Nationalspieler Sözer: "Futsal ist ein Erfahrungssport"

Muhammet Sözer ist mit neun Treffern der erfolgreichste Torschütze der deutschen Futsal-Nationalmannschaft in der abgelaufenen WM-Qualifikation. Im Interview mit DFB.de spricht der 29-Jährige darüber, warum das Jahr 2023 ein Erfolg war, auch wenn die WM 2024 ohne Deutschland stattfinden wird. Außerdem verrät er, wie er zum Futsal gekommen ist und ordnet ein, wo die Sportart in Deutschland im internationalen Vergleich aktuell steht.

DFB.de: Herr Sözer, die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2024 haben Sie und Ihr Team zwar verpasst, erstmals in der Geschichte der deutschen Futsal-Nationalmannschaft wurde aber die Eliterunde erreicht, in der die Top 20 Europas die WM-Tickets ausspielen. Wie ist das deutsche Abschneiden in der WM-Qualifikation insgesamt zu bewerten?

Muhammet Sözer: Als wir im April 2022 in Hamburg mit den ersten Spielen in die WM-Qualifikation gestartet sind, haben nur wenige damit gerechnet, dass wir überhaupt den Sprung in die Eliterunde schaffen würden. Ich glaube, dass das in der allgemeinen Öffentlichkeit auch teilweise etwas untergeht, welche Bedeutung das für uns hat. Deutschland ist im Sport ja fast immer ein großer Name. Im Futsal sind die Kräfteverhältnisse zwischen den einzelnen Nationen aber einfach anders als im Fußball. Und im Futsal sind wir eben noch eine sehr junge Nation, die im Vergleich zu vielen anderen aktuell eigentlich immer noch in den Anfängen der Entwicklung steckt. Dafür, dass es die Nationalmannschaft erst seit 2016 gibt, können wir sehr zufrieden sein, uns in dieser kurzen Zeit schon in den Kreis der Top 20 Europas gespielt zu haben.

DFB.de: Unter dem Strich geht es also voran mit der sportlichen Entwicklung in der Nationalmannschaft?

Sözer: Das kann man nach der WM-Qualifikation definitiv so sagen. Im Oktober 2022 haben wir beispielsweise gegen die Slowakei zweimal Unentschieden gespielt. Das waren für uns damals zwei sehr große Erfolgserlebnisse. Im Oktober dieses Jahr haben wir in der WM-Qualifikation wieder gegen die Slowaken gespielt und unser Heimspiel in Göppingen mit 4:3 gewonnen. Das zeigt stellvertretend, dass wir uns in kurzer Zeit gut und schnell entwickeln. Natürlich war es unser Traum, uns für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Auch wenn wir das nicht geschafft haben, können wir mit dem Erreichten sehr zufrieden sein. Gerade wenn man sich vor Augen führt, dass wir in Deutschland im Futsal noch eher semiprofessionell unterwegs sind und uns teilweise mit Nationen gemessen haben, in denen die Nationalspieler alle Profis sind und sich voll auf den Sport konzentrieren können.

DFB.de: Sie selbst arbeiten neben dem Futsal noch im kaufmännischen Bereich. Allein in 2023 waren Sie mit der Nationalmannschaft knapp 60 Tage unterwegs: Wie gehen Sie generell mit der Mehrfachbelastung aus Beruf und Sport um?

Sözer: Gerade im Verlauf einer Saison oder zum Ende hin, merkt man natürlich schon, dass es sehr kräftezehrend ist. In anderen Ländern, wo mit der Förderung von Futsal schon einige Jahre oder gar Jahrzehnte früher begonnen wurde, können sich vor allem die Nationalspieler voll auf ihren Sport konzentrieren. In Deutschland sind wir davon noch etwas entfernt, da eigentlich jeder noch eine Tätigkeit außerhalb des Futsal hat – auch wenn man Nationalspieler ist. All das funktioniert nur, wenn man Unterstützung von allen Seiten bekommt. Sei es vom Arbeitgeber, dem Verein oder natürlich der Familie. Von diesen Seiten Verständnis, Rückhalt und Unterstützung zu bekommen, ist essenziell für uns.

DFB.de: Worauf wird es künftig ankommen, um den Futsal in Deutschland weiter zu professionalisieren und voranzubringen?

