Steffi Jones: "Frankfurt und Frauenfußball - das passt"

Sie ist Frankfurterin durch und durch: Für DFB-Direktorin Steffi Jones ist das WM-Qualifikationsspiel der Frauen-Nationalmannschaft heute (ab 18 Uhr, live in der ARD) gegen Kroatien in ihrer Heimatstadt etwas ganz Besonderes.

Die 111-malige Nationalspielerin, die beim DFB die Frauen- und Mädchenfußballdirektion leitet, spricht im DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz über den Frauenfußball-Standort Frankfurt, die Eintracht und den FSV sowie die Perspektiven der Frauen-Nationalmannschaft.

DFB.de: Ein Frauen-Länderspiel in Frankfurt. Für Sie etwas Besonderes?

Steffi Jones: Absolut. Frankfurt ist meine Heimatstadt, hier bin ich geboren, aufgewachsen, und hier lebe ich immer noch. Und ich habe schließlich lange Jahre hier Fußball gespielt. Übrigens mit dem 1. FFC Frankfurt gegen Turbine Potsdam im Champions-League-Finale 2006 hier in diesem Stadion. Dass unsere Frauen-Nationalmannschaft im Rahmen der WM-Qualifikation in Frankfurt spielt, freut mich sehr. Ich bin mir sicher, dass das ein echtes Fußballfest wird.

DFB.de: Warum?

Jones: Weil Frankfurt, aber auch das ganze Rhein-Main-Gebiet eine Hochburg des Frauenfußballs ist. Immer wenn wir hier Spiele hatten, waren das echte Highlights. Klar denke ich da zunächst an die WM 2011. Das Gruppenspiel unserer Mannschaft gegen Nigeria und auch das Finale in der jeweils ausverkauften Commerzbank-Arena sind unvergessen. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Aber auch die "normalen" Spiele haben gezeigt, wie die Region hinter dem Frauenfußball steht. Die WM-Generalprobe gegen Brasilien im April 2009 in der Arena, das war ein erster Fingerzeig, dass eine Frauen-Weltmeisterschaft funktionieren und auch große Stadien füllen kann. Das Rhein-Main-Gebiet war genau der richtige Austragungsort für diesen Versuch. Knapp 45.000 Zuschauer kamen damals – ein voller Erfolg. Im April dieses Jahres waren wir mit der Frauen-Nationalmannschaft zudem in Offenbach zu Gast. Zum Spiel gegen die USA kamen mehr als 16.000 Zuschauer. Frauenfußball, Frankfurt und die Rhein-Main-Region – das passt. Und jetzt freuen wir uns, hier in einem weiteren tollen Stadion zu Gast sein zu dürfen.

DFB.de: In dem Sie übrigens im März 2012 noch selbst aufgelaufen sind...

Jones: Stimmt (lacht), noch so ein Gänsehautmoment. Es war das Abschiedsspiel von Birgit Prinz, das wir als DFB ausgerichtet und an dem einige aktuelle und ehemalige Nationalspielerinnen teilgenommen haben. Das war wirklich etwas Besonderes, denn so ein Abschiedsspiel gibt es ja nur sehr selten. Das Frankfurter Volksbank Stadion bot damals einen tollen Rahmen, obwohl es noch nicht ganz fertig gestellt war. Die Stimmung war klasse, daran kann ich mich noch genau erinnern.

DFB.de: Jetzt ist es fertig. Was halten Sie von dem Stadion?

Jones: Es ist ein echtes Schmuckstück geworden. Ich freue mich für den FSV Frankfurt, dass er in so einem tollen Stadion zu Hause ist und sich mittlerweile zu einer festen Größe in der 2. Bundesliga entwickelt hat. Wir haben ja mit der Commerzbank-Arena eine sehr schöne WM-Arena, in der uns die Eintracht viel Freude bereitet. Es ist aber zudem ein echter Glücksfall, vor allem auch für den Frauenfußball, dass die Stadt Frankfurt mit dem Volksbank Stadion eine weitere hochwertige Spielstätte geschaffen hat, die sich mit einer Kapazität von rund 12.000 Plätzen auch optimal für Frauenspiele eignet – nicht nur für unsere Nationalmannschaft, auch für Spiele der Champions League. Ich hoffe ja, dass wir auch internationale Vereinsspiele bald wieder hier in der Region sehen können.

