Nord-Staffel: Nur Herford schon zweimal Meister

Über viele Tore und einen besonders hohen Heimsieg durften sich die Anhänger des FSV Gütersloh 2009 in der Aufstiegssaison 2011/2012 freuen. Am vorletzten Spieltag siegte der FSV vor eigenem Publikum gegen den Mellendorfer TV 15:0. Bereits zur Halbzeit hatten die Gastgeberinnen 8:0 geführt. Als erfolgreichste Torschützinnen beim höchsten Sieg in der Geschichte in der 2. Frauen-Bundesliga Staffel Nord zeichneten sich Annabel Jäger und Lina Magull mit jeweils drei Toren aus.

Ebenfalls 15 Tore in einem Heimspiel waren zuvor der Zweitvertretung von Turbine Potsdam gelungen. In der gleichen Saison war ebenfalls der Mellendorfer TV die leidtragende Mannschaft. Beim 15:1 in Potsdam gelang den Gästen immerhin ein Tor. Damit machten sie die Partie gleichzeitig zum torreichsten Spiel aller zehn Spielzeiten.

Den höchsten Auswärtssieg fuhr der Herforder SV Borussia Friedenstal ebenfalls in Mellendorf ein (9:0). Großen Anteil daran hatte Rekordtorjägerin Anna Laue, die gleich fünfmal traf. Keine Überraschung: Die 122 Gegentreffer, die der Mellendorfer TV in dieser Saison insgesamt hinnehmen musste, sind ebenfalls ein ewiger Zweitliga-Rekord.

[mspw]


Die zweigleisige 2. Frauen-Bundesliga feiert Jubiläum. Aktuell läuft die zehnte Spielzeit im Unterhaus des deutschen Frauenfußballs seit der Einführung der beiden Zweitliga-Staffeln Nord und Süd zur Saison 2004/2005. DFB.de vor dem Rückrundenstart am kommenden Wochenende mit Zahlen, Daten und Fakten.

In der Nord-Staffel der 2. Frauen-Bundesliga gab es in den bisherigen neun abgeschlossenen Spielzeiten gleich acht verschiedene Meister. Der einzige Verein, der sich gleich zweimal die Krone sicherte, war der Herforder SV Borussia Friedenstal.

Während sich die Ostwestfälinnen am Ende der Spielzeit 2007/2008 erst nach einem Herzschlagfinale (ein Punkt Vorsprung) den ersten Zweitliga-Titel der Vereinsgeschichte gesichert hatten, gestaltete Herford die zweite Meisterschaft im Frühjahr 2010 wesentlich deutlicher. Ohne Niederlage und mit neun Zählern Vorsprung setzte sich der HSV zum zweiten Mal zum Ende einer Saison an die Tabellenspitze und machte den Aufstieg in die Frauen-Bundesliga perfekt. Auch in der laufenden Saison spielen die Herforderinnen als aktueller Tabellenzweiter wieder um den Titel und den Aufstieg mit.

Potsdam II führt "Ewige Tabelle" an

Spitzenreiter in der "Ewigen Tabelle" im Norden ist allerdings die Zweitvertretung des 1. FFC Turbine Potsdam. Die "Torbienen" sind zusammen mit dem SV Meppen (früher SV Victoria Gersten) die einzige Mannschaft, die alle neuneinhalb Spieljahre in der 2. Frauen-Bundesliga Nord absolviert hat. Dabei landeten sie fast immer im oberen Tabellendrittel. Mit 209 Partien, stolzen 417 Punkten und 525:252 Toren weisen die Potsdamerinnen in der Gesamtstatistik einen großen Vorsprung auf. 2012 sicherte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Kandler sogar die Nord-Meisterschaft, durfte allerdings als Reserve eines Erstligisten nicht aufsteigen. Auch aktuell überwinterten die Potsdamerinnen auf Rang eins.

