Anja Mittag: "Großer Schritt in die richtige Richtung"

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Anja Mittag befindet sich mit ihrem Klub Turbine Potsdam im Höhenflug: In der Champions League gelang der souveräne Einzug ins Viertelfinale, in der Frauen-Bundesliga erzielte die Nationalspielerin am vergangenen Sonntag den 2:0-Siegtreffer gegen Verfolger 1. FFC Frankfurt.

Jetzt sollen in der EM-Qualifikation die nächsten Erfolge kommen. DFB.de sprach mit der 26-Jährigen über das Top-Duell gegen Frankfurt, über die anstehenden Aufgaben mit der Nationalmannschaft und über das Wunsch-Finale in der Champions League.

DFB.de: Turbine Potsdam hat einen Lauf – dem souveränen Auftritt in der Champions League folgte in der Liga der 2:0-Sieg beim größten Konkurrenten, dem 1. FFC Frankfurt. Woran liegt der derzeitige Erfolg?

Mittag: Den Erfolg in der Champions League wollen wir nicht überbewerten, wir haben halt einfach die Tore gemacht. Gegen Frankfurt war es unser Glück, dass wir das frühe Tor erzielt haben. Das ist ein brisantes Duell auf Augenhöhe und tagesformabhängig. Wer das erste Tor macht, der gewinnt das Spiel. Das waren in dem Fall wir.

DFB.de: Ihr Trainer Bernd Schröder sagte nach der Partie: „Das kann man nicht planen, dass es mit dem Toreschießen so schnell geht.“ Gehörte es zur taktischen Ausrichtung, gleich voll drauf zu gehen?

Mittag: Nein, wir wollen immer versuchen, die gegnerische Abwehr unter Druck zu setzen. Gerade als Stürmerin versucht man immer, ein schnelles Tor zu machen. Das war einfach Glück.

DFB.de: Vor dem Spiel hat Freiburgs Kerstin Boschert gesagt, „wenn Potsdam gegen Frankfurt gewinnt, lassen sie sich das nicht mehr nehmen“ – war der Sieg am Sonntag schon ein großer Schritt zur Meisterschaft?

Mittag: Sicherlich war es ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wir sind auf dem richtigen Weg. Aber wir haben noch nicht mal die Hinrunde ganz gespielt. Es sind noch einige Spiele zu spielen. Man hat es bei Freiburg gegen Frankfurt gesehen – man sollte nie einen Gegner unterschätzen, vor allem auch keinen Aufsteiger. Wir haben gegen Essen auch 2:0 zurückgelegen und erst dann noch aufgeholt. Es kann also schneller gehen als man denkt, es ist alles unberechenbar. Der Vorsprung kann schnell weg sein, wir sollten lieber den Ball flach halten.

DFB.de: Nach der Länderspiel-Pause geht es gegen Duisburg, die sind mit fünf Punkten Rückstand noch näher dran als Frankfurt – wer ist der gößere Konkurrent um den Titel?

Mittag: Das kann ich nicht sagen, weil wir noch nicht gegen Duisburg gespielt haben. Vom Papier her hätte ich gesagt, Frankfurt ist von den Namen her stärker. Und Frankfurt hat gegen Duisburg ja auch noch nicht gespielt. Ich bin gespannt, wie sie sich präsentieren werden. Wir werden Duisburg auf jeden Fall nicht unterschätzen.

DFB.de: Reicht gegen Duisburg vielleicht schon ein Punkt?

Mittag: Nein. Wir gehen immer voll auf Sieg und nie auf ein Unentschieden. Das kann man gar nicht. Das wird sicher ein schönes Spiel und wir wollen als Sieger vom Platz gehen.

DFB.de: Vor der tollen Kulisse am Sonntag wurde auch das Viertelfinale im DFB-Pokal ausgelost – es geht schon wieder gegen Frankfurt. Was überwiegt – die Freude auf das nächste Top-Duell oder hätten Sie lieber erst später gegen Frankfurt gespielt?

