So gut wie nie: Start in die 2. Frauen-Bundesliga

Sie hat noch nicht mal begonnen. Aber schon jetzt überschlagen sich die Superlative. Eines steht deshalb schon vor dem Start am Sonntag fest: So interessant wie in diesem Jahr war die 2. Frauen-Bundesliga noch nie. Um das zu erkennen, reicht ein Blick in die Süd-Staffel. Dort haben sich vor allem der 1. FC Köln und der SC Sand herausragend verstärkt und damit ein klares Zeichen gesetzt. Beide wollen den Aufstieg schaffen. Im Norden ist kein klarer Favorit auf die Spitzenposition zu erkennen. Hoch eingeschätzt werden vor allem der SV Werder Bremen und der SV Meppen. Eine große Unbekannte ist die Reserve des Triple-Siegers VfL Wolfsburg. Der FSV Gütersloh musste nach dem Abstieg einen Umbruch verkraften.

"Uns haben zehn Stammkräfte verlassen. Es wäre vermessen, dann von der direkten Rückkehr zu sprechen", sagt der neue FSV-Trainer Ralf Lietz gegenüber DFB.de. "Vielmehr geht es für uns um einen Platz im oberen Drittel. Über allem steht jedoch die Ausbildung unserer zahlreichen Talente." Denn das ist das Fundament der Gütersloher. Die B-Juniorinnen des Klubs konnten in der vergangenen Saison die Deutsche Vizemeisterschaft erringen – ein großer Erfolg. Viele Spielerinnen aus diesem Jahrgang sollen das Gerüst des neuen Kaders bilden, der zum Start direkt im Heimspiel gegen Wolfsburg II gefordert ist (Sonntag, 14 Uhr). Ganz anders sind die Planungen beim 1. FC Köln in der Südstaffel. Der Vorjahreszweite hat mit Ex-Nationalspielerin Inka Grings (34) eine spektakuläre Verpflichtung getätigt. Die Erfolge der 96-maligen Nationalspielerin (64 Tore) lassen sich kaum zusammenfassen: Deutsche Meisterin, zweimal Schweizer Meisterin, dreimal Siegerin des DFB-Pokals, dreimal Fußballerin des Jahres in Deutschland, sechsmal Torschützenkönig in der Bundesliga, zweimal Europameisterin mit der DFB-Auswahl, zweimal Torschützenkönig bei der Europameisterschaft.

Europameisterin wollte nach Hause

Grings hat in 271 Begegnungen für den FCR 2001 Duisburg in Deutschlands höchster Spielklasse 353 Treffer erzielt. Für den FC Zürich gelangen ihr in 31 Partien 55 Tore – eine überragende Quote. Zuletzt gab es noch ein kurzes Gastspiel bei den Chicago Red Stars in den USA. Und nun also der 1. FC Köln, und nun also 2. Bundesliga. Wie ist dieser Schritt zu erklären? "Mir lag zwar noch ein anderes gutes Angebot vor, aber es entwickelt sich ein Gefühl, dass ich wieder nach Hause wollte", betont Grings. "Es geht dabei auch darum, dass ich andere Dinge vorantreiben möchte. Ich werde nicht jünger und will die Zeit nach meiner Karriere planen. Insofern passt das Angebot vom FC genau in meine Lebensplanung hinein."

Die Angreiferin hat kein Problem damit, ihre Qualitäten nun in der Zweitklassigkeit unter Beweis stellen zu müssen. Das Gegenteil ist das Fall: "Ich möchte mit meiner Erfahrung dieser jungen Mannschaft weiterhelfen. Der FC möchte gerne aufsteigen. Der Verein ist wahnsinnig engagiert. Außerdem mochte ich den FC schon immer. Insofern gab es viele gute Gründe, warum ich hierher wechseln sollte. Ich finde mich auf jeden Fall nicht zu schade, um in die zweite Liga zu gehen."

