Hendrich: Neue Rolle in Klub und DFB-Team

Neue Philosophie in Frankfurt

Seit diesem Sommer hat man in Frankfurt eine neue Philosophie entwickelt. Anstatt die besten Spielerinnen zum FFC zu holen, setzen die Verantwortlichen nun lieber auf den eigenen Nachwuchs und führen die Talente behutsam an die neuen Herausforderungen heran.

Dass mit diesem Umdenken auch ein Umbruch stattfinden würde, war allen klar. Wichtige Spielerinnen wie Dzsenifer Marozsán oder Simone Laudehr haben den Verein verlassen. Kathrin Hendrich allerdings ist geblieben und hat damit eine völlig neue Rolle übernommen: "Jetzt bin ich hier schon eine der erfahreneren Spielerinnen. Es ist mein Anspruch, meinen jungen Kollegen auf dem Platz zu helfen. Aber natürlich stehe ich ihnen auch sonst jederzeit mit Rat und Tat zur Seite."

Große Fußstapfen in der Nationalmannschaft

Ähnlich ist ihre Situation mittlerweile auch in der Auswahl von Steffi Jones. Zuletzt war Hendrich bei der Nationalmannschaft regelmäßig in der Innenverteidigung im Einsatz. Sie soll damit eine Lücke schließen, die Annike Krahn und Saskia Bartusiak mit ihren Rücktritten hinterlassen haben. Aber Hendrich weiß natürlich ganz genau, dass sie nun in große Fußstapfen tritt: "Beide haben über 100 Länderspiele bestritten und mit der Nationalmannschaft eigentlich alle Titel gewonnen, die man gewinnen kann. Sie sind Weltmeisterin, Europameisterin und Olympiasiegerin. Das ist schon beeindruckend."

Wenn nichts dazwischenkommt, wird Hendrich gegen Norwegen ihr 14. Länderspiel für die A-Nationalmannschaft bestreiten. Sie ist damit zwar kein Neuling mehr, aber sie hat eben auch bei Weitem noch nicht die Erfahrung ihrer Vorgängerinnen. In Chemnitz soll nun der nächste kleine Schritt in die richtige Richtung erfolgen.

[sw]


Neulich, am 11.11. um kurz nach 11 Uhr, hatte sich Lisa Weiß bei Kathrin Hendrich gemeldet. Datum und Uhrzeit waren natürlich kein Zufall. Schließlich sind die beiden die größten Karnevalsfans bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Und seit dem 11.11. um 11.11 Uhr läuft die fünfte Jahreszeit bekanntlich wieder auf Hochtouren.

Das konnte man auch in den vergangenen Tagen im Teamhotel der DFB-Auswahl im Vorfeld des Länderspiels am Dienstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) in Chemnitz gegen Norwegen ziemlich eindrucksvoll feststellen. Denn Hendrich und Weiß sind auch noch gemeinsam auf einem Zimmer unterbracht. Man kann sich gut vorstellen, was dort häufig und laut für Musik läuft. "Lisa ist sozusagen der DJ. Sie hat immer eine schöne Sammlung an Karnevalsliedern dabei", sagt Hendrich. "Im Moment hören wir am liebsten 'Ne Kölsche Jung' von Brings. Aber auch die ganzen anderen Klassiker und neueren Stücke gehören zum Pflichtprogramm."

Wechsel nach Frankfurt nicht bereut

Seitdem Hendrich nicht mehr bei Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag steht, bekommt sie von dem jecken Treiben im Rheinland weniger mit. Beim 1. FFC Frankfurt ist der Karneval verständlicherweise nicht das große Thema. "Ich war vor einiger Zeit mal bei einem Umzug in Mainz, natürlich im Kostüm. Als ich dann später wieder nach Hause nach Frankfurt gefahren bin und noch etwas einkaufen musste, haben mich die Leute schon etwas schief angeschaut. So etwas würde zum Beispiel in Köln niemals passieren."

Dennoch hat Hendrich den Wechsel nach Frankfurt zu keinem Augenblick bereut. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Nach fünf Jahren in Leverkusen steht sie inzwischen seit 2014 beim FFC unter Vertrag. Am Rhein hat sie fast alle Facetten des Fußballs erleben können - großen Jubel nach dem Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse, aber auch totales Entsetzen nach dem 0:9 in ihrem allerersten Bundesliga-Spiel gegen den FCR 2001 Duisburg im Sommer 2010.

Diese krassen Schwankungen gehören der Vergangenheit an. Mittlerweile spielt die 24-Jährige seit fast zweieinhalb Jahren für den deutschen Rekordmeister vom Main. Sie hat mit ihrem Klub die Champions League gewonnen und sie hat sich zur gestandenen Nationalspielerin entwickelt. "Ich bin glücklich, hier zu sein, weil die Bedingungen extrem professionell sind", sagt die 24-Jährige. "Man wird in jeder einzelnen Trainingseinheit gefordert. Es macht wirklich großen Spaß."

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Neue Philosophie in Frankfurt

Seit diesem Sommer hat man in Frankfurt eine neue Philosophie entwickelt. Anstatt die besten Spielerinnen zum FFC zu holen, setzen die Verantwortlichen nun lieber auf den eigenen Nachwuchs und führen die Talente behutsam an die neuen Herausforderungen heran.

Dass mit diesem Umdenken auch ein Umbruch stattfinden würde, war allen klar. Wichtige Spielerinnen wie Dzsenifer Marozsán oder Simone Laudehr haben den Verein verlassen. Kathrin Hendrich allerdings ist geblieben und hat damit eine völlig neue Rolle übernommen: "Jetzt bin ich hier schon eine der erfahreneren Spielerinnen. Es ist mein Anspruch, meinen jungen Kollegen auf dem Platz zu helfen. Aber natürlich stehe ich ihnen auch sonst jederzeit mit Rat und Tat zur Seite."

Große Fußstapfen in der Nationalmannschaft

Ähnlich ist ihre Situation mittlerweile auch in der Auswahl von Steffi Jones. Zuletzt war Hendrich bei der Nationalmannschaft regelmäßig in der Innenverteidigung im Einsatz. Sie soll damit eine Lücke schließen, die Annike Krahn und Saskia Bartusiak mit ihren Rücktritten hinterlassen haben. Aber Hendrich weiß natürlich ganz genau, dass sie nun in große Fußstapfen tritt: "Beide haben über 100 Länderspiele bestritten und mit der Nationalmannschaft eigentlich alle Titel gewonnen, die man gewinnen kann. Sie sind Weltmeisterin, Europameisterin und Olympiasiegerin. Das ist schon beeindruckend."

Wenn nichts dazwischenkommt, wird Hendrich gegen Norwegen ihr 14. Länderspiel für die A-Nationalmannschaft bestreiten. Sie ist damit zwar kein Neuling mehr, aber sie hat eben auch bei Weitem noch nicht die Erfahrung ihrer Vorgängerinnen. In Chemnitz soll nun der nächste kleine Schritt in die richtige Richtung erfolgen.

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