Svenja Huth: "Ich habe Birgit Prinz immer bewundert"

"Bye-bye, Birgit" heißt es am 27. März. Mit einem Abschiedsspiel ehrt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seine Rekordnationalspielerin Birgit Prinz. Im Volksbank-Stadion in Frankfurt treffen dann ab 18 Uhr (live bei Eurosport) die deutsche Frauen-Nationalmannschaft und der 1. FFC Frankfurt aufeinander. Die 34-Jährige tritt ab als erfolgreichste Nationalspielerin in der Geschichte des DFB.

Zweimal wurde sie Welt-, fünfmal Europameisterin, dreimal gewann sie die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen. Dreimal wurde Birgit Prinz zur Weltfußballerin des Jahres gewählt, achtmal bestimmten sie die deutschen Sportjournalisten zur Fußballerin des Jahres. Zahlreiche Titel auf Vereinsebene und persönliche Auszeichnungen kommen hinzu. DFB.de verneigt sich vor einer großen Sportlerin mit einer täglichen Serie vor dem Abschiedsspiel.

Eine Quelle der Inspiration

Am 27. Juli 1994 war Svenja Huth drei Jahre, sechs Monate und zwei Tage alt. Für Fußball interessierte sich der Dreikäsehoch noch nicht wirklich. Dass an diesem Tag ein Länderspiel zwischen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und Kanada im fernen Montreal stattfand, ging daher unbemerkt an ihr vorbei.

Ebenso die Tatsache, dass dort eine junge Angreiferin kurz nach ihrer Einwechselung gleich das Siegtor zum 2:1 für die DFB-Auswahl erzielte. Ihr Interesse an der Torschützin sollte sich aber deutlich steigern. Birgit Prinz sollte für Svenja Huth zu einer Quelle der Inspiration, zu einem echten Vorbild werden.

"Habe ihre Karriere ganz genau verfolgt"

"Ich habe die Karriere von Birgit Prinz sehr genau verfolgt", erzählt die U 20-Weltmeisterin von 2010. "Ich habe damit begonnen, als ich etwa zwölf Jahre alt war, ganz genau kann ich das nicht mehr sagen." An einen Schlüsselmoment erinnert sich die 21-Jährige nicht. Was vielleicht damit zu entschuldigen ist, dass Birgit Prinz konstant zu viele lieferte. Und das auch schon in jungen Jahren. Denn in dem Alter, in dem Svenja Huth jetzt ist, war die deutsche Nummer 9 schon zweimalige Europameisterin, Vizeweltmeisterin, Olympiateilnehmerin und 50-malige Nationalspielerin.

Wer sich in Deutschland seinerzeit mit Frauenfußball beschäftigte, kam an Birgit Prinz gar nicht vorbei. Und Svenja Huth hatte das Glück, in Alzenau geboren worden zu sein und zu leben. Also nur eine gute halbe Autostunde von Frankfurt am Main entfernt. Von der Stadt, in der ihr Idol spielte.

Von daher war es nicht verwunderlich, dass Svenja Huth irgendwann im Stadion am Brentanobad zu den Heimspielen des 1. FFC Frankfurt aufschlug. Mit ihren Eltern hat sie auf der Tribüne gesessen und mitgefiebert. "Ich war bei einigen Spielen dabei und habe Birgit auf dem Platz immer bewundert", berichtet die 1,63 Meter große dribbelstarke Offensivspielerin.

Gemeinsames Training in Frankfurt

Sie kommt ins Schwärmen, wenn sie zurückdenkt. "Es gab einiges, was mir an ihr imponiert hat", so Svenja Huth. "Sie hatte als sehr junge Spielerin den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Wurde sogar zur Weltfußballerin gewählt. Was mir an ihrem Spiel besonders gut gefallen hat, war, dass sie den Ball so gut abschirmen konnte, präzise Vorlagen gab und auch selbst Tore geschossen hat."

Aus noch größerer Nähe konnte sie sich die Fähigkeiten ihres Vorbilds dann ab 2005 anschauen. In diesem Sommer wechselte sie vom FC Bayern Alzenau zum 1. FFC Frankfurt. Zunächst in die Jugendabteilung. Aber bereits im zweiten Jahr durfte sie einmal pro Woche mit dem Bundesligateam trainieren. "Das war schon aufregend", erzählt sie immer noch mit glänzenden Augen: "Auf einmal steht man mit Birgit Prinz und anderen Nationalspielerinnen auf dem Platz. Das war einfach superschön."