DFB.de: Am Mittwoch steht allerdings die Frauen-Nationalmannschaft im Mittelpunkt. Sie waren als UEFA-Botschafterin bei der EM in Schweden vor Ort und haben die Spiele der DFB-Frauen gesehen. Wie haben Sie die deutsche Mannschaft erlebt?

Jones: Als tolles Kollektiv, als eine Mannschaft, die ihren Teamgeist gelebt und mit Willensstärke unheimlich viel erreicht hat. Es hat riesigen Spaß gemacht, das zu beobachten. Ich war beeindruckt, wie sich dieses junge Team, das ja nur über wenig Turniererfahrung verfügte, geschlagen hat. Sie haben sich nie unterkriegen lassen, alle – auch das Trainer- und Betreuerteam – haben einen klasse Job gemacht.

DFB.de: Die WM-Qualifikation ist im vollen Gange, welche Erwartungen haben Sie?

Jones: Natürlich ist unser Ziel, uns als Gruppenerster direkt für Kanada 2015 zu qualifizieren. Der Start war sehr positiv, jetzt müssen wir weiter konzentriert bleiben. Ich hoffe, wir können auch am Mittwoch an die guten Leistungen des Beginns anknüpfen.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Perspektive des Teams?

Jones: Wir haben eine unheimlich talentierte Mannschaft, eine gute Mischung aus einigen erfahrenen und vielen jungen Spielerinnen. Dieses Team hat eine sehr gute Perspektive, man darf aber nicht vergessen, dass es durchaus noch zu Leistungsschwankungen kommen kann. Aber die Mannschaft ist total lernfähig, willensstark und charakterfest. Ich bin mir sicher, dass sie uns noch viel Freude bereiten wird.

Ds meinen DFB.de-User:

Bravo!!!! Hier merkt man wieder einmal, dass wir mit Steffi Jones eine DFB-Direktorin mit Ahnung und Sachverstand haben. (Bernd Schönbach, Selters)

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Sie ist Frankfurterin durch und durch: Für DFB-Direktorin Steffi Jones ist das WM-Qualifikationsspiel der Frauen-Nationalmannschaft heute (ab 18 Uhr, live in der ARD) gegen Kroatien in ihrer Heimatstadt etwas ganz Besonderes.

Die 111-malige Nationalspielerin, die beim DFB die Frauen- und Mädchenfußballdirektion leitet, spricht im DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz über den Frauenfußball-Standort Frankfurt, die Eintracht und den FSV sowie die Perspektiven der Frauen-Nationalmannschaft.

DFB.de: Ein Frauen-Länderspiel in Frankfurt. Für Sie etwas Besonderes?

Steffi Jones: Absolut. Frankfurt ist meine Heimatstadt, hier bin ich geboren, aufgewachsen, und hier lebe ich immer noch. Und ich habe schließlich lange Jahre hier Fußball gespielt. Übrigens mit dem 1. FFC Frankfurt gegen Turbine Potsdam im Champions-League-Finale 2006 hier in diesem Stadion. Dass unsere Frauen-Nationalmannschaft im Rahmen der WM-Qualifikation in Frankfurt spielt, freut mich sehr. Ich bin mir sicher, dass das ein echtes Fußballfest wird.

DFB.de: Warum?

Jones: Weil Frankfurt, aber auch das ganze Rhein-Main-Gebiet eine Hochburg des Frauenfußballs ist. Immer wenn wir hier Spiele hatten, waren das echte Highlights. Klar denke ich da zunächst an die WM 2011. Das Gruppenspiel unserer Mannschaft gegen Nigeria und auch das Finale in der jeweils ausverkauften Commerzbank-Arena sind unvergessen. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Aber auch die "normalen" Spiele haben gezeigt, wie die Region hinter dem Frauenfußball steht. Die WM-Generalprobe gegen Brasilien im April 2009 in der Arena, das war ein erster Fingerzeig, dass eine Frauen-Weltmeisterschaft funktionieren und auch große Stadien füllen kann. Das Rhein-Main-Gebiet war genau der richtige Austragungsort für diesen Versuch. Knapp 45.000 Zuschauer kamen damals – ein voller Erfolg. Im April dieses Jahres waren wir mit der Frauen-Nationalmannschaft zudem in Offenbach zu Gast. Zum Spiel gegen die USA kamen mehr als 16.000 Zuschauer. Frauenfußball, Frankfurt und die Rhein-Main-Region – das passt. Und jetzt freuen wir uns, hier in einem weiteren tollen Stadion zu Gast sein zu dürfen.

