Internationale Fußballbegegnungen: "Perspektiven schaffen"

Sie lachen und sie tanzen. Strapazen einer langen Reise sind ihnen nicht anzumerken. Die Frauenteams aus Südafrika, Jordanien und dem Senegal führen zur Begrüßung in Deutschland traditionelle Heimattänze auf. Unter dem Motto "Ein Spiel schafft Perspektiven" haben sie die internationale Fußballbegegnung in Barsinghausen eröffnet. Die Spielerinnen sind glücklich, noch bis Montag hier sein zu dürfen, denn der Fußball hat für sie eine große Bedeutung.

"Fußball ist unser Werkzeug, um in die Welt hinaus zu kommen", sagt Reema Ramonijeh, Spielführerin der jordanischen Nationalmannschaft. Sie ist eine der wenigen Frauen, die nicht zum ersten Mal in Deutschland sind. An den Besuch der Frauen-WM 2011 denkt Reema begeistert zurück: "Das war ein gigantisches Erlebnis. Von so einer Aufmerksamkeit für den Frauenfußball können wir nur träumen." Dabei ist gerade für die Fußballerinnen aus Jordanien, dem Senegal oder Südafrika die öffentliche Wahrnehmung sehr wichtig.

"Lebensverhältnisse durch Fußball positiv beeinflussen"

In ihren Ländern kämpfen sie für die Rechte von Frauen. Für die Gleichberechtigung und gegen die Diskriminierung. Auch gesundheitliche Aufklärung ist ein wichtiges Thema. In Deutschland erfahren sie in diesem Kampf Unterstützung durch mehrere Seiten. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bietet dem internationalen Frauenfußball nach den Turnieren 2010 und 2011 in Berlin erneut eine Bühne. Zusammen mit der Initiative "Discover Football" und weiteren Partnern unterstützt der DFB somit das Engagement der Frauen.

Willi Hink, DFB-Direktor für Gesellschaftliche Verantwortung: "Diese internationale Fußballbegegnung bietet vor allem eine Plattform, um in einem internationalen Kontext die Möglichkeiten des Fußballsports sowohl für die kulturelle und gesellschaftliche Emanzipation von Frauen, als auch die Förderung der Gesundheitsvorsorge aufzuzeigen. Gleichzeitig werden im regionalen Umfeld den beteiligten deutschen Schülerinnen und Spielerinnen die weltweit unterschiedlichen Lebensverhältnisse von Frauen bewusst gemacht – und gezeigt, wie man durch Engagement im Fußball diese Lebensverhältnisse positiv beeinflussen kann."

Frauen bolzen, Männer staunen

Den Menschen auf der Welt bewusst machen, welchen Verhältnissen viele Frauen ausgesetzt sind – das ist das Ziel der Frauen, das kann die Kraft des Fußballs sein. Um dieses Ziel zu erreichen, kommen Frauen mit den unterschiedlichsten Hintergründen zusammen. Salimata Ndiaye ist eine von ihnen. Die 17-jährige spielt für die Equipe Ameth Fall, der Mannschaft aus dem Senegal. Als sie von der Chance nach Deutschland zu kommen hörte, war sie sofort Feuer und Flamme. "Für die Reise hier her brauchte ich die Zustimmung meiner Eltern. Ich bin ihnen wahnsinnig dankbar, dass sie mir ermöglichen, an diesem Turnier teilzunehmen", sagt die senegalesische Mittelfeldspielerin.

Der Senegal gilt als recht stabiles Land. Doch die wirtschaftlichen und sozialen Probleme dort wirken sich besonders auf Frauen aus. Viele von ihnen können weder lesen noch schreiben, weswegen sie ihre Rechte nicht kennen. Durch den Fußball haben sich die Frauen im Senegal neue Handlungsspielräume erobert. Seit 2009 wird jedes Jahr ein Frauenfußballspiel zwischen Dakar und Saint-Louis organisiert.



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Sie lachen und sie tanzen. Strapazen einer langen Reise sind ihnen nicht anzumerken. Die Frauenteams aus Südafrika, Jordanien und dem Senegal führen zur Begrüßung in Deutschland traditionelle Heimattänze auf. Unter dem Motto "Ein Spiel schafft Perspektiven" haben sie die internationale Fußballbegegnung in Barsinghausen eröffnet. Die Spielerinnen sind glücklich, noch bis Montag hier sein zu dürfen, denn der Fußball hat für sie eine große Bedeutung.

"Fußball ist unser Werkzeug, um in die Welt hinaus zu kommen", sagt Reema Ramonijeh, Spielführerin der jordanischen Nationalmannschaft. Sie ist eine der wenigen Frauen, die nicht zum ersten Mal in Deutschland sind. An den Besuch der Frauen-WM 2011 denkt Reema begeistert zurück: "Das war ein gigantisches Erlebnis. Von so einer Aufmerksamkeit für den Frauenfußball können wir nur träumen." Dabei ist gerade für die Fußballerinnen aus Jordanien, dem Senegal oder Südafrika die öffentliche Wahrnehmung sehr wichtig.

"Lebensverhältnisse durch Fußball positiv beeinflussen"

In ihren Ländern kämpfen sie für die Rechte von Frauen. Für die Gleichberechtigung und gegen die Diskriminierung. Auch gesundheitliche Aufklärung ist ein wichtiges Thema. In Deutschland erfahren sie in diesem Kampf Unterstützung durch mehrere Seiten. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bietet dem internationalen Frauenfußball nach den Turnieren 2010 und 2011 in Berlin erneut eine Bühne. Zusammen mit der Initiative "Discover Football" und weiteren Partnern unterstützt der DFB somit das Engagement der Frauen.

