WM 2007: DFB-Team verteidigt den Titel

Am Sonntag (ab 22 Uhr MESZ, live im ZDF) startet die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada - in Ottawa geht es gegen die Elfenbeinküste. Es ist die siebte Frauen-WM, die Turniere werden seit 1991 im Vierjahresrhythmus ausgetragen. Vor dem Auftakt lässt DFB.de die bisherigen Endrunden aus Sicht des zweimaligen Titelträgers Deutschland Revue passieren. Heute: die fünfte Frauen-WM 2007 in China.

Die fünfte Weltmeisterschaft fand vom 10. bis 30. September 2007 statt. China war zum zweiten Mal Ausrichter des Turniers. Ursprünglich für 2003 vorgesehen, aber wegen der Lungenepidemie SARS in die USA verlegt, holte das Reich der Mitte das Turnier nun quasi als Kompensation nach. Das DFB-Team hat dabei gleich in doppelter Hinsicht Geschichte geschrieben. Zum ersten Mal in der Geschichte nämlich konnte ein Weltmeister seinen Titel verteidigen. Pardon: Weil Gejagte es immer schwerer haben, hatte DFB-Trainerin Silvia Neid die Losung ausgegeben: "Wir sind nicht hier, um den Titel zu verteidigen, sondern um ihn neu zu gewinnen."

Angerer bleibt im gesamten Turnier ohne Gegentor

Die Endrunde wurde wie vier Jahre zuvor mit 16 Mannschaften ausgetragen. Zum ersten Mal durchbrach die Qualifikation die Schallmauer von 100 Teams. 119 Nationen bewerben sich um die Startplätze. Erstmals wurden von der FIFA neben den Startgeldern auch Erfolgsprämien ausgeschüttet.

Dazu kam die persönliche Auszeichnung für Nadine Angerer als beste Torhüterin. Was vier Jahre zuvor Silke Rottenberg bereits gelang, toppte Angerer noch, indem sie gänzlich ohne Gegentreffer blieb. Das gab es noch nie in der WM-Historie der FIFA - auch nicht bei den Männern.

Deutschlands Spielerinnen holten Titel mit einem 2:0 im Finale gegen Brasilien, das überraschend im Halbfinale die USA mit 4:0 bezwingen konnte. Das Hangkou-Stadion in Shanghai erwies sich mit einem Fassungsvermögen von 34.000 Zuschauern fürs Finale als etwas zu klein. Denn insgesamt kamen zu den 32 Spielen fast 1,2 Millionen Besucher, also über 37.000 im Schnitt.

Prinz trifft, Angerer pariert Elfer, Laudehr macht alles klar

Das Finale lieferte Weltklassenfußball. Birgit Prinz sorgte für das frühe 1:0. Brasilien bemühte sich vergeblich um den Ausgleich. Marta, die am Ende Torschützenkönigin vor Birgit Prinz wurde, scheiterte sogar mit einem Strafstoß an der über sich hinaus wachsenden Nadine Angerer. Simone Laudehr war nach ihrem 2:0 Siegtreffer kurz vor Schluss nicht mehr zu halten.

Die Fete im dritten Stock des Hotels Hua Ting ging bis in die Morgenstunden, genauer: bis zum Heimflug. Disco, Rock und Oktoberfestmusik einer bayerischen Blaskapelle. Auch dem Piano im Saal thront stolz der WM-Pokal. Zu den Ehrengästen gehörte unter anderem Innenminister Wolfgang Schäuble. Auch Eltern und Freunde hatte der DFB einfliegen lassen.



Am Sonntag (ab 22 Uhr MESZ, live im ZDF) startet die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada - in Ottawa geht es gegen die Elfenbeinküste. Es ist die siebte Frauen-WM, die Turniere werden seit 1991 im Vierjahresrhythmus ausgetragen. Vor dem Auftakt lässt DFB.de die bisherigen Endrunden aus Sicht des zweimaligen Titelträgers Deutschland Revue passieren. Heute: die fünfte Frauen-WM 2007 in China.

Die fünfte Weltmeisterschaft fand vom 10. bis 30. September 2007 statt. China war zum zweiten Mal Ausrichter des Turniers. Ursprünglich für 2003 vorgesehen, aber wegen der Lungenepidemie SARS in die USA verlegt, holte das Reich der Mitte das Turnier nun quasi als Kompensation nach. Das DFB-Team hat dabei gleich in doppelter Hinsicht Geschichte geschrieben. Zum ersten Mal in der Geschichte nämlich konnte ein Weltmeister seinen Titel verteidigen. Pardon: Weil Gejagte es immer schwerer haben, hatte DFB-Trainerin Silvia Neid die Losung ausgegeben: "Wir sind nicht hier, um den Titel zu verteidigen, sondern um ihn neu zu gewinnen."

