Simone Laudehrs Rückkehr zu Freunden

Glänzende Augen. Strahlender Blick. Aufrechte Haltung. Die Rückkehr nach Duisburg löst bei Simone Laudehr ausschließlich positive Emotionen aus. "Ich freue mich", sagt die 26 Jahre alte defensive Mittelfeldspielerin vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena am 19. September. Sie lacht dabei. Denn für die Welt- und Europameisterin ist es ein bisschen wie nach Hause kommen.

Acht Jahre spielte sie für den FCR 2001 Duisburg und lebte in Straelen in der Nähe der deutsch-niederländischen Grenze. Kein besseres Zeichen als diese Zeitspanne von 2004 bis 2012 kann es dafür geben, dass sie sich im Verein und in der Region wohlgefühlt hat. Was auch damit zusammenhängt, dass es eine lehr- und erfolgreiche Phase für sie war. "Der FCR war der richtige Verein für mich", sagt Simone Laudehr, "hier habe ich mich fußballerisch und menschlich entwickelt und es bis in die Nationalmannschaft geschafft. Ich habe hier eine sehr, sehr schöne Zeit verlebt." Die Worte sprudeln nur so aus ihr heraus. Als könne sie gar nicht genug Gutes über Duisburg sagen.

"Ich habe einen sehr guten Draht zum FCR"

Dennoch verließ sie – wie auch Annike Krahn, Linda Bresonik, Alexandra Popp und Luisa Wensing – den FCR. Es war keine Trennung im Bösen. "Ich bin im Guten gegangen", sagt Simone Laudehr: "Ich habe weiterhin einen sehr guten Draht zum FCR und sehr gute Freunde in der Mannschaft, die mir auch ziemlich fehlen." Insofern ist ihr neuer Standort in Frankfurt ein guter. "Ich kann jederzeit dorthin fahren. Es sind ja nur zwei Stunden", so die passionierte Motorradfahrerin.

Genug Gesprächsstoff für die Wiedersehen gibt es. Allein wenn es darum geht, die Vergangenheit aufleben zu lassen. Dabei muss Simone Laudehr gar nicht so weit zurückdenken, um ins Schwelgen zu geraten. Sehr gerne schaut sie auf die vergangene Saison zurück. "Das war richtig lustig und cool. Das hat so viel Spaß gemacht. Wir haben von der Stärke der Mannschaft gelebt, guten Fußball gezeigt und bis zum Schluss um die Meisterschaft mitgespielt. Dabei hatte uns keiner so richtig auf der Rechnung", erzählt die einstige Klosterschülerin.

Einen besonderen Platz in ihren Duisburg-Erinnerungen hat die Spielzeit 2008/2009. Sternstunden erwischte ihre Mannschaft damals beim 7:0-Erfolg im Finale um den DFB-Pokal gegen den 1. FFC Turbine Potsdam und beim Gewinn des UEFA Women's Cup, als Swesda-2005 Perm in der Addition der beiden Endspiele 6:0 und 1:1 besiegt wurde. Die Bilanz in jener Saison hätte noch besser ausfallen können. "Aber die Meisterschaft haben wir verdaddelt. Weil wir gegen Wolfsburg nur unentschieden gespielt hatten", sagt sie kopfschüttelnd, so als wäre es erst vergangene Woche passiert.

Die Deutsche Meisterschaft ist ein Titel, der Simone Laudehr noch fehlt. Bei ihrem neuen Verein, dem 1. FFC Frankfurt, stehen solche Erfolge jährlich auf der To-do-Liste. Das deckt sich mit ihren Ambitionen. "Ich komme in meine besten Fußballerinnen-Jahre", sagt sie. Oder anders formuliert: "Was Titel angeht, habe ich noch längst kein Sättigungsgefühl." Ihren Hunger auf Erfolge kann sie in den kommenden zwei Jahren beim Rekordmeister stillen, so lange hat sie sich vertraglich an den hessischen Spitzenklub gebunden, dazu besitzt Laudehr eine Option, ein weiteres Jahr dranzuhängen.

"Möchte Spaß am Fußball haben"



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Glänzende Augen. Strahlender Blick. Aufrechte Haltung. Die Rückkehr nach Duisburg löst bei Simone Laudehr ausschließlich positive Emotionen aus. "Ich freue mich", sagt die 26 Jahre alte defensive Mittelfeldspielerin vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena am 19. September. Sie lacht dabei. Denn für die Welt- und Europameisterin ist es ein bisschen wie nach Hause kommen.

