DFB verstärkt Frauenfußballprojekt in Namibia

Teil des Begleitprojektes war auch eine Materialspende des DOSB/Auswärtigen Amtes in Höhe von 3700 Euro, die für die Anschaffung von Trainingsmaterialien und Trainingskleidung verwendet wurde. Nach dem Schock zu Beginn der zwei Wochen in Namibia, fiel das Fazit von Kathrin Peter am Ende positiv aus. "Ich habe gerade in der Altersklasse U 20 einige gute Talente gesehen", sagt Kathrin Peter. Denn eine wichtige Wahrheit liegt - auch in Namibia - auf dem Platz.

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Kathrin Peter hat ja schon geahnt, welche Zustände sie in Namibia vorfinden würde. Als die DFB-Trainerin dann aber mit eigenen Augen sehen musste, in welchen Zuständen selbst die besten Fußballerinnen des Landes leben müssen, war sie doch geschockt. Im Rahmen eines Kurzzeitprojektes war Kathrin Peter für 14 Tage in Windhoek, im Stadtteil Katutura hat sie junge Fußballerinnen im Alter zwischen 13 und 20 Jahren trainiert und namibische Trainer, die im Bereich Mädchen- und Frauenfußball aktiv sind, weitergebildet.

Dabei hat sie die Gelegenheit genutzt, einen Einblick in das tägliche Leben der namibischen Spielerinnen zu erhalten und einige Nationalspielerinnen in deren Zuhause besucht. Kleintje Frederiks etwa, deren Wohnsituation Peter als exemplarisch für die meisten Spielerinnen beschreibt. Die 25-Jährige lebt ohne Eltern und mit sechs Geschwistern in einer Wellblechhütte am Rande Katuturas, die sieben Geschwister leben in zwei Zimmern, sie teilen sich drei Betten. Strom und fließendes Wasser - Fehlanzeige. "Auch hier muss unsere Hilfe angreifen und nicht nur auf dem Fußballplatz", sagt Peter.

Frauenfußball-Afrikameisterschaft 2014 in Namibia

In Namibia ist es wie in vielen Ländern Afrikas: Der Fußball entwickelt sich. Dank der Hilfe des DFB, dank der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund und dem Auswärtigen Amt. Dank Klaus Stärk. Seit 2008 leitet der DFB-Trainer das Langzeitprojekt, als Technischer Direktor des namibischen Verbandes hat er dem Fußball in Namibia Strukturen gegeben. Seitdem Stärk in Namibia macht und tut, plant und umsetzt, hat insbesondere der Frauenfußball einen gewaltigen Sprung gemacht.

Noch zwei Jahre, dann wird diese Entwicklung gekrönt. Der Afrikanische Fußballverband (CAF) hat die Frauenfußball-Afrikameisterschaft (AFCON) 2014 nach Namibia vergeben, bis dahin wird Stärk auch seine Tätigkeit in Namibia fortsetzen, obwohl die Langzeitprojekte in den meisten Fällen auf vier Jahre befristet sind.

Und natürlich wünscht sich der Deutsche eine erfolgreiche Mannschaft der Gastgeberinnen. Womit Kathrin Peter und ihr Begleitprojekt ins Spiel kommen. Zweimal täglich rief Kathrin Peter jungen Auswahlspielerinnen zum Training auf dem neuen Kunstrasenplatz in Katutura. Neben umfassender Ausbildung im Bereich Individual- und Gruppentaktik, bekamen die jungen Namibierinnen eine Einführung in das moderne Athletiktraining, zudem wurde in den Bereichen Positionstaktik und Positionstechnik intensiv gearbeitet.

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"Habe einige gute Talente gesehen"

Bei drei Freundschaftsspielen der namibischen Frauen-Nationalmannschaft hatte die DFB-Trainerin Gelegenheit, die Auswahlspielerinnen in ihrem taktischen Verhalten zu beobachten, in der Spielnachbetrachtung konnte sie entsprechende Korrekturen geben.

Teil des Begleitprojektes war auch eine Materialspende des DOSB/Auswärtigen Amtes in Höhe von 3700 Euro, die für die Anschaffung von Trainingsmaterialien und Trainingskleidung verwendet wurde. Nach dem Schock zu Beginn der zwei Wochen in Namibia, fiel das Fazit von Kathrin Peter am Ende positiv aus. "Ich habe gerade in der Altersklasse U 20 einige gute Talente gesehen", sagt Kathrin Peter. Denn eine wichtige Wahrheit liegt - auch in Namibia - auf dem Platz.