Bayern-Stars Lotzen und Maier: Sterne des Südens

Als beim Finale gegen Norwegen schließlich der Schlusspfiff ertönte und der 1:0-Triumph feststand, "habe ich noch gar nicht realisiert, was wir da gerade geschafft haben", sagt Lotzen. Nach der Rückkehr nach Deutschland ging es weiter mit den Erlebnissen, "die man sich vorher nicht vorstellen kann", sagt Lotzen.

Auf dem Frankfurter Römer kamen Tausende zum Empfang der Mannschaft, nach der Ankunft in München wurden sie bei einem ausverkauften Testspiel der Bayern-Profis in der Halbzeit auf den Rasen der Allianz-Arena gebeten: Rund 70.000 Stadionbesucher klatschten Lotzen und Maier herzlich Beifall, während Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß, der Vorstandschef und der Präsident des FC Bayern, die beiden Spielerinnen des Vereins für ihren EM-Erfolg mit Blumensträußen ehrten.

Saisonstart bei Triplesieger Wolfsburg

In der Urlaubswoche danach suchten Lotzen und Maier erst einmal das Weite: Auf Fuerteventura (Lotzen) und am Gardasee (Maier) galt bei beiden die Devise: gar nichts tun. "Wirklich gar nichts", betont Lotzen und lacht. "Das war auch mal nötig."

Wer wochenlang im Ausnahmezustand und gedanklich in ständiger Bereitschaft war, muss sich zum Erholen auch einmal das komplette Gegenteil erlauben dürfen. Und ist dann umso mehr heiß auf die nächste Saison. Am Samstag (ab 13 Uhr, live bei Eurosport) geht's los, die Bayern starten dann gleich mit einem Auswärtsspiel beim Triplegewinner VfL Wolfsburg.

Das meinen DFB.de-User:

"Vielen Dank für diese Website!" (Alex Arteaga, Kuba)

[dfb]


[bild1]

In manchen Momenten, sagt Lena Lotzen, überrollt es sie auch jetzt noch. Einfach so, völlig unangekündigt und mit der Kraft einer sich brechenden Welle, der man nicht ausweichen, sondern sich einfach nur stellen kann. Es kann beim Autofahren sein, beim Wäschewaschen oder beim Müllruntertragen: "Plötzlich schießt einem in den Kopf: Ich bin Europameisterin", erzählt sie. "Wir haben es wirklich geschafft." Wenn sie daran denkt, muss die Offensivspielerin des FC Bayern München lächeln. Ob sie will oder nicht. Es fühlt sich einfach zu gut an. "So richtig hatte ja keiner mit uns gerechnet", sagt die 19-Jährige.

Drei Wochen nur hat die Fußball-EM der Frauen in Schweden gedauert, drei Wochen im Leben sind nicht viel. Für Lena Lotzen aber und Leonie Maier, ihre 20-jährige Vereinskollegin beim FC Bayern, hat sich mit diesen drei Wochen im Juli vieles verändert. Sie sind jetzt nicht nur Nationalspielerinnen, sondern Nationalspielerinnen mit einem Titel. Und die beiden Youngster haben etwas erlebt, das selten ist und das sie als Gefühl mit in die neue Saison nehmen werden: die Überzeugung, etwas gegen alle äußeren Widerstände schaffen zu können.

"Vor dem Turnier wusste ja keiner, was er von uns halten soll", sagt Maier. "Wir wussten uns ja selbst als Mannschaft nicht so richtig einzuschätzen. Dass wir uns dann so gesteigert haben, dass wir uns durchgesetzt und am Ende wirklich gewonnen haben, ist der Wahnsinn."

Senkrechtstart auf der rechten Seite

Für Lotzen und Maier, die bei dem Triumphzug durch Schweden den rechten Flügel besetzt hatten und dort für viel Schwung sorgten, war es ihre erste EM in der A-Nationalmannschaft. Im Frühjahr noch hatten beide die Hoffnung, von Bundestrainerin Silvia Neid berücksichtigt zu werden. Im Sommer dann gehörten die beiden zu den jungen Wilden im Team, die nach den durch Krankheit und Verletzung bedingten Ausfällen von sechs Stammkräften von heute auf morgen Verantwortung übernehmen mussten.

An eine Eingewöhnungszeit war nicht zu denken, schon im Auftaktspiel gegen die Niederlande gehörten beide zur Startelf. Im zweiten Vorrundenspiel gegen Island war es dann Lotzen, die mit ihrem ersten Länderspieltreffer überhaupt für das erste deutsche Turniertor sorgte. "Das Gefühl werde ich nie vergessen", sagt Lotzen, die danach für einige Momente von ihren erleichterten Mitspielerinnen in einem riesigen Menschenknäuel begraben wurde.

Leonie Maier wiederum sicherte die Defensive, trotz ihrer erst 20 Jahre zählte die Außenverteidigerin dabei fest zur Stammelf. Bundestrainerin Silvia Neid ließ die technisch beschlagene, mit einer guten Übersicht ausgestattete Maier von der ersten bis zur letzten Partie durchspielen. Der Druck auf das deutsche Team war vorher groß gewesen, schließlich hatte Deutschland als Titelverteidiger nicht nur einen Ruf zu verlieren. Doch Maier hat diesen Druck gar nicht erst an sich herangelassen. "Ich habe jedes Spiel genossen", sagt sie. "Ich war stolz, bei so einem Turnier dabei und Teil dieser Mannschaft zu sein."

[bild2]

Ovationen auf dem Römer und in der Allianz-Arena

Als beim Finale gegen Norwegen schließlich der Schlusspfiff ertönte und der 1:0-Triumph feststand, "habe ich noch gar nicht realisiert, was wir da gerade geschafft haben", sagt Lotzen. Nach der Rückkehr nach Deutschland ging es weiter mit den Erlebnissen, "die man sich vorher nicht vorstellen kann", sagt Lotzen.

Auf dem Frankfurter Römer kamen Tausende zum Empfang der Mannschaft, nach der Ankunft in München wurden sie bei einem ausverkauften Testspiel der Bayern-Profis in der Halbzeit auf den Rasen der Allianz-Arena gebeten: Rund 70.000 Stadionbesucher klatschten Lotzen und Maier herzlich Beifall, während Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß, der Vorstandschef und der Präsident des FC Bayern, die beiden Spielerinnen des Vereins für ihren EM-Erfolg mit Blumensträußen ehrten.

Saisonstart bei Triplesieger Wolfsburg

In der Urlaubswoche danach suchten Lotzen und Maier erst einmal das Weite: Auf Fuerteventura (Lotzen) und am Gardasee (Maier) galt bei beiden die Devise: gar nichts tun. "Wirklich gar nichts", betont Lotzen und lacht. "Das war auch mal nötig."

Wer wochenlang im Ausnahmezustand und gedanklich in ständiger Bereitschaft war, muss sich zum Erholen auch einmal das komplette Gegenteil erlauben dürfen. Und ist dann umso mehr heiß auf die nächste Saison. Am Samstag (ab 13 Uhr, live bei Eurosport) geht's los, die Bayern starten dann gleich mit einem Auswärtsspiel beim Triplegewinner VfL Wolfsburg.

Das meinen DFB.de-User:

"Vielen Dank für diese Website!" (Alex Arteaga, Kuba)