1:1 gegen Norwegen: DFB-Frauen bleiben Tabellenführer

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat im zweiten Gruppenspiel der Weltmeisterschaft in Kanada den zweiten Sieg verpasst, die Tabellenführung aber behauptet. Genau 683 Tage nach dem 1:0 im EM-Finale gegen Norwegen trennte sich das Team von Bundestrainerin Silvia Neid 1:1 (1:0) vom Geheimfavoriten aus Skandinavien. Anja Mittag (6.) hatte den in Hälfte eins überlegenen zweimaligen Weltmeister verdient in Führung gebracht. Nach der Pause glich Norwegen durch Maren Mjelde (61.) aus.

Nach dem 10:0 zum Auftakt gegen die Elfenbeinküste haben die DFB-Frauen vier Zähler auf dem Konto und belegen punktgleich mit den um sechs Treffer schlechteren Norwegerinnen Platz eins in Gruppe B. Im letzten Spiel am Montag (ab 22 Uhr, live in der ARD) gegen Thailand kommt es zum Fernduell um den Gruppensieg mit den Skandinavierinnen.

Silvia Neid: "Ich bin total zufrieden"

"Ich bin total zufrieden mit dem Ergebnis", bilanzierte Silvia Neid. "Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt, nichts zugelassen - und Norwegen ist ja nicht irgendein Gegner. Wir können mit dem Unentschieden gut leben. Ich bin froh, dass wir einen Punkt geholt haben, wir haben ja auch ein gutes Torverhältnis. Und Montag am geht es weiter."

Torschützin Anja Mittag war trotzdem etwas enttäuscht: "Es ist ärgerlich, dass wir die vielen guten Chancen zum 2:0 in der ersten Halbzeit nicht genutzt haben. In der zweiten Hälfte haben wir es nicht mehr geschafft, so präsent wie in der ersten zu sein. Es ist aber noch alles offen in Sachen Gruppensieg."

Nur ein Wechsel in der Startelf

Silvia Neid hatte im Lansdowne Stadium in Ottawa zu Beginn auf die zuletzt angeschlagene Dzsenifer Marozsan vertraut, die gegen die Elfenbeinküste aufgrund einer Bänderdehnung im Sprunggelenk noch gefehlt hatte. Melanie Leupolz, gegen die Afrikanerinnen schon früh mit einer Schambeinprellung ausgewechselt, machte für die Edeltechnikerin von Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt Platz.

Ansonsten setzte die Bundestrainerin auf die Auftaktstartelf. Vor Torhüterin Nadine Angerer bildeten Leonie Maier, Annike Krahn, Saskia Bartusiak sowie Tabea Kemme die Viererabwehrkette, Lena Goeßling zog neben Dzsenifer Marozsan die Fäden im defensiven Mittelfeld. In der offensiven Mittelfeldreihe standen Simone Laudehr, Alexandra Popp und Anja Mittag, als Sturmspitze kam wie gewohnt Celia Sasic zum Einsatz.

Marozsan: Gleich wieder Dreh- und Angelpunkt im DFB-Team

Marozsans Einsatz sollte sich gleich zu Beginn der Partie auszahlen. Die 23-Jährige war Dreh- und Angelpunkt des deutschen Spiels und gab bereits nach 21 Sekunden den ersten Warnschuss auf das norwegische Tor ab. In der fünften Minute musste die skandinavische Torfrau Ingrid Hjelmseth erstmals eingreifen, als Leonie Maier nach wunderbarem Zuspiel von Celia Sasic zum Abschluss kam. Doch gleich im nächsten Angriff durfte Deutschland jubeln. Marozsan zog aus knapp 17 Metern ab, Hjelmseth konnte den Ball nur nach vorne abklatschen lassen, wo Anja Mittag hellwach war und zum 1:0 abstaubte (6.).

Norwegen fand zunächst überhaupt nicht zu seinem gefürchteten Angriffspiel, was auch an der äußerst umsichtigen Defensivarbeit der deutschen Mannschaft lag. Lena Goeßling schirmte in der Zentrale geschickt ab, die Viererkette um die Innenverteidigerinnen Annike Krahn und Saskia Bartusiak war höchst aufmerksam und erstickte die Angriffsversuche schon im Keim.

