"Einfach unglaublich": Leupolz hofft aufs EM-Ticket

Als morgens die Mail endlich in ihrem Posteingang war, hätte Melanie Leupolz die ganze Welt umarmen können. Die erste Einladung für die A-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes, ihre Premiere – ein besonderer Tag für die Mittelfeldspielerin des SC Freiburg. "Ein Traum ist wahr geworden. Ich war zwar schon etwas vorbereitet. Man hatte mir empfohlen, im Sommer besser keinen Urlaub zu nehmen. Ich habe mir meinen Teil gedacht", erzählt die 19-Jährige. "Aber natürlich ist man trotzdem total aufgeregt, wenn der Moment dann wirklich gekommen ist – einfach unglaublich."

Inzwischen ist Leupolz angekommen. Sie hat die ersten Trainingseinheiten mit Bravour bestanden, sie hat die aufregenden Eindrücke verarbeitet, sie hat auf sich aufmerksam gemacht. Und trotzdem ist sie bescheiden geblieben. Das merkt man an Sätzen wie diesen: "Ich will viel lernen, mir bei den gestandenen Nationalspielerinnen etwas abschauen und alles geben. Vielleicht schaffe ich es gar nicht in den endgültigen Kader, aber ich will trotzdem alles versucht haben."

Vielleicht klappt es heute (ab 18 Uhr, live in der ARD) ja mit dem ersten Einsatz im A-Team. In der Paderborner Benteler-Arena geht es gegen das Weltklasseteam aus Kanada, immerhin Olympiadritter 2012 in London.

"Jetzt erst recht!"

Leupolz hat lange und hart dafür gearbeitet, um diesen Schritt zu machen. Es ist der nächste in ihrer erstaunlichen Entwicklung – vom kleinen Dorfklub in Deutschlands Eliteauswahl: "Ich habe in jedem Spiel, in jedem Training immer versucht, alles zu geben. Offenbar konnte ich die Bundestrainerin überzeugen. Das ist eine besondere Auszeichnung für mich. Aber es gibt natürlich keinen Grund, sich darauf auszuruhen. Nun will ich noch mehr machen. Jetzt erst recht!"

In den vergangenen Wochen hat sich vieles in ihrem Leben beinahe Schlag auf Schlag verändert. Erst die Abiturprüfungen, das Ende der Schulzeit, der Abschluss eines wichtigen Lebensabschnitts. Praktisch direkt danach die Berufung durch Bundestrainerin Silvia Neid, die Nominierung für die A-Nationalmannschaft, die Europameisterschaft in Schweden vor Augen. "Wir haben großartige Spielerinnen im Kader", betont Leupolz. "Ich bin wirklich unglaublich glücklich und stolz, jetzt auch ein Teil davon zu sein. Es ist super, auf diesem hohen Niveau zu trainieren und zu spielen. Ich liebe Fußball."

Mit dem SC Freiburg starker Bundesligafünfter

Eigentlich liebt sie diesen Sport schon immer. Wenn sie länger als eine Woche keinen Ball am Fuß hat, wird sie unruhig. Schon als kleines Kind war das so. Denn sie hat früh begonnen. Sie ist den Jungs aus ihrer Nachbarschaft einfach auf den Platz hinterhergelaufen. Und hat einfach mitgekickt.



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Als morgens die Mail endlich in ihrem Posteingang war, hätte Melanie Leupolz die ganze Welt umarmen können. Die erste Einladung für die A-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes, ihre Premiere – ein besonderer Tag für die Mittelfeldspielerin des SC Freiburg. "Ein Traum ist wahr geworden. Ich war zwar schon etwas vorbereitet. Man hatte mir empfohlen, im Sommer besser keinen Urlaub zu nehmen. Ich habe mir meinen Teil gedacht", erzählt die 19-Jährige. "Aber natürlich ist man trotzdem total aufgeregt, wenn der Moment dann wirklich gekommen ist – einfach unglaublich."

Inzwischen ist Leupolz angekommen. Sie hat die ersten Trainingseinheiten mit Bravour bestanden, sie hat die aufregenden Eindrücke verarbeitet, sie hat auf sich aufmerksam gemacht. Und trotzdem ist sie bescheiden geblieben. Das merkt man an Sätzen wie diesen: "Ich will viel lernen, mir bei den gestandenen Nationalspielerinnen etwas abschauen und alles geben. Vielleicht schaffe ich es gar nicht in den endgültigen Kader, aber ich will trotzdem alles versucht haben."

