Ersthelfer-Ausbildung: Proben für den Ernstfall

Wenn die deutsche Frauennationalmannschaft am Samstag (ab 17.45 Uhr, live in der ARD) in München auf Weltmeister Japan trifft, hat Bundestrainerin Silvia Neid vor allem eins im Blick: die Vorbereitung auf den Ernstfall. Denn am 10. Juli beginnt in Schweden die Europameisterschaft. Proben für die Stunde X, bereit sein für den Moment wenn's zählt. Darum geht es am Samstag ohnehin. Denn der DFB will beim Länderspiel in München kräftig für die Ersthelfer-Ausbildung beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) werben.

"Das Thema Erste Hilfe ist von großer Bedeutung in unserer Gesellschaft und damit auch im Fußball", sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "Gemeinsam mit dem DRK möchten wir Menschen motivieren, sich zum Ersthelfer ausbilden zu lassen, um qualifizierte Hilfe leisten zu können."

"Ich wusste gleich, der hat was am Herzen"

Denn auch Fußballer können Leben retten. Knapp 80.000 Spiele werden pro Wochenende ausgetragen. Und immer mal wieder braucht ein Mensch schnelle erste Hilfe. Wie beim Punktspiel zwischen den C-Junioren aus Ladenburg und aus Ilvesheim. Ein gebrauchter Tag für Ladenburgs 15-jährigen Keeper Lukas Kreitzschek. Nach einer Viertelstunde steht es 0:3.

Plötzlich ein Pfiff, das Spiel wird unterbrochen. "Ein Zuschauer war zusammengebrochen, ein Mann, Mitte 30", erzä#hlt Lukas. "Die Leute hatten keine Ahnung, drehten ihn falsch auf die Seite und drückten irgendwie auf dem Bauch rum."

Lukas’ Onkel hatte während seines Medizinstudiums als Notarzthelfer gearbeitet. Derart familiär geprägt, besuchte der Gymnasiast schon mit 14 Jahren die Ersthelfer-Ausbildung. Was sich jetzt bezahlt macht. "Ich wusste gleich, der hat was am Herzen", sagt er. "Ich habe dann gleich mit der Herz-Druck-Massage angefangen. Eine andere Frau hat den ohnmächtigen Mann wieder beatmet. So fünf oder sechs Minuten lang, dann kam ein Rettungshubschrauber."

"Ich war komplett ruhig"

Der Zuschauer hat den Herzinfarkt überlebt - dank Lukas Kreitzschek. "Direkt vor dem Eingreifen war ich nervös, währenddessen komplett ruhig, und danach wieder sehr aufgeregt", sagt der 15-Jährige.

In ein paar Tagen startet Lukas ins nächste Abenteuer. Für ein halbes Jahr wird er im kanadischen Vancouver zur Schule gehen. Fußball will er auch dort spielen, als Fan drückt er dem Karlsruher SC die Daumen. Und auch als Ersthelfer bleibt Lukas am Ball. In den Osterferien hat er die Ausbildung zum Sanitätshelfer gemacht, eine Woche von 9 bis 17 Uhr, finanziert von seiner Schule, dem Bunsen-Gymnasium in Heidelberg.

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Wenn die deutsche Frauennationalmannschaft am Samstag (ab 17.45 Uhr, live in der ARD) in München auf Weltmeister Japan trifft, hat Bundestrainerin Silvia Neid vor allem eins im Blick: die Vorbereitung auf den Ernstfall. Denn am 10. Juli beginnt in Schweden die Europameisterschaft. Proben für die Stunde X, bereit sein für den Moment wenn's zählt. Darum geht es am Samstag ohnehin. Denn der DFB will beim Länderspiel in München kräftig für die Ersthelfer-Ausbildung beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) werben.

"Das Thema Erste Hilfe ist von großer Bedeutung in unserer Gesellschaft und damit auch im Fußball", sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "Gemeinsam mit dem DRK möchten wir Menschen motivieren, sich zum Ersthelfer ausbilden zu lassen, um qualifizierte Hilfe leisten zu können."

"Ich wusste gleich, der hat was am Herzen"

Denn auch Fußballer können Leben retten. Knapp 80.000 Spiele werden pro Wochenende ausgetragen. Und immer mal wieder braucht ein Mensch schnelle erste Hilfe. Wie beim Punktspiel zwischen den C-Junioren aus Ladenburg und aus Ilvesheim. Ein gebrauchter Tag für Ladenburgs 15-jährigen Keeper Lukas Kreitzschek. Nach einer Viertelstunde steht es 0:3.

Plötzlich ein Pfiff, das Spiel wird unterbrochen. "Ein Zuschauer war zusammengebrochen, ein Mann, Mitte 30", erzä#hlt Lukas. "Die Leute hatten keine Ahnung, drehten ihn falsch auf die Seite und drückten irgendwie auf dem Bauch rum."

Lukas’ Onkel hatte während seines Medizinstudiums als Notarzthelfer gearbeitet. Derart familiär geprägt, besuchte der Gymnasiast schon mit 14 Jahren die Ersthelfer-Ausbildung. Was sich jetzt bezahlt macht. "Ich wusste gleich, der hat was am Herzen", sagt er. "Ich habe dann gleich mit der Herz-Druck-Massage angefangen. Eine andere Frau hat den ohnmächtigen Mann wieder beatmet. So fünf oder sechs Minuten lang, dann kam ein Rettungshubschrauber."

"Ich war komplett ruhig"

Der Zuschauer hat den Herzinfarkt überlebt - dank Lukas Kreitzschek. "Direkt vor dem Eingreifen war ich nervös, währenddessen komplett ruhig, und danach wieder sehr aufgeregt", sagt der 15-Jährige.

In ein paar Tagen startet Lukas ins nächste Abenteuer. Für ein halbes Jahr wird er im kanadischen Vancouver zur Schule gehen. Fußball will er auch dort spielen, als Fan drückt er dem Karlsruher SC die Daumen. Und auch als Ersthelfer bleibt Lukas am Ball. In den Osterferien hat er die Ausbildung zum Sanitätshelfer gemacht, eine Woche von 9 bis 17 Uhr, finanziert von seiner Schule, dem Bunsen-Gymnasium in Heidelberg.