O'Sullivan: "Wir können allen Teams Paroli bieten"

"Natürlich ist das Spiel gegen Deutschland sehr wichtig"

"Bei diesem Spiel treffen Amateure auf Vollprofis. Sie werden uns also in punkto Physis ganz sicher überlegen sein. Doch wenn man unsere heutige Mannschaft mit jener des Vorjahres vergleicht, erkennt man eine enorme Weiterentwicklung. Wir spielen gegen größere und bessere Mannschaften und können durchaus mithalten. Ein gutes Beispiel hierfür war der Cyprus Cup, wo wir gegen Südkorea und Neuseeland unentschieden gespielt, die Schweiz besiegt und nur unglücklich mit 1:2 gegen Kanada verloren haben. Heute können wir allen Teams Paroli bieten."

Doch obwohl die Irinnen vor niemandem Angst haben und sich der Tatsache bewusst sind, dass sich nur die sieben Gruppensieger der UEFA-Qualifikation direkt für die Endrunde 2015 in Kanada qualifizieren, sehen sie ihre Chancen realistisch. "Unser Ziel ist der zweite Platz und das damit verbundene Play-off", sagt O'Sullivan. "Natürlich ist das Spiel gegen Deutschland sehr wichtig, doch jenes im Mai gegen Russland (vier Punkte hinter Irland auf Rang drei gelegen) ist vermutlich noch wichtiger. Wir müssen diese Partie gewinnen, und dazu sind wir auch in der Lage."

"Eine wunderbare Zeit"

Trotz ihres zarten Alters weiß die 20-jährige O'Sullivan genau, was es braucht, um sich für eine Frauen-Weltmeisterschaft zu qualifizieren und dort auch zu bestehen. Sie zählte zu den Stars der irischen Nationalmannschaft, die bei der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft 2010 bis ins Viertelfinale vorstoßen und sich in der Vorrunde gegen Brasilien, Kanada und Ghana durchsetzen konnte. Die Begeisterung, mit der sie von ihren Erfahrungen in Trinidad und Tobago erzählt, lässt darauf schließen, dass ihr Erfolgshunger noch lange nicht gestillt ist.

"Das war einfach fantastisch", sagte sie. "Wir hatten eine wunderbare Zeit. Die Siege gegen Kanada und Ghana waren großartig, doch dann mussten wir uns im Viertelfinale den Japanerinnen geschlagen geben [eine 1:2-Niederlage, bei der O'Sullivan den Treffer der Irinnen erzielte]. Das war eine sehr starke Truppe. Wir haben auch das Endspiel der Europameisterschaft erreicht, wo wir erst im Elfmeterschießen verloren haben. Viele der damaligen U-17-Spielerinnen haben mittlerweile den Sprung in die A-Mannschaft geschafft. Beim Cyprus Cup standen nicht weniger als sieben Veteraninnen vom Turnier in Trinidad und Tobago in der Mannschaft, und ich denke, dass noch viele weitere dazustoßen werden."

"Diese Weltmeisterschaft löste in Irland eine regelrechte Begeisterung für den Frauenfußball aus. Seither hat sich vieles geändert. Doch nun müssen wir uns endlich für ein großes Turnier qualifizieren, um einen weiteren Schritt nach vorn zu machen. Wir wissen jedoch, dass das nicht einfach wird. Doch die WM 2015 in Kanada ist auf jeden Fall unser großer Traum."

[fifa]


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Wenn die deutsche Frauen-Nationalmannschaft am Samstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) in Dublin auf Irland trifft, ruhen die Hoffnungen der Gastgeberinnen auf Denise O'Sullivan. Die heute 20-Jährige hinterließ schon bei ihrem Länderspieldebüt im Jahr 2011 einen bleibenden Eindruck, als die damals erst 17-jährige Stürmerin in der EM-Qualifikation beim 2:0-Sieg über Wales beide Treffer erzielte.

"Das war ein unvergessliches Erlebnis", erinnert sich O'Sullivan auf fifa.com mit einem Lächeln auf den Lippen. "Vor dem Spiel war ich sehr nervös, doch bereits nach meinem ersten Ballkontakt war diese Nervosität verflogen. Ich habe das Spiel genossen und seither liebe ich es, für die Nationalmannschaft zu spielen."

Wechsel nach Glasgow - "eine schwierige Entscheidung"

Zweieinhalb Jahre später hat O'Sullivan bereits 25 Länderspiele auf dem Buckel und ist in der Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015, in der Irland bislang noch ungeschlagen ist, zur besten Torschützin ihrer Mannschaft avanciert. Auch ihren ersten großen Transfer hat sie bereits hinter sich, seitdem sie von ihrer Heimatstadt Cork zum schottischen Meister Glasgow City gewechselt war.

"Das war eine schwierige Entscheidung, denn ich war noch nie so weit weg von meiner Familie. Doch ich wollte mir neue Ziele stecken und noch besser werden - und genau dazu habe ich hier die Möglichkeit", sagte sie. "Glasgow City ist eine großartige Mannschaft und ein großartiger, gut organisierter Verein. Auch das Leben ist hier sehr schön. Ich stamme aus einer Großfamilie - ich habe vier Schwestern und fünf Brüder, und diese sind immer mit mir in Kontakt und unterstützen mich. Alle meine Brüder spielten Fußball, und genau so habe ich auch begonnen. Ich spielte einfach mit ihnen mit."

