Deutsches Trainerduo führte Lehrgänge in Ruanda durch

Auch wenn sich die Gastgeber ständig um Verbesserungen bemühten, ein routinierter Lehrgangsablauf ist in Ruanda noch nicht in Sicht. "Falls es die Gesundheit erlaubt" wird Alois Stroh aber auch im nächsten Jahr wieder nach Kigali aufbrechen, um "Coaches für Ruanda" auszubilden und damit weitere Hilfe zur Selbsthilfe im zentralafrikanischen Partnerstaat des DFB, der beiden rheinland-pfälzischen Fußballverbände und des Landes Rheinland-Pfalz zu leisten.

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Im Rahmen des Projekts "Coaches für Ruanda" haben die deutschen Trainer Alois Stroh (Wittlich) und Andreas Spier (Wiesbaden) sechs Lehrgänge im zentralafrikanischen Partnerstaat des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) durchgeführt. Das Trainerduo bot im Juni und im Juli unter anderem zwei 14-tägige Kurse zum "B-Schein" an, bei denen die Besten des Vorjahres weiter gefördert wurden.

Außerdem wurden vier einwöchige Lehrgänge zum C-Schein, also zum Trainer-Grundkurs, angeboten. Diese Scheine halten allerdings keinem Vergleich zu den adäquaten Scheinen in Deutschland stand. "Wir nennen die da unten einfach so und haben damit Qualifizierungs-Merkmale. Und die Absolventen sind unheimlich stolz darauf", erklärt Stroh.

Vom Staub- zum Kunstrasenplatz

Nachdem Stroh bereits im Jahr 2007 als Trainerausbilder und Botschafter im Partnerland unterwegs gewesen war, kehrte der Wittlicher am 5. Juni in die Haupstadt Kigali zurück und fand dort völlig neue Arbeitsverhältnisse vor: "Wo wir im Vorjahr noch auf dem Staubplatz neben dem Stadion gearbeitet haben, da ist jetzt ein wunderbarer Kunstrasenplatz mit bester Ausstattung entstanden. Neben den beiden feststehenden Toren gibt es noch vier bewegliche – wir hatten also in diesem Jahr einfach super Trainingsbedingungen", berichtet Stroh. Dies galt allerdings nur für die beiden Aufbaulehrgänge in Kigali, deren Scheine nur für Ruanda gültig sind.

Stroh leitete zunächst einen Aufbaulehrgang in Kigali, während Spier in Butare und Ramagana jeweils auf einem Basislehrgang Trainer-Grundwissen vermittelte. "Dann wechselte Andreas nach Kigali während ich in Bujumba auf 2000 Metern Höhe und in Gisenji am Kivo-See Basis-Schulungen durchführte", so Stroh.

Dort war zwar die Begeisterung und die Leidenschaft, mit der die Teilnehmer an ihre Aufgaben herangingen, ebenso groß wie in Kigali, aber die Bedingungen nicht mit denen in der Hauptstadt vergleichbar. Die Schulungsräume waren in gutem Zustand und der Platz selbst war für ruandische Verhältnisse, so Stroh, "doch recht ordentlich. Dass man ab und an die Kühe wegtreiben musste, tat der guten Stimmung keinen Abbruch."

Spezieller Lehrgang im Rahmen der Aktion "Good Hope for Africa"

Ferner gab es noch einen fünften, ganz speziellen Lehrgang, den Stroh im Auftrag des Fußball-Weltverbandes FIFA leitete: "Da gibt es eine Aktion 'Good Hope for Africa', eine Aktion im Hinblick auf die Special-Olympics, die Olympiade für Behinderte. Das heißt, hier wurden aus dem ganzen Land 45 Trainer zusammengezogen, die sich mit geistig Behinderten beschäftigen. Das war dann natürlich auch ein Profilierungsprojekt für die FERWAFA, dem ruandischen Fußballverband, mit der entsprechenden Medienbegleitung. Das war ein Kraftakt für uns, denn unter den Teilnehmern waren natürlich Leute, die noch nie von einem Kunstrasen gehört hatten. Wir mussten also ganz von unten anfangen und einigen zunächst einmal die Straßenschuhe ausziehen und zeigen, dass die auf diesem Untergrund absolut überflüssig sind."

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Auch wenn sich die Gastgeber ständig um Verbesserungen bemühten, ein routinierter Lehrgangsablauf ist in Ruanda noch nicht in Sicht. "Falls es die Gesundheit erlaubt" wird Alois Stroh aber auch im nächsten Jahr wieder nach Kigali aufbrechen, um "Coaches für Ruanda" auszubilden und damit weitere Hilfe zur Selbsthilfe im zentralafrikanischen Partnerstaat des DFB, der beiden rheinland-pfälzischen Fußballverbände und des Landes Rheinland-Pfalz zu leisten.