Votingsiegerin Keßler: "Phänomenal, überragend"

Das vergangene Jahr war für sie überragend: Deutsche Meisterschaft, Sieg im DFB-Pokal, Gewinn der Champions League. Das Triple mit dem VfL Wolfsburg. Dazu als Krönung der EM-Titel mit der DFB-Auswahl in Schweden. Und Nadine Keßler hat bei all diesen Ereignissen eine entscheidende Rolle gespielt.

Auch deshalb haben die Fans die 25-Jährige auf DFB.de vor ihrer Wolfsburger Mannschaftskollegin Lena Goeßling zur Nationalspielerin des Jahres 2013 gewählt. Das schönste Tor hat sie nach Meinung der User auch erzielt, beim 9:0 gegen Russland.

"Beides ist eine riesige Ehre für mich, weil es von den Zuschauern kommt", sagt Keßler im aktuellen DFB.de-Exklusivinterview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Ich freue mich darüber, dass die Leistungen auf diesem Wege anerkannt werden. Aber alle meine Kolleginnen hätten die Auszeichnungen ebenfalls verdient. Das war nur als Team möglich."

Zwischen Weihnachten und Neujahr hatte Keßler erstmals die Gelegenheit, all die Ereignisse wirklich zu realisieren. "Vorher blieb kaum Zeit zum Durchatmen", sagt die Mittelfeldspielerin rückblickend. "Die drei Wochen in der Winterpause haben gut getan. Ich konnte etwas nachdenken und auch ein wenig zufrieden sein."

DFB.de: Frau Keßler, erst die Deutsche Meisterschaft, dann die Siege im DFB-Pokal und der Champions League mit dem VfL Wolfsburg. Danach noch der Gewinn der Europameisterschaft mit der DFB-Auswahl. Und nun die Auszeichnung zur besten Nationalspielerin sowie für den schönsten Treffer bei einem Länderspiel. Setzt das einem überragenden Jahr die Krone auf?

Nadine Keßler: Dieses Jahr war einfach unglaublich. Erst die tollen sportlichen Erfolge, mit denen ich niemals gerechnet hatte. Und nun auch noch die beiden Auszeichnungen der Fans auf DFB.de. Das ist einfach überragend und wirklich eine riesige Ehre für mich. Ich freue mich darüber, dass die Leistungen auf diesem Wege anerkannt werden. Aber alle meine Kolleginnen hätten sie ebenfalls verdient.

DFB.de: Sie scheinen die Titel geradezu anzuziehen.

Keßler: Dieser Eindruck kann tatsächlich entstehen. Aber sie waren nur das Resultat unglaublich harter Arbeit. Wenn ich richtig gezählt habe, war das Endspiel der Europameisterschaft in Schweden mein 50. Pflichtspiel der vergangenen Saison.

DFB.de: Sehen Sie die Auszeichnungen als Spiegelbild der Saison an?

Keßler: Vielleicht. Aber das ist gar nicht so wichtig für mich. Vielmehr freue ich mich, dass ich es geschafft habe, ein wichtiger Teil der Nationalmannschaft zu sein. Das war vor einiger Zeit noch überhaupt nicht abzusehen. Es ging ja nicht immer stetig nach oben. Dass es dann so endet, ist natürlich phänomenal. Es ist schön, dass die Zuschauer und Fans es offenbar ähnlich empfunden haben.

DFB.de: Hatten Sie über Weihnachten und zum Jahreswechsel Zeit, die vergangenen zwölf Monate Revue passieren zu lassen?

Keßler: Es war tatsächlich so, dass ich das alles endgültig erst in der Winterpause realisieren konnte. Im Sommer blieb dazu überhaupt keine Zeit. Mit Wolfsburg hatten wir drei Finals in eineinhalb Wochen. Da blieb nicht mal Zeit, irgendeinen Titel zu feiern. Und dann kam ja bereits der nächste Höhepunkt mit der EURO. Nach der Europameisterschaft ging es praktisch Schlag auf Schlag mit der neuen Saison weiter. Es blieb kaum Zeit zum Durchatmen, es war extrem ereignisreich. Ich hatte gedacht, die ganzen Erlebnisse und Erfolg verarbeitet zu haben. Aber das war nicht der Fall. Das habe ich erst zu Weihnachten gemerkt. Die drei Wochen Pause haben wirklich mal gut getan. Ich konnte etwas nachdenken und auch ein wenig zufrieden sein.

