André Schürrle: "Wir rennen um unser Leben"

Der Begegnung mit der Vergangenheit soll der Vorstoß in unbekanntes Terrain folgen: André Schürrle kennt das Halbfinale der Champions League schon aus eigener Anschauung – im April 2014 scheiterte er mit dem FC Chelsea an Atletico Madrid. Aber sein VfL Wolfsburg eben noch nicht. Folglich ruhen die Hoffnungen der Niedersachsen im Rückspiel bei Real Madrid am heutigen Abend (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) auf dem Weltmeister. Denn Schürrle bestätigte seine aufsteigende Form rechtzeitig vor dem zweiten Teil des Viertelfinales mit einem Treffer gegen seinen früheren Klub Mainz 05. "Das wird ein brutal, brutal schweres Spiel", sagt Schürrle, der das Hinspiel mit dem VfL überraschend 2:0 gewann. "Wir werden um unser Leben rennen."

Beim 1:1 gegen Mainz gelang Schürrle das erste Tor überhaupt im siebten Anlauf gegen seinen früheren Arbeitgeber. Beim 1. FSV reifte er einst zur Bundesligastammkraft und zum Nationalspieler heran. Im Anschluss rief die Champions League, im Trikot von Bayer Leverkusen und Chelsea machte Schürrle international von sich reden. Nun will der Ludwigshafener, der mit seiner Torvorlage in der Verlängerung des WM-Finales 2014 Geschichte schrieb, auch mit dem VfL Wolfsburg Historisches schaffen. Schon der Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse bedeute Neuland für Wolfsburg. Mit dem Weiterkommen gegen die Königlichen will der VfL seine Saison, die in der Bundesliga nicht nach Wunsch verläuft, doch noch krönen.

Trainer Hecking: "Er wird immer besser"

Dabei setzt Trainer Dieter Hecking ganz besonders auf seinen lauffreudigen Weltmeister, der nach dem Wechsel aus London ein wenig Anlauf benötigte, um zu alter Stärke zurückzufinden. "Wir können uns alle glücklich schätzen, dass er die Kurve gekriegt hat", sagt Hecking, der nie am Potenzial Schürrles gezweifelt hatte, deswegen zuweilen aber auch höhere Ansprüche an seinen Neuzugang stellte. "Mit der Entwicklung bin ich absolut einverstanden. Ich setze mittlerweile brutal auf ihn, weil er immer besser wird." Und die Entwicklung des 25 Jahre alten Angreifers soll noch nicht abgeschlossen sein. Für Schürrle persönlich gilt ebenso wie für seinen Klub vor der schweren Auswärtspartie im Santiago Bernabeu von Madrid: Da geht noch was.

Den Punktgewinn gegen seinen früheren Klub besiegelte Schürrle am Wochenende mit einem gefühlvollen Lupfer über Torwart Loris Karius hinweg. Zuvor war er über den halben Platz gesprintet und seinen Bewachern enteilt. "Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht", sagte Trainer Hecking. Schließlich schoss Schürrle in 90 Minuten so häufig auf das Tor wie die gesamte Mainzer Mannschaft. Hecking: "Er war viel unterwegs, hat viele Aktionen und Balleroberungen gehabt, macht dann das Tor." Dabei hatte der Mainzer Trainer Martin Schmidt seine Spieler noch vor Schürrle gewarnt. Tempostark, gutes Dribbling, gefährlicher Abschluss - es ist eine große Herausforderung, ihn zu verteidigen. Wir werden speziell auf ihn gucken müssen", sagte Schmidt und bekannte, dass er Schürrle "heute noch sehr, sehr gerne hier in Mainz" in seinem Team sehen würde.

Zurück zu alter Stärke

Rechtzeitig zum Highlight der Saison ist Schürrle in Form gekommen. Auch dank neuer mentaler Stärke. "Ich schaffe es mittlerweile, solche negativen Phasen als Momentaufnahmen anzusehen, einen klaren Schnitt im Kopf zu machen und wieder Gas zu geben", sagte Schürrle im Interview mit dem Focus. Auch die Auftritte in der Nationalmannschaft, für die er in Berlin gegen England zum 50. Mal auflief, waren wichtige Stationen auf dem Weg zurück zu alter Stärke. "Ich habe einfach unfassbaren Spaß dort. Man spielt mit den besten Spielern der Welt zusammen! Das ist eine absolut geile Truppe!", schwärmte Schürrle von der Mannschaft.

Gegen die anstürmenden Madrider kann der VfL heute abend einen wie Schürrle gut gebrauchen. Einen schnellen Konterspieler, der für Entlastung der Abwehrreihen sorgen und das Spiel dabei mit einer Aktion entscheiden kann. "Ich brauche ihn am Dienstag genauso lauffreudig wie heute", hatte Trainer Hecking daher schon nach dem Unentschieden gegen Mainz gesagt. Schließlich zählt für die Königlichen, die in der Primera Division trotz der Niederlage von Spitzenreiter FC Barcelona bei Real Sociedad am Wochenende, der zweiten in Folge, weiterhin lediglich auf dem dritten Rang liegen, nur die Königsklasse. Im Hinspiel war Schürrle vor dem Strafstoß zum 1:0 nur regelwidrig im Strafraum aufzuhalten gewesen. Geht es nach den Wolfsburgern, sollte er im Rückspiel gar nicht mehr zu stoppen sein – am besten mindestens einmal.