Frauenfußball wird beim 1. FC Köln wertgeschätzt

Damit sind die Kölnerinnen der große Favorit auf den Aufstieg. Denn im Kader von Willi Breuer steht zum Start beim TuS Wörrstadt (Sonntag, 14 Uhr) mit Bianca Rech noch eine weitere ehemalige Nationalspielerin. Die 32-jährige Mittelfeldspielerin bestritt 20 Begegnungen für die Auswahl des DFB. Entsprechend hoch sind auch die Erwartungen des Kölner Trainers: "Wir möchten in die Bundesliga aufsteigen. Und dabei wird uns Inka mit ihrer Erfahrung, ihrer Qualität und ihren Toren enorm helfen. Ich freue mich, dass wir sie verpflichten konnten. Das ist ein tolles Signal, dass der Frauenfußball beim FC wertgeschätzt wird."

Allerdings spricht vieles dafür, dass auf dem Weg dorthin mit dem SC Sand ein starker Konkurrent wartet. Denn der Klub aus Baden Württemberg hat ebenfalls ambitionierte Ziele – und das zurecht. "Wir wollen hoch, wenn sich die Möglichkeit ergibt", sagt der neue Trainer Dieter Winands. "Köln hat sicher beachtlich aufgerüstet. Aber ich sehe noch andere gute Mannschaften. Das Niveau scheint mir sehr ausgeglichen. Man weiß zum Beispiel nicht, wie stark Bad Neuenahr nach dem Rückzug aus der Bundesliga ist."



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Sie hat noch nicht mal begonnen. Aber schon jetzt überschlagen sich die Superlative. Eines steht deshalb schon vor dem Start am Sonntag fest: So interessant wie in diesem Jahr war die 2. Frauen-Bundesliga noch nie. Um das zu erkennen, reicht ein Blick in die Süd-Staffel. Dort haben sich vor allem der 1. FC Köln und der SC Sand herausragend verstärkt und damit ein klares Zeichen gesetzt. Beide wollen den Aufstieg schaffen. Im Norden ist kein klarer Favorit auf die Spitzenposition zu erkennen. Hoch eingeschätzt werden vor allem der SV Werder Bremen und der SV Meppen. Eine große Unbekannte ist die Reserve des Triple-Siegers VfL Wolfsburg. Der FSV Gütersloh musste nach dem Abstieg einen Umbruch verkraften.

"Uns haben zehn Stammkräfte verlassen. Es wäre vermessen, dann von der direkten Rückkehr zu sprechen", sagt der neue FSV-Trainer Ralf Lietz gegenüber DFB.de. "Vielmehr geht es für uns um einen Platz im oberen Drittel. Über allem steht jedoch die Ausbildung unserer zahlreichen Talente." Denn das ist das Fundament der Gütersloher. Die B-Juniorinnen des Klubs konnten in der vergangenen Saison die Deutsche Vizemeisterschaft erringen – ein großer Erfolg. Viele Spielerinnen aus diesem Jahrgang sollen das Gerüst des neuen Kaders bilden, der zum Start direkt im Heimspiel gegen Wolfsburg II gefordert ist (Sonntag, 14 Uhr). Ganz anders sind die Planungen beim 1. FC Köln in der Südstaffel. Der Vorjahreszweite hat mit Ex-Nationalspielerin Inka Grings (34) eine spektakuläre Verpflichtung getätigt. Die Erfolge der 96-maligen Nationalspielerin (64 Tore) lassen sich kaum zusammenfassen: Deutsche Meisterin, zweimal Schweizer Meisterin, dreimal Siegerin des DFB-Pokals, dreimal Fußballerin des Jahres in Deutschland, sechsmal Torschützenkönig in der Bundesliga, zweimal Europameisterin mit der DFB-Auswahl, zweimal Torschützenkönig bei der Europameisterschaft.

Europameisterin wollte nach Hause

Grings hat in 271 Begegnungen für den FCR 2001 Duisburg in Deutschlands höchster Spielklasse 353 Treffer erzielt. Für den FC Zürich gelangen ihr in 31 Partien 55 Tore – eine überragende Quote. Zuletzt gab es noch ein kurzes Gastspiel bei den Chicago Red Stars in den USA. Und nun also der 1. FC Köln, und nun also 2. Bundesliga. Wie ist dieser Schritt zu erklären? "Mir lag zwar noch ein anderes gutes Angebot vor, aber es entwickelt sich ein Gefühl, dass ich wieder nach Hause wollte", betont Grings. "Es geht dabei auch darum, dass ich andere Dinge vorantreiben möchte. Ich werde nicht jünger und will die Zeit nach meiner Karriere planen. Insofern passt das Angebot vom FC genau in meine Lebensplanung hinein."

