Torjägerin Celia Sasic: "Nie den Schlendrian reinlassen"

DFB.de: Wie bewerten Sie solch hohe Ergebnisse innerhalb einer WM-Qualifikation?

Sasic: Für Mannschaften wie etwa Slowenien ist es auch etwas Außergewöhnliches, gegen Topteams zu spielen und sich mit solchen Gegnern zu messen, um im Land auch eine gewisse Aufmerksamkeit zu erreichen. Auch wenn das Ergebnis am Ende natürlich für sie unerfreulich ist. Allerdings können sie in diesen Spielen Erfahrungswerte sammeln. Wir nehmen die Gegner jedenfalls so, wie sie kommen. Und wir müssen immer das Ziel haben, unser Spiel durchzuziehen. Egal, gegen wen wir spielen.

DFB.de: Wie gehen Sie mit den Erwartungen der Öffentlichkeit um, die jetzt davon ausgeht, auch am Mittwoch gegen Kroatien in Frankfurt ein ähnliches Torfestival zu sehen?

Sasic: Für uns ist es wichtig, dass wir unsere eigenen Vorgaben und Ziele umsetzen. Wenn uns das gelingt, ist es schon möglich, dass ähnlich viele Tore fallen. Unser Anspruch ist es, nie den Schlendrian reinkommen zu lassen, nie die Konzentration verlieren. Nie weniger zu machen, wenn man mal mit zwei oder drei Toren führt. Denn wenn das passieren würde, könnte auch ein solcher Gegner Rückenwind bekommen. Wir müssen immer schauen, die Tore so schnell wie möglich zu machen, dann läuft es auch.

DFB.de: Ist es für Sie etwas Besonderes, am Mittwoch in Frankfurt ein Länderspiel zu bestreiten?

Sasic: Ja, ich spiele seit dieser Saison beim 1. FFC Frankfurt. Und hier in meiner neuen Heimat aufzulaufen, darauf freue ich mich schon sehr. Natürlich auch, weil wir gerade gegen diesen Gegner spielen.

DFB.de: Warum?

Sasic: Mein Ehemann und seine Familie kommen aus Kroatien. Die freuen sich alle tierisch, seitdem feststeht, dass wir gegen Kroatien spielen - und sie werden uns von der Tribüne anfeuern. Ich habe auf jeden Fall meiner Schwiegermutter gesagt, dass sie ein Deutschland-Trikot tragen muss.



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Am Samstag hat sie noch mit drei Treffern zum 13:0 (7:0) im WM-Qualifikationsspiel der Frauen-Nationalmannschaft gegen Slowenien beigetragen, nun freut sie sich auf die nächste Partie: Europameisterin Celia Sasic trifft am Mittwoch (ab 18 Uhr, live in der ARD) mit den DFB-Frauen im Frankfurter Volksbank-Stadion auf Kroatien.

Die Begegnung ist für die 25-Jährige gleich in zweierlei Hinsicht besonders: Zum einen ist es nach ihrem Wechsel zum 1. FFC Frankfurt ihr erstes Länderspiel in der neuen Heimat, zum anderen hat sie auch besondere Beziehungen zum Gegner. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteurin Annette Seitz redet die 25-Jährige über das 13:0 in Slowenien, die Erwartungen der Öffentlichkeit und familiäre Bande.

DFB.de: 13:0 gegen Slowenien - was sagen Sie zum mehr als deutlichen Auswärtssieg, Frau Sasic?

Celia Sasic: Uns war nach dem Spiel gegen Russland klar, dass wir den vermeintlich stärksten Gruppengegner 9:0 geschlagen hatten. Wir wussten auch, dass Slowenien von seiner vorhandenen Qualität nicht in unsere Nähe kommen könnte. Man muss sich dann eigene Ziele setzen, die eigenen Erwartungen hoch stecken, damit man in einem solchen Spiel nicht total verkrampft, weil sich der Gegner nur hintenreinstellt. Wir wollten da weitermachen, wo wir gegen Russland aufgehört haben: viele Torchancen herausspielen und die Tore auch machen. Und nicht aufhören - ganz egal, wie es steht. Auch nicht nach einem 7:0 nach der ersten Hälfte.

