Islacker: "Wollen das 8:0 nicht überbewerten"

DFB.de: Haben Sie jetzt auch eine neue Rolle?

Islacker: Ich sehe es ganz klar als meine Aufgabe an, mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich möchte vorangehen und den jungen Spielerinnen mit meiner Erfahrung helfen. Das sollte schon so sein.

DFB.de: Auch für Sie persönlich läuft es derzeit sehr gut. Kaum hatten Sie die Torjägerkanone als beste Schützin der Bundesligasaison 2015/2016 erhalten, gelangen Ihnen gegen Mönchengladbach direkt wieder drei Treffer.

Islacker: Das ist schön für eine Stürmerin. Aber viel wichtiger sind nach dem Umbruch im Sommer diese drei Punkte zum Start. Wir wussten ja vorher gar nicht genau, wo wir stehen. Jetzt können wir die weiteren Aufgaben mit der Gewissheit angehen, dass wir eine gute Rolle spielen und jeden Gegner schlagen können.

DFB.de: Was ist also möglich für Frankfurt in dieser Saison?

Islacker: Ich habe den Eindruck, dass Wolfsburg und München wahrscheinlich erneut um den Titel spielen werden. Das ist aktuell nicht unser vorrangiges Ziel. Natürlich würden wir uns nicht wehren, wenn wir dabei ein Wörtchen mitreden würden. Ich glaube, dass wir aber schon zufrieden sein können, wenn wir am Ende auf dem dritten Platz stehen würden. Ich glaube, dass wir uns auf eine spannende Saison in der Frauen-Bundesliga freuen können.

DFB.de: Wolfsburg und München haben aber zum Start nur Unentschieden gespielt.

Islacker: Das hat ja in der vergangenen Saison bereits begonnen, dass es immer häufiger Überraschungen gibt und dass auch die vermeintlich Großen Probleme bekommen können. Wenn man selbst betroffen ist, tut das weh. Aber für den Frauenfußball in Deutschland ist das eine großartige Entwicklung.

DFB.de: Der deutsche Frauenfußball schreibt gerade sowieso positive Schlagzeilen - vor allem dank der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Wie haben Sie die Zeit in Rio erlebt?

Islacker: Auch wenn ich nicht so häufig gespielt habe, war es einfach großartig. Für mich persönlich ist mit der Goldmedaille ein Traum in Erfüllung gegangen. Wir hatten das große Ziel, das zu erreichen. Es ist einfach unvorstellbar, dass wir es wirklich geschafft haben. Man kann die Gefühle gar nicht beschreiben. Wir haben gemeinsam etwas Historisches erreicht. Ich bin stolz, ein Teil davon gewesen zu sein.

[sw]


Traumstart für den 1. FFC Frankfurt in die neue Saison der Allianz Frauen-Bundesliga. Das Duell mit Aufsteiger Borussia Mönchengladbach gewann die neu zusammengestellte Mannschaft von Trainer Matt Ross mit 8:0. Großen Anteil daran hatte Nationalspielerin Mandy Islacker mit drei Treffern. Im DFB.de-Interview spricht die 28-jährige Angreiferin über ihre Gefühle nach dem Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen, ihre neue Rolle im stark verjüngten FFC-Kader und den Klassiker bei Turbine Potsdam am kommenden Samstag (ab 14 Uhr, live auf Sport 1 und DFB-TV).

DFB.de: Frau Islacker, kann man nach diesem 8:0 von einem Traumstart sprechen?

Mandy Islacker: Wir wollen dieses Ergebnis nicht überbewerten. Natürlich tut es gut, so in eine neue Saison zu starten. Aber was dieses Resultat wirklich wert ist, werden wir wahrscheinlich erst in ein paar Wochen wissen.

DFB.de: Am kommenden Samstag müssen Sie bei Turbine Potsdam bestehen.

Islacker: Und da müssen wir uns bestimmt noch einmal steigern. Potsdam ist mit einem 3:0 in Hoffenheim ebenfalls stark gestartet. Gerade bei Turbine zu spielen, ist immer eine heikle Angelegenheit. Aber ich habe ein gutes Gefühl, dass wir dafür gewappnet sind.

