ersten Länderspiel hin?

Gnabry: Das weiß ich noch nicht, wahrscheinlich neben die Silbermedaille von den Olympischen Spielen.

DFB.de: Wissen Sie schon, ob Sie gegen Italien spielen werden?

Gnabry: Nein, wir sind ja gerade erst wieder aufgestanden.

DFB.de: Sie wären bereit?

Gnabry: Ja, das wäre ich.

[th]


Dem Dauerregen beim Länderspiel folgte ein heftiger Sturm, der über das deutsche Teamhotel in Riccione bei Rimini an der italienischen Adriaküste hinwegfegte. "War ganz schön laut letzte Nacht", sagte der Dreitore-Debütant Serge Gnabry, der nach der "knalligsten Premiere seit 40 Jahren" (Bild) weniger wegen des Adrenalins, sondern wegen rauschender Bäume und klappernder Fensterläden mit dem Einschlafen noch ein wenig brauchte. DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth sprach mit dem 21 Jahre alten Bremer, dem der erste Dreierpack für Deutschland seit Dieter Müller gelang.

DFB.de: Serge Gnabry, lassen Sie uns über Ihre drei Tore sprechen.

Serge Gnabry: Das mache ich natürlich gerne.

DFB.de: Am schönsten fanden wir das 6:0.

Gnabry: Ja, das Zuspiel kam von Thomas Müller. Ein langer Pass über die Abwehr, er hat mich super wahrgenommen und angespielt. Ein präziser Ball hinter die Kette. Dass ich den dann so volley nehme, tut mir natürlich auch sehr gut. Auch das Zuspiel von Josh (Anm.d.Red: Kimmich) zum 2:0 war super. Beide Vorlagen waren einfach super. Beim 1:0 kommt der Ball zu mir im Sechzehner. Ich versuche, ins lange Eck zu schießen. Der Torwart und ein Verteidiger standen vor mir, ich hatte also keine klare Sicht, aber zum Glück ist der Ball reingegangen.

DFB.de: Wie war der Platz?

Gnabry: Soll ich ehrlich sein?

DFB.de: Ja, darum geht's.

Gnabry: Einer der heftigsten Plätze, auf denen ich in meiner Laufbahn bis jetzt gespielt habe. Es war eine Rutschpartie, was es uns erschwert hat, das Spiel zu machen. Zwei meiner Tore mache ich nach Flugbällen, das war bei diesen Bodenverhältnissen das probate Mittel. Im Strafraum war der Boden ganz mies.

DFB.de: Seit Rio hat sich für Sie alles verändert. Im August die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen, wo Sie mit sechs Toren gemeinsam mit Nils Petersen Torschützenkönig wurden. Seitdem haben Sie in neun Bundesligaspielen für Ihren neuen Klub Werder Bremen auch schon vier Tore erzielt. Jetzt drei Tore beim ersten Länderspiel für Deutschland. Nach relativ wenig Fußball sind Sie seit Monaten im Dauereinsatz. Wie erleben Sie selbst diese krasse Tempoverschärfung?

Gnabry: Na ja, der Anfang bei Arsenal war gut. Ich hatte gerade fünf Spiele in Folge gemacht, dann kam die Verletzung, die mich zurückwarf. Dann folgte die Ausleihe an West Bromwich Albion. Olympia in diesem Sommer war für mich natürlich ausschlaggebend. Ich hatte das Glück, in die Mannschaft reinzukommen. Körperlich fühle ich mich jetzt richtig gut. Ich bin fit, ich hau mich rein. Und je mehr Spielzeit ich bekomme, desto mehr komme ich auch in einen normalen Rhythmus. Die Bewegungen werden besser, die Abläufe, das Selbstbewusstsein wächst. Ich sehe die vielen Einsätze überhaupt nicht als Belastung. Im Profifußball ist es normal, dass du 90 Minuten spielen musst. Mich freut’s jedesmal, wenn ich spielen darf. Klar ist es so, dass ich vorher weniger gespielt habe. Aber mit dem Wechsel komme ich sehr gut klar. Ich bin einfach sehr gewissenhaft in den Regenerationsphasen.

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DFB.de: Und vom Kopf her, wie erleben Sie da die Veränderung?

Gnabry: Fußball ist Tagesgeschäft. Spielst du und machst du Tore, reden alle über dich. Und wenn du auf der Bank sitzt, ist alles komplett anders. Ich habe definitiv im letzten Jahr beide Seiten miterlebt. Ich denke, dass mir diese Erfahrung gut tut, dass ich daraus lernen und wachsen werde.

DFB.de: Wie waren die ersten Tage bei der Nationalmannschaft?

Gnabry: Das Team hat mich sehr gut aufgenommen, die Mitspieler, die Trainer und das Funktionsteam. Wir neuen Spieler fühlen uns hier alle sehr wohl, es macht einen riesigen Spaß. Ich hoffe jetzt auf ein zweites gutes Spiel.

DFB.de: Wo kommt die Medaille vom ersten Länderspiel hin?

Gnabry: Das weiß ich noch nicht, wahrscheinlich neben die Silbermedaille von den Olympischen Spielen.

DFB.de: Wissen Sie schon, ob Sie gegen Italien spielen werden?

Gnabry: Nein, wir sind ja gerade erst wieder aufgestanden.

DFB.de: Sie wären bereit?

Gnabry: Ja, das wäre ich.