Acht Jahre spielte sie für den FCR 2001 Duisburg und lebte in Straelen in der Nähe der deutsch-niederländischen Grenze. Kein besseres Zeichen als diese Zeitspanne von 2004 bis 2012 kann es dafür geben, dass sie sich im Verein und in der Region wohlgefühlt hat. Was auch damit zusammenhängt, dass es eine lehr- und erfolgreiche Phase für sie war. "Der FCR war der richtige Verein für mich", sagt Simone Laudehr, "hier habe ich mich fußballerisch und menschlich entwickelt und es bis in die Nationalmannschaft geschafft. Ich habe hier eine sehr, sehr schöne Zeit verlebt." Die Worte sprudeln nur so aus ihr heraus. Als könne sie gar nicht genug Gutes über Duisburg sagen.

"Ich habe einen sehr guten Draht zum FCR"

Dennoch verließ sie – wie auch Annike Krahn, Linda Bresonik, Alexandra Popp und Luisa Wensing – den FCR. Es war keine Trennung im Bösen. "Ich bin im Guten gegangen", sagt Simone Laudehr: "Ich habe weiterhin einen sehr guten Draht zum FCR und sehr gute Freunde in der Mannschaft, die mir auch ziemlich fehlen." Insofern ist ihr neuer Standort in Frankfurt ein guter. "Ich kann jederzeit dorthin fahren. Es sind ja nur zwei Stunden", so die passionierte Motorradfahrerin.

Genug Gesprächsstoff für die Wiedersehen gibt es. Allein wenn es darum geht, die Vergangenheit aufleben zu lassen. Dabei muss Simone Laudehr gar nicht so weit zurückdenken, um ins Schwelgen zu geraten. Sehr gerne schaut sie auf die vergangene Saison zurück. "Das war richtig lustig und cool. Das hat so viel Spaß gemacht. Wir haben von der Stärke der Mannschaft gelebt, guten Fußball gezeigt und bis zum Schluss um die Meisterschaft mitgespielt. Dabei hatte uns keiner so richtig auf der Rechnung", erzählt die einstige Klosterschülerin.

Einen besonderen Platz in ihren Duisburg-Erinnerungen hat die Spielzeit 2008/2009. Sternstunden erwischte ihre Mannschaft damals beim 7:0-Erfolg im Finale um den DFB-Pokal gegen den 1. FFC Turbine Potsdam und beim Gewinn des UEFA Women's Cup, als Swesda-2005 Perm in der Addition der beiden Endspiele 6:0 und 1:1 besiegt wurde. Die Bilanz in jener Saison hätte noch besser ausfallen können. "Aber die Meisterschaft haben wir verdaddelt. Weil wir gegen Wolfsburg nur unentschieden gespielt hatten", sagt sie kopfschüttelnd, so als wäre es erst vergangene Woche passiert.

Die Deutsche Meisterschaft ist ein Titel, der Simone Laudehr noch fehlt. Bei ihrem neuen Verein, dem 1. FFC Frankfurt, stehen solche Erfolge jährlich auf der To-do-Liste. Das deckt sich mit ihren Ambitionen. "Ich komme in meine besten Fußballerinnen-Jahre", sagt sie. Oder anders formuliert: "Was Titel angeht, habe ich noch längst kein Sättigungsgefühl." Ihren Hunger auf Erfolge kann sie in den kommenden zwei Jahren beim Rekordmeister stillen, so lange hat sie sich vertraglich an den hessischen Spitzenklub gebunden, dazu besitzt Laudehr eine Option, ein weiteres Jahr dranzuhängen.

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"Möchte Spaß am Fußball haben"

Doch ihr Ehrgeiz kennt kein zeitliches Limit. "Mein Ziel ist es, weiterhin gut zu spielen. Ich möchte meine Einstellung zum Sport nicht verlieren, Spaß am Fußball haben – und dann auch möglichst die Früchte der Arbeit ernten", erklärt Simone Laudehr.

Dabei geht ihr Blick auch stets Richtung Nationalmannschaft. In der DFB-Auswahl zu spielen, bedeutet für sie, sich auf dem höchsten Level, mit den Besten der Besten messen zu können. Ein besonderer Ansporn. Und kein Grund, die Ansprüche zu modifizieren. Die EURO im kommenden Jahr in Schweden will Simone Laudehr gewinnen. Keine Frage. Da muss sie nicht lange überlegen.

Das soll keineswegs vermessen klingen. Was es ja auch nicht ist, bedenkt man, dass sie beim Gewinn der EM 2009 in Finnland oder der WM 2007 in China mit dabei war. Allerdings soll das nicht so rüberkommen, als wolle sie sich auf dem Lorbeer ausruhen. Das geht gar nicht. Solch ein Typ ist die 26-Jährige überhaupt nicht.

Stattdessen will sie vorangehen. Verantwortung übernehmen. Die entsprechende Position bekleidet sie in der Nationalmannschaft. Auf der Sechs. Im Zentrum. Da, wo alle Fäden zusammenlaufen. Da, wo richtig Betrieb ist. Da, wohin auch der Ball und das Spiel immer wieder zurückkehren.