Dr. Christine Theiss: "Die Nationalmannschaft verbindet die Menschen"

[bild1]

Rund 50.000 Mitglieder hat der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. Aber der DFB-Auswahl drücken noch viel mehr Menschen die Daumen. Darunter auch zahlreiche bekannte Größen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Zum zehnjährigen Bestehen des Fan Club Nationalmannschaft sprechen sie in der neuen Rubrik „Prominente Fans“ über ihre Fußball-Leidenschaft.

Dr. Christine Theiss besitzt den Titel, den die Nationalmannschaft mal wieder gewinnen will. Weltmeister. In dreifacher Ausführung trägt die Kickboxerin ihn aktuell. In der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm nach Version der WKA und in der Gewichtsklasse bis 62,3 Kilogramm nach Version der WKU und ISKA. Und in ihrem nächsten Kampf wagt sie sich an ihrem 33. Geburtstag am 22. Februar im Münchener Postpalast gegen die Französin Cathy Le-Mée in den Ring, der WKA-Weltmeisterin bis 65 Kilogramm.

Wenn die in 37 Profi-Kämpfen unbesiegte Deutsche einmal Ablenkung vom Kickboxen sucht, dann ist der Fußball eine willkommene Abwechselung. Dr. Christine Theiss ist Fan des FC Bayern München und der Nationalmannschaft. Im Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer verleiht sie ihrer Faszination für den Fußball ausdruckt, aber erklärt auch, warum sie keine aktive Fußballerin geworden ist.

fanclub.dfb.de: Frau Dr. Theiss, Sie verrichten Ihre Arbeit mit Händen und Füßen. Womit klappt es besser?

Dr. Christine Theiss: Das kommt ganz auf die Situation an. Grundsätzlich nutze ich beides gleich gerne. Aber je nach Gegnerin kann das eine effektiver sein als das andere. Zum Jahreswechsel hatte ich jedoch lieber geboxt, weil ein Zeh gebrochen war.

fanclub.dfb.de: Mit was können Sie eine größere Wirkung erzielen?

Dr. Christine Theiss: Auch das kommt ganz auf die Gegnerin an. Wenn ich eine habe, die schön am Bauch offen ist, dann ist natürlich ein Kick effektiver. So kann ich ihr die Luft rauben. Aber auch ein Round-Kick zum Kopf kann ein verheerende Wirkung haben. Jedoch ist es schwerer, einen Tritt so exakt zu platzieren wie einen Schlag. Deswegen ist eine Faust oft wirkungsvoller, was meine Wertschätzung für den Kick allerdings nicht schmälert.

fanclub.dfb.de: Was ist denn Ihre Spezialität?

Dr. Christine Theiss: Meine Rechte ist nicht von schlechten Eltern. Aber bei meinem jüngsten Kampf hat ein Kick die Entscheidung gebracht.

fanclub.dfb.de: Starke Beine können ja auch in anderen Sportarten gut genutzt werden. Gab es dahingehend schon Überlegungen?

Dr. Christine Theiss: Im Fußball? Also, meine praktischen Erfahrungen im Fußball beschränken sich darauf, im Tor zu stehen. Und das auch schon als Kind auf der Wiese. Darüber hinaus bin ich jedoch eine leidenschaftliche Theoretikerin, was den Fußball angeht.

fanclub.dfb.de: Warum ist es in der Praxis nicht mehr geworden?

Dr. Christine Theiss: Es gab keine traumatischen Erlebnisse oder dergleichen. Aber ich habe mit sieben Jahren mit dem Kickboxen angefangen und damit war das Feld im Sport schon belegt. Und dann versucht man andere risikoreiche Sportarten in der Freizeit zu meiden, denn je weniger man eine Sportart kennt, desto verletzungsanfälliger ist sie für einen.

fanclub.dfb.de: Wie konnte sich die Fußball-Leidenschaft dennoch durchsetzen?

Dr. Christine Theiss: Das kann ich gar nicht an einem einzigen Moment festmachen. Ich bin einfach, seit ich denken kann, ein Fan des FC Bayern München.

fanclub.dfb.de: Was fasziniert Sie am Fußball?