"Vorbildrolle perfekt erfüllt"

Ein Gefühl von Distanz, das sich durchaus hätte einstellen können, gab es jedoch nicht. "Ich wurde sehr nett aufgenommen", berichtet sie weiter. "Der Einstieg wurde mir leicht gemacht, ich war sofort in der Mannschaft integriert."

Diese Offenheit spürte Svenja Huth auch bei Birgit Prinz. "Ich habe sie als sehr offen und zugänglich kennengelernt", versichert die 21-Jährige. "Birgit hat mir viele Tipps gegeben. Ich konnte viel mit ihr über Fußball reden. In meinen Augen hat sie für mich die Vorbildrolle perfekt erfüllt."

Wachsen und gedeihen an der Seite der Weltfußballerin

An der Seite einer derart erfahrenen Spielerinnen konnte sie wachsen. Sie profitierte von Birgit Prinz. "Ich nehme gerne Ratschläge an und versuche, sie umzusetzen", erklärt Svenja Huth. Und Lehrreiches gab es im Alltag regelmäßig zu sehen. "Unser Training im Verein war und ist auf hohem Niveau", sagt sie. "Spielerisch und in Sachen Zweikampfverhalten. Das hat mir weitergeholfen."

Tatsächlich ist Svenja Huth sportlich gewachsen. Mit der U 17-Nationalmannschaft gewann sie 2008 die Europameisterschaft, mit der U 20 die Weltmeisterschaft 2010. Seit 2011 gehört sie der Frauen-Nationalmannschaft an und hat dort mittlerweile sechs Einsätze auf dem Konto - ein stetiger Aufstieg.

Dennoch vergisst sie nicht, woher sie kommt. "Ich hätte gerne noch länger mit Birgit gespielt", sagt Huth mit Bedauern. "Ich habe mich sehr gut mit ihr verstanden. Es ist schön für mich, dass ich diesen Traum leben durfte."

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"Bye-bye, Birgit" heißt es am 27. März. Mit einem Abschiedsspiel ehrt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seine Rekordnationalspielerin Birgit Prinz. Im Volksbank-Stadion in Frankfurt treffen dann ab 18 Uhr (live bei Eurosport) die deutsche Frauen-Nationalmannschaft und der 1. FFC Frankfurt aufeinander. Die 34-Jährige tritt ab als erfolgreichste Nationalspielerin in der Geschichte des DFB.

Zweimal wurde sie Welt-, fünfmal Europameisterin, dreimal gewann sie die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen. Dreimal wurde Birgit Prinz zur Weltfußballerin des Jahres gewählt, achtmal bestimmten sie die deutschen Sportjournalisten zur Fußballerin des Jahres. Zahlreiche Titel auf Vereinsebene und persönliche Auszeichnungen kommen hinzu. DFB.de verneigt sich vor einer großen Sportlerin mit einer täglichen Serie vor dem Abschiedsspiel.

Eine Quelle der Inspiration

Am 27. Juli 1994 war Svenja Huth drei Jahre, sechs Monate und zwei Tage alt. Für Fußball interessierte sich der Dreikäsehoch noch nicht wirklich. Dass an diesem Tag ein Länderspiel zwischen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und Kanada im fernen Montreal stattfand, ging daher unbemerkt an ihr vorbei.

Ebenso die Tatsache, dass dort eine junge Angreiferin kurz nach ihrer Einwechselung gleich das Siegtor zum 2:1 für die DFB-Auswahl erzielte. Ihr Interesse an der Torschützin sollte sich aber deutlich steigern. Birgit Prinz sollte für Svenja Huth zu einer Quelle der Inspiration, zu einem echten Vorbild werden.