Mittag: Ich hätte auch gerne erst im Finale oder Halbfinale gegen Frankfurt gespielt. Das Finale wäre mir lieber, dann hätten wir die Revanche vom Endspiel im Mai gehabt. Was mich nervt, ist nur wieder die weite Anreise. Ich hätte lieber zuhause in Potsdam gegen Frankfurt gespielt, das wäre etwas anderes. Letztlich muss man sowieso gegen jeden Gegner gewinnen, wenn man ins Finale will, wann ist egal.

DFB.de: Am Sonntag waren auch DFB-Präsident Zwanziger und Nationaltrainerin Silvia Neid im Stadion – wie groß ist die Freude, nach der verpassten WM jetzt wieder Teil der Nationalmannschaft zu sein?

Mittag: Es freut mich, dass ich die Chance bekomme, mich zeigen zu können. Ich hoffe einfach, weiterhin einen guten Eindruck zu hinterlassen.

DFB.de: Gegen Kasachstan und Spanien sind sechs Frankfurterinnen und vier Spielerinnen aus Potsdam im DFB-Kader. Ist das Bundesliga-Duell vom Wochenende dann noch Thema?

Mittag: Wir werden sicher beim Abendessen vereinzelt mal kurz darüber reden, aber sonst ist das schnell vergessen. Wir haben dann ja alle ein Ziel und das ist, Kasachstan und Spanien zu besiegen. Da rückt das andere in den Hintergrund.

DFB.de: Wie wichtig ist die Blockbildung in der Nationalelf?

Mittag: Es tut dem Spiel gut, dass man die Abläufe der anderen Spielerinnen kennt. Die eine will den Ball so, die andere will den Ball so haben. Es ist sicher kein Nachteil.

DFB.de: Wie erwarten sie am kommenden Samstag Kasachstan?

Mittag: Genaueres über den Gegner erfahren wir im Laufe des Lehrgangs in der kommenden Woche. Sie werden aber sicher defensiv ausgerichtet sein.

DFB.de: Ganz anders wird wohl Spanien auftreten. Ist das Spiel gegen Spanien, mit drei Siegen aus drei Quali-Spielen Tabellenführer, vielleicht schon das vorentscheidende?

Mittag: Sicherlich wird das ein schweres Spiel. Die Spanierinnen freuen sich bestimmt auf das Duell, sie sind Tabellenführer, wir sind Deutschland und sie wollen uns schlagen. Das wird sicher ein tolles Spiel, das uns sehr fordern wird.

DFB.de: Sie selbst haben in der Nationalmannschaft bislang in 69 Spielen zehn Tore erzielt, wie viele sollen noch dazukommen?

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Mittag: Ach, ich freue mich einfach, nominiert zu sein und habe keine konkreten Ziele, Hauptsache ich bin dabei.

DFB.de: In der Champions League sind zuletzt viele Tore gefallen, mit insgesamt 17:0 sind Sie gegen Glasgow City ins Viertelfinale eingezogen. Am Donnerstag ist die Auslosung – gibt es einen Wunschgegner – vielleicht schon wieder Frankfurt?

Mittag: Frankfurt wäre natürlich am besten (lacht.) Nein, wenn ich es mir wünschen könnte, dann nicht gegen Frankfurt oder Lyon. Am liebsten gegen eine Mannschaft gegen die ich noch nicht gespielt habe, das finde ich immer ganz gut. Ein kurzer Flug wäre schön.

DFB.de: Zwei mal in Folge hieß das Champions-League-Finale Potsdam gegen Lyon – gibt es derzeit ein Team, das ähnlich stark einzuschätzen ist?

Mittag: Frankfurt gehört definitiv dazu. Bei Arsenal und Malmö weiß ich nicht so ganz. Frankfurt, Lyon und Potsdam, das sind sicher die drei Top-Kandidaten.

DFB.de: Hätten Sie etwas gegen eine Revanche gegen Lyon am 17. Mai beim Finale in München?

Mittag: Gegen eine Neuauflage hätte ich nichts einzuwenden. Aber Frankfurt gegen Potsdam auf deutschem Boden, das wäre natürlich das Wunsch-Finale.