DFB.de: In dem Sie übrigens im März 2012 noch selbst aufgelaufen sind...

Jones: Stimmt (lacht), noch so ein Gänsehautmoment. Es war das Abschiedsspiel von Birgit Prinz, das wir als DFB ausgerichtet und an dem einige aktuelle und ehemalige Nationalspielerinnen teilgenommen haben. Das war wirklich etwas Besonderes, denn so ein Abschiedsspiel gibt es ja nur sehr selten. Das Frankfurter Volksbank Stadion bot damals einen tollen Rahmen, obwohl es noch nicht ganz fertig gestellt war. Die Stimmung war klasse, daran kann ich mich noch genau erinnern.

DFB.de: Jetzt ist es fertig. Was halten Sie von dem Stadion?

Jones: Es ist ein echtes Schmuckstück geworden. Ich freue mich für den FSV Frankfurt, dass er in so einem tollen Stadion zu Hause ist und sich mittlerweile zu einer festen Größe in der 2. Bundesliga entwickelt hat. Wir haben ja mit der Commerzbank-Arena eine sehr schöne WM-Arena, in der uns die Eintracht viel Freude bereitet. Es ist aber zudem ein echter Glücksfall, vor allem auch für den Frauenfußball, dass die Stadt Frankfurt mit dem Volksbank Stadion eine weitere hochwertige Spielstätte geschaffen hat, die sich mit einer Kapazität von rund 12.000 Plätzen auch optimal für Frauenspiele eignet – nicht nur für unsere Nationalmannschaft, auch für Spiele der Champions League. Ich hoffe ja, dass wir auch internationale Vereinsspiele bald wieder hier in der Region sehen können.

DFB.de: Am Mittwoch steht allerdings die Frauen-Nationalmannschaft im Mittelpunkt. Sie waren als UEFA-Botschafterin bei der EM in Schweden vor Ort und haben die Spiele der DFB-Frauen gesehen. Wie haben Sie die deutsche Mannschaft erlebt?

Jones: Als tolles Kollektiv, als eine Mannschaft, die ihren Teamgeist gelebt und mit Willensstärke unheimlich viel erreicht hat. Es hat riesigen Spaß gemacht, das zu beobachten. Ich war beeindruckt, wie sich dieses junge Team, das ja nur über wenig Turniererfahrung verfügte, geschlagen hat. Sie haben sich nie unterkriegen lassen, alle – auch das Trainer- und Betreuerteam – haben einen klasse Job gemacht.

DFB.de: Die WM-Qualifikation ist im vollen Gange, welche Erwartungen haben Sie?

Jones: Natürlich ist unser Ziel, uns als Gruppenerster direkt für Kanada 2015 zu qualifizieren. Der Start war sehr positiv, jetzt müssen wir weiter konzentriert bleiben. Ich hoffe, wir können auch am Mittwoch an die guten Leistungen des Beginns anknüpfen.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Perspektive des Teams?

Jones: Wir haben eine unheimlich talentierte Mannschaft, eine gute Mischung aus einigen erfahrenen und vielen jungen Spielerinnen. Dieses Team hat eine sehr gute Perspektive, man darf aber nicht vergessen, dass es durchaus noch zu Leistungsschwankungen kommen kann. Aber die Mannschaft ist total lernfähig, willensstark und charakterfest. Ich bin mir sicher, dass sie uns noch viel Freude bereiten wird.

Ds meinen DFB.de-User:

Bravo!!!! Hier merkt man wieder einmal, dass wir mit Steffi Jones eine DFB-Direktorin mit Ahnung und Sachverstand haben. (Bernd Schönbach, Selters)