Der schmeichelhafte Spitzname steht, der Kleiderschrank ist gut gefüllt mit Hosenanzügen, und der Terminplan nimmt langsam Formen an: "Kaiserin" Steffi Jones hat am Neujahrstag offiziell das Amt als Präsidentin des Organisationskomitees (OK) für die FIFA-Frauen-WM 2011 in Deutschland angetreten.
Doch ungeachtet der Vorfreude auf ihr neues Leben zwischen Repräsentationsterminen und Auslandsreisen kann die Ex-Nationalspielerin beim Gedanken an die so rasante Entwicklung ihrer Karriere nur ungläubig mit dem Kopf schütteln. "Was in der letzten Zeit passiert ist, habe ich nicht zu träumen gewagt. Es ging alles sehr schnell. Dass man mir diese Aufgabe als OK-Chefin zutraut, macht mich sehr stolz", erklärte Jones mit Blick auf die
riesige Herausforderung und gesteht: "Ich habe keine Angst vor
dieser Aufgabe, aber sicherlich Respekt."
Als "Steffi Almighty" sieht sich die gebürtige Frankfurterin in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Otto-Fleck-Schneise aber nicht. Jones: "Ich werde sicher nicht die Chefin sein, die alles alleine entscheidet und leitet. Ich habe Fachleute um mich herum, wir sind ein Team." Ihrer prägenden Rolle als Gesicht der WM in vier Jahren ist sich die 35-Jährige, die von DFB-Präsident Theo Zwanziger als "ideale OK-Präsidentin" bezeichnet wird, aber voll bewusst.
Bereits in den vergangenen Wochen hatte Jones etliche
TV-Termine, die ihr einen Vorgeschmack auf die nächsten dreieinhalb
Jahre gaben. Die Tochter eines farbigen US-Amerikaners und einer
Deutschen will aber mehr als nur repräsentieren. "Ich werde mich
nicht nur hinstellen und Volksreden halten. Ich möchte bis zur WM
viel mehr für den Frauenfußball bewegen", sagte Jones, die kurz vor
Weihnachten ihre aktive Karriere als Bundesligaspielerin in Reihen
des Doublesiegers 1. FFC Frankfurt aus Zeitmangel beendet hatte.
Vergleich mit Beckenbauer als "schmeichelhafte Ehre"
Jones möchte es ihrem männlichen Pendant "Kaiser" Franz
Beckenbauer gleichtun, im Vorfeld des Heimspiels viele Länder und
Städte bereisen, "um alle in Euphorie für die WM zu versetzen".
Kein Wunder, dass Jones längst den Spitznamen "Kaiserin" trägt. Mit
Beckenbauer verglichen zu werden, ist für die dreimalige
Europameisterin "schmeichelhafte Ehre" statt Bürde.
An einige Dinge wird sich Stephanie Ann Jones in neuer
Funktion aber noch gewöhnen müssen - adrette Hosenanzüge statt
bequemer Freizeitkleidung zum Beispiel. "Es ist aber nicht so, dass
ich mich unwohl fühlen werde", beteuerte die OK-Chefin mit Blick
auf die neue Garderobe. Am meisten Respekt aber hat sie vor der ein
oder anderen Rede, die ansteht. Jones: "Das ist etwas, wo ich
einfach reinwachsen muss. Wie ich mich ausdrücke und dabei
gleichzeitig locker und entspannt bin."
Die Schule des Lebens im Allgemeinen und der Fußball im
Besonderen haben der früheren Abwehrspielerin aber die besten
Voraussetzungen für das neue Amt an der OK-Spitze beschert. "Durch
den Sport habe ich gelernt, im Leben niemals aufzugeben und immer
positiv an die Aufgaben heranzugehen", sagte Buchautorin Jones
("Der Kick des Lebens") jüngst in der FAZ und spielte damit auf
ihre verworrene Kindheit in einem Frankfurter Problemviertel an.
[bild1]
Der schmeichelhafte Spitzname steht, der Kleiderschrank ist gut gefüllt mit Hosenanzügen, und der Terminplan nimmt langsam Formen an: "Kaiserin" Steffi Jones hat am Neujahrstag offiziell das Amt als Präsidentin des Organisationskomitees (OK) für die FIFA-Frauen-WM 2011 in Deutschland angetreten.