Angerer pariert glänzend gegen Herlovsen

Das spielerische Übergewicht Deutschlands schlug sich gegen Ende der ersten Halbzeit auch in der Torschussstatistik nieder. Nach guten Möglichkeiten von Popp per Kopfball (29.) und per Freistoß (36.), Marozsan (33.) sowie Mittag (37.) zum 2:0 hatten die DFB-Frauen insgesamt 15 Versuche zu verzeichnen, Nadine Angerer musste bis dahin gar nicht eingreifen.

Was die Welttorhüterin von 2013 allerdings auszeichnet: auf den Punkt da sein, wenn es gefordert ist. Denn kurz vor Ende der Halbzeit wurden die Norwegerinnen dann doch noch gefährlich. Isabell Herlovsen tauchte Angerer auf, die den Schuss aus kurzer Distanz stark parierte (43.). Auch bei der folgenden Ecke war sie auf dem Posten und rettete (43.).

Mjelde trifft per Traumfreistoß zum Ausgleich

Norwegen kam besser aus der Pause, war in den Zweikämpfen präsenter als noch in Hälfte eins und gestaltete die Partie ausgeglichener. Ein perfekt getretener Freistoß von Maren Mjelde sorgte in der 61. Minute für den Ausgleich. Im direkten Gegenzug verpasste Celia Sasic mit einem Kopfball die erneute Führung nur knapp (62.).

Deutschland fand im weiteren Verlauf nicht mehr zu dem Kombinationsspiel, das das Team im ersten Durchgang noch ausgezeichnet hatte. Und auch Torchancen waren nun Mangelware. Silvia Neid reagierte und brachte Lena Lotzen für Simone Laudehr (66.), Sara Däbritz für Alexandra Popp (70.) und Pauline Bremer für Anja Mittag (80.). Doch die Maßnahmen der Bundestrainerin fruchteten nicht mehr. Allein ein Fernschuss von Lena Lotzen (87.) sorgte noch mal für etwas Torgefahr. So stand am Ende das leistungsgerechte Remis, das den DFB-Frauen freilich eher nutzt als den Norwegerinnen.

[dfb]

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat im zweiten Gruppenspiel der Weltmeisterschaft in Kanada den zweiten Sieg verpasst, die Tabellenführung aber behauptet. Genau 683 Tage nach dem 1:0 im EM-Finale gegen Norwegen trennte sich das Team von Bundestrainerin Silvia Neid 1:1 (1:0) vom Geheimfavoriten aus Skandinavien. Anja Mittag (6.) hatte den in Hälfte eins überlegenen zweimaligen Weltmeister verdient in Führung gebracht. Nach der Pause glich Norwegen durch Maren Mjelde (61.) aus.

Nach dem 10:0 zum Auftakt gegen die Elfenbeinküste haben die DFB-Frauen vier Zähler auf dem Konto und belegen punktgleich mit den um sechs Treffer schlechteren Norwegerinnen Platz eins in Gruppe B. Im letzten Spiel am Montag (ab 22 Uhr, live in der ARD) gegen Thailand kommt es zum Fernduell um den Gruppensieg mit den Skandinavierinnen.

Silvia Neid: "Ich bin total zufrieden"

"Ich bin total zufrieden mit dem Ergebnis", bilanzierte Silvia Neid. "Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt, nichts zugelassen - und Norwegen ist ja nicht irgendein Gegner. Wir können mit dem Unentschieden gut leben. Ich bin froh, dass wir einen Punkt geholt haben, wir haben ja auch ein gutes Torverhältnis. Und Montag am geht es weiter."

Torschützin Anja Mittag war trotzdem etwas enttäuscht: "Es ist ärgerlich, dass wir die vielen guten Chancen zum 2:0 in der ersten Halbzeit nicht genutzt haben. In der zweiten Hälfte haben wir es nicht mehr geschafft, so präsent wie in der ersten zu sein. Es ist aber noch alles offen in Sachen Gruppensieg."

