Ballack und Co. mit Toren wie am Fließband

Feiertagsstimmung herrschte am 2. Mai, dem traditionellen Bank Holiday, in London. Vor allem im Team der DFB-All-Stars. Die Auswahl deutscher Ex-Nationalspieler bezwang das ebenfalls mit zahlreichen hochkarätigen Ex-Stars gespickte Traditionsteam Englands im Stadion von West Ham United mit 7:2. Der Anlass für dieses "Spiel der Legenden" vor 22.500 Zuschauern war das 50. Jubiläum des WM-Finales von 1966 in Wembley.

Revanche – dieses Wort ist kein einziges Mal gefallen am vergangenen Montag in London. Revanche für 1966 – dieser Begriff wäre auch keiner Rede wert gewesen. Zu oft hat schließlich die deutsche Nationalmannschaft seit der denkwürdigen und unglücklichen 2:4-Niederlage gegen England im WM-Finale 1966 mit dem ominösen "Wembley-Tor" zum 2:3 wichtige und historische Siege gegen England in London zustande gebracht. 1972 im EM-Viertelfinale zum Beispiel mit dem ersten Sieg auf englischem Boden überhaupt. Oder im EM-Halbfinale 1996 im dramatischen Elfmeterschießen. Nicht zu vergessen das WM-Qualifikationsspiel im Oktober 2000, als Didi Hamann mit einem Freistoßtor aus großer Distanz die drückend überlegen Gastgeber zum 1:0-Sieg bezwang.

Diese beachtliche Erfolgsserie setzte nunmehr das DFB-All-Star-Team fort, als es am Montag das englische Traditionsteam mit 7:2 besiegte. Anlass dieser Begegnung zwischen hochkarätigen Ex-Nationalspielern war das 50. Jubiläum jenes WM-Finales am 30. Juli 1966, als England zum ersten und bisher letzten Mal Weltmeister wurde.

"Dies war der schönste und wertvollste Sieg, den unsere All-Star-Truppe bisher erreicht hat", freute sich Ex-Nationaltorhüter Dieter Burdenski, der Teammanager dieser Auswahl, als Kapitän Michael Ballack nach dem Abpfiff den Pokal für Sieg in Empfang nahm. Zum einen unterstreicht allein die Größe dieser knapp ein Meter hohen Silbertrophäe die Bedeutung, welche die Engländer dieser Auseinandersetzung zugemessen hatten. Es ging gegen Deutschland, und "in einem solchen Spiel kennen die Engländer zwischen Anpfiff und Abpfiff keine Freundschaften", schärfte Holger Osieck als Trainer seinen Spielern in der Mannschaftsbesprechung ein.

Abschied vom Upton Park

Zum andern ging dieses Spiel der Legenden mit dem Abschied von einer der legendärsten Fußball-Kampfbahnen Englands einher, dem Boley-Ground von West Ham United. Hier am Upton Park, wo gleich um die Ecke die Statue mit den drei größten West-Ham-Ikonen steht, mit Bobby Moore, dem Kapitän der Weltmeister von 1966 sowie mit Geoff Hurst und Martin Peters, die die vier Tore im damaligen WM-Finale erzielt hatte, hier soll in den nächsten Monaten nach dem Abriss ein Wohngebiet entstehen. Dies bedeutet, dass West Ham United vom 1. Juli an seine Heimspiele im benachbarten Olympiastadion austragen wird.

So waren also 22.500 Zuschauer zu dieser stimmungsvollen Farewell-Party mit den beiden Legenden-Teams um die früheren Nationalteam-Kapitäne Rio Ferdinand und Michael Ballack gekommen. Und: Das Fernsehen übertrug diese Partie in zahllose Länder auf allen fünf Kontinenten live. Wie zum Beweis schickte Giovane Elber in der Halbzeitpause seinem Freund und früheren Stuttgarter Kollegen Fredi Bobic eine SMS: "Tolles Spiel von euch. Sehe es gerade bei mir zu Hause in Brasilien."