Acht Zähler Rückstand auf Deutschland

Für O'Sullivan führte das Abenteuer Fussball von einem bescheidenen Familien-Kick zu einer Partie von enormer Bedeutung. Diese ist zweifelsohne die wichtigste ihrer bisherigen Laufbahn: Am Samstag bekommen es die Irinnen in der Qualifikation für die Frauen-WM mit dem achtmaligen Europameister Deutschland zu tun. Die Irinnen spielen zurzeit in Hochform, aber auch die Deutschen befinden sich angesichts einer Tordifferenz von 40:0 in der bisherigen WM-Qualifikation im Höhenflug. Die Auswahl von Silvia Neid wird nach dem beeindruckenden Triumph beim jüngsten Algarve Cup mit breiter Brust nach Dublin reisen, zumal sie in der Gruppe 1 bereits acht Zähler Vorsprung vor den zweitplatzierten Irinnen hat, die jedoch zwei Spiele weniger ausgetragen haben.

"Das Deutschland-Spiel ist ein echter Härtetest. Wir wissen, dass wir es mit einem der besten Teams der Welt zu tun bekommen", sagte O'Sullivan. "Doch da wir vor unserem großartigen Publikum in Dublin spielen, rechnen wir uns durchaus Chancen aus. Das Interesse an diesem Spiel ist sehr groß. Die Menschen reisen in Scharen aus Cork an, um uns anzufeuern - an Unterstützung wird es daher nicht mangeln."

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"Natürlich ist das Spiel gegen Deutschland sehr wichtig"

"Bei diesem Spiel treffen Amateure auf Vollprofis. Sie werden uns also in punkto Physis ganz sicher überlegen sein. Doch wenn man unsere heutige Mannschaft mit jener des Vorjahres vergleicht, erkennt man eine enorme Weiterentwicklung. Wir spielen gegen größere und bessere Mannschaften und können durchaus mithalten. Ein gutes Beispiel hierfür war der Cyprus Cup, wo wir gegen Südkorea und Neuseeland unentschieden gespielt, die Schweiz besiegt und nur unglücklich mit 1:2 gegen Kanada verloren haben. Heute können wir allen Teams Paroli bieten."

Doch obwohl die Irinnen vor niemandem Angst haben und sich der Tatsache bewusst sind, dass sich nur die sieben Gruppensieger der UEFA-Qualifikation direkt für die Endrunde 2015 in Kanada qualifizieren, sehen sie ihre Chancen realistisch. "Unser Ziel ist der zweite Platz und das damit verbundene Play-off", sagt O'Sullivan. "Natürlich ist das Spiel gegen Deutschland sehr wichtig, doch jenes im Mai gegen Russland (vier Punkte hinter Irland auf Rang drei gelegen) ist vermutlich noch wichtiger. Wir müssen diese Partie gewinnen, und dazu sind wir auch in der Lage."

"Eine wunderbare Zeit"

Trotz ihres zarten Alters weiß die 20-jährige O'Sullivan genau, was es braucht, um sich für eine Frauen-Weltmeisterschaft zu qualifizieren und dort auch zu bestehen. Sie zählte zu den Stars der irischen Nationalmannschaft, die bei der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft 2010 bis ins Viertelfinale vorstoßen und sich in der Vorrunde gegen Brasilien, Kanada und Ghana durchsetzen konnte. Die Begeisterung, mit der sie von ihren Erfahrungen in Trinidad und Tobago erzählt, lässt darauf schließen, dass ihr Erfolgshunger noch lange nicht gestillt ist.

"Das war einfach fantastisch", sagte sie. "Wir hatten eine wunderbare Zeit. Die Siege gegen Kanada und Ghana waren großartig, doch dann mussten wir uns im Viertelfinale den Japanerinnen geschlagen geben [eine 1:2-Niederlage, bei der O'Sullivan den Treffer der Irinnen erzielte]. Das war eine sehr starke Truppe. Wir haben auch das Endspiel der Europameisterschaft erreicht, wo wir erst im Elfmeterschießen verloren haben. Viele der damaligen U-17-Spielerinnen haben mittlerweile den Sprung in die A-Mannschaft geschafft. Beim Cyprus Cup standen nicht weniger als sieben Veteraninnen vom Turnier in Trinidad und Tobago in der Mannschaft, und ich denke, dass noch viele weitere dazustoßen werden."

"Diese Weltmeisterschaft löste in Irland eine regelrechte Begeisterung für den Frauenfußball aus. Seither hat sich vieles geändert. Doch nun müssen wir uns endlich für ein großes Turnier qualifizieren, um einen weiteren Schritt nach vorn zu machen. Wir wissen jedoch, dass das nicht einfach wird. Doch die WM 2015 in Kanada ist auf jeden Fall unser großer Traum."