Vielleicht klappt es heute (ab 18 Uhr, live in der ARD) ja mit dem ersten Einsatz im A-Team. In der Paderborner Benteler-Arena geht es gegen das Weltklasseteam aus Kanada, immerhin Olympiadritter 2012 in London.

"Jetzt erst recht!"

Leupolz hat lange und hart dafür gearbeitet, um diesen Schritt zu machen. Es ist der nächste in ihrer erstaunlichen Entwicklung – vom kleinen Dorfklub in Deutschlands Eliteauswahl: "Ich habe in jedem Spiel, in jedem Training immer versucht, alles zu geben. Offenbar konnte ich die Bundestrainerin überzeugen. Das ist eine besondere Auszeichnung für mich. Aber es gibt natürlich keinen Grund, sich darauf auszuruhen. Nun will ich noch mehr machen. Jetzt erst recht!"

In den vergangenen Wochen hat sich vieles in ihrem Leben beinahe Schlag auf Schlag verändert. Erst die Abiturprüfungen, das Ende der Schulzeit, der Abschluss eines wichtigen Lebensabschnitts. Praktisch direkt danach die Berufung durch Bundestrainerin Silvia Neid, die Nominierung für die A-Nationalmannschaft, die Europameisterschaft in Schweden vor Augen. "Wir haben großartige Spielerinnen im Kader", betont Leupolz. "Ich bin wirklich unglaublich glücklich und stolz, jetzt auch ein Teil davon zu sein. Es ist super, auf diesem hohen Niveau zu trainieren und zu spielen. Ich liebe Fußball."

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Mit dem SC Freiburg starker Bundesligafünfter

Eigentlich liebt sie diesen Sport schon immer. Wenn sie länger als eine Woche keinen Ball am Fuß hat, wird sie unruhig. Schon als kleines Kind war das so. Denn sie hat früh begonnen. Sie ist den Jungs aus ihrer Nachbarschaft einfach auf den Platz hinterhergelaufen. Und hat einfach mitgekickt.

Mit ihren Grundschulfreunden ist sie dann zusammen in den Verein gegangen. Zunächst zum TSV Ratzenried im Allgäu. Das ist ihr Heimatklub, hier schaut sie noch immer gerne und häufig vorbei. Danach ging es zum TSV Tettnang. Acht Jahre hat sie mit Jungs gespielt. Es hat ihrer Entwicklung gutgetan. 2010 sind dann die Verantwortlichen des SC Freiburg auf das Talent aufmerksam geworden. Mittlerweile hat sie sich in der Bundesliga einen Namen gemacht. Sie hat die Saison mit Freiburg auf dem beachtlichen fünften Rang beendet.

Leupolz will nach Schweden

Und nun zählt sie also auch zum Kreis der Nationalspielerinnen. Obwohl, so ganz neu ist das Gefühl für Leupolz dann doch nicht. Schließlich kann sie ja bereits auf einige erstaunliche Erfolge im DFB-Trikot verweisen. Bei der U 17-EM vor zwei Jahren war sie Spielführerin jenes Teams, das den dritten Rang erreichte. 2012 verlor Leupolz mit der deutschen Auswahl bei der U 20-WM erst im Finale gegen die USA mit 0:1 – es war das einzige Gegentor im gesamten Turnier.

Aber Leupolz schaut schon lange nicht mehr zurück. Sie blickt lieber nach vorne. Zu spannend sind die Herausforderungen, die nun bevorstehen. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt sowieso nicht. Anstatt Sonne, Strand, Sommerpause stehen Training, Taktik, Technik auf dem Programm. "Es ist schon sehr intensiv und extrem professionell, wie es hier alles abläuft", sagt die Kreativspielerin.

Und trotzdem ist es nicht so, dass sie sich wie ein Neuling fühlt. Schon nach wenigen Tagen gehört sie wie selbstverständlich zur Gemeinschaft. Ein paar Tage hat sie sich das Treiben respektvoll angeschaut. Aber das ist jetzt vorbei. Leupolz greift an. Sie will nach Schweden. Sie will zur Europameisterschaft. Sie will zeigen, dass es richtig war, ihr eine Mail zu schicken.