Beckenbauer: "Der neue Weltmeister kann nur Deutschland heißen"

Für Franz Beckenbauer könnte es kaum eine bessere Endspielpaarung bei der WM 2014 geben: Deutschland gegen Argentinien. Ein Klassiker, den der Kapitän des Weltmeisterteams von 1974 schon zweimal als WM-Finale miterlebt hat - in der Rolle des Teamchefs der deutschen Nationalmannschaft. Mit negativem Ausgang (2:3) 1986 in Mexiko, positiv (1:0) als Weltmeister 1990 in Rom.

Im DFB.de-Exklusivinterview mit Wolfgang Tobien erklärt Beckenbauer (68), wer (und warum) am Sonntag beim Finale im Maracanã sein Favorit ist. Er erläutert, wie ähnlich die Spielausrichtung des heutigen Messi-Teams im Vergleich mit dem damaligen Ensemble um Maradona ist und welche Parallelen die deutsche WM-Mannschaft 2014 mit seinen Weltmeistern 1990 verbinden.

Zudem verweist der "Kaiser" auf die in seinen Augen positivste personelle Überraschung im deutschen Team, sagt mit großem Nachdruck, dass Joachim Löw bei diesem Turnier alles richtig gemacht habe, ordnet die Leistungsexplosion beim 7:1 gegen Brasilien im Halbfinale ein und beurteilt einen möglichen Wechsel von Toni Kroos zu Real Madrid. Und er nennt die Gründe, warum er dieses WM-Endspiel nicht vor Ort in Rio, sondern zu Hause vor dem Fernseher miterleben wird.

DFB.de: Deutschland gegen Argentinien, der dreimalige gegen den zweimaligen Weltmeister – ist dies für Sie, Herr Beckenbauer, das Traumfinale der WM 2014?

Franz Beckenbauer: Es könnte kaum besser sein. Die Perfektion wäre für mich Brasilien gegen Deutschland als Endspiel. Wegen des vorgeschriebenen Turnierwegs konnte dies jedoch nicht zustande kommen, es musste schon im Halbfinale gespielt werden. Das wäre der absolute Klassiker geworden. Doch Deutschland gegen Argentinien ist ebenfalls ein Klassiker, eine fantastische Besetzung. Eine hochkarätige Spielpaarung mit einer langen Rivalität, einer gesunden Rivalität. Ich habe das als Trainer selbst miterlebt bei den WM-Endspielen 1986 und 1990.

DFB.de: Wird dieses Endspiel am Sonntag auch sportlich und spielerisch zum Höhepunkt des Turniers?

Beckenbauer: Ein Endspiel sollte immer der Höhepunkt einer WM sein. Bei dieser Weltmeisterschaft haben wir meiner Meinung nach sehr viele gute Spiele gesehen. Voller Spannung und auf hohem Niveau. Mit dem Verlauf und der Attraktivität dieses Turniers kann man sehr zufrieden sein. Jetzt muss halt noch das Tüpfelchen auf das "I" drauf. Aus deutscher Sicht heißt das: Sieg in einem hoffentlich hochklassigen Finale.

DFB.de: Wird es eher geprägt sein von der abwartenden kompakten Defensive Argentiniens oder von Deutschlands zuletzt so mitreißender Offensive?



[bild1]

Für Franz Beckenbauer könnte es kaum eine bessere Endspielpaarung bei der WM 2014 geben: Deutschland gegen Argentinien. Ein Klassiker, den der Kapitän des Weltmeisterteams von 1974 schon zweimal als WM-Finale miterlebt hat - in der Rolle des Teamchefs der deutschen Nationalmannschaft. Mit negativem Ausgang (2:3) 1986 in Mexiko, positiv (1:0) als Weltmeister 1990 in Rom.

Im DFB.de-Exklusivinterview mit Wolfgang Tobien erklärt Beckenbauer (68), wer (und warum) am Sonntag beim Finale im Maracanã sein Favorit ist. Er erläutert, wie ähnlich die Spielausrichtung des heutigen Messi-Teams im Vergleich mit dem damaligen Ensemble um Maradona ist und welche Parallelen die deutsche WM-Mannschaft 2014 mit seinen Weltmeistern 1990 verbinden.

