Youngster Luisa Wensing: "Ich will einfach nur spielen"

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das Spiel?

Wensing: Da Japan sein erstes Spiel verloren hat, können wir davon ausgehen, dass sie gegen uns unbedingt gewinnen wollen. Aber ich denke, wir sollten uns deshalb nicht unter Druck setzen.

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Im Auftaktspiel der Frauen-Nationalmannschaft beim Algarve Cup gegen Dänemark gab es nach dem 0:0 zwar keinen Sieger, eine durfte sich jedoch wie eine Gewinnerin fühlen: Luisa Wensing zeigte in der Innenverteidigung eine gute Leistung. Die 20-jährige Defensivspielerin vom VfL Wolfsburg blieb cool, zweikampfstark und bissig. Ein gelungener Startelf-Auftritt für die sechsmalige A-Nationalspielerin.

Am Freitag (ab 13.15 Uhr, live auf Eurosport) trifft die DFB-Auswahl in ihrem zweiten Spiel des Turniers auf Weltmeister Japan. Im DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz beurteilt Luisa Wensing den Start ins Turnier, spricht über die Unterschiede von Innen- und Außenverteidigung und sagt, was sie vom Topspiel gegen Japan erwartet.

DFB.de: Frau Wensing, wie bewerten Sie das Spiel gegen Dänemark?

Luisa Wensing: In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme mit der Zuordnung, aber nach der Pause konnten wir uns steigern. Wir haben mehr Druck auf den Gegner ausgeübt, sind schneller in Ballbesitz gekommen und konnten uns dadurch bessere Torchancen erspielen. Klar ist, dass bei uns noch viel Luft nach oben ist, dass wir mehr können, als wir gezeigt haben. Vor allem, was den letzten Pass angeht und den absoluten Willen, ein Tor erzielen.

DFB.de: Wie war Ihre Reaktion, als Sie von der Nominierung für die Startelf erfuhren?

Wensing: Ich habe mich natürlich sehr gefreut. Silvia Neid hatte mir schon bei der letzten Maßnahme gesagt, dass sie mich auch in der Innenverteidigung testen will. Und da Annike Krahn ausgefallen ist, habe ich natürlich auf einen Einsatz gehofft. Ich denke, ich kann ganz zufrieden sein.

DFB.de: Sie wirken immer entspannt, zeigen äußerlich keine Nervosität. Ist das wirklich so?

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Wensing: Ich versuche, mir keinen Kopf zu machen, relativ locker zu bleiben und an meine Stärken zu glauben. Trotzdem ist natürlich eine gewisse Anspannung bei mir da, auch wenn es nach außen nicht unbedingt so aussieht.

DFB.de: Wie wichtig sind da die erfahrenen Nebenleute?

Wensing: Linda Bresonik und Saskia Bartusiak waren beim Spiel gegen Dänemark beispielsweise sehr wichtig für mich. Sie reden sehr viel mit mir, geben mir Tipps und sagen mir, wenn ich etwas besser machen kann. Auch Natze (Torfrau Nadine Angerer; Anm. d. Red.) hat mir von hinten sehr viel geholfen und viel mit mir kommuniziert. Das hilft mir total.

DFB.de: Sie haben sowohl in der Außen- als auch Innenverteidigung Erfahrungen gemacht - was ist Ihnen lieber?

Wensing: Ach, ich will einfach nur spielen, aber auf Außen habe ich Möglichkeiten, auch mal öfter nach vorne zu gehen, was mir natürlich einen Riesenspaß macht. Es ist allerdings nicht so, dass ich mich innen unwohl fühle. In allen U-Mannschaften habe ich immer Innenverteidigung gespielt, das passt schon.

DFB.de: Ihren Drang nach vorne müssen Sie auf dieser Position allerdings zügeln.

Wensing: Das stimmt. Aber ich freue mich dann über jede Ecke, bei der ich nach vorne darf. Leider hatten wir gegen Dänemark nur eine, die kam aber richtig perfekt von Verena Faißt. Ich hatte ein gutes Timing, kam aber nicht mehr richtig dahinter, deshalb ist der Ball am Tor vorbei. Schade, das wäre natürlich noch das i-Tüpfelchen gewesen.

DFB.de: Vielleicht klappt es ja gegen Japan, den nächsten Gegner.

Wensing: Wenn ich von der Trainerin wieder die Chance bekomme, wäre das natürlich klasse.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das Spiel?

Wensing: Da Japan sein erstes Spiel verloren hat, können wir davon ausgehen, dass sie gegen uns unbedingt gewinnen wollen. Aber ich denke, wir sollten uns deshalb nicht unter Druck setzen.