Willi Hink, DFB-Direktor für Gesellschaftliche Verantwortung: "Diese internationale Fußballbegegnung bietet vor allem eine Plattform, um in einem internationalen Kontext die Möglichkeiten des Fußballsports sowohl für die kulturelle und gesellschaftliche Emanzipation von Frauen, als auch die Förderung der Gesundheitsvorsorge aufzuzeigen. Gleichzeitig werden im regionalen Umfeld den beteiligten deutschen Schülerinnen und Spielerinnen die weltweit unterschiedlichen Lebensverhältnisse von Frauen bewusst gemacht – und gezeigt, wie man durch Engagement im Fußball diese Lebensverhältnisse positiv beeinflussen kann."

Frauen bolzen, Männer staunen

Den Menschen auf der Welt bewusst machen, welchen Verhältnissen viele Frauen ausgesetzt sind – das ist das Ziel der Frauen, das kann die Kraft des Fußballs sein. Um dieses Ziel zu erreichen, kommen Frauen mit den unterschiedlichsten Hintergründen zusammen. Salimata Ndiaye ist eine von ihnen. Die 17-jährige spielt für die Equipe Ameth Fall, der Mannschaft aus dem Senegal. Als sie von der Chance nach Deutschland zu kommen hörte, war sie sofort Feuer und Flamme. "Für die Reise hier her brauchte ich die Zustimmung meiner Eltern. Ich bin ihnen wahnsinnig dankbar, dass sie mir ermöglichen, an diesem Turnier teilzunehmen", sagt die senegalesische Mittelfeldspielerin.

Der Senegal gilt als recht stabiles Land. Doch die wirtschaftlichen und sozialen Probleme dort wirken sich besonders auf Frauen aus. Viele von ihnen können weder lesen noch schreiben, weswegen sie ihre Rechte nicht kennen. Durch den Fußball haben sich die Frauen im Senegal neue Handlungsspielräume erobert. Seit 2009 wird jedes Jahr ein Frauenfußballspiel zwischen Dakar und Saint-Louis organisiert.

Dass Frauen plötzlich auf den Plätzen spielten, auf denen sonst nur die Männerteams aktiv waren, löste ein großes Medienecho aus. Und durch aktive Pressearbeit werden Geschlechterstereotype des Landes infrage gestellt. Die Teilnahme an der internationalen Fußballbegegnung in Barsinghausen ist nun eine wichtige Anerkennung für die Fußballerinnen.

Gesundheitliche Aufklärungsarbeit

Auch in Südafrika freut man sich über diese Anerkennung. Die Frauen vom Team "Girlz kickin‘ HIV" nutzen die Leidenschaft des Fußballs für ihre gesundheitliche Aufklärungsarbeit. Die Kombination von Spaß im Training und Ernsthaftigkeit in der Aufklärung wirkt sehr nachhaltig. Das Selbstbewusstsein und den Teamspirit, den die Südafrikanerinnen dabei verkörpern, kann man förmlich spüren.

Marlene Assmann von Discover Football freut sich darüber: "Das sind genau die Attribute, die der Fußball schulen soll. Die Frauen dieser Welt haben viele Hürden zu nehmen, die nur so zu überwinden sind. Erfolg im Fußball soll die Perspektive übertragen, dass jeder im Leben gewinnen kann."

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Training mit Weltmeisterin Steffi Jones

Für den Niedersächsischen Fußballverband ist die internationale Fußballbegegnung auf jeden Fall ein Gewinn. Torsten Westenberger ist begeistert von der Atmosphäre. "Es geht hier um mehr als nur Fußball. Trotzdem versprühen die Fußballerinnen so ein Gefühl von Unbeschwertheit, das meine Mitarbeiter und mich fasziniert", so der Leiter der Sportschule, die die Frauen beherbergt. Auf dem Kunstrasenplatz der Sportschule steht am Mittwochvormittag das erste große Highlight der Veranstaltungswoche an. Eine Trainingseinheit mit Steffi Jones.

Die Weltmeisterin von 2003 ist die Integrationsfigur des deutschen Frauenfußballs und für die Spielerinnen aus Südafrika, dem Senegal und Jordanien ein großes Vorbild. Denn der Fußball hat ihr Perspektiven verschaffen, die ihr sonst verwehrt geblieben wären. Als Steffi Jones dann den Platz betritt, spürt man es wieder deutlich, das Gefühl von Unbeschwertheit. Sie mischt sich direkt unter die Spielerinnen, macht Späße und posiert für Fotos.

"Scharfe Pässe, keine Luschen"

Doch im Training verlangt sie den Spielerinnen auch einiges ab. "Ich will scharfe Pässe sehen und keine Luschen", macht sie ihre Anforderungen deutlich. Und stellt sich ihnen auch selbst. Das Abschlussspiel lässt sie sich nicht entgehen. "Hier sind schon tolle Fußballerinnen, da musste ich mich ganz schön anstrengen", sagt sie hinterher. "Aber es hat mir eine riesige Freude bereitet!"

Noch größer ist ihre Freude über das Engagement der Frauenmannschaften: "Ich bin wirklich stolz darauf, was ihr schon erreicht habt und mit welcher Kraft ihr eure weiteren Ziele verfolgt. Da ist es mir eine Ehre, hier zu sein und einen kleinen Beitrag zu leisten", richtet sie ihre abschließenden Worte an die Fußballerinnen. Und die danken es ihr auf ihre Weise: Sie lachen und sie tanzen.