Sözer: Wir hoffen natürlich darauf, dass unsere Leistungen auch wahrgenommen und anerkannt werden, sodass wir die nächsten Schritte gehen können. Dafür ist es enorm wichtig, dass der DFB, die Vereine und auch wir Spieler eng zusammenarbeiten, um künftig noch bessere und professionellere Strukturen zu schaffen. Denn gerade in der Eliterunde haben wir gezeigt, welches Potenzial wir haben. In den Spielen gegen Spitzenteams wie Kroatien und Frankreich waren wir zu großen Teilen der Spiele auf Augenhöhe und hätten noch bessere Ergebnisse erzielen können. Teilweise haben wir hier unsere Torchancen nicht optimal genutzt oder ab und an Phasen gehabt, in denen wir nicht ganz so gut im Spiel waren. Wenn wir unsere Leistung über ein komplettes Spiel auf das Feld bekommen, können wir auch gegen die Topnationen gute Resultate einfahren. Daran wollen wir anknüpfen.

DFB.de: Gemeinsam mit Kapitän Christopher Wittig sind Sie deutscher Rekordnationalspieler: Was bedeutet es Ihnen, das Nationalmannschaftstrikot zu tragen und ist es auch nach mittlerweile über 60 Länderspielen nach wie vor noch etwas Besonderes?

Sözer: Es ist jedes Mal eine Ehre und macht mich stolz, das Trikot der Nationalmannschaft zu tragen. Immerhin repräsentieren wir ein ganzes Land, insofern ist jedes Länderspiel etwas Besonderes. Das hat sich auch in unserem letzten Heimspiel des Jahres gegen Frankreich in Dresden gezeigt: In ausverkaufter Halle vor einem tollen Publikum zu spielen, motiviert einen umso mehr, im Spiel alles zu geben. Außerdem hoffe ich, dass noch einige Länderspiele – und vor allem erfolgreiche – dazukommen.

DFB.de: In der WM-Qualifikation sind Sie mit neun Toren erfolgreichster deutscher Torschütze, nur zwei Spieler haben insgesamt mehr Treffer als Sie erzielt. Was bedeuten Ihnen solche persönlichen Erfolge?

Sözer: Der Teamerfolg steht für mich über allem, aber natürlich freut es mich, dass ich mit meinen Toren und meinem Einsatz zu einem für uns erfolgreichen Länderspieljahr beitragen konnte. Für den persönlichen Erfolg ist auch das Vertrauen der Mitspieler und des Trainerteams extrem wichtig. Und das spüre ich bei der Nationalmannschaft definitiv, was mich auch anspornt, alles für das Team zu geben.

DFB.de: Hätten Sie mit dieser persönlichen Entwicklung denn gerechnet, als Sie mit Futsal angefangen haben und wie sind Sie einst überhaupt auf die Sportart aufmerksam geworden?

Sözer: Das ist rückblickend schwer zu sagen, aber ich bin stolz darauf, was ich persönlich und beispielsweise auch dieses Jahr mit der Nationalmannschaft im Futsal erreicht habe. In der Jugend habe ich Fußball gespielt und hatte schon damals immer großen Spaß daran, wenn wir im Winter in der Halle gespielt haben. 2013 bin ich in Bielefeld dann über meinen heutigen Schwager auch zum Futsal gekommen. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass mir die Sportart sehr gut liegt und einfach Spaß macht. Deshalb bin ich dabeigeblieben und habe dann einige Zeit Fußball und Futsal parallel gespielt. Seit 2021 fokussiere ich mich aber komplett auf Futsal.

DFB.de: Mit Erfolg: Inzwischen sind Sie schließlich einer der erfahrensten Akteure im Futsal-Nationalteam und gehen als Führungsspieler voran. Wie füllen Sie diese Rolle aus?

Sözer: Ich versuche, vor allem unsere jüngeren und auf internationaler Ebene noch eher unerfahrenen Spieler zu unterstützen. Denn Futsal ist definitiv ein Erfahrungssport und jedes Länderspiel hilft, sich weiterzuentwickeln. Durch das kleine Spielfeld resultiert im Futsal fast jeder eigene Fehler in einer Großchance für den Gegner. Diese Fehler gilt es zu minimieren. Meine eigenen Erfahrungen gebe ich deshalb vor allem an die Jungs im Team weiter, die noch nicht so viele Länderspiele gemacht haben, damit sie uns als Team noch besser und schneller helfen können.