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Anja Mittag befindet sich mit ihrem Klub Turbine Potsdam im Höhenflug: In der Champions League gelang der souveräne Einzug ins Viertelfinale, in der Frauen-Bundesliga erzielte die Nationalspielerin am vergangenen Sonntag den 2:0-Siegtreffer gegen Verfolger 1. FFC Frankfurt.

Jetzt sollen in der EM-Qualifikation die nächsten Erfolge kommen. DFB.de sprach mit der 26-Jährigen über das Top-Duell gegen Frankfurt, über die anstehenden Aufgaben mit der Nationalmannschaft und über das Wunsch-Finale in der Champions League.

DFB.de: Turbine Potsdam hat einen Lauf – dem souveränen Auftritt in der Champions League folgte in der Liga der 2:0-Sieg beim größten Konkurrenten, dem 1. FFC Frankfurt. Woran liegt der derzeitige Erfolg?

Mittag: Den Erfolg in der Champions League wollen wir nicht überbewerten, wir haben halt einfach die Tore gemacht. Gegen Frankfurt war es unser Glück, dass wir das frühe Tor erzielt haben. Das ist ein brisantes Duell auf Augenhöhe und tagesformabhängig. Wer das erste Tor macht, der gewinnt das Spiel. Das waren in dem Fall wir.

DFB.de: Ihr Trainer Bernd Schröder sagte nach der Partie: „Das kann man nicht planen, dass es mit dem Toreschießen so schnell geht.“ Gehörte es zur taktischen Ausrichtung, gleich voll drauf zu gehen?

Mittag: Nein, wir wollen immer versuchen, die gegnerische Abwehr unter Druck zu setzen. Gerade als Stürmerin versucht man immer, ein schnelles Tor zu machen. Das war einfach Glück.

DFB.de: Vor dem Spiel hat Freiburgs Kerstin Boschert gesagt, „wenn Potsdam gegen Frankfurt gewinnt, lassen sie sich das nicht mehr nehmen“ – war der Sieg am Sonntag schon ein großer Schritt zur Meisterschaft?

Mittag: Sicherlich war es ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wir sind auf dem richtigen Weg. Aber wir haben noch nicht mal die Hinrunde ganz gespielt. Es sind noch einige Spiele zu spielen. Man hat es bei Freiburg gegen Frankfurt gesehen – man sollte nie einen Gegner unterschätzen, vor allem auch keinen Aufsteiger. Wir haben gegen Essen auch 2:0 zurückgelegen und erst dann noch aufgeholt. Es kann also schneller gehen als man denkt, es ist alles unberechenbar. Der Vorsprung kann schnell weg sein, wir sollten lieber den Ball flach halten.

DFB.de: Nach der Länderspiel-Pause geht es gegen Duisburg, die sind mit fünf Punkten Rückstand noch näher dran als Frankfurt – wer ist der gößere Konkurrent um den Titel?

Mittag: Das kann ich nicht sagen, weil wir noch nicht gegen Duisburg gespielt haben. Vom Papier her hätte ich gesagt, Frankfurt ist von den Namen her stärker. Und Frankfurt hat gegen Duisburg ja auch noch nicht gespielt. Ich bin gespannt, wie sie sich präsentieren werden. Wir werden Duisburg auf jeden Fall nicht unterschätzen.

DFB.de: Reicht gegen Duisburg vielleicht schon ein Punkt?

Mittag: Nein. Wir gehen immer voll auf Sieg und nie auf ein Unentschieden. Das kann man gar nicht. Das wird sicher ein schönes Spiel und wir wollen als Sieger vom Platz gehen.

DFB.de: Vor der tollen Kulisse am Sonntag wurde auch das Viertelfinale im DFB-Pokal ausgelost – es geht schon wieder gegen Frankfurt. Was überwiegt – die Freude auf das nächste Top-Duell oder hätten Sie lieber erst später gegen Frankfurt gespielt?