Balitsch und Rehmer treffen

3:0 stand es zu diesem Zeitpunkt nach zwei Toren von Hanno Balitsch und Marko Rehmers Treffer. Gegen die überzeugende Mannschaftsleistung der Deutschen hatten die englischen Stars um Teddy Sheringham, die Ferdinand-Brothers Rio und Anton, Trevor Sinclair, Peter Beardsley, Dean Ashton, Darren Anderton oder Graeme Le Saux erst gegen Ende der zweiten Halbzeit ein paar Großchancen zu verzeichnen. Doch der ehemalige Arsenal-Keeper Jens Lehmann, der ebenso wie Chelseas früherer Superstar Michael Ballack und andere Mitspieler mit britischer Vergangenheit wie Fredi Bobic (Bolton Wanderers), Jörg Albertz (Glasgow Rangers) und Marco Reich (Crystal Palace) vom Publikum freundlich empfangen wurden, glänzte mit tollen Paraden.

Als mit dem 7:2 und den Toren von Oliver Neuville (2), David Odonkor und Reich sowie nach der DFB-All-Star-Team-Premiere von Skiflug-Legende Sven Hannawald das Spiel geendet hatte, meldete sich Jamaikas Nationaltrainer Winfried Schäfer beim DFB-Experten für Internationales, Markus Weidner, mit einer E-Mail: "Schaue hier in Kingston bei ESPN euer Spiel. Toller Erfolg und viele Grüße an meinen Kollegen Holger (Osieck, An. d. Red.)."

So konnte Dieter Burdenski als abschließendes Fazit resümieren: "Dieses 7:2 war nicht nur ein großer Sieg, sondern auch ein toller Image-Gewinn für unser Team und ein wenig auch für den deutschen Fußball."

DFB-All-Star-Team: Lehmann – Owomoyela, Rehmer (70. Herget), Nowotny, Albertz – Balitsch (60.Eilts), Heinrich, Ballack (73. Unger) – Odonkor (73. Hannawald), Bobic (35. Neuville), Reich. Trainer: Osieck.

[wt]

Feiertagsstimmung herrschte am 2. Mai, dem traditionellen Bank Holiday, in London. Vor allem im Team der DFB-All-Stars. Die Auswahl deutscher Ex-Nationalspieler bezwang das ebenfalls mit zahlreichen hochkarätigen Ex-Stars gespickte Traditionsteam Englands im Stadion von West Ham United mit 7:2. Der Anlass für dieses "Spiel der Legenden" vor 22.500 Zuschauern war das 50. Jubiläum des WM-Finales von 1966 in Wembley.

Revanche – dieses Wort ist kein einziges Mal gefallen am vergangenen Montag in London. Revanche für 1966 – dieser Begriff wäre auch keiner Rede wert gewesen. Zu oft hat schließlich die deutsche Nationalmannschaft seit der denkwürdigen und unglücklichen 2:4-Niederlage gegen England im WM-Finale 1966 mit dem ominösen "Wembley-Tor" zum 2:3 wichtige und historische Siege gegen England in London zustande gebracht. 1972 im EM-Viertelfinale zum Beispiel mit dem ersten Sieg auf englischem Boden überhaupt. Oder im EM-Halbfinale 1996 im dramatischen Elfmeterschießen. Nicht zu vergessen das WM-Qualifikationsspiel im Oktober 2000, als Didi Hamann mit einem Freistoßtor aus großer Distanz die drückend überlegen Gastgeber zum 1:0-Sieg bezwang.

Diese beachtliche Erfolgsserie setzte nunmehr das DFB-All-Star-Team fort, als es am Montag das englische Traditionsteam mit 7:2 besiegte. Anlass dieser Begegnung zwischen hochkarätigen Ex-Nationalspielern war das 50. Jubiläum jenes WM-Finales am 30. Juli 1966, als England zum ersten und bisher letzten Mal Weltmeister wurde.