Dr. Christine Theiss: Zum einen ist es immer wieder die Stadion-Atmosphäre. Die Menschen-Mengen, die man so in anderen Sportarten nicht hat – zumindest in Deutschland. Zum anderen ist es der Fußball an sich. Der Fußball bewegt. Er lässt den Großteil der Menschen nicht kalt, er emotionalisiert. Ich finde es unglaublich, wie die Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft oder einer EURO die Menschen verbindet. Wie da mitgefiebert wird. Wie dominant das Thema Fußball auf einmal im Alltag wird. Ich finde so etwas großartig.

fanclub.dfb.de: Wie kritisch beobachten Sie die DFB-Auswahl?

Dr. Christine Theiss: Natürlich bin ich auch jemand, der bei einem Spiel diskutiert und schimpft. Wir haben ja 82 Millionen Bundestrainer. Wenn man das nicht machen würde, wäre man ja kein leidenschaftlicher Fußball-Fan. Wobei ich schon glaube, dass ich mit den Spielern nicht so hart ins Gericht gehe, wie Leute, die keinen Sport machen. Wenn man selbst Leistungssportler ist, kann man eher nachvollziehen, unter welchem Druck oder welcher Belastung sie stehen. Also, da bin ich nachsichtig.

fanclub.dfb.de: Haben Sie Mitleid mit Ihren Gegnerinnen?

Dr. Christine Theiss: Höchstens danach, wenn ich den Kampf noch einmal in der Video-Analyse sehe. Vorher oder während des Kampfes nicht.

fanclub.dfb.de: Würde das schaden?

Dr. Christine Theiss: Total. Da würde man ja Schlaghemmungen entwickeln. Ich vermeide auch vor den Kämpfen den Kontakt zu meinen Gegnerinnen. Nicht weil ich sie doof finden würde, sondern weil ich keine Sympathie aufbauen will. Ich will sie als Neutrum behandeln, das ich besiegen möchte.

fanclub.dfb.de: Welche Spieler sehen Sie gerne in der Nationalmannschaft?

Dr. Christine Theiss: Natürlich meine Bayern-Spieler. Mats Hummels finde ich toll. Mesut Özil ist jemand, dem man gerne zuschaut, wenn er einen guten Tag hat.

fanclub.dfb.de: Was trauen Sie der Nationalmannschaft derzeit zu?

Dr. Christine Theiss: Ich denke, dass sehr bald das Gerüst für den Kader für die WM 2014 stehen sollte. Damit dieses Team die verbleibende Zeit nutzen kann, um wirklich eine Einheit zu werden. Wenn das gelingt, traue ich dem Team alles zu. Auch den Titel. Das Potenzial ist auf jeden Fall da.

fanclub.dfb.de: Sie sind Weltmeisterin – wie wird man das?

Dr. Christine Theiss: Vielleicht kann ich tatsächlich einen Tipp geben. Wichtig ist: Die Möglichkeit einer Niederlage gibt es nicht. Dieser Gedanke muss komplett aus den Köpfen raus. Wenn ich vor einem Kampf gefragt werde, was sei, wenn ich verlieren würde, dann sage ich immer: Ich verliere nicht! Das muss komplett ausgeblendet werden. Und man sollte sich auch nicht so sehr mit den Stärken des Gegners beschäftigen, sondern ganz klar seine Schwächen analysieren.

fanclub.dfb.de: Trotz allem haben auch Sie schon Niederlagen einstecken müssen.

Dr. Christine Theiss: Ja, die letzte musste ich im Amateur-Bereich hinnehmen. Das war das EM-Finale 2005.

fanclub.dfb.de: Wie schmerzhaft war diese Niederlage für Sie?

Dr. Christine Theiss: Natürlich ist das nicht schön. Aber dann muss man sich hinsetzen und sich fragen, was lief da falsch. Schütteln, aufstehen und weitermachen. Und dann muss man versuchen, aus diesen Fehlern zu lernen, sie in Zukunft zu vermeiden. Aber nicht sagen: Oje, ich habe verloren, jetzt werde ich wieder verlieren. Nein, die Schublade muss zugemacht werden.