Mittag: Ich hätte auch gerne erst im Finale oder Halbfinale gegen Frankfurt gespielt. Das Finale wäre mir lieber, dann hätten wir die Revanche vom Endspiel im Mai gehabt. Was mich nervt, ist nur wieder die weite Anreise. Ich hätte lieber zuhause in Potsdam gegen Frankfurt gespielt, das wäre etwas anderes. Letztlich muss man sowieso gegen jeden Gegner gewinnen, wenn man ins Finale will, wann ist egal.

DFB.de: Am Sonntag waren auch DFB-Präsident Zwanziger und Nationaltrainerin Silvia Neid im Stadion – wie groß ist die Freude, nach der verpassten WM jetzt wieder Teil der Nationalmannschaft zu sein?

Mittag: Es freut mich, dass ich die Chance bekomme, mich zeigen zu können. Ich hoffe einfach, weiterhin einen guten Eindruck zu hinterlassen.

DFB.de: Gegen Kasachstan und Spanien sind sechs Frankfurterinnen und vier Spielerinnen aus Potsdam im DFB-Kader. Ist das Bundesliga-Duell vom Wochenende dann noch Thema?

Mittag: Wir werden sicher beim Abendessen vereinzelt mal kurz darüber reden, aber sonst ist das schnell vergessen. Wir haben dann ja alle ein Ziel und das ist, Kasachstan und Spanien zu besiegen. Da rückt das andere in den Hintergrund.

DFB.de: Wie wichtig ist die Blockbildung in der Nationalelf?

Mittag: Es tut dem Spiel gut, dass man die Abläufe der anderen Spielerinnen kennt. Die eine will den Ball so, die andere will den Ball so haben. Es ist sicher kein Nachteil.

DFB.de: Wie erwarten sie am kommenden Samstag Kasachstan?

Mittag: Genaueres über den Gegner erfahren wir im Laufe des Lehrgangs in der kommenden Woche. Sie werden aber sicher defensiv ausgerichtet sein.

DFB.de: Ganz anders wird wohl Spanien auftreten. Ist das Spiel gegen Spanien, mit drei Siegen aus drei Quali-Spielen Tabellenführer, vielleicht schon das vorentscheidende?

Mittag: Sicherlich wird das ein schweres Spiel. Die Spanierinnen freuen sich bestimmt auf das Duell, sie sind Tabellenführer, wir sind Deutschland und sie wollen uns schlagen. Das wird sicher ein tolles Spiel, das uns sehr fordern wird.

DFB.de: Sie selbst haben in der Nationalmannschaft bislang in 69 Spielen zehn Tore erzielt, wie viele sollen noch dazukommen?

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Mittag: Ach, ich freue mich einfach, nominiert zu sein und habe keine konkreten Ziele, Hauptsache ich bin dabei.

DFB.de: In der Champions League sind zuletzt viele Tore gefallen, mit insgesamt 17:0 sind Sie gegen Glasgow City ins Viertelfinale eingezogen. Am Donnerstag ist die Auslosung – gibt es einen Wunschgegner – vielleicht schon wieder Frankfurt?

Mittag: Frankfurt wäre natürlich am besten (lacht.) Nein, wenn ich es mir wünschen könnte, dann nicht gegen Frankfurt oder Lyon. Am liebsten gegen eine Mannschaft gegen die ich noch nicht gespielt habe, das finde ich immer ganz gut. Ein kurzer Flug wäre schön.

DFB.de: Zwei mal in Folge hieß das Champions-League-Finale Potsdam gegen Lyon – gibt es derzeit ein Team, das ähnlich stark einzuschätzen ist?

Mittag: Frankfurt gehört definitiv dazu. Bei Arsenal und Malmö weiß ich nicht so ganz. Frankfurt, Lyon und Potsdam, das sind sicher die drei Top-Kandidaten.

DFB.de: Hätten Sie etwas gegen eine Revanche gegen Lyon am 17. Mai beim Finale in München?

Mittag: Gegen eine Neuauflage hätte ich nichts einzuwenden. Aber Frankfurt gegen Potsdam auf deutschem Boden, das wäre natürlich das Wunsch-Finale.