Zudem verweist der "Kaiser" auf die in seinen Augen positivste personelle Überraschung im deutschen Team, sagt mit großem Nachdruck, dass Joachim Löw bei diesem Turnier alles richtig gemacht habe, ordnet die Leistungsexplosion beim 7:1 gegen Brasilien im Halbfinale ein und beurteilt einen möglichen Wechsel von Toni Kroos zu Real Madrid. Und er nennt die Gründe, warum er dieses WM-Endspiel nicht vor Ort in Rio, sondern zu Hause vor dem Fernseher miterleben wird.

DFB.de: Deutschland gegen Argentinien, der dreimalige gegen den zweimaligen Weltmeister – ist dies für Sie, Herr Beckenbauer, das Traumfinale der WM 2014?

Franz Beckenbauer: Es könnte kaum besser sein. Die Perfektion wäre für mich Brasilien gegen Deutschland als Endspiel. Wegen des vorgeschriebenen Turnierwegs konnte dies jedoch nicht zustande kommen, es musste schon im Halbfinale gespielt werden. Das wäre der absolute Klassiker geworden. Doch Deutschland gegen Argentinien ist ebenfalls ein Klassiker, eine fantastische Besetzung. Eine hochkarätige Spielpaarung mit einer langen Rivalität, einer gesunden Rivalität. Ich habe das als Trainer selbst miterlebt bei den WM-Endspielen 1986 und 1990.

DFB.de: Wird dieses Endspiel am Sonntag auch sportlich und spielerisch zum Höhepunkt des Turniers?

Beckenbauer: Ein Endspiel sollte immer der Höhepunkt einer WM sein. Bei dieser Weltmeisterschaft haben wir meiner Meinung nach sehr viele gute Spiele gesehen. Voller Spannung und auf hohem Niveau. Mit dem Verlauf und der Attraktivität dieses Turniers kann man sehr zufrieden sein. Jetzt muss halt noch das Tüpfelchen auf das "I" drauf. Aus deutscher Sicht heißt das: Sieg in einem hoffentlich hochklassigen Finale.

DFB.de: Wird es eher geprägt sein von der abwartenden kompakten Defensive Argentiniens oder von Deutschlands zuletzt so mitreißender Offensive?

Beckenbauer: Die Spielweise der Argentinier ist stark defensiv ausgerichtet. Sie haben aber mit Higuain vorne einen gefährlichen Vollstrecker und mit Messi den besten Vorbereiter überhaupt, der dazu auch noch seine Tore schießt. Sie werden sicherlich nicht den gleichen Fehler machen wie die Brasilianer mit ihrem katastrophalen Abwehrverhalten gegen uns. Ich hoffe, dass unsere Mannschaft ihr Spiel durchbringt.

DFB.de: Welche Chancen sehen Sie hierfür?

Beckenbauer: Beim Blick auf die Ausgangssituation sind eigentlich alle Vorteile auf deutscher Seite. Ein Tag mehr Regeneration. Wir mussten im Gegensatz zu Argentinien im Halbfinale nicht in die Verlängerung und ins Elfmeterschießen. Darüber hinaus ist unsere Mannschaft top drauf und sogar noch steigerungsfähig. Obwohl, mit Blick auf die erste Halbzeit gegen Brasilien kann es keine Steigerung mehr geben. Das war Perfektion.

DFB.de: Deutschland ist also Ihr Favorit in diesem Endspiel?

Beckenbauer: Auf jeden Fall. Allein schon wegen der größeren Klasse als Mannschaft insgesamt. Hinzu kommt das Umfeld bei diesem Endspiel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die brasilianischen Zuschauer am Sonntag die Argentinier unterstützen. Zusammen mit unseren Fans wird dies ein Heimspiel im Maracanã.

DFB.de: Wie heißt also beim Abpfiff der neue Weltmeister?