DFB.de: Haben Sie sich die entscheidenden Momente und wichtigsten Augenblicke noch mal im Fernsehen oder Internet angeschaut?

Keßler: Wir haben viel Videomaterial zur Verfügung gestellt bekommen, vom DFB und vom VfL Wolfsburg. Ich habe mir tatsächlich mal einen Tag genommen, an dem ich mir das alles angesehen habe. Vieles davon habe ich da zum ersten Mal bewusst wahrgenommen. Es war die optimale Gelegenheit, die Spiele und die Ereignisse noch mal zu sehen und dann auch zu verstehen. Da hatte ich wieder Gänsehaut. Aber es ist nicht so, dass ich noch immer in der Vergangenheit lebe. So schön das alles war, so schnell ist es auch schon wieder vorbei. Ich habe bereits neue Ziele im Visier.

DFB.de: Wie sehen diese aus?

Keßler: Wir sind mit Wolfsburg in einer völlig neuen Rolle: Jetzt sind wir überall die Gejagten. Vielleicht auch deshalb war der Start in die neue Saison so schwierig. Wir hatten große Verletzungsprobleme. Wir waren nicht mehr der Außenseiter, den kaum einer auf der Rechnung hatte. Das mussten wir erst mal in der Praxis realisieren. Das war ein anderer Wind, der uns ins Gesicht geweht ist.

DFB.de: War es nicht klar, dass der Start in die neue Saison problematisch werden könnte?

Keßler: Das sagt man immer so. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass es auch glatt hätte laufen können. Aber wir hatten einfach enorme personelle Schwierigkeiten, auch ich war angeschlagen. Wir haben einen großen Kader, dennoch sind wir an die Grenze gekommen. Das hatte zur Folge, dass sich die Ereignisse inzwischen schon wieder überschlagen haben. Nun jagen wir den Spitzenreiter 1. FFC Frankfurt. Unsere Ausgangslage allerdings ist nicht schlecht: Wir haben es weiter in der eigenen Hand. Aber wir müssen die beiden direkten Duelle möglichst gewinnen. Im DFB-Pokal sind wir leider schon ausgeschieden. Dafür läuft in der Champions League alles nach Plan. Ich erhoffe mir noch sehr viel für die Rückrunde.

DFB.de: Wäre die Bestätigung dieser Erfolge ein noch größerer Triumph?

Keßler: Ja, genauso sehe ich es. Und genau darum geht es. Man kann nicht drei Titel noch mal gewinnen. Dass das nicht klappt, war beinahe ausgeschlossen. Aber wir wollen bestätigen, dass das vergangene Jahr keine Ausnahme war. Wir wollen wieder Erfolge feiern und uns erneut für den internationalen Wettbewerb qualifizieren. Das ist eindeutig unser Ziel.

DFB.de: Kam Ihnen die Pause genau recht, um diese Ziele zu erreichen?

Keßler: Auf jeden Fall. Wir brauchten dringend etwas Zeit, um den Akku wieder aufzuladen. Nun haben wir wieder Energie für die anstehenden Aufgaben.

DFB.de: Ist also auch die Vorfreude wieder da?

Keßler: Bei mir schon. Mir reicht es jetzt mit der fußballfreien Zeit. Fast drei Wochen - das war sehr ungewohnt. Das kannte ich gar nicht mehr. Ich freue mich sehr, dass es jetzt wieder losgeht. Und mit der Auszeichnung der Fans im Nacken ist es viel schöner. Das gibt mir noch mal zusätzlichen Schwung.