Den zweiten Platz in der Gesamttabelle belegt jedoch nicht der SV Meppen, sondern der FSV Gütersloh 2009 (früher FC Gütersloh 2000), der zwischenzeitlich eine Saison in der Frauen-Bundesliga verbrachte. Die Ostwestfälinnen kamen bisher auf 322 Zweitliga-Punkte. Der SV Meppen (288 Zähler) folgt auf Rang drei vor Tennis Borussia Berlin und dem FFV Leipzig (früher 1. FC Lokomotive) mit jeweils 247 Punkten. Der Herforder SV (244) belegt Rang sechs vor der sechs Jahre lang zweitklassigen Reserve des Hamburger SV (212).

Vier "Grenzgänger" in beiden Staffeln

Seit der Einführung der zweithöchsten deutschen Frauen-Spielklasse waren insgesamt 30 Vereine in der Nord-Staffel aktiv. Mit nur vier Punkten (ein Sieg und ein Remis) in der Premierensaison weist die SpVgg Oberaußem-Fortuna die schwächste Bilanz auf. Bemerkenswert: Der aktuelle Deutsche Meister VfL Wolfsburg ist der einzige Verein, der in der "Ewigen Tabelle" der 2. Bundesliga Nord sowohl mit seiner ersten als auch mit der zweiten Mannschaft vertreten ist.

Gleich vier Vereine liefen sowohl in der Nord- als auch in der Süd-Staffel der 2. Frauen-Bundesliga auf. Die SG Wattenscheid 09 (vier Jahre Nord, eine Saison Süd), der FFV Leipzig (sechs Jahre Nord, eine Spielzeit Süd), der FFC Brauweiler Pulheim (eine Saison Nord, ein Jahr Süd) und die Zweitvertretung des FCR 2001 Duisburg (eine Spielzeit Nord, vier Jahre Süd) gehörten zu den "Grenzgängern", die je nach der Zusammensetzung der Ligen vom DFB in die Nord- oder in die Süd-Staffel eingruppiert wurden.

Wolfsburg und Brauweiler mit bestem Punkteschnitt

Den besten Punkteschnitt aller Mannschaften weisen zwei Vereine auf, die jeweils nur ein Jahr in der 2. Frauen-Bundesliga mitmischten. Der VfL Wolfsburg, mittlerweile bekanntlich Triple-Sieger, sicherte sich in der Saison 2005/2006 mit 55 von 66 möglichen Zählern als Aufsteiger auf Anhieb die Meisterschaft. Den Wolfsburger Punkteschnitt von zweieinhalb Zählern pro Partie erreichte auch der FFC Brauweiler Pulheim als Premierenmeister 2004/2005.

Dabei waren der VfL und der FFC auch die beiden einzigen Vereine, die keine Heimniederlage in der Liga kassierten. Den besten Punkteschnitt innerhalb einer Saison sicherte sich TeBe Berlin. In der Spielzeit 2008/2009 landeten die Berlinerinnen mit 59 Punkten auf dem ersten Rang. Lediglich sieben Zähler gaben die "Veilchen" an die Konkurrenz ab.

Viktoria Berlin: Fünf Tore bringen acht Punkte

Nicht nur bei den meisten Punkte liegt Turbine Potsdam II an der Spitze. Die "Torbienen" machten ihrem Spitznamen in den vergangenen Jahren alle Ehre und erzielten 525 Treffer. Das entspricht einem Schnitt von 2,51 Toren pro Spiel. Auch hier folgt der FSV Gütersloh (420 Treffer/2,24) auf Platz zwei.

Ein Kunststück vollbrachte Aufsteiger FC Viktoria Berlin in der Hinserie der laufenden Saison. Die Himmelblauen erzielten in elf Partien nur fünf Tore, sammelten damit aber immerhin acht Punkte. Bisher hält der MTV Wolfenbüttel den Titel der Mannschaft mit den wenigsten Toren in einer Saison. In der Spielzeit 2005/2006 durften die Niedersächsinnen nur sieben eigene Treffer bejubeln.

Toptorschützin Anna Laue verstärkt Hohen Neundorf

Besonders treffsicher präsentierte sich in der bisherigen Zweitliga-Historie Anna Laue. Die 27-Jährige erzielte für den FSV Gütersloh 2009 und den Herforder SV Borussia Friedenstal insgesamt 93 Tore in der 2. Bundesliga. Sie führt damit die "Ewige Torschützenliste" in der Nord-Staffel an. Mit 21 Toren sicherte sich die Angreiferin in der vergangenen Saison, damals noch im Trikot des Herforder SV, auch die Torjägerkrone. In der Rückrunde wird sie für den SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf stürmen und will mit dem Tabellenletzten noch den Klassenverbleib realisieren.

