Alushi: Mit der Metro in ein neues Leben

Weihnachten ist in vollem Gange. Die besinnliche Zeit, der Jahreswechsel. Auch Lira Alushi wird die Tage nutzen, um etwas abzuschalten. Bei ihrer Familie natürlich. Vielleicht auch im Urlaub mit ihrem Mann. Sie will das Tempo etwas herausnehmen aus ihrem Alltag. Denn ihr Leben befindet sich mittlerweile auf der Überholspur.

Der Fußball hat die 75-malige deutsche Nationalspielerin zu Paris Saint-Germain geführt. In eine Stadt, die niemals schläft. Zu einem Verein, der immer in den Schlagzeilen steht. Tag für Tag, fast in jedem Augenblick. "Es ist hier alles wahnsinnig aufregend", sagt Alushi. "Am Anfang war es ungewohnt und nicht immer leicht. Mittlerweile habe ich mich eingewöhnt und fühle mich richtig wohl."

Alushi hat sich im Sommer vom 1. FFC Frankfurt verabschiedet. In Paris hat sie dann einen rasanten Start hingelegt. Von Null auf Hundert. Nach ihrem Wechsel hat sie direkt gezeigt, dass sie nicht gekommen ist, um ausschließlich die Faszination der Zwölf-Millionen-Metropole zu genießen. Das auch, natürlich.

"Wir waren die bessere Mannschaft"

Aber in erster Linie ist sie gekommen, um Paris an die Spitze des französischen Fußballs zu führen. Jahrelang hat dort Olympique Lyon gethront. Inzwischen deutet sich ein Machtwechsel an. Erst kürzlich hat sie mit ihren neuen Teamkolleginnen für eine ziemliche Sensation gesorgt. Sie haben den großen, den zuletzt immer übermächtigen Rivalen aus dem Süden des Landes im Achtelfinale aus der Champions League geworfen – auch dank starker Leistungen von Lira Alushi in Hin- und Rückspiel.

"Das war ein großer und wichtiger Erfolg für uns alle, weil es kein glückliches Weiterkommen war. Vorher hatten wir in der Meisterschaft verdient verloren. Aber unser Erfolg in der Champions League ging absolut in Ordnung", sagt Alushi. "Wir waren die bessere Mannschaft." Und wer einmal so weit gekommen ist, hat noch ganz andere Ziele: "Es wäre ein Traum, mit Paris das Endspiel in Berlin zu erreichen und dort die Champions League zu gewinnen."

Alushi kennt den süßen Geschmack des Erfolgs. Es gibt wenige Titel, die sie während ihrer Zeit beim FCR 2001 Duisburg, Turbine Potsdam und zuletzt in Frankfurt ausgelassen hat. Sie war Deutsche Meisterin, sie hat den DFB-Pokal gewonnen, die Champions League. Sie ist Weltmeisterin, Europameisterin, Fußballerin des Jahres in Deutschland – viel mehr geht eigentlich nicht. Deshalb war der Schritt nach Paris die einzig logische, die einzig richtige Entscheidung. Eine neue Herausforderung, ein neues Ziel, ein neues Glück.

Champs Élysées statt Frankfurter Zeil

Zusammen mit ihren deutschen Weggefährtinnen Linda Bresonik, Annike Krahn, Josephine Henning und Ann-Katrin Berger bildet Alushi eine starke Achse in Paris. "Das hat mir die Eingewöhnung natürlich leichter gemacht", sagt die Offensivspielerin. "Ich habe die richtige Entscheidung getroffen, ich brauchte eine neue Aufgabe. Paris tut mir gut. Der Klub ist professionell geführt, es passt alles." Man kann fast den Eindruck haben, dass Alushi derzeit stärker ist als jemals zuvor.

Es ist offensichtlich, dass sie sich inzwischen pudelwohl fühlt in Paris. In dieser unglaublichen Stadt. Mit ihren Reizen, mit ihren Angeboten, mit ihrem Überfluss – Champs Élysées statt Frankfurter Zeil, Croissants statt Brötchen, Eiffelturm statt Mainhattan. All das ist ihr neues Zuhause. Zweimal in der Woche lernt sie fleißig die neue Sprache. Sie will nichts dem Zufall überlassen. "Danach brummt mir der Schädel", sagt Alushi und lächelt. Aber es zahlt sich bereits aus. Sie ist nicht mehr auf die Hilfe ihrer deutschen Kolleginnen angewiesen. Diese Zeiten sind vorbei.