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Der Begegnung mit der Vergangenheit soll der Vorstoß in unbekanntes Terrain folgen: André Schürrle kennt das Halbfinale der Champions League schon aus eigener Anschauung – im April 2014 scheiterte er mit dem FC Chelsea an Atletico Madrid. Aber sein VfL Wolfsburg eben noch nicht. Folglich ruhen die Hoffnungen der Niedersachsen im Rückspiel bei Real Madrid am heutigen Abend (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) auf dem Weltmeister. Denn Schürrle bestätigte seine aufsteigende Form rechtzeitig vor dem zweiten Teil des Viertelfinales mit einem Treffer gegen seinen früheren Klub Mainz 05. "Das wird ein brutal, brutal schweres Spiel", sagt Schürrle, der das Hinspiel mit dem VfL überraschend 2:0 gewann. "Wir werden um unser Leben rennen."

Beim 1:1 gegen Mainz gelang Schürrle das erste Tor überhaupt im siebten Anlauf gegen seinen früheren Arbeitgeber. Beim 1. FSV reifte er einst zur Bundesligastammkraft und zum Nationalspieler heran. Im Anschluss rief die Champions League, im Trikot von Bayer Leverkusen und Chelsea machte Schürrle international von sich reden. Nun will der Ludwigshafener, der mit seiner Torvorlage in der Verlängerung des WM-Finales 2014 Geschichte schrieb, auch mit dem VfL Wolfsburg Historisches schaffen. Schon der Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse bedeute Neuland für Wolfsburg. Mit dem Weiterkommen gegen die Königlichen will der VfL seine Saison, die in der Bundesliga nicht nach Wunsch verläuft, doch noch krönen.

Trainer Hecking: "Er wird immer besser"

Dabei setzt Trainer Dieter Hecking ganz besonders auf seinen lauffreudigen Weltmeister, der nach dem Wechsel aus London ein wenig Anlauf benötigte, um zu alter Stärke zurückzufinden. "Wir können uns alle glücklich schätzen, dass er die Kurve gekriegt hat", sagt Hecking, der nie am Potenzial Schürrles gezweifelt hatte, deswegen zuweilen aber auch höhere Ansprüche an seinen Neuzugang stellte. "Mit der Entwicklung bin ich absolut einverstanden. Ich setze mittlerweile brutal auf ihn, weil er immer besser wird." Und die Entwicklung des 25 Jahre alten Angreifers soll noch nicht abgeschlossen sein. Für Schürrle persönlich gilt ebenso wie für seinen Klub vor der schweren Auswärtspartie im Santiago Bernabeu von Madrid: Da geht noch was.

Den Punktgewinn gegen seinen früheren Klub besiegelte Schürrle am Wochenende mit einem gefühlvollen Lupfer über Torwart Loris Karius hinweg. Zuvor war er über den halben Platz gesprintet und seinen Bewachern enteilt. "Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht", sagte Trainer Hecking. Schließlich schoss Schürrle in 90 Minuten so häufig auf das Tor wie die gesamte Mainzer Mannschaft. Hecking: "Er war viel unterwegs, hat viele Aktionen und Balleroberungen gehabt, macht dann das Tor." Dabei hatte der Mainzer Trainer Martin Schmidt seine Spieler noch vor Schürrle gewarnt. Tempostark, gutes Dribbling, gefährlicher Abschluss - es ist eine große Herausforderung, ihn zu verteidigen. Wir werden speziell auf ihn gucken müssen", sagte Schmidt und bekannte, dass er Schürrle "heute noch sehr, sehr gerne hier in Mainz" in seinem Team sehen würde.

Zurück zu alter Stärke

Rechtzeitig zum Highlight der Saison ist Schürrle in Form gekommen. Auch dank neuer mentaler Stärke. "Ich schaffe es mittlerweile, solche negativen Phasen als Momentaufnahmen anzusehen, einen klaren Schnitt im Kopf zu machen und wieder Gas zu geben", sagte Schürrle im Interview mit dem Focus. Auch die Auftritte in der Nationalmannschaft, für die er in Berlin gegen England zum 50. Mal auflief, waren wichtige Stationen auf dem Weg zurück zu alter Stärke. "Ich habe einfach unfassbaren Spaß dort. Man spielt mit den besten Spielern der Welt zusammen! Das ist eine absolut geile Truppe!", schwärmte Schürrle von der Mannschaft.

Gegen die anstürmenden Madrider kann der VfL heute abend einen wie Schürrle gut gebrauchen. Einen schnellen Konterspieler, der für Entlastung der Abwehrreihen sorgen und das Spiel dabei mit einer Aktion entscheiden kann. "Ich brauche ihn am Dienstag genauso lauffreudig wie heute", hatte Trainer Hecking daher schon nach dem Unentschieden gegen Mainz gesagt. Schließlich zählt für die Königlichen, die in der Primera Division trotz der Niederlage von Spitzenreiter FC Barcelona bei Real Sociedad am Wochenende, der zweiten in Folge, weiterhin lediglich auf dem dritten Rang liegen, nur die Königsklasse. Im Hinspiel war Schürrle vor dem Strafstoß zum 1:0 nur regelwidrig im Strafraum aufzuhalten gewesen. Geht es nach den Wolfsburgern, sollte er im Rückspiel gar nicht mehr zu stoppen sein – am besten mindestens einmal.

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