[bild2]

fanclub.dfb.de: Für die Nationalmannschaft war die Halbfinal-Niederlage gegen Italien sicherlich sehr schmerzhaft. Gibt es für Sie die gewinnbringendste Niederlage in Ihrer Karriere?

Dr. Christine Theiss: Ich habe im Profi-Bereich noch nie verloren. Als Amateur im Vollkontakt musste ich zwei Niederlagen hinnehmen. Ich glaube nicht, dass mich die sportlichen Niederlagen so sehr weitergebracht haben, sondern das waren andere Dinge. Menschliche Enttäuschungen. Oder ich musste lernen, andere Meinungen auszublenden. Weil, wenn man in der Öffentlichkeit steht, werden auf einmal 10.000 Meinungen an einen rangetragen. Es hat mir geholfen, mich auf mich selbst zu verlassen, mich auf das Trainergespann zu fokussieren und nicht auf das ganze Drumherum.

fanclub.dfb.de: Sie haben 21 WM-Kämpfe bestritten. Trotzdem gab es dabei zuletzt eine neue Erfahrung.

Dr. Christine Theiss: Der letzte Kampf war keine Titelverteidigung, weil ich in einer neuen Gewichtsklasse gekämpft habe. Ich habe derzeit drei Titel. Bis 60 Kilogramm und bis 62,3 Kilogramm, in der zweiten Gewichtsklasse habe ich den Titel in zwei Verbänden.

fanclub.dfb.de: Wie lauten Ihre nächsten Ziele?

Dr. Christine Theiss: Ja, ich will noch einmal ein Jahr mit Anstand hinter mich bringen (lacht). Möglichst verletzungsfrei bleiben. Die nächsten Kämpfe sind schon in Planung. An Gegnerinnen mangelt es nicht, die stehen schon Schlange. Am 22. Februar geht es in München gegen Cathy Le-Mée aus Frankreich.

[nb]

[bild1]

Rund 50.000 Mitglieder hat der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. Aber der DFB-Auswahl drücken noch viel mehr Menschen die Daumen. Darunter auch zahlreiche bekannte Größen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Zum zehnjährigen Bestehen des Fan Club Nationalmannschaft sprechen sie in der neuen Rubrik „Prominente Fans“ über ihre Fußball-Leidenschaft.

Dr. Christine Theiss besitzt den Titel, den die Nationalmannschaft mal wieder gewinnen will. Weltmeister. In dreifacher Ausführung trägt die Kickboxerin ihn aktuell. In der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm nach Version der WKA und in der Gewichtsklasse bis 62,3 Kilogramm nach Version der WKU und ISKA. Und in ihrem nächsten Kampf wagt sie sich an ihrem 33. Geburtstag am 22. Februar im Münchener Postpalast gegen die Französin Cathy Le-Mée in den Ring, der WKA-Weltmeisterin bis 65 Kilogramm.

Wenn die in 37 Profi-Kämpfen unbesiegte Deutsche einmal Ablenkung vom Kickboxen sucht, dann ist der Fußball eine willkommene Abwechselung. Dr. Christine Theiss ist Fan des FC Bayern München und der Nationalmannschaft. Im Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer verleiht sie ihrer Faszination für den Fußball ausdruckt, aber erklärt auch, warum sie keine aktive Fußballerin geworden ist.

fanclub.dfb.de: Frau Dr. Theiss, Sie verrichten Ihre Arbeit mit Händen und Füßen. Womit klappt es besser?

Dr. Christine Theiss: Das kommt ganz auf die Situation an. Grundsätzlich nutze ich beides gleich gerne. Aber je nach Gegnerin kann das eine effektiver sein als das andere. Zum Jahreswechsel hatte ich jedoch lieber geboxt, weil ein Zeh gebrochen war.

fanclub.dfb.de: Mit was können Sie eine größere Wirkung erzielen?