Zehn Treffer weniger als Laue markierte Kathrin Patzke. Für den Hamburger SV II und den 1. FC Lokomotive Leipzig traf sie insgesamt 83 Mal. Aktuell geht die 31-Jährige für den Regionalligisten SV Henstedt-Ulzburg auf Torejagd. Platz drei in dieser Kategorie belegt Marie Pollmann. Die 24-Jährige hat nicht erst in dieser Saison einen Lauf (bislang acht Tore), sondern traf auch bereits in den vergangenen Spielzeiten fast nach Belieben. Für den Herforder SV, den BV Cloppenburg und ihren aktuellen Verein FSV Gütersloh 2009 erzielte Pollmann insgesamt 73 Tore und kann ihr Konto in der Rückserie weiter aufstocken.

Wer wird die Rekordspielerin im Norden?

Um den Titel der Rekordspielerin gibt es in der Nord-Staffel der 2. Frauen-Bundesliga ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Britta Kappel (SV Meppen) und Lena Hackmann (Herforder SV Borussia Friedenstal). Aktuell hat Kappel ein Spiel Vorsprung vor Hackmann. Die Spielerin des SVM absolvierte 181 der insgesamt 209 Zweitliga-Partien der Meppener (zuvor Victoria Gersten). Damit lief Kappel in ihrer gesamten Karriere ausschließlich in der 2. Frauen-Bundesliga auf.

Gleiches gilt für Lena Hackmann, die ihre Schuhe bisher 180 Mal für den FSV Gütersloh 2009 (vorher FC Gütersloh 2000) und den Herforder SV schnürte. Beide Spielerinnen können ihre Bestmarken noch deutlich nach oben schrauben. Mit 28 bzw. 29 Jahren können sie noch einige Jahre spielen. Kurios: Inga Kappel, Zwillingsschwester von Rekordspielerin Britta Kappel, absolvierte auch schon 165 Begegnungen im Bundesliga-Unterhaus und belegt damit Platz drei.

Britta Kappel taucht nicht nur in der Statistik der meisten Spiele auf, sondern ist auch für ihre durchaus robuste Spielweise bekannt. Die 28-Jährige musste in den 181 Partien ihrer Karriere auch schon sechsmal vorzeitig das Feld wegen eines Platzverweises verlassen (viermal Gelb-Rot/zweimal Rot).

Gütersloh deklassiert Mellendorf 15:0

Über viele Tore und einen besonders hohen Heimsieg durften sich die Anhänger des FSV Gütersloh 2009 in der Aufstiegssaison 2011/2012 freuen. Am vorletzten Spieltag siegte der FSV vor eigenem Publikum gegen den Mellendorfer TV 15:0. Bereits zur Halbzeit hatten die Gastgeberinnen 8:0 geführt. Als erfolgreichste Torschützinnen beim höchsten Sieg in der Geschichte in der 2. Frauen-Bundesliga Staffel Nord zeichneten sich Annabel Jäger und Lina Magull mit jeweils drei Toren aus.

Ebenfalls 15 Tore in einem Heimspiel waren zuvor der Zweitvertretung von Turbine Potsdam gelungen. In der gleichen Saison war ebenfalls der Mellendorfer TV die leidtragende Mannschaft. Beim 15:1 in Potsdam gelang den Gästen immerhin ein Tor. Damit machten sie die Partie gleichzeitig zum torreichsten Spiel aller zehn Spielzeiten.

Den höchsten Auswärtssieg fuhr der Herforder SV Borussia Friedenstal ebenfalls in Mellendorf ein (9:0). Großen Anteil daran hatte Rekordtorjägerin Anna Laue, die gleich fünfmal traf. Keine Überraschung: Die 122 Gegentreffer, die der Mellendorfer TV in dieser Saison insgesamt hinnehmen musste, sind ebenfalls ein ewiger Zweitliga-Rekord.