Das meinen DFB.de-User:

"Herzlichen Glückwunsch an Nadine Keßler! Sie hat es verdient." (Edou Minkatte)

[sw]

Das vergangene Jahr war für sie überragend: Deutsche Meisterschaft, Sieg im DFB-Pokal, Gewinn der Champions League. Das Triple mit dem VfL Wolfsburg. Dazu als Krönung der EM-Titel mit der DFB-Auswahl in Schweden. Und Nadine Keßler hat bei all diesen Ereignissen eine entscheidende Rolle gespielt.

Auch deshalb haben die Fans die 25-Jährige auf DFB.de vor ihrer Wolfsburger Mannschaftskollegin Lena Goeßling zur Nationalspielerin des Jahres 2013 gewählt. Das schönste Tor hat sie nach Meinung der User auch erzielt, beim 9:0 gegen Russland.

"Beides ist eine riesige Ehre für mich, weil es von den Zuschauern kommt", sagt Keßler im aktuellen DFB.de-Exklusivinterview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Ich freue mich darüber, dass die Leistungen auf diesem Wege anerkannt werden. Aber alle meine Kolleginnen hätten die Auszeichnungen ebenfalls verdient. Das war nur als Team möglich."

Zwischen Weihnachten und Neujahr hatte Keßler erstmals die Gelegenheit, all die Ereignisse wirklich zu realisieren. "Vorher blieb kaum Zeit zum Durchatmen", sagt die Mittelfeldspielerin rückblickend. "Die drei Wochen in der Winterpause haben gut getan. Ich konnte etwas nachdenken und auch ein wenig zufrieden sein."

DFB.de: Frau Keßler, erst die Deutsche Meisterschaft, dann die Siege im DFB-Pokal und der Champions League mit dem VfL Wolfsburg. Danach noch der Gewinn der Europameisterschaft mit der DFB-Auswahl. Und nun die Auszeichnung zur besten Nationalspielerin sowie für den schönsten Treffer bei einem Länderspiel. Setzt das einem überragenden Jahr die Krone auf?

Nadine Keßler: Dieses Jahr war einfach unglaublich. Erst die tollen sportlichen Erfolge, mit denen ich niemals gerechnet hatte. Und nun auch noch die beiden Auszeichnungen der Fans auf DFB.de. Das ist einfach überragend und wirklich eine riesige Ehre für mich. Ich freue mich darüber, dass die Leistungen auf diesem Wege anerkannt werden. Aber alle meine Kolleginnen hätten sie ebenfalls verdient.

DFB.de: Sie scheinen die Titel geradezu anzuziehen.

Keßler: Dieser Eindruck kann tatsächlich entstehen. Aber sie waren nur das Resultat unglaublich harter Arbeit. Wenn ich richtig gezählt habe, war das Endspiel der Europameisterschaft in Schweden mein 50. Pflichtspiel der vergangenen Saison.

DFB.de: Sehen Sie die Auszeichnungen als Spiegelbild der Saison an?

Keßler: Vielleicht. Aber das ist gar nicht so wichtig für mich. Vielmehr freue ich mich, dass ich es geschafft habe, ein wichtiger Teil der Nationalmannschaft zu sein. Das war vor einiger Zeit noch überhaupt nicht abzusehen. Es ging ja nicht immer stetig nach oben. Dass es dann so endet, ist natürlich phänomenal. Es ist schön, dass die Zuschauer und Fans es offenbar ähnlich empfunden haben.

DFB.de: Hatten Sie über Weihnachten und zum Jahreswechsel Zeit, die vergangenen zwölf Monate Revue passieren zu lassen?

Keßler: Es war tatsächlich so, dass ich das alles endgültig erst in der Winterpause realisieren konnte. Im Sommer blieb dazu überhaupt keine Zeit. Mit Wolfsburg hatten wir drei Finals in eineinhalb Wochen. Da blieb nicht mal Zeit, irgendeinen Titel zu feiern. Und dann kam ja bereits der nächste Höhepunkt mit der EURO. Nach der Europameisterschaft ging es praktisch Schlag auf Schlag mit der neuen Saison weiter. Es blieb kaum Zeit zum Durchatmen, es war extrem ereignisreich. Ich hatte gedacht, die ganzen Erlebnisse und Erfolg verarbeitet zu haben. Aber das war nicht der Fall. Das habe ich erst zu Weihnachten gemerkt. Die drei Wochen Pause haben wirklich mal gut getan. Ich konnte etwas nachdenken und auch ein wenig zufrieden sein.

