Katharina Baunach im Glück: Rückkehr nach 54 Monaten

Am Ende dauerte die Leidenszeit zweieinhalb Jahre. "Das war eine sehr schwierige Zeit", sagt Baunach. "Aber mein Ziel war immer wieder auf dem Platz zu stehen, zurückzukehren und mich auch wieder für die Nationalmannschaft anzubieten." Geholfen hat ihr in der schweren Zeit das direkte Umfeld. Die Familie, die Freunde und mehr. "Der Verein, Trainer, Management und meine Mannschaftskolleginnen - sie waren alle für mich da", sagt sie. "Ich hatte nie das Gefühl, dass ich nicht mehr dazugehöre. Das hat mir Kraft gegeben."

Die Nachnominierung in die DFB-Auswahl anstelle der verletzten Anja Mittag - für Katharina Baunach eine Genugtuung nach all dem Leid der vergangenen Jahre. "Ich freue mich wahnsinnig hier zu sein, die Eindrücke und Erfahrungen mitzunehmen", sagt sie. "Ich möchte mich hier von meiner besten Seite zeigen, mich beweisen und mich wieder zurückkämpfen, auf mein Leistungsniveau."

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Das Lächeln weicht in diesen Tagen, in denen sich die Frauen-Nationalmannschaft auf ihr WM-Qualifikationsspiel gegen Russland am Samstag (ab 15 Uhr, live im ZDF) in Cottbus vorbereitet, nicht mehr aus ihrem Gesicht. Was zu verstehen ist. Für Katharina Baunach ist die Berufung in die DFB-Auswahl etwas ganz Besonderes - mehr noch als für jede andere Spielerin.

Denn die Verteidigerin des FC Bayern München hat eine schwere Leidenszeit hinter sich. Dabei stand sogar die Fortsetzung ihrer Karriere auf dem Spiel. "Aber für mich kam es nie in Frage aufzugeben", erzählt die Würzburgerin. Der Lohn: Rund viereinhalb Jahre - 54 Monate - nach dem zweiten und letzten Länderspiel, dem 3:0 gegen China am 6. März 2009 beim Algarve Cup in Portugal, steht die Mittelfeldspielerin vor ihrem Comeback im DFB-Dress.

"Alles unter Belastung konnte ich nicht machen"

Und das nach einer frustrierenden Leidenszeit: Anfang 2010 wurde bei Katharina Baunach eine transiente Osteoporose im Knie diagnostiziert, dazu ein Knorpelschaden. Was folgte waren monatelange Therapien, Arztbesuche, Rehamaßnahmen. Stete Begleiterin: die Ungewissheit.

"Bei dieser Verletzung gibt es nicht einen ungefähren zeitlichen Rahmen der Genesung wie bei einem Kreuzbandriss", erläutert Katharina Baunach, die zu Beginn sogar beim Treppensteigen Probleme hatte. "Alles unter Belastung konnte ich nicht machen."

Besserungen folgten immer wieder auch Rückschläge, die die U 19-Europameisterin von 2007 nicht nur körperlich, sondern auch mental forderten. Denn die Defensivspezialistin, die Anfang 2009 im Rahmen des Algarve Cups zwei Länderspiele in der Frauen-Nationalmannschaft absolviert hatte, wollte den Traum vom Comeback noch nicht aufgegeben.

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Gewinnerin der Fritz-Walter-Medaille 2007

Mit enormer Willenskraft arbeitete die Gewinnerin der Fritz-Walter-Medaille 2007 an ihrem Comeback. Und mehr und mehr stellten sich Erfolge ein. Die erste Laufeinheit, die erste Einheit mit Ball, endlich wieder gemeinsam mit der Mannschaft trainieren. Schließlich war klar: Sie wird es schaffen, sie ist wieder da. Und arbeitet sich kontinuierlich wieder heran.

Am Ende dauerte die Leidenszeit zweieinhalb Jahre. "Das war eine sehr schwierige Zeit", sagt Baunach. "Aber mein Ziel war immer wieder auf dem Platz zu stehen, zurückzukehren und mich auch wieder für die Nationalmannschaft anzubieten." Geholfen hat ihr in der schweren Zeit das direkte Umfeld. Die Familie, die Freunde und mehr. "Der Verein, Trainer, Management und meine Mannschaftskolleginnen - sie waren alle für mich da", sagt sie. "Ich hatte nie das Gefühl, dass ich nicht mehr dazugehöre. Das hat mir Kraft gegeben."

Die Nachnominierung in die DFB-Auswahl anstelle der verletzten Anja Mittag - für Katharina Baunach eine Genugtuung nach all dem Leid der vergangenen Jahre. "Ich freue mich wahnsinnig hier zu sein, die Eindrücke und Erfahrungen mitzunehmen", sagt sie. "Ich möchte mich hier von meiner besten Seite zeigen, mich beweisen und mich wieder zurückkämpfen, auf mein Leistungsniveau."