DFB.de: Lag es auch daran, dass Bundestrainerin Silvia Neid sich in der Halbzeitpause einen Motivationstrick hat einfallen lassen?

Sasic: Sicher, Vorgabe war, dass wir nicht nachlassen und weiter den Torerfolg suchen sollen. Wenn uns das gelingt, so die Abmachung, und wir noch ein paar Treffer erzielen, dann hat die Mannschaft einen Wunsch frei. Das war natürlich Ansporn für uns. Denn es ist ja klar, welche Gefahr in solchen Begegnungen steckt: dass dir irgendwann dein Unterbewusstsein sagt, dieses Laufduell oder diesen Zweikampf meidest du jetzt, weil es ja schon 10:0 steht. Warum sollst du da noch hinlaufen? Das ist aber nicht unser Anspruch. Und wenn man ein Ziel vor Augen hat, dann will man über 90 Minuten alles geben. Auch wenn die Ergebnisvorgabe der Trainerin nicht ganz erreicht wurde.

DFB.de: Dennoch durfte die Mannschaft einen Wunsch äußern. Welchen?

Sasic: Wir waren uns ziemlich schnell einig. Wir werden heute Nachmittag trainingsfrei haben und am Abend mit den kompletten Team und dem Team hinter dem Team zum Spanier essen gehen.

DFB.de: Wie bewerten Sie solch hohe Ergebnisse innerhalb einer WM-Qualifikation?

Sasic: Für Mannschaften wie etwa Slowenien ist es auch etwas Außergewöhnliches, gegen Topteams zu spielen und sich mit solchen Gegnern zu messen, um im Land auch eine gewisse Aufmerksamkeit zu erreichen. Auch wenn das Ergebnis am Ende natürlich für sie unerfreulich ist. Allerdings können sie in diesen Spielen Erfahrungswerte sammeln. Wir nehmen die Gegner jedenfalls so, wie sie kommen. Und wir müssen immer das Ziel haben, unser Spiel durchzuziehen. Egal, gegen wen wir spielen.

DFB.de: Wie gehen Sie mit den Erwartungen der Öffentlichkeit um, die jetzt davon ausgeht, auch am Mittwoch gegen Kroatien in Frankfurt ein ähnliches Torfestival zu sehen?

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Sasic: Für uns ist es wichtig, dass wir unsere eigenen Vorgaben und Ziele umsetzen. Wenn uns das gelingt, ist es schon möglich, dass ähnlich viele Tore fallen. Unser Anspruch ist es, nie den Schlendrian reinkommen zu lassen, nie die Konzentration verlieren. Nie weniger zu machen, wenn man mal mit zwei oder drei Toren führt. Denn wenn das passieren würde, könnte auch ein solcher Gegner Rückenwind bekommen. Wir müssen immer schauen, die Tore so schnell wie möglich zu machen, dann läuft es auch.

DFB.de: Ist es für Sie etwas Besonderes, am Mittwoch in Frankfurt ein Länderspiel zu bestreiten?

Sasic: Ja, ich spiele seit dieser Saison beim 1. FFC Frankfurt. Und hier in meiner neuen Heimat aufzulaufen, darauf freue ich mich schon sehr. Natürlich auch, weil wir gerade gegen diesen Gegner spielen.

DFB.de: Warum?

Sasic: Mein Ehemann und seine Familie kommen aus Kroatien. Die freuen sich alle tierisch, seitdem feststeht, dass wir gegen Kroatien spielen - und sie werden uns von der Tribüne anfeuern. Ich habe auf jeden Fall meiner Schwiegermutter gesagt, dass sie ein Deutschland-Trikot tragen muss.

DFB.de: Macht sie das auch - als Kroatin?

Sasic: Davon gehe ich aus. Vielleicht wird sie einen Kroatien-Schal dazu tragen, aber das Deutschland-Trikot muss sein.