DFB-Delegation besucht Helmut Schöns Grab

Am heutigen 15. September wäre Helmut Schön 100 Jahre alt geworden, "der erfolgreichste Bundestrainer aller Zeiten", so Uwe Seeler, Kapitän der Nationalmannschaft unter Schön und Ehrenspielführer des DFB. Im Gedenken an diesen großartigen Trainer und feinsinnigen Menschen legte eine Delegation des Deutschen Fußball-Bundes heute an Schöns Grab einen Ehrenkranz nieder. Für DFB.de war Autor Wolfgang Tobien dabei.

Dort, wo Wiesbaden mit beachtlichen Steigungen seiner Straßen in den Taunus übergeht, befindet sich der Nordfriedhof der hessischen Landeshauptstadt. Hier, ganz in der Nähe, wo er in Klarenthal einst gewohnt hat, liegt Helmut Schöns letzte Ruhestätte. 100 Jahre wäre der erfolgreichste Bundestrainer in der Geschichte des DFB am heutigen 15. September geworden. So hatte sich an diesem Dienstagmittag kurz vor 12 Uhr eine offizielle Delegation des Deutschen Fußball-Bundes an Schöns Grab versammelt. Mit Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein, "seinen" beiden Weltmeistern von 1974, dem langjährigen DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt und DFB-Mediendirektor Ralf Köttker. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach war wegen seiner Teilnahme am UEFA-Treffen auf Malta verhindert.

Einen Kranz legten die DFB-Vertreter am Grab nieder und erinnerten sich in stiller Andacht an das bewegte Leben und die herausragende Fußballkarriere des gebürtigen Dresdners, der nach dem Krieg in den Westen geflohen war, in Wiesbaden seine Wahlheimat gefunden hatte und dort am 23. Februar 1996 mit 80 Jahren starb. Nach langer schwerer Krankheit in einem Pflegeheim unten im Stadtteil Dotzheim in der Nähe des Rheins. Nicht weit entfernt vom altehrwürdigen "Stadion an der Berliner Straße", das seit 2009 zu Ehren eines der größten "Söhne" der Stadt "Helmut-Schön-Sportpark" heißt.

Grabowski: "Einer, den ich noch heute vermisse"

"Im Fußballgeschäft war er der Menschlichste, den ich jemals kennengelernt habe", betonte Bernd Hölzenbein. Und Jürgen Grabowski sagte: "Er war einer, den ich auch heute noch vermisse." Einer, der mit seiner menschlichen Art, seinen leisen Tönen und seinem hohen Fußballverstand die Nationalmannschaft zu grandiosen Erfolgen geführt hat: Weltmeister 1974, Europameister 1972, Vizeweltmeister 1966, Vizeeuropameister 1976, WM-Dritter 1970.

Sensibel, einfühlsam und feinsinnig war der Sohn eines Dresdner Kunsthändlers in jenen 60er- und 70er-Jahren mit seinem antiautoritären Führungsstil der richtige Mann zur richtigen Zeit. Er selbst war Nationalspieler (16 Länderspiele, 17 Tore), mit dem Dresdner SC wurde er als Mittelstürmer zweimal Deutscher Meister. Als Trainer vertraute der "Lange", wie er wegen seiner 1,90 Meter Körpergröße ebenso respekt- wie liebevoll genannt wurde, in jenen Zeiten des gesellschaftlichen Auf- und Umbruchs auf den "mündigen Spieler", ließ Freiräume und gestattete großes Mitspracherecht.

Doch selbst bei den Höhenflügen seiner Mannschaft wurde er nicht zuletzt wegen seines ausgeprägten Harmoniebedürfnisses etliche Male an die Grenzen seiner großen Verständnisbereitschaft gebracht. "Helmut Schön war ein Mann mit einem immer ausgewogenen Urteil und Auftreten, mit einem ungemein breiten Spektrum an Interessen, die weit darüber hinausgingen, was man sich normalerweise unter einem Fußballtrainer vorstellt", sagte Horst R. Schmidt jetzt an Helmut Schöns Grab.

"Ein Trainer von großem Format und großer Menschlichkeit"

Die große Sympathie aller seiner Spieler hat Schön, der nach seiner Amtszeit als Trainer der Saarland-Auswahl 1956 als Herbergers Assistent zum DFB gekommen war, nie verloren. "Er war ein Trainer von großem Format und großer Menschlichkeit, ein Herr in jeder Lebenslage", sagte Franz Beckenbauer, als der Deutsche Fußball-Bund Helmut Schön 1996 mit einer Trauerfeier im Wiesbadener Staatstheater ehrte.

Bernd Hölzenbein und Jürgen Grabowski, die Frankfurter Flügelzange beim WM-Titelgewinn 1974 und Helmut Schön nicht nur geografisch recht nahe, verwiesen jetzt am 100. Geburtstag des "Langen" auf den Refrain in Udo Jürgens' Song zu Schöns Abschied als Bundestrainer 1978. Diesen Zeilen, so die Frankfurter, müsse eigentlich nichts hinzugefügt werden: "Der Mann mit der Mütze geht nach Haus, und unsere Achtung nimmt er mit und unseren Applaus."

