Mittag: "Gegen gute Teams kann man nicht oft genug spielen"

Nachwuchshoffnung war einmal. Aus der Frauen-Nationalmannschaft ist Anja Mittag mit über 100 Länderspielen nicht mehr wegzudenken. Auch beim Algarve Cup an Portugals Atlantikküste kam die 29-Jährige bislang in beiden Partien zum Einsatz. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteurin Annette Seitz lässt Anja Mittag vor dem abschließenden Gruppenspiel heute (ab 18.30 Uhr, live auf Eurosport) gegen Brasilien die Auftritte gegen Schweden und China Revue passieren. Die Europameisterin erklärt außerdem, warum die fünfmalige Weltfußballerin Marta so gefährlich ist und schätzt ihre eigene Rolle im Nationalteam ein.

DFB.de: Ihre langjährige Zimmerkollegin Lena Goeßling hat am Sonntag ihren 29. Geburtstag gefeiert. Gab es neben dem obligatorischen Kuchen von der Mannschaft ein extra Geschenk von Ihnen?

Anja Mittag: Ja, ich versuche in jedem Jahr, ihr eine Freude zu machen. Es gab ein kleines Portemonnaie, praktisch für unterwegs. Lena hatte bishernur ein großes, und dieses passt in jede Jackentasche.

DFB.de: Hat sie sich darüber gefreut?

Mittag: Hat sie zumindest gesagt. (lacht)

DFB.de: Der Start beim Algarve Cup war dagegen weniger erfreulich. 2:4 gegen Schweden - hat Sie die Niederlage gegen das Team aus Ihrer Wahlheimat ganz besonders geärgert?

Mittag: Eine Niederlage ist immer doof. Und vor allem Dingen so: mit 2:0 zu führen, 2:4 zu verlieren, dann auch noch gegen Schweden - das ist natürlich doppelt bitter. Ich habe danach auch bewusst versucht, die schwedischen Zeitungen nicht zu lesen. Aber dann habe ich es trotzdem getan - und mich noch mehr geärgert.

DFB.de: Wie lauteten die Schlagzeilen?

Mittag: "Sieg gegen Europameister", "Durchgehalten gegen die Deutschen" und so. Das war für die Schweden schon ein großes Thema, weil sie auch so lange nicht gegen uns gewonnen hatten. Allerdings haben sie im zweiten Spiel gleich wieder gegen Brasilien verloren und den Sieg gegen uns nicht bestätigen können. Das war dann wiederum für sie bitter.



Nachwuchshoffnung war einmal. Aus der Frauen-Nationalmannschaft ist Anja Mittag mit über 100 Länderspielen nicht mehr wegzudenken. Auch beim Algarve Cup an Portugals Atlantikküste kam die 29-Jährige bislang in beiden Partien zum Einsatz. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteurin Annette Seitz lässt Anja Mittag vor dem abschließenden Gruppenspiel heute (ab 18.30 Uhr, live auf Eurosport) gegen Brasilien die Auftritte gegen Schweden und China Revue passieren. Die Europameisterin erklärt außerdem, warum die fünfmalige Weltfußballerin Marta so gefährlich ist und schätzt ihre eigene Rolle im Nationalteam ein.

DFB.de: Ihre langjährige Zimmerkollegin Lena Goeßling hat am Sonntag ihren 29. Geburtstag gefeiert. Gab es neben dem obligatorischen Kuchen von der Mannschaft ein extra Geschenk von Ihnen?

Anja Mittag: Ja, ich versuche in jedem Jahr, ihr eine Freude zu machen. Es gab ein kleines Portemonnaie, praktisch für unterwegs. Lena hatte bishernur ein großes, und dieses passt in jede Jackentasche.

DFB.de: Hat sie sich darüber gefreut?

Mittag: Hat sie zumindest gesagt. (lacht)

DFB.de: Der Start beim Algarve Cup war dagegen weniger erfreulich. 2:4 gegen Schweden - hat Sie die Niederlage gegen das Team aus Ihrer Wahlheimat ganz besonders geärgert?

Mittag: Eine Niederlage ist immer doof. Und vor allem Dingen so: mit 2:0 zu führen, 2:4 zu verlieren, dann auch noch gegen Schweden - das ist natürlich doppelt bitter. Ich habe danach auch bewusst versucht, die schwedischen Zeitungen nicht zu lesen. Aber dann habe ich es trotzdem getan - und mich noch mehr geärgert.

DFB.de: Wie lauteten die Schlagzeilen?