Angerer bleibt im gesamten Turnier ohne Gegentor

Die Endrunde wurde wie vier Jahre zuvor mit 16 Mannschaften ausgetragen. Zum ersten Mal durchbrach die Qualifikation die Schallmauer von 100 Teams. 119 Nationen bewerben sich um die Startplätze. Erstmals wurden von der FIFA neben den Startgeldern auch Erfolgsprämien ausgeschüttet.

Dazu kam die persönliche Auszeichnung für Nadine Angerer als beste Torhüterin. Was vier Jahre zuvor Silke Rottenberg bereits gelang, toppte Angerer noch, indem sie gänzlich ohne Gegentreffer blieb. Das gab es noch nie in der WM-Historie der FIFA - auch nicht bei den Männern.

Deutschlands Spielerinnen holten Titel mit einem 2:0 im Finale gegen Brasilien, das überraschend im Halbfinale die USA mit 4:0 bezwingen konnte. Das Hangkou-Stadion in Shanghai erwies sich mit einem Fassungsvermögen von 34.000 Zuschauern fürs Finale als etwas zu klein. Denn insgesamt kamen zu den 32 Spielen fast 1,2 Millionen Besucher, also über 37.000 im Schnitt.

Prinz trifft, Angerer pariert Elfer, Laudehr macht alles klar

Das Finale lieferte Weltklassenfußball. Birgit Prinz sorgte für das frühe 1:0. Brasilien bemühte sich vergeblich um den Ausgleich. Marta, die am Ende Torschützenkönigin vor Birgit Prinz wurde, scheiterte sogar mit einem Strafstoß an der über sich hinaus wachsenden Nadine Angerer. Simone Laudehr war nach ihrem 2:0 Siegtreffer kurz vor Schluss nicht mehr zu halten.

Die Fete im dritten Stock des Hotels Hua Ting ging bis in die Morgenstunden, genauer: bis zum Heimflug. Disco, Rock und Oktoberfestmusik einer bayerischen Blaskapelle. Auch dem Piano im Saal thront stolz der WM-Pokal. Zu den Ehrengästen gehörte unter anderem Innenminister Wolfgang Schäuble. Auch Eltern und Freunde hatte der DFB einfliegen lassen.

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Es ging locker zu, und international. Norwegens Spielerinnen kamen zum Mitfeiern, auch Englands Trainerin Hope Powell. Nur die Brasilianerinnen schmollten für sich. Während Nadine Angerer wie gewohnt mit aufgesetzter brauner Cord-Mütze feierte, wuselte Anja Mittag kreuz und quer über die Tanzfläche, mal mit, mal ohne Deutschlandfahne, aber ganz im Wettstreit mit Lira Bajramaj, als gäbe es noch eine weitere Trophäe zu gewinnen: die der schärfsten Tanzmaus. Und daheim ist ganz Deutschland aus dem Häuschen – als wäre Männer-WM. "Wir sind Weltmeisterin" titelte ein großes Boulevard-Blatt in Riesenlettern.

Rigorose Sicherheitsmaßnahmen

Technisch war das Turnierniveau global gesehen abermals gestiegen. Die Spitze war breiter geworden, die Spiele werden dadurch intensiver. Im Zweikampfverhalten, im Tempo, mit veränderten Spielrhythmen, höherer körperlicher Fitness und größerer taktischer Flexibilität. Kein Wunder, dass das Turnier auch für die Medien immer attraktiver wurde.

Negativ aufgefallen war nur das völlig überzogene Sicherheitsdenken in China. Rigorose Sicherheitskräfte, nicht nur beim Finale, als deutsche Spielerinnen bei Besteigen ihres Busses sogar die Security zur Mäßigung gegen die jubelnden Fans auffordern mussten. Sicherheitskräfte überall auf den Hotelfluren. Selbst über Journalisten wurde akribisch Buch geführt, wann sie ihr Zimmer verließen uns wohin sie gingen. Diverse Teamsitzungen sollen durch Spanische Wände und Abhörmechanismen ausspioniert worden sein. Die FIFA reagierte vorsichtig, aber geschockt.

Elf Tore gegen Argentinien

Die deutschen Spiele im Schnelldurchlauf: Das 11:0 gegen Argentinien bringt gleich zum Auftakt ein neues Endrunden-Rekordergebnis. Dann folgt ein ernüchterndes 0:0 gegen England. Das 2:0 gegen Japan vor fast 40.000 Zuschauern im Yellow Dragon Sports Centre in der traumhaft schönen Stadt Hangzhou ist ein Arbeitssieg. Weiter zum Viertelfinale nach Wuhan am Yantze-Fluss. Gegen Nordkorea sorgen Kerstin Garefrekes, Renate Lingor und Annike Krahn mit ihren Treffern für den Einzug ins Halbfinale.

In Tianjin, eine Autostunde von Peking entfernt, geht es gegen Norwegen um den Finaleinzug. Am Ende heißt es 3:0, der Sieg ist nach einem Eigentor von Trine Rönning und Treffern durch Kerstin Stegmann und Martina Müller letztendlich ungefährdet.