Jenas Torjägerin Luca Birkholz: "Fühlt sich surreal an"

Der FC Carl Zeiss Jena ist zurück in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Im zweiten Jahr nach dem Abstieg in die 2. Frauen-Bundesliga machten die Thüringerinnen in einem Herzschlagfinale mit zwei späten Toren den 2:0-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim II und damit den Wiederaufstieg perfekt. Im DFB.de-Interview spricht Angreiferin Luca Birkholz (20) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Erfolg.

DFB.de: Seit wenigen Tagen steht fest: Der FC Carl Zeiss Jena ist wieder Erstligist. Wie fühlt sich das an, Frau Birkholz?

Luca Birkholz: Unbeschreiblich. Auch mit etwas Abstand fühlt sich der Aufstieg ein wenig surreal an. Ich bin noch dabei, das Erlebte aufzusaugen. Im Familienurlaub auf Rhodos habe ich Zeit, unseren Erfolg komplett zu realisieren. Einige Spielerinnen sind nach Mallorca gefahren und feiern wahrscheinlich immer noch. (lacht)

DFB.de: Am letzten Spieltag kämpften noch drei Teams um die beiden Aufstiegsplätze. Hatten Sie vom Geschehen auf den anderen Plätzen etwas mitbekommen?

Birkholz: Tatsächlich nicht. Erst, nachdem ich ausgewechselt worden war und wir in der Schlussphase in Führung gegangen waren, hatten wir uns auf der Ersatzbank nach den Zwischenständen auf den anderen Plätzen erkundigt. Da die Konkurrenten jeweils ebenfalls vorne lagen, waren wir über unsere Führung sehr erleichtert.

DFB.de: War der Sieg gegen die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim, die bereits als Absteiger feststand, vor allem Kopfsache?

Birkholz: Normalerweise kommen 300 bis 400 Fans zu unseren Heimspielen. Dann in der entscheidenden Partie vor einer Kulisse von 1300 Leuten zu spielen, war eine neue Erfahrung für uns. In der Anfangsphase war eine gewisse Nervosität da, das konnten wir aber schnell ablegen. Wir sind die Partie wie jedes andere Spiel angegangen und haben uns allein darauf konzentriert, alles rauszuhauen. Es war eine gute Teamleistung.

DFB.de: Wie haben Sie die Führung von der Seitenlinie aus wahrgenommen?

Birkholz: Wir haben in dieser Saison schon einige Tore nach Standardsituationen erzielt. Daher waren wir auch bei dem Freistoß optimistisch. Der Moment, als Felicia Sträßer den Ball ins Tor geköpft hat, war pure Ekstase. Nach dem Abpfiff sind wir sofort zum Team gerannt. Im Anschluss sah die Kabine nicht mehr so aus wie vorher. (lacht)

DFB.de: Die gesamte Saison betrachtet: Wann war Ihnen klar, dass der Aufstieg möglich ist?

Birkholz: Wir haben eigentlich nie so wirklich über den Aufstieg gesprochen. Wir hatten uns immer nur Ziele für das bevorstehende Spiel gesetzt. Dass wir tatsächlich aufsteigen könnten, haben wir realisiert, als wir am vorletzten Spieltag durch das 4:0 beim SV 67 Weinberg auf den zweiten Platz geklettert sind und damit im Saisonfinale alles selbst in der Hand haben.

DFB.de: Was war Ihr persönliches Saisonhighlight?

Birkholz: Für mich persönlich war es schon etwas Besonderes, in Weinberg alle vier Tore beizusteuern. Mit dem letzten Spiel kann das allerdings nicht mithalten. Der Aufstieg ist unübertroffen.

DFB.de: Mit 13 Treffern waren Sie die erfolgreichste Torschützin des Teams. Was bedeutet Ihnen das?

Birkholz: Ich kann mit der Bilanz durchaus zufrieden sein. Als Stürmerin habe ich natürlich den Anspruch, so viele Tore wie möglich zu erzielen. Ich suche gerne die Eins-gegen-Eins-Situationen und will meine Geschwindigkeit nutzen. Ohne das Team wären meine Treffer allerdings nicht möglich gewesen. Da muss ich mich bei meinen Mitspielerinnen bedanken.

DFB.de: Sie waren für Jena bereits in der Bundesliga am Ball. Was hatte Sie nach dem Abstieg von einem Verbleib überzeugt?

Birkholz: Ich hatte eigentlich nie über einen Wechsel nachgedacht. Ich war zu dem Zeitpunkt im Abiturstress. Außerdem bin ich in Jena geboren worden und aufgewachsen, meine Familie lebt hier. Hinzu kommt noch das tolle Team.

DFB.de: Für Jena ist es der dritte Aufstieg seit Sommer 2019. Was stimmt Sie positiv, dass sich der Verein in der höchsten Spielklasse halten kann?

Birkholz: Ich würde schon sagen, dass wir derzeit das stärkste Team haben, seitdem ich bei den Frauen spiele. Wenn wir auch in der höchsten Spielklasse weiterhin geschlossen als Team agieren und nach Rückschlägen an uns glauben und dranbleiben, ist der Klassenverbleib möglich.

DFB.de: Worauf freuen Sie sich in der kommenden Spielzeit am meisten?

Birkholz: Zum einen, wieder mit den Mädels auf dem Platz zu stehen. Zum anderen warten mit unter anderem den Duellen mit den Champions League-Teilnehmern FC Bayern München und VfL Wolfsburg einzigartige Spiele auf uns.