DFB.de: Kann man bei diesem Aufeinandertreffen immer noch von einem Klassiker im Frauenfußball sprechen?

Islacker: Ja, das würde ich schon sagen. Meiner Meinung nach ist das eine besondere Partie. Es gab viele große Duelle in den vergangenen Jahren zwischen diesen Klubs. Wir freuen uns unheimlich auf dieses Kräftemessen.

DFB.de: An Selbstvertrauen dürfte es Ihnen ja eigentlich nicht mangeln.

Islacker: Wir wollen den Schwung nach dem 8:0 gegen Mönchengladbach mitnehmen, das ist klar. Ich habe durch die Olympischen Spiele ja große Teile der Vorbereitung verpasst und bin erst seit einer guten Woche wieder in Frankfurt. In dieser Zeit allerdings muss ich wirklich sagen, dass unsere neue Mannschaft einen tollen Eindruck auf mich macht.

DFB.de: Was ist anders als vorher?

Islacker: Wichtige Spielerinnen haben uns verlassen, Simone Laudehr zum Beispiel (zu Meister FC Bayern; Anm. d. Red.). Kerstin Garefrekes hat ihre Karriere beendet. Das sind natürlich Eckpfeiler, die uns fehlen. Aber ich habe den Eindruck, dass wir das ganz gut auffangen können. Wir haben einige wirklich talentierte Spielerinnen dazu bekommen. Die bringen frischen Wind in unseren Kader, das gefällt mir sehr gut bisher.

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DFB.de: Haben Sie jetzt auch eine neue Rolle?

Islacker: Ich sehe es ganz klar als meine Aufgabe an, mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich möchte vorangehen und den jungen Spielerinnen mit meiner Erfahrung helfen. Das sollte schon so sein.

DFB.de: Auch für Sie persönlich läuft es derzeit sehr gut. Kaum hatten Sie die Torjägerkanone als beste Schützin der Bundesligasaison 2015/2016 erhalten, gelangen Ihnen gegen Mönchengladbach direkt wieder drei Treffer.

Islacker: Das ist schön für eine Stürmerin. Aber viel wichtiger sind nach dem Umbruch im Sommer diese drei Punkte zum Start. Wir wussten ja vorher gar nicht genau, wo wir stehen. Jetzt können wir die weiteren Aufgaben mit der Gewissheit angehen, dass wir eine gute Rolle spielen und jeden Gegner schlagen können.

DFB.de: Was ist also möglich für Frankfurt in dieser Saison?

Islacker: Ich habe den Eindruck, dass Wolfsburg und München wahrscheinlich erneut um den Titel spielen werden. Das ist aktuell nicht unser vorrangiges Ziel. Natürlich würden wir uns nicht wehren, wenn wir dabei ein Wörtchen mitreden würden. Ich glaube, dass wir aber schon zufrieden sein können, wenn wir am Ende auf dem dritten Platz stehen würden. Ich glaube, dass wir uns auf eine spannende Saison in der Frauen-Bundesliga freuen können.

DFB.de: Wolfsburg und München haben aber zum Start nur Unentschieden gespielt.

Islacker: Das hat ja in der vergangenen Saison bereits begonnen, dass es immer häufiger Überraschungen gibt und dass auch die vermeintlich Großen Probleme bekommen können. Wenn man selbst betroffen ist, tut das weh. Aber für den Frauenfußball in Deutschland ist das eine großartige Entwicklung.

DFB.de: Der deutsche Frauenfußball schreibt gerade sowieso positive Schlagzeilen - vor allem dank der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Wie haben Sie die Zeit in Rio erlebt?

Islacker: Auch wenn ich nicht so häufig gespielt habe, war es einfach großartig. Für mich persönlich ist mit der Goldmedaille ein Traum in Erfüllung gegangen. Wir hatten das große Ziel, das zu erreichen. Es ist einfach unvorstellbar, dass wir es wirklich geschafft haben. Man kann die Gefühle gar nicht beschreiben. Wir haben gemeinsam etwas Historisches erreicht. Ich bin stolz, ein Teil davon gewesen zu sein.

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