"Dies war der schönste und wertvollste Sieg, den unsere All-Star-Truppe bisher erreicht hat", freute sich Ex-Nationaltorhüter Dieter Burdenski, der Teammanager dieser Auswahl, als Kapitän Michael Ballack nach dem Abpfiff den Pokal für Sieg in Empfang nahm. Zum einen unterstreicht allein die Größe dieser knapp ein Meter hohen Silbertrophäe die Bedeutung, welche die Engländer dieser Auseinandersetzung zugemessen hatten. Es ging gegen Deutschland, und "in einem solchen Spiel kennen die Engländer zwischen Anpfiff und Abpfiff keine Freundschaften", schärfte Holger Osieck als Trainer seinen Spielern in der Mannschaftsbesprechung ein.

Abschied vom Upton Park

Zum andern ging dieses Spiel der Legenden mit dem Abschied von einer der legendärsten Fußball-Kampfbahnen Englands einher, dem Boley-Ground von West Ham United. Hier am Upton Park, wo gleich um die Ecke die Statue mit den drei größten West-Ham-Ikonen steht, mit Bobby Moore, dem Kapitän der Weltmeister von 1966 sowie mit Geoff Hurst und Martin Peters, die die vier Tore im damaligen WM-Finale erzielt hatte, hier soll in den nächsten Monaten nach dem Abriss ein Wohngebiet entstehen. Dies bedeutet, dass West Ham United vom 1. Juli an seine Heimspiele im benachbarten Olympiastadion austragen wird.

So waren also 22.500 Zuschauer zu dieser stimmungsvollen Farewell-Party mit den beiden Legenden-Teams um die früheren Nationalteam-Kapitäne Rio Ferdinand und Michael Ballack gekommen. Und: Das Fernsehen übertrug diese Partie in zahllose Länder auf allen fünf Kontinenten live. Wie zum Beweis schickte Giovane Elber in der Halbzeitpause seinem Freund und früheren Stuttgarter Kollegen Fredi Bobic eine SMS: "Tolles Spiel von euch. Sehe es gerade bei mir zu Hause in Brasilien."

Balitsch und Rehmer treffen

3:0 stand es zu diesem Zeitpunkt nach zwei Toren von Hanno Balitsch und Marko Rehmers Treffer. Gegen die überzeugende Mannschaftsleistung der Deutschen hatten die englischen Stars um Teddy Sheringham, die Ferdinand-Brothers Rio und Anton, Trevor Sinclair, Peter Beardsley, Dean Ashton, Darren Anderton oder Graeme Le Saux erst gegen Ende der zweiten Halbzeit ein paar Großchancen zu verzeichnen. Doch der ehemalige Arsenal-Keeper Jens Lehmann, der ebenso wie Chelseas früherer Superstar Michael Ballack und andere Mitspieler mit britischer Vergangenheit wie Fredi Bobic (Bolton Wanderers), Jörg Albertz (Glasgow Rangers) und Marco Reich (Crystal Palace) vom Publikum freundlich empfangen wurden, glänzte mit tollen Paraden.

Als mit dem 7:2 und den Toren von Oliver Neuville (2), David Odonkor und Reich sowie nach der DFB-All-Star-Team-Premiere von Skiflug-Legende Sven Hannawald das Spiel geendet hatte, meldete sich Jamaikas Nationaltrainer Winfried Schäfer beim DFB-Experten für Internationales, Markus Weidner, mit einer E-Mail: "Schaue hier in Kingston bei ESPN euer Spiel. Toller Erfolg und viele Grüße an meinen Kollegen Holger (Osieck, An. d. Red.)."

So konnte Dieter Burdenski als abschließendes Fazit resümieren: "Dieses 7:2 war nicht nur ein großer Sieg, sondern auch ein toller Image-Gewinn für unser Team und ein wenig auch für den deutschen Fußball."

DFB-All-Star-Team: Lehmann – Owomoyela, Rehmer (70. Herget), Nowotny, Albertz – Balitsch (60.Eilts), Heinrich, Ballack (73. Unger) – Odonkor (73. Hannawald), Bobic (35. Neuville), Reich. Trainer: Osieck.

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