Steffi Jones: "Die Frauen hier sind Vorbilder für mich"

DFB.de: Sie hatten aber auch mit Vorurteilen zu kämpfen. Wie sehen Sie die Situation heute im Vergleich?

Jones: Auf dem Platz ging es nur um Fußball. Doch der Weg dahin war nicht immer einfach, das ist richtig. Die Situation ist für die Frauen aus dem Senegal, Jordanien und Südafrika sogar deutlich schwieriger. Aber wie schon gesagt, hier zählt wieder die Gemeinschaft, die solche Hürden überwinden kann. In Deutschland ist es heute glücklicherweise normal, wenn Mädchen oder Frauen Fußball spielen. Dadurch können sie ein anderes Selbstbewusstsein entwickeln. Zudem hat der DFB den Frauenfußball in seinen Strukturen sehr unterstützt. Mädchen und Frauen können somit auf einem hohen Niveau ausgebildet werden. Schaut man sich die Technik und Athletik im Frauenfußball heute an, kann man Stolz auf die Entwicklung sein.

DFB.de: Mit der FrauenWM 2011 haben Sie einen großen Teil zu der Entwicklung beigetragen. Welche Rolle spielt Ihre Geschichte bei der Organisation von Veranstaltungen im Frauenfußball?

Jones: Ich denke schon, dass mein Hintergrund, meine Geschichte etwas damit zu tun hat, dass ich Präsidentin des WM-Organisationskomitees geworden bin. In dieser Rolle habe ich viele Nationen wie Nigeria, Australien oder auch europäische Länder bereist. Man wird dort gehört und kann seine Botschaften vermitteln. Da hat mir meine Leidenschaft für den Fußball sehr geholfen. Jetzt haben die Spielerinnen die Chance, über Deutschland ihre Botschaften in die Welt zu bringen. Sie werden von den Organisationen hier unterstützt und haben die nötige mediale Aufmerksamkeit. Ich bin hier, um ein bisschen zu helfen und meine Erfahrungen weiterzugeben. Das mache ich natürlich gerne. Denn ich spüre bei den Frauen die Leidenschaft, ihre Ziele zu erreichen.

DFB.de: Welche Verantwortung kommt dem DFB dabei zu, durch solche Veranstaltungen die Entwicklung des Frauenfußballs in anderen Nationen zu unterstützen?

Jones: Soziales Engagement ist für den DFB selbstverständlich, und zwar national wie international. Wenn man die Möglichkeit hat, Nationen, denen es an Anerkennung und Strukturen des Frauenfußballs fehlt, durch positives Image und ein Netzwerk zu unterstützen, dann sollte man das auch tun. Dieser gesellschaftlichen Verantwortung ist sich der DFB bewusst. Internationale Begegnungen wie diese sind dabei eine ideale Plattform. Die Aufmerksamkeit gehört hier den Frauen aus den Teilnehmerländern, die dabei noch eine tolle Zeit erleben können.

DFB.de: Der Fußball soll Perspektiven schaffen. Welche Perspektiven sehen Sie für den Frauenfußball in den Ländern?

Jones: Im Frauenfußball ist schon einiges erreicht worden. Die Weltmeisterschaft bei uns Deutschland war dabei ein wichtiger Meilenstein. Aber die Spielerinnen aus Jordanien, Südafrika und dem Senegal zeigen uns in diesen Tagen noch mal deutlich, dass Frauen auch mit vielen anderen Problemen zu kämpfen haben. Deswegen ist es wichtig, dass solche Projekte weiterhin stark unterstützt werden. Ich glaube an die Kraft des Fußballs - und dass die Frauen ihre Ziele erreichen. Ich wünsche ihnen von Herzen, weiterhin so unterstützt zu werden, damit sie später auf erfüllte Träume zurückblicken können.

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"Ein Spiel schafft Perspektiven" - unter diesem Motto läuft in Barsinghausen derzeit die internationale Fußballbegegnung mit Frauenmannschaften aus dem Senegal, Jordanien und Südafrika. Mit dabei: DFB-Direktorin Steffi Jones, die eine Trainingseinheit mit den Fußballerinnen leitete und an einer Podiumsdiskussion teilnahm.

Mit DFB.de und der Deutschen Welle Akademie hat die frühere Weltmeisterin im Interview über ihre Perspektiven, die Kraft des Fußballs und ihre Zukunftswünsche gesprochen.

DFB.de: Die Fußballwoche in Barsinghausen findet unter dem Motto "Ein Spiel schafft Perspektiven" statt. Für Sie hat der Fußball großartige Perspektiven geschaffen. Welche Tipps können Sie den Frauen hier geben?

Steffi Jones: Ich versuche, mich als Beispiel zu nehmen, dass einem der Fußball Stärke und Mut verleihen kann. Denn zum Leben gehören leider auch Schicksalsschläge, für deren Überwindung man diese Eigenschaften braucht. Klar, es ist für die Frauen schwierig, wenn sie diskriminiert werden oder dauernd gegen Vorurteile zu kämpfen haben. Aber als Mannschaft können sie mehr Stärke und Mut aufbauen, um Schwierigkeiten zu bewältigen. Das lege ich ihnen ans Herz. Die Entwicklung von Selbstwertgefühl ist schließlich auch für den Alltag sehr wichtig.