Mittag: "Sieg gegen Europameister", "Durchgehalten gegen die Deutschen" und so. Das war für die Schweden schon ein großes Thema, weil sie auch so lange nicht gegen uns gewonnen hatten. Allerdings haben sie im zweiten Spiel gleich wieder gegen Brasilien verloren und den Sieg gegen uns nicht bestätigen können. Das war dann wiederum für sie bitter.

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DFB.de: Für Sie lief es im zweiten Spiel gegen China besser.

Mittag: Ja, wir haben es in diesem Spiel viel besser gemacht als im ersten, obwohl man China nicht mit Schweden vergleichen kann. Aber wir haben die Chinesinnen nicht ins Spiel kommen lassen, das muss man auch erst mal schaffen. Wenn man auf acht Positionen umstellt und es trotzdem klappt, ist das ein gutes Zeichen.

DFB.de: Nun steht das Spiel gegen Brasilien an. Ihre Einschätzung?

Mittag: Eine sehr spielstarke Mannschaft, defensiv vielleicht etwas anfällig, aber auch in diesem Bereich haben sie sich weiterentwickelt. Es wird auf jeden Fall nicht einfach. Man muss aggressiv in die Zweikämpfe gehen, immer wach sein, schnell umschalten und die Torchancen nutzen. Die Brasilianerinnen haben sehr gute, sehr kreative Spielerinnen und eine Marta, die ein Spiel alleine entscheiden kann.

DFB.de: Sie spielen mit Angreiferin Marta gemeinsam in der schwedischen Liga beim FC Rosengard. Wie würden Sie Brasiliens Superstar beschreiben?

Mittag: Marta ist eine super Teamplayerin. Sie fordert keine Sonderbehandlung, wie man sich das vielleicht vorstellen könnte, und lässt nicht den Superstar raushängen oder so was. Es macht richtig Spaß, mit ihr zu spielen.

DFB.de: Kann man Marta überhaupt aus dem Spiel nehmen?

Mittag: Ausschalten kann man sie nie ganz. Wenn man ihr Freiräume gibt, ist immer Gefahr.

DFB.de: Schon im nächsten Monat treffen Sie erneut auf Brasilien - am 8. April beim Heimländerspiel in Fürth.

Mittag: Wir wussten ja nicht, auf wen wir beim Algarve Cup treffen. Aber gegen gute Gegner kann man gar nicht oft genug spielen. Wir freuen uns darauf, gegen diese Weltklassemannschaft vor heimischen Publikum antreten zu können.

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DFB.de: Die DFB-Auswahl hat lange nicht mehr gegen Brasilien gespielt.

Mittag: Stimmt, 2009 war das letzte Mal in Frankfurt.

DFB.de: Richtig. Und wer hat das deutsche Tor erzielt?

Mittag: (lächelt) Das war wohl ich. Tolles Gefühl vor knapp 45.000 Zuschauern... Am Ende ging es 1:1 aus.

DFB.de: Wenn Sie die Anja Mittag von damals mit der von heute vergleichen: Was ist passiert in den vergangenen Jahren?

Mittag: Diese Anja hat sich auf jeden Fall weiterentwickelt, ist reifer geworden und selbstbewusster.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Rolle heute in der Mannschaft?

Mittag: Ich bin jetzt fast 30, da kann ich mich ja nicht mehr als Nachwuchshoffnung bezeichnen. (lacht) Ich zähle eben zu den erfahrenen Spielerinnen und versuche, diese Erfahrung an die Jüngeren weiterzugeben. Es war so lustig, als wir vor ein paar Tagen am Trainingsplatz Porträtfotos gemacht hatten. Wir mussten etwas warten, bis wir dran waren. Lena (Goeßling; Anm. d. Red.) und ich haben uns dann hingesetzt, gechillt und beobachtet, wie Sara und Kathy (Däbritz und Hendrich; Anm. d. Red.) in dieser Zeit den Ball hochgehalten haben. Und da ist mir so durch den Kopf gegangen, wie verrückt das ist. Vor zehn Jahren hätte ich mir auch noch auf diese Weise die Zeit vertrieben, hätte nicht still sitzen können und lieber meinen Spieltrieb ausgelebt. Und uns hätten Brigit Prinz und Renate Lingor beobachtet und wahrscheinlich genauso gedacht wie ich jetzt. Tja, und in zehn Jahren geht es Sara und Kathy vielleicht so. Das ist irgendwie schon komisch - aber es ist auch gut so, wie es gerade ist.