Weihnachten ist in vollem Gange. Die besinnliche Zeit, der Jahreswechsel. Auch Lira Alushi wird die Tage nutzen, um etwas abzuschalten. Bei ihrer Familie natürlich. Vielleicht auch im Urlaub mit ihrem Mann. Sie will das Tempo etwas herausnehmen aus ihrem Alltag. Denn ihr Leben befindet sich mittlerweile auf der Überholspur.

Der Fußball hat die 75-malige deutsche Nationalspielerin zu Paris Saint-Germain geführt. In eine Stadt, die niemals schläft. Zu einem Verein, der immer in den Schlagzeilen steht. Tag für Tag, fast in jedem Augenblick. "Es ist hier alles wahnsinnig aufregend", sagt Alushi. "Am Anfang war es ungewohnt und nicht immer leicht. Mittlerweile habe ich mich eingewöhnt und fühle mich richtig wohl."

Alushi hat sich im Sommer vom 1. FFC Frankfurt verabschiedet. In Paris hat sie dann einen rasanten Start hingelegt. Von Null auf Hundert. Nach ihrem Wechsel hat sie direkt gezeigt, dass sie nicht gekommen ist, um ausschließlich die Faszination der Zwölf-Millionen-Metropole zu genießen. Das auch, natürlich.

"Wir waren die bessere Mannschaft"

Aber in erster Linie ist sie gekommen, um Paris an die Spitze des französischen Fußballs zu führen. Jahrelang hat dort Olympique Lyon gethront. Inzwischen deutet sich ein Machtwechsel an. Erst kürzlich hat sie mit ihren neuen Teamkolleginnen für eine ziemliche Sensation gesorgt. Sie haben den großen, den zuletzt immer übermächtigen Rivalen aus dem Süden des Landes im Achtelfinale aus der Champions League geworfen – auch dank starker Leistungen von Lira Alushi in Hin- und Rückspiel.

"Das war ein großer und wichtiger Erfolg für uns alle, weil es kein glückliches Weiterkommen war. Vorher hatten wir in der Meisterschaft verdient verloren. Aber unser Erfolg in der Champions League ging absolut in Ordnung", sagt Alushi. "Wir waren die bessere Mannschaft." Und wer einmal so weit gekommen ist, hat noch ganz andere Ziele: "Es wäre ein Traum, mit Paris das Endspiel in Berlin zu erreichen und dort die Champions League zu gewinnen."

Alushi kennt den süßen Geschmack des Erfolgs. Es gibt wenige Titel, die sie während ihrer Zeit beim FCR 2001 Duisburg, Turbine Potsdam und zuletzt in Frankfurt ausgelassen hat. Sie war Deutsche Meisterin, sie hat den DFB-Pokal gewonnen, die Champions League. Sie ist Weltmeisterin, Europameisterin, Fußballerin des Jahres in Deutschland – viel mehr geht eigentlich nicht. Deshalb war der Schritt nach Paris die einzig logische, die einzig richtige Entscheidung. Eine neue Herausforderung, ein neues Ziel, ein neues Glück.

Champs Élysées statt Frankfurter Zeil

Zusammen mit ihren deutschen Weggefährtinnen Linda Bresonik, Annike Krahn, Josephine Henning und Ann-Katrin Berger bildet Alushi eine starke Achse in Paris. "Das hat mir die Eingewöhnung natürlich leichter gemacht", sagt die Offensivspielerin. "Ich habe die richtige Entscheidung getroffen, ich brauchte eine neue Aufgabe. Paris tut mir gut. Der Klub ist professionell geführt, es passt alles." Man kann fast den Eindruck haben, dass Alushi derzeit stärker ist als jemals zuvor.

Es ist offensichtlich, dass sie sich inzwischen pudelwohl fühlt in Paris. In dieser unglaublichen Stadt. Mit ihren Reizen, mit ihren Angeboten, mit ihrem Überfluss – Champs Élysées statt Frankfurter Zeil, Croissants statt Brötchen, Eiffelturm statt Mainhattan. All das ist ihr neues Zuhause. Zweimal in der Woche lernt sie fleißig die neue Sprache. Sie will nichts dem Zufall überlassen. "Danach brummt mir der Schädel", sagt Alushi und lächelt. Aber es zahlt sich bereits aus. Sie ist nicht mehr auf die Hilfe ihrer deutschen Kolleginnen angewiesen. Diese Zeiten sind vorbei.