[mspw]

Der FC Carl Zeiss Jena ist zurück in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Im zweiten Jahr nach dem Abstieg in die 2. Frauen-Bundesliga machten die Thüringerinnen in einem Herzschlagfinale mit zwei späten Toren den 2:0-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim II und damit den Wiederaufstieg perfekt. Im DFB.de-Interview spricht Angreiferin Luca Birkholz (20) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Erfolg.

DFB.de: Seit wenigen Tagen steht fest: Der FC Carl Zeiss Jena ist wieder Erstligist. Wie fühlt sich das an, Frau Birkholz?

Luca Birkholz: Unbeschreiblich. Auch mit etwas Abstand fühlt sich der Aufstieg ein wenig surreal an. Ich bin noch dabei, das Erlebte aufzusaugen. Im Familienurlaub auf Rhodos habe ich Zeit, unseren Erfolg komplett zu realisieren. Einige Spielerinnen sind nach Mallorca gefahren und feiern wahrscheinlich immer noch. (lacht)

DFB.de: Am letzten Spieltag kämpften noch drei Teams um die beiden Aufstiegsplätze. Hatten Sie vom Geschehen auf den anderen Plätzen etwas mitbekommen?

Birkholz: Tatsächlich nicht. Erst, nachdem ich ausgewechselt worden war und wir in der Schlussphase in Führung gegangen waren, hatten wir uns auf der Ersatzbank nach den Zwischenständen auf den anderen Plätzen erkundigt. Da die Konkurrenten jeweils ebenfalls vorne lagen, waren wir über unsere Führung sehr erleichtert.

DFB.de: War der Sieg gegen die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim, die bereits als Absteiger feststand, vor allem Kopfsache?

Birkholz: Normalerweise kommen 300 bis 400 Fans zu unseren Heimspielen. Dann in der entscheidenden Partie vor einer Kulisse von 1300 Leuten zu spielen, war eine neue Erfahrung für uns. In der Anfangsphase war eine gewisse Nervosität da, das konnten wir aber schnell ablegen. Wir sind die Partie wie jedes andere Spiel angegangen und haben uns allein darauf konzentriert, alles rauszuhauen. Es war eine gute Teamleistung.

DFB.de: Wie haben Sie die Führung von der Seitenlinie aus wahrgenommen?

Birkholz: Wir haben in dieser Saison schon einige Tore nach Standardsituationen erzielt. Daher waren wir auch bei dem Freistoß optimistisch. Der Moment, als Felicia Sträßer den Ball ins Tor geköpft hat, war pure Ekstase. Nach dem Abpfiff sind wir sofort zum Team gerannt. Im Anschluss sah die Kabine nicht mehr so aus wie vorher. (lacht)

DFB.de: Die gesamte Saison betrachtet: Wann war Ihnen klar, dass der Aufstieg möglich ist?

Birkholz: Wir haben eigentlich nie so wirklich über den Aufstieg gesprochen. Wir hatten uns immer nur Ziele für das bevorstehende Spiel gesetzt. Dass wir tatsächlich aufsteigen könnten, haben wir realisiert, als wir am vorletzten Spieltag durch das 4:0 beim SV 67 Weinberg auf den zweiten Platz geklettert sind und damit im Saisonfinale alles selbst in der Hand haben.

DFB.de: Was war Ihr persönliches Saisonhighlight?

Birkholz: Für mich persönlich war es schon etwas Besonderes, in Weinberg alle vier Tore beizusteuern. Mit dem letzten Spiel kann das allerdings nicht mithalten. Der Aufstieg ist unübertroffen.

DFB.de: Mit 13 Treffern waren Sie die erfolgreichste Torschützin des Teams. Was bedeutet Ihnen das?

Birkholz: Ich kann mit der Bilanz durchaus zufrieden sein. Als Stürmerin habe ich natürlich den Anspruch, so viele Tore wie möglich zu erzielen. Ich suche gerne die Eins-gegen-Eins-Situationen und will meine Geschwindigkeit nutzen. Ohne das Team wären meine Treffer allerdings nicht möglich gewesen. Da muss ich mich bei meinen Mitspielerinnen bedanken.

DFB.de: Sie waren für Jena bereits in der Bundesliga am Ball. Was hatte Sie nach dem Abstieg von einem Verbleib überzeugt?

Birkholz: Ich hatte eigentlich nie über einen Wechsel nachgedacht. Ich war zu dem Zeitpunkt im Abiturstress. Außerdem bin ich in Jena geboren worden und aufgewachsen, meine Familie lebt hier. Hinzu kommt noch das tolle Team.

DFB.de: Für Jena ist es der dritte Aufstieg seit Sommer 2019. Was stimmt Sie positiv, dass sich der Verein in der höchsten Spielklasse halten kann?

Birkholz: Ich würde schon sagen, dass wir derzeit das stärkste Team haben, seitdem ich bei den Frauen spiele. Wenn wir auch in der höchsten Spielklasse weiterhin geschlossen als Team agieren und nach Rückschlägen an uns glauben und dranbleiben, ist der Klassenverbleib möglich.

DFB.de: Worauf freuen Sie sich in der kommenden Spielzeit am meisten?

Birkholz: Zum einen, wieder mit den Mädels auf dem Platz zu stehen. Zum anderen warten mit unter anderem den Duellen mit den Champions League-Teilnehmern FC Bayern München und VfL Wolfsburg einzigartige Spiele auf uns.

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