Die Angreiferin hat kein Problem damit, ihre Qualitäten nun in der Zweitklassigkeit unter Beweis stellen zu müssen. Das Gegenteil ist das Fall: "Ich möchte mit meiner Erfahrung dieser jungen Mannschaft weiterhelfen. Der FC möchte gerne aufsteigen. Der Verein ist wahnsinnig engagiert. Außerdem mochte ich den FC schon immer. Insofern gab es viele gute Gründe, warum ich hierher wechseln sollte. Ich finde mich auf jeden Fall nicht zu schade, um in die zweite Liga zu gehen."

Frauenfußball wird beim 1. FC Köln wertgeschätzt

Damit sind die Kölnerinnen der große Favorit auf den Aufstieg. Denn im Kader von Willi Breuer steht zum Start beim TuS Wörrstadt (Sonntag, 14 Uhr) mit Bianca Rech noch eine weitere ehemalige Nationalspielerin. Die 32-jährige Mittelfeldspielerin bestritt 20 Begegnungen für die Auswahl des DFB. Entsprechend hoch sind auch die Erwartungen des Kölner Trainers: "Wir möchten in die Bundesliga aufsteigen. Und dabei wird uns Inka mit ihrer Erfahrung, ihrer Qualität und ihren Toren enorm helfen. Ich freue mich, dass wir sie verpflichten konnten. Das ist ein tolles Signal, dass der Frauenfußball beim FC wertgeschätzt wird."

Allerdings spricht vieles dafür, dass auf dem Weg dorthin mit dem SC Sand ein starker Konkurrent wartet. Denn der Klub aus Baden Württemberg hat ebenfalls ambitionierte Ziele – und das zurecht. "Wir wollen hoch, wenn sich die Möglichkeit ergibt", sagt der neue Trainer Dieter Winands. "Köln hat sicher beachtlich aufgerüstet. Aber ich sehe noch andere gute Mannschaften. Das Niveau scheint mir sehr ausgeglichen. Man weiß zum Beispiel nicht, wie stark Bad Neuenahr nach dem Rückzug aus der Bundesliga ist."

Patricia Hanebeck will mit dem SC Sand in die Bundesliga

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Besonders mit der Verpflichtung von Patricia Hanebeck haben die Verantwortlichen des Vorjahres-Dritten für Aufsehen gesorgt. "Patricia ist eine der besten Mittelfeldspielerinnen im Land", sagt Sands Manager Gerald Jungmann vor dem Start beim SV 67 Weinberg (Sonntag, 14 Uhr). Die 27-Jährige kann tatsächlich auf große Erfolge zurück blicken, besonders während ihrer Zeit beim FCR 2001 Duisburg und beim 1.FFC Turbine Potsdam. Die Jugend-Nationalspielerin war Deutsche Meisterin, stand zweimal im Finale des DFB-Pokals und kann auf Einsätze in der Champions League verweisen. Zudem war sie U 19-Weltmeisterin mit der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes.

"Der Wechsel in die 2. Bundesliga ist sicher ein Rückschritt", sagt Hanebeck. "Aber im Kader des SC Sand steckt wahnsinnig viel Qualität, und das Umfeld ist sehr familiär. Hier sind viele fleißige Menschen aktiv, die sehr viel Zeit und Energie in das Projekt Aufstieg in die erste Liga investieren. Das ist nicht selbstverständlich. Wir haben ein gemeinsames Ziel. Wenn wir das in der Saison umsetzen, dann bin ich überzeugt, dass der SC Sand nächstes Jahr in der 1. Bundesliga spielt." Alles ist also vorbereitet: Die beste 2. Bundesliga der Frauen kann beginnen.