DFB.de: Auch in der Futsal-Bundesliga läuft es für Sie gut: Mit dem TSV Weilimdorf stehen Sie zur Winterpause ungeschlagen auf Rang eins und auch dort bereits bei acht eigenen Saisontoren. Würden Sie 2023 als eines Ihrer persönlich erfolgreichsten Jahre im Futsal bezeichnen?

Sözer: Absolut. Sowohl in der Nationalmannschaft als auch im Verein lief es dieses Jahr auf persönlicher und mannschaftlicher Ebene ziemlich gut für mich. Wichtig wird in den nächsten Monaten sein – vor allem im Verein – dass wir unsere gute Form beibehalten und weiter unsere Spiele gewinnen. Ich war noch nie Deutscher Meister. Das ist eines der großen Ziele, die ich im kommenden Jahr erreichen will.

DFB.de: Das heißt, die Vorsätze für 2024 sind schon klar gesteckt?

Sözer: Ganz genau (lacht). Mit der Nationalmannschaft stehen im Februar die beiden nächsten Testspiele an. Dann geht es für uns zweimal gegen Spanien – eine der besten Mannschaften der Welt. Das werden zwei enorme Aufgaben für uns, die uns aber weiterbringen werden. Schließlich sehen wir dann, was uns im direkten Vergleich mit dem zweimaligen Welt- und siebenmaligen Europameister noch fehlt. Auch wenn dann die Ergebnisse nicht unbedingt im Vordergrund stehen, werden wir alles geben, um uns bestmöglich zu präsentieren. Das haben wir auch zuletzt in der Eliterunde gemerkt: Wir sind völlig zurecht so weit in der WM-Qualifikation gekommen und dort nicht durch Zufall reingerutscht oder weil wir Losglück hatten. Wir haben uns das mit unseren Leistungen verdient und werden von all diesen gesammelten Erfahrungen in Zukunft profitieren. Und gegen ein Team wie Spanien werden wir garantiert jede Menge Erkenntnisse mitnehmen können und wollen dann in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2026, die 2024 beginnt, wieder voll angreifen.

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Muhammet Sözer ist mit neun Treffern der erfolgreichste Torschütze der deutschen Futsal-Nationalmannschaft in der abgelaufenen WM-Qualifikation. Im Interview mit DFB.de spricht der 29-Jährige darüber, warum das Jahr 2023 ein Erfolg war, auch wenn die WM 2024 ohne Deutschland stattfinden wird. Außerdem verrät er, wie er zum Futsal gekommen ist und ordnet ein, wo die Sportart in Deutschland im internationalen Vergleich aktuell steht.

DFB.de: Herr Sözer, die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2024 haben Sie und Ihr Team zwar verpasst, erstmals in der Geschichte der deutschen Futsal-Nationalmannschaft wurde aber die Eliterunde erreicht, in der die Top 20 Europas die WM-Tickets ausspielen. Wie ist das deutsche Abschneiden in der WM-Qualifikation insgesamt zu bewerten?

Muhammet Sözer: Als wir im April 2022 in Hamburg mit den ersten Spielen in die WM-Qualifikation gestartet sind, haben nur wenige damit gerechnet, dass wir überhaupt den Sprung in die Eliterunde schaffen würden. Ich glaube, dass das in der allgemeinen Öffentlichkeit auch teilweise etwas untergeht, welche Bedeutung das für uns hat. Deutschland ist im Sport ja fast immer ein großer Name. Im Futsal sind die Kräfteverhältnisse zwischen den einzelnen Nationen aber einfach anders als im Fußball. Und im Futsal sind wir eben noch eine sehr junge Nation, die im Vergleich zu vielen anderen aktuell eigentlich immer noch in den Anfängen der Entwicklung steckt. Dafür, dass es die Nationalmannschaft erst seit 2016 gibt, können wir sehr zufrieden sein, uns in dieser kurzen Zeit schon in den Kreis der Top 20 Europas gespielt zu haben.

DFB.de: Unter dem Strich geht es also voran mit der sportlichen Entwicklung in der Nationalmannschaft?