Beckenbauer: Der kann nur Deutschland heißen.

DFB.de: Gegen Argentinien, Sie erwähnten es schon, bestritten Sie 1986 und 1990 als Teamchef zwei WM-Endspiele. Lässt sich die heutige argentinische Mannschaft mit einer der beiden von damals vergleichen?

Beckenbauer: Von der Spielphilosophie sehr wohl. An ihrer kompakten und physisch sehr betonten defensiven Grundeinstellung hat sich nichts Wesentliches geändert. Daneben erwies sich 1990 Goycochea im Tor wie jetzt Romero als wichtiger Elfmeterspezialist. Dazu waren Burruchaga und Valdano zwei ähnlich gefährliche Stürmer wie jetzt Higuain. Und natürlich gab und gibt es damals wie heute einen absoluten Weltstar für Argentiniens Offensive.

DFB.de: Das heißt, Sie sehen den heutigen Superstar Messi in einer ähnlich bedeutsamen und entscheidenden Rolle wie das seinerzeitige Fußballgenie Maradona?

Beckenbauer: Dieser Vergleich ist durchaus angebracht. Maradona war damals ein absoluter Ausnahmespieler, das ist Messi heute auch.

DFB.de: 1990 war Guido Buchwald als Gegenspieler von Maradona einer der Schlüssel zum Erfolg und ist seitdem der "Diego". Wen werden die deutschen Mitspieler nach dem Finale künftig "Lionel" nennen?

Beckenbauer: (lacht) Diese direkte Zuordnung am Mann wie wir damals mit Buchwald gegen Maradona wird unsere Mannschaft gegen Messi jetzt wohl nicht vornehmen. Sie wird ihn mit einem Netz einkreisen. Vor allem Khedira und Schweinsteiger werden dafür verantwortlich sein. Auch Kroos, wenn er mal in der Nähe ist. Das müsste eigentlich reichen.

DFB.de: Eine hypothetische Frage, wären Ihnen die Niederlande als Endspielgegner lieber gewesen?

Beckenbauer: Nein. Die jetzige Endspielpaarung ist ein hervorragender Abschluss eines ausgezeichneten Turniers. Die ganz spezielle deutsch-holländische Rivalität hätte zu viele zusätzliche Emotionen, möglicherweise sogar mit einem gewissen Sprengsatz, in dieses Endspiel gebracht. Deutschland und Argentinien sind zwar ebenfalls Rivalen, doch die Atmosphäre wird nicht so aggressiv sein, wie sie bei Deutschland gegen die Niederlande wäre. Andererseits wäre ein rein europäisches Endspiel in Brasilien aber ein starkes sportliches Argument, um den Bestrebungen innerhalb der FIFA, die europäischen WM-Startplätze künftig zu reduzieren, einen deutlichen Riegel vorzuschieben.

DFB.de: So muss jetzt Deutschland mit dem ersten europäischen WM-Titelgewinn auf lateinamerikanischen Boden Europas Fußballehre wahren und retten. Was muss das DFB-Team aus seinem grandiosen Halbfinale gegen Brasilien mitnehmen ins Finale, damit das klappt?

Beckenbauer: Ganz klar, das wird am Sonntag ein anderes Spiel. Die Argentinier sind in der Defensiver besser und zweikampfstärker als Brasilien. Doch die Deutschen sind auch für sie zu schnell, zu beweglich, mit wesentlich flüssigerem Kombinationsspiel. Unsere Mannschaft strotzt zudem vor Selbstvertrauen, ohne überheblich zu sein. Das ist auch eine Kunst. Denn ein nächster Schritt in die falsche Richtung würde in Überheblichkeit führen. Doch ich bin überzeugt, diesen Schritt wird es nicht geben. Dafür sind unsere Spieler zu seriös, dafür ist die sportliche Leitung zu seriös. Sie wissen, dass dieses 7:1 nicht für sich stehen bleiben darf. Dass es übergreifen muss auf ein erfolgreiches Finale. In Verbindung mit dem Vertrauen auf den Zusammenhalt als Mannschaft, auf die eigene Spielstärke, auf den besten Torwart des Turniers und auch auf ihre Stärke zum Beispiel bei Standardsituationen, mit denen sie bisher so erfolgreich war.