Doch ungeachtet der Vorfreude auf ihr neues Leben zwischen Repräsentationsterminen und Auslandsreisen kann die Ex-Nationalspielerin beim Gedanken an die so rasante Entwicklung ihrer Karriere nur ungläubig mit dem Kopf schütteln. "Was in der letzten Zeit passiert ist, habe ich nicht zu träumen gewagt. Es ging alles sehr schnell. Dass man mir diese Aufgabe als OK-Chefin zutraut, macht mich sehr stolz", erklärte Jones mit Blick auf die
riesige Herausforderung und gesteht: "Ich habe keine Angst vor
dieser Aufgabe, aber sicherlich Respekt."
Als "Steffi Almighty" sieht sich die gebürtige Frankfurterin in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Otto-Fleck-Schneise aber nicht. Jones: "Ich werde sicher nicht die Chefin sein, die alles alleine entscheidet und leitet. Ich habe Fachleute um mich herum, wir sind ein Team." Ihrer prägenden Rolle als Gesicht der WM in vier Jahren ist sich die 35-Jährige, die von DFB-Präsident Theo Zwanziger als "ideale OK-Präsidentin" bezeichnet wird, aber voll bewusst.
Bereits in den vergangenen Wochen hatte Jones etliche
TV-Termine, die ihr einen Vorgeschmack auf die nächsten dreieinhalb
Jahre gaben. Die Tochter eines farbigen US-Amerikaners und einer
Deutschen will aber mehr als nur repräsentieren. "Ich werde mich
nicht nur hinstellen und Volksreden halten. Ich möchte bis zur WM
viel mehr für den Frauenfußball bewegen", sagte Jones, die kurz vor
Weihnachten ihre aktive Karriere als Bundesligaspielerin in Reihen
des Doublesiegers 1. FFC Frankfurt aus Zeitmangel beendet hatte.
Vergleich mit Beckenbauer als "schmeichelhafte Ehre"
[bild2]
Jones möchte es ihrem männlichen Pendant "Kaiser" Franz
Beckenbauer gleichtun, im Vorfeld des Heimspiels viele Länder und
Städte bereisen, "um alle in Euphorie für die WM zu versetzen".
Kein Wunder, dass Jones längst den Spitznamen "Kaiserin" trägt. Mit
Beckenbauer verglichen zu werden, ist für die dreimalige
Europameisterin "schmeichelhafte Ehre" statt Bürde.
An einige Dinge wird sich Stephanie Ann Jones in neuer
Funktion aber noch gewöhnen müssen - adrette Hosenanzüge statt
bequemer Freizeitkleidung zum Beispiel. "Es ist aber nicht so, dass
ich mich unwohl fühlen werde", beteuerte die OK-Chefin mit Blick
auf die neue Garderobe. Am meisten Respekt aber hat sie vor der ein
oder anderen Rede, die ansteht. Jones: "Das ist etwas, wo ich
einfach reinwachsen muss. Wie ich mich ausdrücke und dabei
gleichzeitig locker und entspannt bin."
Die Schule des Lebens im Allgemeinen und der Fußball im
Besonderen haben der früheren Abwehrspielerin aber die besten
Voraussetzungen für das neue Amt an der OK-Spitze beschert. "Durch
den Sport habe ich gelernt, im Leben niemals aufzugeben und immer
positiv an die Aufgaben heranzugehen", sagte Buchautorin Jones
("Der Kick des Lebens") jüngst in der FAZ und spielte damit auf
ihre verworrene Kindheit in einem Frankfurter Problemviertel an.
Die Weihnachtsfeiertage hat die 111-malige Nationalspielerin
genutzt, um im Urlaub noch einmal Kräfte für die kommenden Aufgaben
zu tanken. Mitte Januar stehen die ersten offiziellen Termine an.
Und Jones wäre nicht Jones, hätte sie nicht schon für die Zeit nach
der WM 2011 große Pläne. "Ich möchte die erste Frau sein, die eine
Männer-Profimannschaft trainiert", verriet die OK-Präsidentin, die
erst Mitte Dezember an der Sporthochschule Köln ihre
Fußballlehrer-Lizenz erworben hatte.