"Habe ihre Karriere ganz genau verfolgt"

"Ich habe die Karriere von Birgit Prinz sehr genau verfolgt", erzählt die U 20-Weltmeisterin von 2010. "Ich habe damit begonnen, als ich etwa zwölf Jahre alt war, ganz genau kann ich das nicht mehr sagen." An einen Schlüsselmoment erinnert sich die 21-Jährige nicht. Was vielleicht damit zu entschuldigen ist, dass Birgit Prinz konstant zu viele lieferte. Und das auch schon in jungen Jahren. Denn in dem Alter, in dem Svenja Huth jetzt ist, war die deutsche Nummer 9 schon zweimalige Europameisterin, Vizeweltmeisterin, Olympiateilnehmerin und 50-malige Nationalspielerin.

Wer sich in Deutschland seinerzeit mit Frauenfußball beschäftigte, kam an Birgit Prinz gar nicht vorbei. Und Svenja Huth hatte das Glück, in Alzenau geboren worden zu sein und zu leben. Also nur eine gute halbe Autostunde von Frankfurt am Main entfernt. Von der Stadt, in der ihr Idol spielte.

Von daher war es nicht verwunderlich, dass Svenja Huth irgendwann im Stadion am Brentanobad zu den Heimspielen des 1. FFC Frankfurt aufschlug. Mit ihren Eltern hat sie auf der Tribüne gesessen und mitgefiebert. "Ich war bei einigen Spielen dabei und habe Birgit auf dem Platz immer bewundert", berichtet die 1,63 Meter große dribbelstarke Offensivspielerin.

Gemeinsames Training in Frankfurt

Sie kommt ins Schwärmen, wenn sie zurückdenkt. "Es gab einiges, was mir an ihr imponiert hat", so Svenja Huth. "Sie hatte als sehr junge Spielerin den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Wurde sogar zur Weltfußballerin gewählt. Was mir an ihrem Spiel besonders gut gefallen hat, war, dass sie den Ball so gut abschirmen konnte, präzise Vorlagen gab und auch selbst Tore geschossen hat."

Aus noch größerer Nähe konnte sie sich die Fähigkeiten ihres Vorbilds dann ab 2005 anschauen. In diesem Sommer wechselte sie vom FC Bayern Alzenau zum 1. FFC Frankfurt. Zunächst in die Jugendabteilung. Aber bereits im zweiten Jahr durfte sie einmal pro Woche mit dem Bundesligateam trainieren. "Das war schon aufregend", erzählt sie immer noch mit glänzenden Augen: "Auf einmal steht man mit Birgit Prinz und anderen Nationalspielerinnen auf dem Platz. Das war einfach superschön."

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"Vorbildrolle perfekt erfüllt"

Ein Gefühl von Distanz, das sich durchaus hätte einstellen können, gab es jedoch nicht. "Ich wurde sehr nett aufgenommen", berichtet sie weiter. "Der Einstieg wurde mir leicht gemacht, ich war sofort in der Mannschaft integriert."

Diese Offenheit spürte Svenja Huth auch bei Birgit Prinz. "Ich habe sie als sehr offen und zugänglich kennengelernt", versichert die 21-Jährige. "Birgit hat mir viele Tipps gegeben. Ich konnte viel mit ihr über Fußball reden. In meinen Augen hat sie für mich die Vorbildrolle perfekt erfüllt."

Wachsen und gedeihen an der Seite der Weltfußballerin

An der Seite einer derart erfahrenen Spielerinnen konnte sie wachsen. Sie profitierte von Birgit Prinz. "Ich nehme gerne Ratschläge an und versuche, sie umzusetzen", erklärt Svenja Huth. Und Lehrreiches gab es im Alltag regelmäßig zu sehen. "Unser Training im Verein war und ist auf hohem Niveau", sagt sie. "Spielerisch und in Sachen Zweikampfverhalten. Das hat mir weitergeholfen."

Tatsächlich ist Svenja Huth sportlich gewachsen. Mit der U 17-Nationalmannschaft gewann sie 2008 die Europameisterschaft, mit der U 20 die Weltmeisterschaft 2010. Seit 2011 gehört sie der Frauen-Nationalmannschaft an und hat dort mittlerweile sechs Einsätze auf dem Konto - ein stetiger Aufstieg.

Dennoch vergisst sie nicht, woher sie kommt. "Ich hätte gerne noch länger mit Birgit gespielt", sagt Huth mit Bedauern. "Ich habe mich sehr gut mit ihr verstanden. Es ist schön für mich, dass ich diesen Traum leben durfte."