Sara Däbritz: "Jeder will der Erste sein, der uns besiegt"

DFB.de: Rückschläge tun aber weh, oder?

Däbritz: Natürlich tut das im ersten Moment weh. Aber das gehört dazu. Ich bin davon überzeugt, dass diese Situation jede einzelne Spielerin und uns als gesamte Mannschaft weiterbringt. Wir werden jedes Wochenende gefordert und können uns nie ausruhen. In vielen anderen europäischen Ligen haben wir diese Ausgangslage nicht. Ich bin deshalb sicher, dass uns das helfen kann, um unsere Ziele in den internationalen Wettbewerben zu erreichen. Besonders natürlich in der Champions League.

DFB.de: Der FC Bayern hat zuletzt zweimal hintereinander die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Ist es im Moment so, dass jeder Gegner gegen Sie doppelt und dreifach motiviert ist?

Däbritz: Ja, diesen Eindruck habe ich. Jeder will der Erste sein, der uns in dieser Saison besiegt. Die Konkurrenten wollen verhindern, dass wir zum dritten Mal hintereinander den Titel holen. Und das ist auch gut so und völlig legitim. Aber wir werden uns dagegen wehren und alles tun, was in unserer Macht steht, um am Ende wieder ganz oben zu stehen.

DFB.de: Der Titel im ersten Jahr war eine Überraschung, in der vergangenen Saison haben Sie bereits zum Favoritenkreis gehört, nun rechnen viele mit einem Zweikampf um die Meisterschaft zwischen München und Wolfsburg. Wie sehen Sie die Situation?

Däbritz: Ich möchte am liebsten nur für uns sprechen. Und da habe ich ja eben schon ziemlich klar formuliert, dass wir möglichst lange in allen Wettbewerben vertreten sein wollen. Vielleicht schaffen wir es tatsächlich, die Deutsche Meisterschaft zum dritten Mal zu gewinnen. Das wäre großartig. Aber die Konkurrenz schläft nicht. Man sollte auch Potsdam und Frankfurt immer auf dem Zettel haben. Vielleicht noch den einen oder anderen Klub. Ich bin wirklich sehr gespannt.

DFB.de: Spüren Sie nach den zwei Titeln in Folge einen größeren Druck?

Däbritz: Nein, zumindest von außen wird kein Druck erzeugt. Wenn überhaupt, machen wir uns den nur selbst. Aber so empfinde ich es im Moment auch gar nicht. Es mag sich zwar blöd anhören, aber wir denken wirklich nur von Spiel zu Spiel. Alles andere bringt nichts. Gerade in den kommenden Wochen müssen wir uns immer fokussieren. Da kommen einige intensive Aufgaben auf uns zu.

DFB.de: Die Nationalmannschaft hat in den vergangenen Tagen die beiden noch abschließenden Begegnungen für die Qualifikation zur Europameisterschaft im kommenden Jahr in den Niederlanden absolviert. Sie sind nicht mit nach Russland und Ungarn gereist und konnte sich etwas schonen. Hat das gut getan?

Däbritz: Grundsätzlich ist jedes Spiel und jedes Trainingslager mit der Nationalmannschaft für mich eine tolle Sache. Ich sehe das nicht als Selbstverständlichkeit, sondern als Ehre an. Deshalb bin ich am liebsten immer dabei. Aber in diesem speziellen Fall war es wirklich besser so. Durch die Olympischen Spiele hatte ich im Sommer kaum eine Pause. Es war gut, den Akku mal wieder etwas aufzuladen. Wir haben einige Tage frei bekommen. Ich konnte meine Familie besuchen und etwas abschalten. Das war toll und wichtig. Aber jetzt kribbelt es wieder in Füßen. Es kann weitergehen. Wolfsburg kann kommen. Ich freue mich darauf.

[sw]


Der Deutsche Meister empfängt den DFB-Pokalsieger: Der FC Bayern München erwartet am 3. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga am Sonntag (ab 14 Uhr, live auf Sport1 und DFB-TV) den VfL Wolfsburg. Es ist auch das Duell zweier Vereine mit vielen deutschen Nationalspielerinnen. Beim FC Bayern besonders im Fokus steht derzeit Sara Däbritz, eine der Goldmedaillengewinnerinnen bei den Olympischen Spielen in Rio. Im DFB.de-Interview spricht die 21-Jähige über den schwierigen Start in die neue Saison, die Bedeutung der Partie gegen den VfL Wolfsburg und den Kreis der Titelanwärter. Gleichzeitig erklärt sie, warum sie es ausnahmsweise mal genossen hat, nicht im Kader der deutschen Nationalmannschaft gewesen zu sein.

DFB.de: Frau Däbritz, nach vier Punkten aus den beiden ersten Begegnungen und erst zwei erzielten Treffer - kann man von einem schwierigen Start der Bayern sprechen?

Sara Däbritz: Ja, schon. Aber damit haben wir gerechnet. Viele Spielerinnen waren unter anderem wegen der Olympischen Spiele während der Vorbereitung größtenteils nicht da. Deshalb habe ich ja auch viel verpasst. Es war uns daher klar, dass wir ein wenig Zeit brauchen, bis wieder ein Rädchen in das andere greift. Natürlich wären wir gerne gegen Freiburg direkt mit einem Sieg gestartet. Aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Letztlich muss man sagen, dass das 1:1 in Ordnung geht. Beim 1:0 in Jena war unsere Leistung schon deutlich besser. Wir haben in der Defensive kaum etwas zugelassen. Wenn wir konsequenter gewesen wären, hätten wir deutlicher gewinnen müssen. Wir können und müssen uns aber natürlich noch weiter steigern.