[wt]

Am heutigen 15. September wäre Helmut Schön 100 Jahre alt geworden, "der erfolgreichste Bundestrainer aller Zeiten", so Uwe Seeler, Kapitän der Nationalmannschaft unter Schön und Ehrenspielführer des DFB. Im Gedenken an diesen großartigen Trainer und feinsinnigen Menschen legte eine Delegation des Deutschen Fußball-Bundes heute an Schöns Grab einen Ehrenkranz nieder. Für DFB.de war Autor Wolfgang Tobien dabei.

Dort, wo Wiesbaden mit beachtlichen Steigungen seiner Straßen in den Taunus übergeht, befindet sich der Nordfriedhof der hessischen Landeshauptstadt. Hier, ganz in der Nähe, wo er in Klarenthal einst gewohnt hat, liegt Helmut Schöns letzte Ruhestätte. 100 Jahre wäre der erfolgreichste Bundestrainer in der Geschichte des DFB am heutigen 15. September geworden. So hatte sich an diesem Dienstagmittag kurz vor 12 Uhr eine offizielle Delegation des Deutschen Fußball-Bundes an Schöns Grab versammelt. Mit Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein, "seinen" beiden Weltmeistern von 1974, dem langjährigen DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt und DFB-Mediendirektor Ralf Köttker. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach war wegen seiner Teilnahme am UEFA-Treffen auf Malta verhindert.

Einen Kranz legten die DFB-Vertreter am Grab nieder und erinnerten sich in stiller Andacht an das bewegte Leben und die herausragende Fußballkarriere des gebürtigen Dresdners, der nach dem Krieg in den Westen geflohen war, in Wiesbaden seine Wahlheimat gefunden hatte und dort am 23. Februar 1996 mit 80 Jahren starb. Nach langer schwerer Krankheit in einem Pflegeheim unten im Stadtteil Dotzheim in der Nähe des Rheins. Nicht weit entfernt vom altehrwürdigen "Stadion an der Berliner Straße", das seit 2009 zu Ehren eines der größten "Söhne" der Stadt "Helmut-Schön-Sportpark" heißt.

Grabowski: "Einer, den ich noch heute vermisse"

"Im Fußballgeschäft war er der Menschlichste, den ich jemals kennengelernt habe", betonte Bernd Hölzenbein. Und Jürgen Grabowski sagte: "Er war einer, den ich auch heute noch vermisse." Einer, der mit seiner menschlichen Art, seinen leisen Tönen und seinem hohen Fußballverstand die Nationalmannschaft zu grandiosen Erfolgen geführt hat: Weltmeister 1974, Europameister 1972, Vizeweltmeister 1966, Vizeeuropameister 1976, WM-Dritter 1970.

Sensibel, einfühlsam und feinsinnig war der Sohn eines Dresdner Kunsthändlers in jenen 60er- und 70er-Jahren mit seinem antiautoritären Führungsstil der richtige Mann zur richtigen Zeit. Er selbst war Nationalspieler (16 Länderspiele, 17 Tore), mit dem Dresdner SC wurde er als Mittelstürmer zweimal Deutscher Meister. Als Trainer vertraute der "Lange", wie er wegen seiner 1,90 Meter Körpergröße ebenso respekt- wie liebevoll genannt wurde, in jenen Zeiten des gesellschaftlichen Auf- und Umbruchs auf den "mündigen Spieler", ließ Freiräume und gestattete großes Mitspracherecht.

Doch selbst bei den Höhenflügen seiner Mannschaft wurde er nicht zuletzt wegen seines ausgeprägten Harmoniebedürfnisses etliche Male an die Grenzen seiner großen Verständnisbereitschaft gebracht. "Helmut Schön war ein Mann mit einem immer ausgewogenen Urteil und Auftreten, mit einem ungemein breiten Spektrum an Interessen, die weit darüber hinausgingen, was man sich normalerweise unter einem Fußballtrainer vorstellt", sagte Horst R. Schmidt jetzt an Helmut Schöns Grab.

"Ein Trainer von großem Format und großer Menschlichkeit"

Die große Sympathie aller seiner Spieler hat Schön, der nach seiner Amtszeit als Trainer der Saarland-Auswahl 1956 als Herbergers Assistent zum DFB gekommen war, nie verloren. "Er war ein Trainer von großem Format und großer Menschlichkeit, ein Herr in jeder Lebenslage", sagte Franz Beckenbauer, als der Deutsche Fußball-Bund Helmut Schön 1996 mit einer Trauerfeier im Wiesbadener Staatstheater ehrte.

Bernd Hölzenbein und Jürgen Grabowski, die Frankfurter Flügelzange beim WM-Titelgewinn 1974 und Helmut Schön nicht nur geografisch recht nahe, verwiesen jetzt am 100. Geburtstag des "Langen" auf den Refrain in Udo Jürgens' Song zu Schöns Abschied als Bundestrainer 1978. Diesen Zeilen, so die Frankfurter, müsse eigentlich nichts hinzugefügt werden: "Der Mann mit der Mütze geht nach Haus, und unsere Achtung nimmt er mit und unseren Applaus."

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