Dr. Christine Theiss: Auch das kommt ganz auf die Gegnerin an. Wenn ich eine habe, die schön am Bauch offen ist, dann ist natürlich ein Kick effektiver. So kann ich ihr die Luft rauben. Aber auch ein Round-Kick zum Kopf kann ein verheerende Wirkung haben. Jedoch ist es schwerer, einen Tritt so exakt zu platzieren wie einen Schlag. Deswegen ist eine Faust oft wirkungsvoller, was meine Wertschätzung für den Kick allerdings nicht schmälert.

fanclub.dfb.de: Was ist denn Ihre Spezialität?

Dr. Christine Theiss: Meine Rechte ist nicht von schlechten Eltern. Aber bei meinem jüngsten Kampf hat ein Kick die Entscheidung gebracht.

fanclub.dfb.de: Starke Beine können ja auch in anderen Sportarten gut genutzt werden. Gab es dahingehend schon Überlegungen?

Dr. Christine Theiss: Im Fußball? Also, meine praktischen Erfahrungen im Fußball beschränken sich darauf, im Tor zu stehen. Und das auch schon als Kind auf der Wiese. Darüber hinaus bin ich jedoch eine leidenschaftliche Theoretikerin, was den Fußball angeht.

fanclub.dfb.de: Warum ist es in der Praxis nicht mehr geworden?

Dr. Christine Theiss: Es gab keine traumatischen Erlebnisse oder dergleichen. Aber ich habe mit sieben Jahren mit dem Kickboxen angefangen und damit war das Feld im Sport schon belegt. Und dann versucht man andere risikoreiche Sportarten in der Freizeit zu meiden, denn je weniger man eine Sportart kennt, desto verletzungsanfälliger ist sie für einen.

fanclub.dfb.de: Wie konnte sich die Fußball-Leidenschaft dennoch durchsetzen?

Dr. Christine Theiss: Das kann ich gar nicht an einem einzigen Moment festmachen. Ich bin einfach, seit ich denken kann, ein Fan des FC Bayern München.

fanclub.dfb.de: Was fasziniert Sie am Fußball?

Dr. Christine Theiss: Zum einen ist es immer wieder die Stadion-Atmosphäre. Die Menschen-Mengen, die man so in anderen Sportarten nicht hat – zumindest in Deutschland. Zum anderen ist es der Fußball an sich. Der Fußball bewegt. Er lässt den Großteil der Menschen nicht kalt, er emotionalisiert. Ich finde es unglaublich, wie die Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft oder einer EURO die Menschen verbindet. Wie da mitgefiebert wird. Wie dominant das Thema Fußball auf einmal im Alltag wird. Ich finde so etwas großartig.

fanclub.dfb.de: Wie kritisch beobachten Sie die DFB-Auswahl?

Dr. Christine Theiss: Natürlich bin ich auch jemand, der bei einem Spiel diskutiert und schimpft. Wir haben ja 82 Millionen Bundestrainer. Wenn man das nicht machen würde, wäre man ja kein leidenschaftlicher Fußball-Fan. Wobei ich schon glaube, dass ich mit den Spielern nicht so hart ins Gericht gehe, wie Leute, die keinen Sport machen. Wenn man selbst Leistungssportler ist, kann man eher nachvollziehen, unter welchem Druck oder welcher Belastung sie stehen. Also, da bin ich nachsichtig.

fanclub.dfb.de: Haben Sie Mitleid mit Ihren Gegnerinnen?

Dr. Christine Theiss: Höchstens danach, wenn ich den Kampf noch einmal in der Video-Analyse sehe. Vorher oder während des Kampfes nicht.

fanclub.dfb.de: Würde das schaden?

Dr. Christine Theiss: Total. Da würde man ja Schlaghemmungen entwickeln. Ich vermeide auch vor den Kämpfen den Kontakt zu meinen Gegnerinnen. Nicht weil ich sie doof finden würde, sondern weil ich keine Sympathie aufbauen will. Ich will sie als Neutrum behandeln, das ich besiegen möchte.

fanclub.dfb.de: Welche Spieler sehen Sie gerne in der Nationalmannschaft?