Sözer: Das kann man nach der WM-Qualifikation definitiv so sagen. Im Oktober 2022 haben wir beispielsweise gegen die Slowakei zweimal Unentschieden gespielt. Das waren für uns damals zwei sehr große Erfolgserlebnisse. Im Oktober dieses Jahr haben wir in der WM-Qualifikation wieder gegen die Slowaken gespielt und unser Heimspiel in Göppingen mit 4:3 gewonnen. Das zeigt stellvertretend, dass wir uns in kurzer Zeit gut und schnell entwickeln. Natürlich war es unser Traum, uns für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Auch wenn wir das nicht geschafft haben, können wir mit dem Erreichten sehr zufrieden sein. Gerade wenn man sich vor Augen führt, dass wir in Deutschland im Futsal noch eher semiprofessionell unterwegs sind und uns teilweise mit Nationen gemessen haben, in denen die Nationalspieler alle Profis sind und sich voll auf den Sport konzentrieren können.

DFB.de: Sie selbst arbeiten neben dem Futsal noch im kaufmännischen Bereich. Allein in 2023 waren Sie mit der Nationalmannschaft knapp 60 Tage unterwegs: Wie gehen Sie generell mit der Mehrfachbelastung aus Beruf und Sport um?

Sözer: Gerade im Verlauf einer Saison oder zum Ende hin, merkt man natürlich schon, dass es sehr kräftezehrend ist. In anderen Ländern, wo mit der Förderung von Futsal schon einige Jahre oder gar Jahrzehnte früher begonnen wurde, können sich vor allem die Nationalspieler voll auf ihren Sport konzentrieren. In Deutschland sind wir davon noch etwas entfernt, da eigentlich jeder noch eine Tätigkeit außerhalb des Futsal hat – auch wenn man Nationalspieler ist. All das funktioniert nur, wenn man Unterstützung von allen Seiten bekommt. Sei es vom Arbeitgeber, dem Verein oder natürlich der Familie. Von diesen Seiten Verständnis, Rückhalt und Unterstützung zu bekommen, ist essenziell für uns.

DFB.de: Worauf wird es künftig ankommen, um den Futsal in Deutschland weiter zu professionalisieren und voranzubringen?

Sözer: Wir hoffen natürlich darauf, dass unsere Leistungen auch wahrgenommen und anerkannt werden, sodass wir die nächsten Schritte gehen können. Dafür ist es enorm wichtig, dass der DFB, die Vereine und auch wir Spieler eng zusammenarbeiten, um künftig noch bessere und professionellere Strukturen zu schaffen. Denn gerade in der Eliterunde haben wir gezeigt, welches Potenzial wir haben. In den Spielen gegen Spitzenteams wie Kroatien und Frankreich waren wir zu großen Teilen der Spiele auf Augenhöhe und hätten noch bessere Ergebnisse erzielen können. Teilweise haben wir hier unsere Torchancen nicht optimal genutzt oder ab und an Phasen gehabt, in denen wir nicht ganz so gut im Spiel waren. Wenn wir unsere Leistung über ein komplettes Spiel auf das Feld bekommen, können wir auch gegen die Topnationen gute Resultate einfahren. Daran wollen wir anknüpfen.

DFB.de: Gemeinsam mit Kapitän Christopher Wittig sind Sie deutscher Rekordnationalspieler: Was bedeutet es Ihnen, das Nationalmannschaftstrikot zu tragen und ist es auch nach mittlerweile über 60 Länderspielen nach wie vor noch etwas Besonderes?

Sözer: Es ist jedes Mal eine Ehre und macht mich stolz, das Trikot der Nationalmannschaft zu tragen. Immerhin repräsentieren wir ein ganzes Land, insofern ist jedes Länderspiel etwas Besonderes. Das hat sich auch in unserem letzten Heimspiel des Jahres gegen Frankreich in Dresden gezeigt: In ausverkaufter Halle vor einem tollen Publikum zu spielen, motiviert einen umso mehr, im Spiel alles zu geben. Außerdem hoffe ich, dass noch einige Länderspiele – und vor allem erfolgreiche – dazukommen.

DFB.de: In der WM-Qualifikation sind Sie mit neun Toren erfolgreichster deutscher Torschütze, nur zwei Spieler haben insgesamt mehr Treffer als Sie erzielt. Was bedeuten Ihnen solche persönlichen Erfolge?