DFB.de: Mit Wolfsburg erwartet Sie nun eine ganz andere Herausforderung.

Däbritz: Ja, in dieser Begegnung müssen wir unser Topniveau erreichen, wenn wir bestehen wollen. Aber ich habe den Eindruck, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir haben in den vergangenen Tagen intensiv und konzentriert gearbeitet. Die Spiele gegen Wolfsburg sind immer Höhepunkte einer Saison. Ich freue mich riesig auf die Partie.

DFB.de: Hat das Duell auch schon richtungsweisenden Charakter, weil der Gewinner sich in der Spitzengruppe festsetzen wird und der Verlierer vorerst ins Mittelfeld abrutscht?

Däbritz: Nein, so weit würde ich nicht gehen. Am 3. Spieltag ist noch nie die Deutsche Meisterschaft vergeben worden. Wir wollen die drei Punkte in München behalten. Das ist doch logisch, das ist auch unser Anspruch. Aber wenn uns das nicht gelingen sollte, ist die Saison deswegen nicht direkt gelaufen.

DFB.de: Kommen Sie auch deshalb zu dieser Einschätzung, weil es in der Frauen-Bundesliga immer häufiger Überraschungen gibt?

Däbritz: Die Tendenz ist ja eindeutig und hat sich vor allem in der vergangenen Saison gefestigt: Mittlerweile kann fast jeder jeden schlagen. Wenn wir keinen guten Tag haben, bekommen wir Probleme. Das haben auch die beiden ersten Spieltage gezeigt. Darüber haben wir bereits gesprochen. Für die Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland in das eine super Sache.

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DFB.de: Rückschläge tun aber weh, oder?

Däbritz: Natürlich tut das im ersten Moment weh. Aber das gehört dazu. Ich bin davon überzeugt, dass diese Situation jede einzelne Spielerin und uns als gesamte Mannschaft weiterbringt. Wir werden jedes Wochenende gefordert und können uns nie ausruhen. In vielen anderen europäischen Ligen haben wir diese Ausgangslage nicht. Ich bin deshalb sicher, dass uns das helfen kann, um unsere Ziele in den internationalen Wettbewerben zu erreichen. Besonders natürlich in der Champions League.

DFB.de: Der FC Bayern hat zuletzt zweimal hintereinander die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Ist es im Moment so, dass jeder Gegner gegen Sie doppelt und dreifach motiviert ist?

Däbritz: Ja, diesen Eindruck habe ich. Jeder will der Erste sein, der uns in dieser Saison besiegt. Die Konkurrenten wollen verhindern, dass wir zum dritten Mal hintereinander den Titel holen. Und das ist auch gut so und völlig legitim. Aber wir werden uns dagegen wehren und alles tun, was in unserer Macht steht, um am Ende wieder ganz oben zu stehen.

DFB.de: Der Titel im ersten Jahr war eine Überraschung, in der vergangenen Saison haben Sie bereits zum Favoritenkreis gehört, nun rechnen viele mit einem Zweikampf um die Meisterschaft zwischen München und Wolfsburg. Wie sehen Sie die Situation?

Däbritz: Ich möchte am liebsten nur für uns sprechen. Und da habe ich ja eben schon ziemlich klar formuliert, dass wir möglichst lange in allen Wettbewerben vertreten sein wollen. Vielleicht schaffen wir es tatsächlich, die Deutsche Meisterschaft zum dritten Mal zu gewinnen. Das wäre großartig. Aber die Konkurrenz schläft nicht. Man sollte auch Potsdam und Frankfurt immer auf dem Zettel haben. Vielleicht noch den einen oder anderen Klub. Ich bin wirklich sehr gespannt.

DFB.de: Spüren Sie nach den zwei Titeln in Folge einen größeren Druck?

Däbritz: Nein, zumindest von außen wird kein Druck erzeugt. Wenn überhaupt, machen wir uns den nur selbst. Aber so empfinde ich es im Moment auch gar nicht. Es mag sich zwar blöd anhören, aber wir denken wirklich nur von Spiel zu Spiel. Alles andere bringt nichts. Gerade in den kommenden Wochen müssen wir uns immer fokussieren. Da kommen einige intensive Aufgaben auf uns zu.

DFB.de: Die Nationalmannschaft hat in den vergangenen Tagen die beiden noch abschließenden Begegnungen für die Qualifikation zur Europameisterschaft im kommenden Jahr in den Niederlanden absolviert. Sie sind nicht mit nach Russland und Ungarn gereist und konnte sich etwas schonen. Hat das gut getan?

Däbritz: Grundsätzlich ist jedes Spiel und jedes Trainingslager mit der Nationalmannschaft für mich eine tolle Sache. Ich sehe das nicht als Selbstverständlichkeit, sondern als Ehre an. Deshalb bin ich am liebsten immer dabei. Aber in diesem speziellen Fall war es wirklich besser so. Durch die Olympischen Spiele hatte ich im Sommer kaum eine Pause. Es war gut, den Akku mal wieder etwas aufzuladen. Wir haben einige Tage frei bekommen. Ich konnte meine Familie besuchen und etwas abschalten. Das war toll und wichtig. Aber jetzt kribbelt es wieder in Füßen. Es kann weitergehen. Wolfsburg kann kommen. Ich freue mich darauf.

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