Boateng: "Es ist wichtig, dass wir füreinander da sind"

Ein lauter Pfiff von Hansi Flick als deutliches Zeichen: Ist gut jetzt. Ende. Aus. Vorbei. Abschluss des Abschlusstrainings. Mitunter ist es nicht ganz leicht, die Spieler vom Spielen abzuhalten. So war es auch gestern Abend in Belo Horizonte. Flick musste seinem Pfiff gehörig Phon verleihen, dann folgten die Spieler.

Auch Jérôme Boateng. Der Verteidiger hatte noch sein Kopfballspiel trainiert, gemeinsam mit Torwarttrainer Andy Köpke. Köpke schlug hohe weite Bälle, 30, 40 Meter, Boateng stieg hoch, zog seinen Oberkörper zurück, schnellte nach vorn und schaffte es tatsächlich, die Bälle per Kopf ähnlich weit in Richtung Köpke zurück zu befördern.

"Das ganze Stadion wird gegen uns sein"

Sein Hirn hat unter den Zusammenstößen nicht gelitten. Boateng war ziemlich klar, als er wenig später im Rahmen der FIFA-Pressekonferenz seine Sicht auf das Turnier, seine Leistungen und das Halbfinale zwischen Deutschland und Brasilien kundtat. Insbesondere sprach Boateng vom Spiel heute Abend (ab 22 Uhr MESZ, live im ZDF). Er sprach von großer Vorfreude, davon wie er dem Spiel gegen Brasilien entgegenfiebere und davon, dass er es kaum erwarten könne, endlich auf dem Rasen zu stehen.

"Das ganze Stadion wird gegen uns sein, ich denke aber, dass uns das zusätzlich motivieren wird", sagte Boateng. Als Schlüssel zum Erfolg sieht er die Geschlossenheit des Teams. "Es wird wichtig sein, dass wir als Mannschaft auftreten. Dass wir uns helfen, dass wir füreinander da sind. Von der ersten bis zur 90. Minute. Und wenn es länger dauert, dann eben länger. So wie in den letzten Spielen", so der 25-Jährige.

Auch er persönlich steht für diesen Gedanken. Für den Teamgeist, dafür, dass eigene Ego zugunsten der Mannschaft Ego sein zu lassen. Der Verteidiger hat einiges erlebt bei der WM in Brasilien, er hat gegen seinen Bruder Kevin-Prince gespielt, vor allem hat er seine Vielseitigkeit nachgewiesen.

"Mein Bestes für die Mannschaft geben"

Boateng hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich als Innenverteidiger sieht, bei Bayern München und in der Nationalmannschaft wird er seit geraumer Zeit konstant auf dieser Position eingesetzt. Dennoch hat Boateng sich willig gefügt, als Bundestrainer Joachim Löw ihm vor dem Turnier mitteilte, dass er zunächst als rechter Verteidiger gebraucht wird. "Ich werde immer so spielen, dass ich auf allen Positionen, auf denen ich eingesetzt werde, mein Bestes für die Mannschaft gebe", hat er nach dem 4:0 zum Auftakt gegen Portugal gesagt: "So wie die Situation aktuell ist, helfe ich der Mannschaft mehr, wenn ich auf rechts spiele."



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Ein lauter Pfiff von Hansi Flick als deutliches Zeichen: Ist gut jetzt. Ende. Aus. Vorbei. Abschluss des Abschlusstrainings. Mitunter ist es nicht ganz leicht, die Spieler vom Spielen abzuhalten. So war es auch gestern Abend in Belo Horizonte. Flick musste seinem Pfiff gehörig Phon verleihen, dann folgten die Spieler.

Auch Jérôme Boateng. Der Verteidiger hatte noch sein Kopfballspiel trainiert, gemeinsam mit Torwarttrainer Andy Köpke. Köpke schlug hohe weite Bälle, 30, 40 Meter, Boateng stieg hoch, zog seinen Oberkörper zurück, schnellte nach vorn und schaffte es tatsächlich, die Bälle per Kopf ähnlich weit in Richtung Köpke zurück zu befördern.