Sözer: Der Teamerfolg steht für mich über allem, aber natürlich freut es mich, dass ich mit meinen Toren und meinem Einsatz zu einem für uns erfolgreichen Länderspieljahr beitragen konnte. Für den persönlichen Erfolg ist auch das Vertrauen der Mitspieler und des Trainerteams extrem wichtig. Und das spüre ich bei der Nationalmannschaft definitiv, was mich auch anspornt, alles für das Team zu geben.

DFB.de: Hätten Sie mit dieser persönlichen Entwicklung denn gerechnet, als Sie mit Futsal angefangen haben und wie sind Sie einst überhaupt auf die Sportart aufmerksam geworden?

Sözer: Das ist rückblickend schwer zu sagen, aber ich bin stolz darauf, was ich persönlich und beispielsweise auch dieses Jahr mit der Nationalmannschaft im Futsal erreicht habe. In der Jugend habe ich Fußball gespielt und hatte schon damals immer großen Spaß daran, wenn wir im Winter in der Halle gespielt haben. 2013 bin ich in Bielefeld dann über meinen heutigen Schwager auch zum Futsal gekommen. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass mir die Sportart sehr gut liegt und einfach Spaß macht. Deshalb bin ich dabeigeblieben und habe dann einige Zeit Fußball und Futsal parallel gespielt. Seit 2021 fokussiere ich mich aber komplett auf Futsal.

DFB.de: Mit Erfolg: Inzwischen sind Sie schließlich einer der erfahrensten Akteure im Futsal-Nationalteam und gehen als Führungsspieler voran. Wie füllen Sie diese Rolle aus?

Sözer: Ich versuche, vor allem unsere jüngeren und auf internationaler Ebene noch eher unerfahrenen Spieler zu unterstützen. Denn Futsal ist definitiv ein Erfahrungssport und jedes Länderspiel hilft, sich weiterzuentwickeln. Durch das kleine Spielfeld resultiert im Futsal fast jeder eigene Fehler in einer Großchance für den Gegner. Diese Fehler gilt es zu minimieren. Meine eigenen Erfahrungen gebe ich deshalb vor allem an die Jungs im Team weiter, die noch nicht so viele Länderspiele gemacht haben, damit sie uns als Team noch besser und schneller helfen können.

DFB.de: Auch in der Futsal-Bundesliga läuft es für Sie gut: Mit dem TSV Weilimdorf stehen Sie zur Winterpause ungeschlagen auf Rang eins und auch dort bereits bei acht eigenen Saisontoren. Würden Sie 2023 als eines Ihrer persönlich erfolgreichsten Jahre im Futsal bezeichnen?

Sözer: Absolut. Sowohl in der Nationalmannschaft als auch im Verein lief es dieses Jahr auf persönlicher und mannschaftlicher Ebene ziemlich gut für mich. Wichtig wird in den nächsten Monaten sein – vor allem im Verein – dass wir unsere gute Form beibehalten und weiter unsere Spiele gewinnen. Ich war noch nie Deutscher Meister. Das ist eines der großen Ziele, die ich im kommenden Jahr erreichen will.

DFB.de: Das heißt, die Vorsätze für 2024 sind schon klar gesteckt?

Sözer: Ganz genau (lacht). Mit der Nationalmannschaft stehen im Februar die beiden nächsten Testspiele an. Dann geht es für uns zweimal gegen Spanien – eine der besten Mannschaften der Welt. Das werden zwei enorme Aufgaben für uns, die uns aber weiterbringen werden. Schließlich sehen wir dann, was uns im direkten Vergleich mit dem zweimaligen Welt- und siebenmaligen Europameister noch fehlt. Auch wenn dann die Ergebnisse nicht unbedingt im Vordergrund stehen, werden wir alles geben, um uns bestmöglich zu präsentieren. Das haben wir auch zuletzt in der Eliterunde gemerkt: Wir sind völlig zurecht so weit in der WM-Qualifikation gekommen und dort nicht durch Zufall reingerutscht oder weil wir Losglück hatten. Wir haben uns das mit unseren Leistungen verdient und werden von all diesen gesammelten Erfahrungen in Zukunft profitieren. Und gegen ein Team wie Spanien werden wir garantiert jede Menge Erkenntnisse mitnehmen können und wollen dann in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2026, die 2024 beginnt, wieder voll angreifen.

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