Nur ein Wechsel in der Startelf

Silvia Neid hatte im Lansdowne Stadium in Ottawa zu Beginn auf die zuletzt angeschlagene Dzsenifer Marozsan vertraut, die gegen die Elfenbeinküste aufgrund einer Bänderdehnung im Sprunggelenk noch gefehlt hatte. Melanie Leupolz, gegen die Afrikanerinnen schon früh mit einer Schambeinprellung ausgewechselt, machte für die Edeltechnikerin von Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt Platz.

Ansonsten setzte die Bundestrainerin auf die Auftaktstartelf. Vor Torhüterin Nadine Angerer bildeten Leonie Maier, Annike Krahn, Saskia Bartusiak sowie Tabea Kemme die Viererabwehrkette, Lena Goeßling zog neben Dzsenifer Marozsan die Fäden im defensiven Mittelfeld. In der offensiven Mittelfeldreihe standen Simone Laudehr, Alexandra Popp und Anja Mittag, als Sturmspitze kam wie gewohnt Celia Sasic zum Einsatz.

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Marozsan: Gleich wieder Dreh- und Angelpunkt im DFB-Team

Marozsans Einsatz sollte sich gleich zu Beginn der Partie auszahlen. Die 23-Jährige war Dreh- und Angelpunkt des deutschen Spiels und gab bereits nach 21 Sekunden den ersten Warnschuss auf das norwegische Tor ab. In der fünften Minute musste die skandinavische Torfrau Ingrid Hjelmseth erstmals eingreifen, als Leonie Maier nach wunderbarem Zuspiel von Celia Sasic zum Abschluss kam. Doch gleich im nächsten Angriff durfte Deutschland jubeln. Marozsan zog aus knapp 17 Metern ab, Hjelmseth konnte den Ball nur nach vorne abklatschen lassen, wo Anja Mittag hellwach war und zum 1:0 abstaubte (6.).

Norwegen fand zunächst überhaupt nicht zu seinem gefürchteten Angriffspiel, was auch an der äußerst umsichtigen Defensivarbeit der deutschen Mannschaft lag. Lena Goeßling schirmte in der Zentrale geschickt ab, die Viererkette um die Innenverteidigerinnen Annike Krahn und Saskia Bartusiak war höchst aufmerksam und erstickte die Angriffsversuche schon im Keim.

Angerer pariert glänzend gegen Herlovsen

Das spielerische Übergewicht Deutschlands schlug sich gegen Ende der ersten Halbzeit auch in der Torschussstatistik nieder. Nach guten Möglichkeiten von Popp per Kopfball (29.) und per Freistoß (36.), Marozsan (33.) sowie Mittag (37.) zum 2:0 hatten die DFB-Frauen insgesamt 15 Versuche zu verzeichnen, Nadine Angerer musste bis dahin gar nicht eingreifen.

Was die Welttorhüterin von 2013 allerdings auszeichnet: auf den Punkt da sein, wenn es gefordert ist. Denn kurz vor Ende der Halbzeit wurden die Norwegerinnen dann doch noch gefährlich. Isabell Herlovsen tauchte Angerer auf, die den Schuss aus kurzer Distanz stark parierte (43.). Auch bei der folgenden Ecke war sie auf dem Posten und rettete (43.).

Mjelde trifft per Traumfreistoß zum Ausgleich

Norwegen kam besser aus der Pause, war in den Zweikämpfen präsenter als noch in Hälfte eins und gestaltete die Partie ausgeglichener. Ein perfekt getretener Freistoß von Maren Mjelde sorgte in der 61. Minute für den Ausgleich. Im direkten Gegenzug verpasste Celia Sasic mit einem Kopfball die erneute Führung nur knapp (62.).

Deutschland fand im weiteren Verlauf nicht mehr zu dem Kombinationsspiel, das das Team im ersten Durchgang noch ausgezeichnet hatte. Und auch Torchancen waren nun Mangelware. Silvia Neid reagierte und brachte Lena Lotzen für Simone Laudehr (66.), Sara Däbritz für Alexandra Popp (70.) und Pauline Bremer für Anja Mittag (80.). Doch die Maßnahmen der Bundestrainerin fruchteten nicht mehr. Allein ein Fernschuss von Lena Lotzen (87.) sorgte noch mal für etwas Torgefahr. So stand am Ende das leistungsgerechte Remis, das den DFB-Frauen freilich eher nutzt als den Norwegerinnen.