DFB.de: Was hat es Ihnen bedeutet, mit den Frauenmannschaften auf dem Platz zu stehen?

Jones: Der Fußball hat für mich generell eine große Bedeutung. Er hat meine Persönlichkeit, mein Selbstbewusstsein maßgeblich beeinflusst. Ich bin deswegen immer froh über die Möglichkeit, Fußball zu spielen. Mit den Teams aus dem Senegal, Jordanien und Südafrika hier zusammen zu sein, ist aber etwas ganz Besonderes. Für sie bedeutet Fußball noch mehr, und sie gehen einen tollen Weg. Da freut es mich, sie kennenlernen zu dürfen. Sie sind in meinen Augen echte Vorbilder.

DFB.de: Wie hat der Fußball denn Ihre Persönlichkeit beeinflusst?

Jones: Als dunkelhäutiges Kind einer hellhäutigen Mutter ist viel über uns geredet worden, selbst in einem multikulturellen Land wie Deutschland. Darunter leidet man als Kind und fragt sich, warum man anders aussieht. Zum Glück war meine Mutter immer für mich da - und der Fußball. Wenn ich Fußball gespielt habe, war meine Hautfarbe überhaupt nicht wichtig. Es ging immer nur um das Spiel. So lebt der Fußball Integration. Ich bin dafür sehr dankbar und gebe das natürlich an jeden weiter.

DFB.de: Sie hatten aber auch mit Vorurteilen zu kämpfen. Wie sehen Sie die Situation heute im Vergleich?

Jones: Auf dem Platz ging es nur um Fußball. Doch der Weg dahin war nicht immer einfach, das ist richtig. Die Situation ist für die Frauen aus dem Senegal, Jordanien und Südafrika sogar deutlich schwieriger. Aber wie schon gesagt, hier zählt wieder die Gemeinschaft, die solche Hürden überwinden kann. In Deutschland ist es heute glücklicherweise normal, wenn Mädchen oder Frauen Fußball spielen. Dadurch können sie ein anderes Selbstbewusstsein entwickeln. Zudem hat der DFB den Frauenfußball in seinen Strukturen sehr unterstützt. Mädchen und Frauen können somit auf einem hohen Niveau ausgebildet werden. Schaut man sich die Technik und Athletik im Frauenfußball heute an, kann man Stolz auf die Entwicklung sein.

DFB.de: Mit der FrauenWM 2011 haben Sie einen großen Teil zu der Entwicklung beigetragen. Welche Rolle spielt Ihre Geschichte bei der Organisation von Veranstaltungen im Frauenfußball?

Jones: Ich denke schon, dass mein Hintergrund, meine Geschichte etwas damit zu tun hat, dass ich Präsidentin des WM-Organisationskomitees geworden bin. In dieser Rolle habe ich viele Nationen wie Nigeria, Australien oder auch europäische Länder bereist. Man wird dort gehört und kann seine Botschaften vermitteln. Da hat mir meine Leidenschaft für den Fußball sehr geholfen. Jetzt haben die Spielerinnen die Chance, über Deutschland ihre Botschaften in die Welt zu bringen. Sie werden von den Organisationen hier unterstützt und haben die nötige mediale Aufmerksamkeit. Ich bin hier, um ein bisschen zu helfen und meine Erfahrungen weiterzugeben. Das mache ich natürlich gerne. Denn ich spüre bei den Frauen die Leidenschaft, ihre Ziele zu erreichen.

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DFB.de: Welche Verantwortung kommt dem DFB dabei zu, durch solche Veranstaltungen die Entwicklung des Frauenfußballs in anderen Nationen zu unterstützen?

Jones: Soziales Engagement ist für den DFB selbstverständlich, und zwar national wie international. Wenn man die Möglichkeit hat, Nationen, denen es an Anerkennung und Strukturen des Frauenfußballs fehlt, durch positives Image und ein Netzwerk zu unterstützen, dann sollte man das auch tun. Dieser gesellschaftlichen Verantwortung ist sich der DFB bewusst. Internationale Begegnungen wie diese sind dabei eine ideale Plattform. Die Aufmerksamkeit gehört hier den Frauen aus den Teilnehmerländern, die dabei noch eine tolle Zeit erleben können.

DFB.de: Der Fußball soll Perspektiven schaffen. Welche Perspektiven sehen Sie für den Frauenfußball in den Ländern?

Jones: Im Frauenfußball ist schon einiges erreicht worden. Die Weltmeisterschaft bei uns Deutschland war dabei ein wichtiger Meilenstein. Aber die Spielerinnen aus Jordanien, Südafrika und dem Senegal zeigen uns in diesen Tagen noch mal deutlich, dass Frauen auch mit vielen anderen Problemen zu kämpfen haben. Deswegen ist es wichtig, dass solche Projekte weiterhin stark unterstützt werden. Ich glaube an die Kraft des Fußballs - und dass die Frauen ihre Ziele erreichen. Ich wünsche ihnen von Herzen, weiterhin so unterstützt zu werden, damit sie später auf erfüllte Träume zurückblicken können.