Es gibt nur eine Sache, die sie mächtig wurmt. Es ist die Geschichte mit ihrem Auto. Früher ist sie damit häufiger in die Stadt gefahren. Zwei Stunden hat sie gebraucht für 20 Kilometer. Danach war sie nicht nur mit den Nerven fertig. Als sie wieder nach Hause wollte, war ihr Auto in schöner Regelmäßigkeit beschädigt. "Schon nach den ersten Wochen war alles voller Kratzer. Franzosen parken anders ein als Deutsche", sagt Alushi und muss dabei schmunzeln. "Jetzt lasse ich den Wagen stehen, denn ich habe keine Lust, immer nach Deutschland zu fahren, um ihn reparieren zu lassen."

Die Alushis leben aktuell in einer Fernbeziehung

Dabei war sie vorgewarnt worden, zum Beispiel von ihrer früheren Mannschaftskollegin Celia Šašic beim 1. FFC Frankfurt. Sie hatte diese Erfahrung ebenfalls gemacht. Autofahren in Paris? Keine gute Idee! Inzwischen ist Alushi aus ihren Fehlern schlau geworden. Sie hat gemerkt, dass die Metro meistens ein wunderbar stressfreies Fortbewegungsmittel ist. Und innerhalb einer halben Stunde steht sie mitten im Epizentrum von Paris. Ganz auf ein Auto verzichten möchte sie jedoch auch nicht. Sie weiß bereits, wie sie dieses Problem lösen kann: "Vielleicht kaufe ich mir einen Smart. Der passt in fast jede Parklücke."

Es gibt aber noch diese eine Sache, die gerne anders sein könnte. Ihr Ehemann Enis Alushi steht beim FC St. Pauli unter Vertrag. 2. Bundesliga, Deutschland. Fast 900 Kilometer trennen die beiden. Es muss aber auch so gehen, es ist ja nur eine Fernbeziehung auf Zeit. Dennoch, für Lira Alushi, den Familienmenschen, ist es nicht einfach. So oft es geht, macht sie sich auf den Weg nach Deutschland. "Es gibt Flugzeuge. Wir sehen uns mindestens einmal die Woche, notfalls per Skype", sagt Alushi.

Sie machen es ganz pragmatisch. Bei zwei Fußballprofis ist eine richtige Planung sowieso nicht immer einfach. Mal gibt es eine Übungseinheit mehr, mal überraschend einen freien Tag. Was also tun? "Manchmal schreibt er mir ganz kurzfristig eine SMS, dass er gerade am Flughafen steht und auf dem Weg zu mir ist", sagt Alushi. Das sind die Überraschungen, die sie besonders liebt: "Dann ist die Vorfreude auf das Wiedersehen am größten."

Nach Rio 2016 steht die Familienplanung im Vordergrund

Und außerdem ist es ja so, dass sie bereits ganz konkrete Planungen für die Zukunft hat. Ein Ende dieser Fernbeziehung ist in Sicht. In Paris hat sie einen Vertrag bis zum Sommer 2016. Bis dahin steht 2015 noch die Weltmeisterschaft in Kanada auf dem Programm, im Jahr danach die Olympischen Spiele in Rio des Janeiro. Beides Ereignisse, die sie auf jeden Fall noch mitnehmen möchte. Beides Ereignisse, bei denen sie ihre Titelsammlung gerne erweitern möchte. Denn danach soll Schluss sein – vorerst.

Im Sommer 2016 wird Alushi 28 Jahre alt sein. Dann, davon ist sie felsenfest überzeugt, ist der perfekte Zeitpunkt für die weitere Familienplanung gekommen. Dann wird sie das Kapitel Profifußball schließen, dann beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Beides zusammen ist nicht möglich. "Ich möchte Nachwuchs haben und mir meinen Kinderwunsch erfüllen", sagt Alushi. Ob sie danach noch einmal auf den Platz zurückkommt? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.

"Da mache ich mir überhaupt keinen Stress", sagt Alushi. "Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass eine Rückkehr auf diesem Niveau möglich ist." Und halbe Sachen sind überhaupt nicht ihre Sache. Aber ein Leben ohne Fußball? Das ist genauso wenig eine Option. Sie wird einen Weg finden, mit dem sie glücklich ist. Bisher ist ihr das immer gelungen.