DFB.de: Haben Sie sich die entscheidenden Momente und wichtigsten Augenblicke noch mal im Fernsehen oder Internet angeschaut?

Keßler: Wir haben viel Videomaterial zur Verfügung gestellt bekommen, vom DFB und vom VfL Wolfsburg. Ich habe mir tatsächlich mal einen Tag genommen, an dem ich mir das alles angesehen habe. Vieles davon habe ich da zum ersten Mal bewusst wahrgenommen. Es war die optimale Gelegenheit, die Spiele und die Ereignisse noch mal zu sehen und dann auch zu verstehen. Da hatte ich wieder Gänsehaut. Aber es ist nicht so, dass ich noch immer in der Vergangenheit lebe. So schön das alles war, so schnell ist es auch schon wieder vorbei. Ich habe bereits neue Ziele im Visier.

DFB.de: Wie sehen diese aus?

Keßler: Wir sind mit Wolfsburg in einer völlig neuen Rolle: Jetzt sind wir überall die Gejagten. Vielleicht auch deshalb war der Start in die neue Saison so schwierig. Wir hatten große Verletzungsprobleme. Wir waren nicht mehr der Außenseiter, den kaum einer auf der Rechnung hatte. Das mussten wir erst mal in der Praxis realisieren. Das war ein anderer Wind, der uns ins Gesicht geweht ist.

DFB.de: War es nicht klar, dass der Start in die neue Saison problematisch werden könnte?

Keßler: Das sagt man immer so. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass es auch glatt hätte laufen können. Aber wir hatten einfach enorme personelle Schwierigkeiten, auch ich war angeschlagen. Wir haben einen großen Kader, dennoch sind wir an die Grenze gekommen. Das hatte zur Folge, dass sich die Ereignisse inzwischen schon wieder überschlagen haben. Nun jagen wir den Spitzenreiter 1. FFC Frankfurt. Unsere Ausgangslage allerdings ist nicht schlecht: Wir haben es weiter in der eigenen Hand. Aber wir müssen die beiden direkten Duelle möglichst gewinnen. Im DFB-Pokal sind wir leider schon ausgeschieden. Dafür läuft in der Champions League alles nach Plan. Ich erhoffe mir noch sehr viel für die Rückrunde.

DFB.de: Wäre die Bestätigung dieser Erfolge ein noch größerer Triumph?

Keßler: Ja, genauso sehe ich es. Und genau darum geht es. Man kann nicht drei Titel noch mal gewinnen. Dass das nicht klappt, war beinahe ausgeschlossen. Aber wir wollen bestätigen, dass das vergangene Jahr keine Ausnahme war. Wir wollen wieder Erfolge feiern und uns erneut für den internationalen Wettbewerb qualifizieren. Das ist eindeutig unser Ziel.

DFB.de: Kam Ihnen die Pause genau recht, um diese Ziele zu erreichen?

Keßler: Auf jeden Fall. Wir brauchten dringend etwas Zeit, um den Akku wieder aufzuladen. Nun haben wir wieder Energie für die anstehenden Aufgaben.

DFB.de: Ist also auch die Vorfreude wieder da?

Keßler: Bei mir schon. Mir reicht es jetzt mit der fußballfreien Zeit. Fast drei Wochen - das war sehr ungewohnt. Das kannte ich gar nicht mehr. Ich freue mich sehr, dass es jetzt wieder losgeht. Und mit der Auszeichnung der Fans im Nacken ist es viel schöner. Das gibt mir noch mal zusätzlichen Schwung.

Das meinen DFB.de-User:

"Herzlichen Glückwunsch an Nadine Keßler! Sie hat es verdient." (Edou Minkatte)