Verena Faißt: "Ein großes Duell"

Aber rückblickend kann man sagen, dass sie alles richtig gemacht hat. Denn ziemlich schnell ging sie los, die rasante Tour von ganz unten bis nach ganz oben: vom SC Kappel über den SC Freiburg zum VfL Wolfsburg, vom Dorfklub zum Meisterschaftsfavoriten, vom Bolzplatz in die Champions League.

Erfolgreiche Berufsausbildung beim VfL

Ihre Karriere hat ein so erstaunliches Tempo aufgenommen, dass einem manchmal schwindlig werden kann. Beim VfL Wolfsburg ist sie längst eine Stütze, seit 2010 ist sie bei dem Klub aus Niedersachsen. Auch die 23-Jährige hat entscheidenden Anteil daran, dass die Saison bislang so hervorragend läuft.

Wenn man die Nationalmannschaft noch hinzurechnet, tanzt Faißt seit Monaten auf vier Hochzeiten inklusive Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal. Oder sind es sogar fünf? Denn man darf nicht vergessen, dass sie auch noch einem geregelten Job nachgeht. Und das nicht nur nebenbei.

Beim VfL hat sie im Mai des vergangenen Jahres ihre Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation beendet. 20 Stunden in der Woche ist sie seitdem in diesem Bereich tätig. Vorher Training, nachher Training – da fällt man dann abends schon mal ziemlich müde ins Bett.

"Diese Saison ist wirklich stressig"

"Diese Saison ist wirklich stressig", sagt Faißt: "Ich merke manchmal, dass meine Grenze erreicht ist. Aber es ist ja positiver Stress. Ich habe das große Glück, meine Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben." Trotzdem, viel Freizeit bleibt da nicht mehr übrig. Anstatt abends um die Häuser zu ziehen, legt sie lieber eine DVD ein und kommt etwas zur Ruhe. Oft vertreibt sie sich die Zeit mit Luisa Wensing, ihrer besten Freundin in Wolfsburg und der Nationalmannschaft.

Und wenn ihr manchmal trotzdem alles zu viel wird, kann sie auch schon mal das Heimweh packen. Faißt ist ein Familienmensch. Wann immer es ihr möglich ist, fährt sie nach Hause. Zum Krafttanken, zum Freunde treffen. Zum Tischtennisspielen.

[sw]


[bild1]

Die Tischtennisplatte steht noch immer auf dem Speicher. Verena Faißt, die mit der Frauen-Nationalmannschaft am Freitag (ab 18.15 Uhr, live im ZDF) in Offenbach auf die USA trifft, kennt sie ganz genau. Grünes Feld, weiße Linien, schwarzes Netz. Sie hat früher stundenlang daran gespielt. Über Wochen, über Monate, über Jahre. Vorhand Topspin, Rückhand Slice, den Aufschlag fies angeschnitten.

Sie ist stetig besser geworden. Irgendwann hatte sie ihre Gegner meist im Griff: Opa Walter, Vater Klaus, Schwester Carina. Aber das hat ihr nicht gereicht. Wenn sie nicht zu Hause üben konnte, war sie beim Training im Verein. "Ich habe Tischtennis früher geliebt, und ich spiele es noch immer wahnsinnig gerne. Leider habe ich dazu kaum Zeit", sagt Faißt.

"Wir wollen uns revanchieren"

Trotzdem läuft sie in diesen Tagen nicht für die Tischtennis-Nationalmannschaft auf. Faißt ist seit fast drei Jahren fester Bestandteil der DFB-Auswahl. Am Freitag steht der Klassiker gegen die USA auf dem Programm. Erster gegen Zweiter der Weltrangliste – mehr geht nicht. "Das ist ein großes Duell. Wir wollen uns für die Niederlage im Finale des Algarve Cups revanchieren", sagt die Defensivspezialistin des VfL Wolfsburg.

Ein Datum in ihrem Leben wird sie niemals mehr vergessen. Da ist sie sich ganz sicher. Der 28. Oktober 2010 war ein Donnerstag. Für Verena Faißt ein ganz besonderer Donnerstag, der Tag ihres Debüts in der Mannschaft von Silvia Neid. Sie hatte vorher schon häufiger in diversen Juniorinnen-Nationalmannschaften ihr Können gezeigt. Aber die Premiere im A-Team ist eben doch noch mal eine andere Hausnummer.

Es war ausgerechnet in Wolfsburg, 2:1 gegen Australien. Schon die Tage vorher waren ereignisreich. "Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich durch meine Mitspielerin Martina Müller von der Nominierung erfahren habe", erzählt sie: "Ich konnte es nicht glauben." Erst als die offizielle Bestätigung per Mail in ihrem Postfach landete, war sie überzeugt.

Über Umwege zum Fußball

Nur über Umwege ist sie erst mit elf Jahren zum Fußball gekommen. "Beim Tischtennistraining waren auch immer viele Jungs. Die haben nach der Einheit noch etwas gekickt. Ich habe dann mitgemacht und schnell gemerkt, dass mir das großen Spaß macht", sagt Faißt. Mit zwei Schulfreundinnen hat sie sich im Verein angemeldet. Es kam der Punkt, als sie sich entscheiden musste: Tischtennis oder Fußball? Es war kein einfacher Schritt.

Aber rückblickend kann man sagen, dass sie alles richtig gemacht hat. Denn ziemlich schnell ging sie los, die rasante Tour von ganz unten bis nach ganz oben: vom SC Kappel über den SC Freiburg zum VfL Wolfsburg, vom Dorfklub zum Meisterschaftsfavoriten, vom Bolzplatz in die Champions League.

[bild2]

Erfolgreiche Berufsausbildung beim VfL

Ihre Karriere hat ein so erstaunliches Tempo aufgenommen, dass einem manchmal schwindlig werden kann. Beim VfL Wolfsburg ist sie längst eine Stütze, seit 2010 ist sie bei dem Klub aus Niedersachsen. Auch die 23-Jährige hat entscheidenden Anteil daran, dass die Saison bislang so hervorragend läuft.

Wenn man die Nationalmannschaft noch hinzurechnet, tanzt Faißt seit Monaten auf vier Hochzeiten inklusive Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal. Oder sind es sogar fünf? Denn man darf nicht vergessen, dass sie auch noch einem geregelten Job nachgeht. Und das nicht nur nebenbei.

Beim VfL hat sie im Mai des vergangenen Jahres ihre Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation beendet. 20 Stunden in der Woche ist sie seitdem in diesem Bereich tätig. Vorher Training, nachher Training – da fällt man dann abends schon mal ziemlich müde ins Bett.

"Diese Saison ist wirklich stressig"

"Diese Saison ist wirklich stressig", sagt Faißt: "Ich merke manchmal, dass meine Grenze erreicht ist. Aber es ist ja positiver Stress. Ich habe das große Glück, meine Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben." Trotzdem, viel Freizeit bleibt da nicht mehr übrig. Anstatt abends um die Häuser zu ziehen, legt sie lieber eine DVD ein und kommt etwas zur Ruhe. Oft vertreibt sie sich die Zeit mit Luisa Wensing, ihrer besten Freundin in Wolfsburg und der Nationalmannschaft.

Und wenn ihr manchmal trotzdem alles zu viel wird, kann sie auch schon mal das Heimweh packen. Faißt ist ein Familienmensch. Wann immer es ihr möglich ist, fährt sie nach Hause. Zum Krafttanken, zum Freunde treffen. Zum Tischtennisspielen.