"Das ganze Stadion wird gegen uns sein"

Sein Hirn hat unter den Zusammenstößen nicht gelitten. Boateng war ziemlich klar, als er wenig später im Rahmen der FIFA-Pressekonferenz seine Sicht auf das Turnier, seine Leistungen und das Halbfinale zwischen Deutschland und Brasilien kundtat. Insbesondere sprach Boateng vom Spiel heute Abend (ab 22 Uhr MESZ, live im ZDF). Er sprach von großer Vorfreude, davon wie er dem Spiel gegen Brasilien entgegenfiebere und davon, dass er es kaum erwarten könne, endlich auf dem Rasen zu stehen.

"Das ganze Stadion wird gegen uns sein, ich denke aber, dass uns das zusätzlich motivieren wird", sagte Boateng. Als Schlüssel zum Erfolg sieht er die Geschlossenheit des Teams. "Es wird wichtig sein, dass wir als Mannschaft auftreten. Dass wir uns helfen, dass wir füreinander da sind. Von der ersten bis zur 90. Minute. Und wenn es länger dauert, dann eben länger. So wie in den letzten Spielen", so der 25-Jährige.

Auch er persönlich steht für diesen Gedanken. Für den Teamgeist, dafür, dass eigene Ego zugunsten der Mannschaft Ego sein zu lassen. Der Verteidiger hat einiges erlebt bei der WM in Brasilien, er hat gegen seinen Bruder Kevin-Prince gespielt, vor allem hat er seine Vielseitigkeit nachgewiesen.

"Mein Bestes für die Mannschaft geben"

Boateng hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich als Innenverteidiger sieht, bei Bayern München und in der Nationalmannschaft wird er seit geraumer Zeit konstant auf dieser Position eingesetzt. Dennoch hat Boateng sich willig gefügt, als Bundestrainer Joachim Löw ihm vor dem Turnier mitteilte, dass er zunächst als rechter Verteidiger gebraucht wird. "Ich werde immer so spielen, dass ich auf allen Positionen, auf denen ich eingesetzt werde, mein Bestes für die Mannschaft gebe", hat er nach dem 4:0 zum Auftakt gegen Portugal gesagt: "So wie die Situation aktuell ist, helfe ich der Mannschaft mehr, wenn ich auf rechts spiele."

Und wie er geholfen hat. Als Rechtsverteidiger spielte der gebürtige Berliner so überzeugend, in der Vorrunde gegen Portugal, Ghana und die USA, danach auch im Achtelfinale gegen Algerien, dass wohl selbst Boateng nicht verwundert gewesen wäre, wenn er die WM 2014 als rechter Verteidiger beendet hätte. Es kam anders. Zum Viertelfinale gegen Frankreich stellte Joachim Löw im Mittelfeld um, Philipp Lahm wurde nach hinten rechts gezogen, Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira bildeten das defensive Mittelfeld. Und Boateng rückte an die Seite von Mats Hummels in die Innenverteidigung.

Seine Sache löste er nicht weniger überzeugend, als die Aufgaben zuvor auf der rechten Außenbahn. Boateng gewann fast alle seine Zweikämpfe, vor allem spielte er so gut wie nie mit unfairen Mitteln. Bei allen fünf bisherigen WM-Spielen addiert sich die Zahl der von ihm begangenen Fouls auf vier. "Am meisten hilft man der Mannschaft, wenn man den Ball gewinnt, ohne dabei Foul zu spielen", sagte Boateng.

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Boateng und Dante: Wiedersehen der Bayern-Kumpels

So wird der Verteidiger dies auch heute Abend versuchen. Für Boateng ist das Spiel auch deswegen speziell, weil es gegen Dante geht, gegen seinen Kumpel vom FC Bayern.

"Das ist kein Vor- und kein Nachteil. Er kennt uns, wir kennen ihn", sagte Boatang. "Ich freue mich für ihn, dass er höchstwahrscheinlich zum Einsatz kommen wird. Natürlich ist die Situation ungewöhnlich, normalerweise spielen wir mit ihm, heute steht er auf der anderen Seite. Aber darauf können wir keine Rücksicht nehmen, wir wollen das Spiel gewinnen. Danach sind wir dann wieder Freunde", sagte Boateng.

Dann waren die zehn Minuten um und die FIFA-PK beendet. Boatang verabschiedete sich und verließ das Podium. Eines lauten Pfiffs von Hansi Flick bedurfte es dafür diesmal nicht.