DFB.de: Den DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach erinnert die Stimmung innerhalb der Mannschaft ganz stark an das harmonische Fluidum im Team der Weltmeister von 1990. Wie ist Ihre Einschätzung aus der Distanz?

Beckenbauer: Die Parallelen zu 1990 springen geradezu ins Auge. Nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch außerhalb. Wenn ich nur daran denke, wie unsere Reservespieler damals in den engen Spielen gegen die Tschechoslowakei und England im Viertel- und Halbfinale aufgesprungen und aufs Spielfeld gelaufen sind, um die Jungs dort zu umarmen. Da siehst du auch jetzt wieder ganz deutlich. Ich erwähne nur das Beispiel Per Mertesacker, der immer von Anfang an gespielt hat und sich gegen Frankreich plötzlich auf die Reservebank setzen musste. Wie großartig er sich in dieser Rolle verhalten hat! Daran sieht man, welch starke Gemeinschaft dieses Team ist. Das bringen sie auch rüber aufs Spielfeld. Da ist einer für den anderen da, bügelt, wenn es sein muss, der eine den Fehler eines anderen aus.

DFB.de: War eine solche Leistungsexplosion wie beim 7:1 gegen Brasilien vorauszusehen nach dem Auf und Ab im Turnierverlauf zuvor?

Beckenbauer: Zu erwarten war dies nicht. Ich habe auf ein 2:0 getippt, weil ich volles Vertrauen in unser Team hatte und habe. Mit so vielen Fehlern der Brasilianer, die diesen Kantersieg ja erst ermöglichten, habe ich nicht gerechnet. Dennoch darf man die deutliche Steigerung unserer Mannschaft nicht außer Acht lassen. Sie ist überhaupt die einzige Mannschaft bei diesem Turnier, die sich gesteigert hat. Eine typische Turniermannschaft, wie schon so oft.

DFB.de: Welcher deutsche Spieler hat Sie bislang am meisten überrascht?

Beckenbauer: Wer mir bisher unglaublich imponiert hat, weil es ja nicht seine Position ist, auf der er spielt, das ist Benedikt Höwedes. Der spielt linker Verteidiger, was er noch nie gespielt hat in seinem Leben, und absolviert eine klasse Weltmeisterschaft. Bei den anderen weiß man ja, was sie, teilweise sogar an Weltklasse, verkörpern. Doch was Höwedes zeigt, das war für mich bisher das Erstaunlichste. Und natürlich freue ich mich, dass Miro Klose jetzt alleiniger Rekordhalter als WM-Torschütze ist. Er ist ein unglaublich sympathischer Sportsmann. Ihm gönne ich alle Rekorde dieser Welt.

DFB.de: Durch ein Wechselbad höchst unterschiedlicher Beurteilungen in den Medien ist der Bundestrainer bei dieser WM gezogen worden. Wie ist Ihr Eindruck von Joachim Löw?

Beckenbauer: Ich denke, dass er alles richtig gemacht hat. Bei der Beurteilung einer Mannschaftsaufstellung muss man ausschließlich dem Trainer vertrauen. Der sieht die Spieler jeden Tag, vormittags und nachmittags, ihm entgeht nichts. Den Philipp Lahm ins Mittelfeld zu stellen, war vollkommen richtig, weil Khedira anfangs noch nicht fit war. Dann hat sich Khedira gesteigert, von Halbzeit zu Halbzeit, von Spiel zu Spiel. Jetzt haben wir ein Mittelfeld mit Schweinsteiger, Khedira und Kroos, das nicht besser sein könnte. Deswegen hat Jogi Philipp Lahm wieder nach rechts auf die Außenverteidigerbahn gezogen. Also, Löw hat alles, alles richtig gemacht.

[bild2]

DFB.de: Wird Löw, unabhängig vom Ausgang des Endspiels, als Bundestrainer weitermachen?