Dr. Christine Theiss: Natürlich meine Bayern-Spieler. Mats Hummels finde ich toll. Mesut Özil ist jemand, dem man gerne zuschaut, wenn er einen guten Tag hat.

fanclub.dfb.de: Was trauen Sie der Nationalmannschaft derzeit zu?

Dr. Christine Theiss: Ich denke, dass sehr bald das Gerüst für den Kader für die WM 2014 stehen sollte. Damit dieses Team die verbleibende Zeit nutzen kann, um wirklich eine Einheit zu werden. Wenn das gelingt, traue ich dem Team alles zu. Auch den Titel. Das Potenzial ist auf jeden Fall da.

fanclub.dfb.de: Sie sind Weltmeisterin – wie wird man das?

Dr. Christine Theiss: Vielleicht kann ich tatsächlich einen Tipp geben. Wichtig ist: Die Möglichkeit einer Niederlage gibt es nicht. Dieser Gedanke muss komplett aus den Köpfen raus. Wenn ich vor einem Kampf gefragt werde, was sei, wenn ich verlieren würde, dann sage ich immer: Ich verliere nicht! Das muss komplett ausgeblendet werden. Und man sollte sich auch nicht so sehr mit den Stärken des Gegners beschäftigen, sondern ganz klar seine Schwächen analysieren.

fanclub.dfb.de: Trotz allem haben auch Sie schon Niederlagen einstecken müssen.

Dr. Christine Theiss: Ja, die letzte musste ich im Amateur-Bereich hinnehmen. Das war das EM-Finale 2005.

fanclub.dfb.de: Wie schmerzhaft war diese Niederlage für Sie?

Dr. Christine Theiss: Natürlich ist das nicht schön. Aber dann muss man sich hinsetzen und sich fragen, was lief da falsch. Schütteln, aufstehen und weitermachen. Und dann muss man versuchen, aus diesen Fehlern zu lernen, sie in Zukunft zu vermeiden. Aber nicht sagen: Oje, ich habe verloren, jetzt werde ich wieder verlieren. Nein, die Schublade muss zugemacht werden.

[bild2]

fanclub.dfb.de: Für die Nationalmannschaft war die Halbfinal-Niederlage gegen Italien sicherlich sehr schmerzhaft. Gibt es für Sie die gewinnbringendste Niederlage in Ihrer Karriere?

Dr. Christine Theiss: Ich habe im Profi-Bereich noch nie verloren. Als Amateur im Vollkontakt musste ich zwei Niederlagen hinnehmen. Ich glaube nicht, dass mich die sportlichen Niederlagen so sehr weitergebracht haben, sondern das waren andere Dinge. Menschliche Enttäuschungen. Oder ich musste lernen, andere Meinungen auszublenden. Weil, wenn man in der Öffentlichkeit steht, werden auf einmal 10.000 Meinungen an einen rangetragen. Es hat mir geholfen, mich auf mich selbst zu verlassen, mich auf das Trainergespann zu fokussieren und nicht auf das ganze Drumherum.

fanclub.dfb.de: Sie haben 21 WM-Kämpfe bestritten. Trotzdem gab es dabei zuletzt eine neue Erfahrung.

Dr. Christine Theiss: Der letzte Kampf war keine Titelverteidigung, weil ich in einer neuen Gewichtsklasse gekämpft habe. Ich habe derzeit drei Titel. Bis 60 Kilogramm und bis 62,3 Kilogramm, in der zweiten Gewichtsklasse habe ich den Titel in zwei Verbänden.

fanclub.dfb.de: Wie lauten Ihre nächsten Ziele?

Dr. Christine Theiss: Ja, ich will noch einmal ein Jahr mit Anstand hinter mich bringen (lacht). Möglichst verletzungsfrei bleiben. Die nächsten Kämpfe sind schon in Planung. An Gegnerinnen mangelt es nicht, die stehen schon Schlange. Am 22. Februar geht es in München gegen Cathy Le-Mée aus Frankreich.