U 20-Nationalspielerin Leonie Maier: "Auf und neben dem Feld Vorbild sein"

Maier: Natürlich ist das eine Auszeichnung, das Selbstbewusstsein steigt.

DFB.de: Wie haben Sie es denn aufgenommen, als man Ihnen von der Nominierung erzählte?

Maier: Ich konnte es zunächst einmal gar nicht glauben. Das ist eine große Ehre, da dabei zu sein. Ich habe mir sofort gedacht, dass ich einfach alles mitnehmen wollte, was geht. Im athletischen, im taktischen, im spieltechnischen Bereich. Und es hat auch unheimlich Spaß gemacht.

DFB.de: Haben Sie mit der Einladung zur Frauen-Nationalmannschaft gerechnet?

Maier: Zu diesem Zeitpunkt nicht. Ich hatte die U 20-WM vor Augen. Die wollte und will ich möglichst erfolgreich bestreiten. Über die Zeit darüber hinaus, hatte ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht.

DFB.de: Würden Sie sich als Optimistin bezeichnen?

Maier: Ja.

DFB.de: Wie zuversichtlich sind Sie denn, dass die Abwehr bei der WM stehen wird – schließlich fallen nach den Verletzungen von Kristin Demann und Johanna Elsig zwei Innenverteidigerinnen aus?



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Leonie Maier geht vorne weg. Die Defensivspielerin des SC 07 Bad Neuenahr stellt sich der Verantwortung. Die 19-Jährige scheut sich nicht, sich als Führungsspielerin in der U 20-Nationalmannschaft zu bezeichnen. Vor der WM, die vom 19. August bis 8. September in Japan ausgespielt wird, strahlt sie ansteckenden Optimismus aus. DFB-Redakteur Niels Barnhofer unterhielt sich vor dem Länderspiel gegen Norwegen (Sonntag, 15. Juli, 11 Uhr, Aschaffenburg, Stadion am Schönbusch) mit Leonie Maier über Kommandos, Selbstbewusstsein und Druck.

DFB.de: Leonie Maier, fühlen Sie sich als Führungsspielerin in der U 20-Nationalmannschaft?

Maier: Ja, doch, schon. Ich gehöre zu den älteren Spielerinnen im Kader. Außerdem wurde ich im Frühjahr zum ersten Mal zur Frauen-Nationalmannschaft eingeladen. Das war nicht nur ein tolles Erlebnis für mich persönlich, das hat mir auch einiges gebracht, ich habe von dort viel mitnehmen können. Das versuche ich nun alles hier einzubringen. Ich will gerade die Jüngeren führen.

DFB.de: Was macht eine Führungsspielerin aus?

Maier: Sie sollte auf und neben dem Feld ein Vorbild sein. Sie sollte immer alles geben. Sie sollte die anderen Spielerinnen coachen und Kommandos geben. Sich um die anderen kümmern. Einfach in Vielerlei Hinsicht Verantwortung übernehmen.

DFB.de: In welcher Weise machen Sie das?

Maier: Ich würde mich eigentlich als einen eher ruhigen Typ beschreiben. Ich versuche im Spiel immer alles zu geben und dadurch die anderen mitzureißen. Ich könnte bestimmt noch ein bisschen mehr auf dem Platz sprechen. Aber da arbeite ich schon an mir, versuche mehr aus mir rauszukommen.

DFB.de: Wie kann man das denn trainieren?

Maier: Gute Frage. Ich versuche, mir dessen bewusst zu werden und nehme es mir vor jedem Training und Spiel vor, mehr Kommandos zu geben.

DFB.de: Halten Sie die Trainerinnen dazu auch an?

Maier: Nicht direkt. Wenn wir im taktischen Bereich arbeiten, weisen die Trainerinnen mich darauf hin, dass in gewissen Situationen eine Ansage aus der Abwehr kommen muss, zum Beispiel wenn eine Mittelfeldspielerin die ballführende Spielerin attackieren soll. Einfach weil man von hinten alles vor sich und damit einen besseren Überblick hat.

DFB.de: Setzen Sie sich als Führungsspielerin mehr unter Druck als andere?

Maier: Die Erwartungen an eine Führungsspielerin sind mit Sicherheit höher als an andere. Wenn ich Führungsspielerin bin, möchte ich das auch durch Leistungen beweisen. Ich sehe es so: Wenn man seine Leistung bringt, hilft man der Mannschaft ohnehin am meisten.

DFB.de: Wird man mutiger in seiner Rolle in der U 20, wenn man mal bei der Frauen-Nationalmannschaft reinschnuppern durfte?

Maier: Mutiger würde ich nicht sagen. Ich habe einfach viel mitgenommen von den Frauen. Und das versuche ich, hier mit einzubringen.

DFB.de: Wird man durch eine solche Nominierung selbstbewusster?

Maier: Natürlich ist das eine Auszeichnung, das Selbstbewusstsein steigt.

DFB.de: Wie haben Sie es denn aufgenommen, als man Ihnen von der Nominierung erzählte?

Maier: Ich konnte es zunächst einmal gar nicht glauben. Das ist eine große Ehre, da dabei zu sein. Ich habe mir sofort gedacht, dass ich einfach alles mitnehmen wollte, was geht. Im athletischen, im taktischen, im spieltechnischen Bereich. Und es hat auch unheimlich Spaß gemacht.

DFB.de: Haben Sie mit der Einladung zur Frauen-Nationalmannschaft gerechnet?

Maier: Zu diesem Zeitpunkt nicht. Ich hatte die U 20-WM vor Augen. Die wollte und will ich möglichst erfolgreich bestreiten. Über die Zeit darüber hinaus, hatte ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht.

DFB.de: Würden Sie sich als Optimistin bezeichnen?

Maier: Ja.

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DFB.de: Wie zuversichtlich sind Sie denn, dass die Abwehr bei der WM stehen wird – schließlich fallen nach den Verletzungen von Kristin Demann und Johanna Elsig zwei Innenverteidigerinnen aus?

Maier: Wir haben jetzt zwei Lehrgänge und ein paar Testspiele, in denen wir uns einspielen können. Wer auf den Positionen spielen wird, wird sich zeigen. Aber wenn man jetzt schon im Training unser Abwehrverhalten anschaut, dann muss ich sagen, macht mich das zuversichtlich für das Turnier. Man sieht, dass wirklich alle richtig wollen. Die Qualität im Kader ist hoch, wir haben eine große Leistungsdichte. Also ich will nicht vor der Entscheidung stehen, drei Spielerinnen aus dem erweiterten Kader für die endgültige Nominierung herauszustreichen.

DFB.de: Da klingt viel Zuversicht durch. Was ist bei der WM drin?

Maier: Wir haben eine sehr starke Mannschaft. Alle sind hochmotiviert. Wenn wir das abrufen, was wir draufhaben, glaube ich schon, dass wir weit kommen können.