Beckenbauer: Das liegt an ihm. Wenn er Lust hat, im Trainergeschäft zu bleiben, dann muss er als Bundestrainer weitermachen. Das ist der beste Job der Welt. Bundestrainer bei diesem geordneten Verband. Unter diesen Voraussetzungen. Zum einen hast du aktuell eine Weltklassemannschaft. Und was aus dem Nachwuchsbereich nachkommt, das macht die Mannschaft – ich will nicht sagen unschlagbar, denn das habe ich schon einmal gesagt, weshalb Berti Vogts noch heute sauer ist – das macht sie so stark, dass es verdammt schwer ist, sie zu schlagen.

DFB.de: Beim WM-Triumph 1974 mit Ihnen als Kapitän war der Bayern-Block der entscheidende Erfolgsbringer. Werden Lahm, Kroos, Neuer, Müller, Schweinsteiger und Boateng jetzt auch am Sonntag im Finale die Basis zum vierten WM-Titelgewinn sein?

Beckenbauer: Davon bin ich fest überzeugt. Es war total richtig von Jogi Löw, vor und bei dieser WM auf den Bayern-Block zu setzen.

DFB.de: Toni Kroos wird nach der WM womöglich zu Real Madrid wechseln. Was bedeutet dies für den FC Bayern?

Beckenbauer: Als Ehrenpräsident des FC Bayern bedauere ich es natürlich sehr, wenn wir diesen absoluten Weltklassespieler verlieren würden. Doch es gibt auch noch ein Leben danach, nach der Profikarriere. Hierfür ist eine Erfahrung im Ausland, beispielsweise bei einem Klub wie Real Madrid, unbezahlbar.

DFB.de: Erstmals seit Jahrzehnten werden Sie ein WM-Endspiel nicht live vor Ort miterleben. Wie sehr schmerzt es Sie, am Sonntag im Maracanã nicht dabei zu sein?

Beckenbauer: Natürlich ist das Maracanã etwas ganz Besonderes. 1968 habe ich dort zum ersten Mal gespielt – mit einer Weltauswahl. Und ein paar Wochen später gleich noch mal mit der Nationalmannschaft bei einem Länderspiel gegen Brasilien. Zwei fantastische Erlebnisse! Doch über die Ungerechtigkeit, die mir kürzlich widerfahren ist, habe ich mich sehr geärgert. Daraus resultiert meine Entscheidung, nicht dorthin zu fliegen.

DFB.de: Was Sie innerlich sehr bedauern?

Beckenbauer: Natürlich wäre ich gerne dabei. Wolfgang Niersbach hat am Tag nach dem Halbfinale noch einmal angerufen und mich eindringlich gebeten, doch noch nach Rio zu kommen. Ich sagte ihm, dass ich anders geplant habe, weil ich einige Leute dort einfach nicht sehen kann und will. Wie bisher werde ich mit der Familie vor dem Fernseher sitzen, total verkleidet mit Hut, Trikot, Schal und allem Drum und Dran. Das passt wunderbar.

DFB.de: Immerhin ist jenes Trikot in Brasilien dabei, dass Sie, versehen mit den Unterschriften der bisherigen deutschen Weltmeister, dem Löw-Team als Talismann kurz vor dem Abflug zur WM überreicht hatten. Wird es jetzt zum ultimativen Glücksbringer?

Beckenbauer: Wir haben den Jungs das unterschriebene Trikot damals in Düsseldorf in der Tat als Glücksbringer mitgegeben. Doch wie die deutsche Mannschaft bisher gespielt hat, brauchte sie hierfür relativ wenig Glück, sondern war von der Leistung her sehr überzeugend. Dennoch weiß ich, wie viele Unwägbarkeiten in einem Fußballspiel drin stecken und welche unberechenbaren kleinsten Details den Spielausgang beeinflussen können. Von daher kann und soll dieses Trikot als Talismann unserer Mannschaft jetzt auch im Finale das nötige Quäntchen Glück bringen.