Silvia Neid: "Wir haben es in unserer Hand"

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Neues Jahr, neue Ziele. Bundestrainerin Silvia Neid schaut 2012 optimistisch entgegen. Sie will sich mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft für die EURO 2013 in Schweden qualifizieren.

Wie schwer sie die Aufgabe einschätzt, wie sie die Konkurrenz bewertet und welche Pläne es über die Qualifikation hinaus gibt, berichtet sie im DFB.de-Gespräche der Woche mit Redakteur Niels Barnhofer.

DFB.de: Silvia Neid, in einem Jahreshoroskop für 2012 heißt es für die im Sternzeichen Stier Geborenen, dass die beruflichen Dinge eine Erfolg versprechende Entwicklung nehmen. Was heißt das für Sie übersetzt?

Silvia Neid: Schön, dass die Sterne günstig stehen, dann können wir uns ja zurücklehnen (lacht). Nein, im Ernst: Ich denke, dass ein arbeitsintensives Jahr auf uns zukommt. Wir wollen die Weichen für die unmittelbare Zukunft stellen. Das heißt, erstes und oberstes Ziel für dieses Jahr lautet, die Qualifikation für die EURO 2013 zu schaffen. Darüber hinaus wollen wir die Mannschaft und die Spielerinnen weiterentwickeln.

DFB.de: Wie schwer wird es, das Ticket für Schweden zu lösen?

Neid: Das ist längst kein Selbstläufer mehr. Man kann nicht mehr vor jedem Turnier erwarten, dass der Favorit einer Gruppe ohne Punktverlust durch die Qualifikation geht. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Das Leistungsgefälle im internationalen Frauenfußball wird geringer, die Konkurrenz größer. Man sieht das zum Beispiel an Norwegen, die es ganz schwer haben werden, noch zur Endrunde zu kommen. Oder auch England musste sich bereits zweimal mit Unentschieden begnügen.

DFB.de: Wie gefährlich können die Spanierinnen und Schweizerinnen der DFB-Auswahl werden?

Neid: Wir wollen uns auf direktem Weg für die EURO qualifizieren. Das ist ein Ergebnis, an dem man uns messen kann. Von daher gehen wir die verbleibenden sechs Qualifikationsspiele selbstbewusst an. Die Spanierinnen haben sich eindeutig als stärkster Gegner herauskristallisiert, das 2:2 in Motril hat das gezeigt. Aber ich habe dort auch gesehen, dass wir das Spiel hätten gewinnen können.

DFB.de: Wird das Rückspiel gegen Spanien am 31. März daher vorentscheidenden Charakter haben?

Neid: Es wird sehr wichtig sein. Wir können die Basis schaffen, um dann in den verbleibenden vier Qualifikationsspielen die Entscheidung zu unseren Gunsten zu schaffen. Wir haben alles in unserer Hand. Mit einem Sieg gegen Spanien würden wir uns auf jeden Fall eine sehr gute Ausgangsposition verschaffen.

DFB.de: Es gibt ja auch noch das Hintertürchen zur Europameisterschaft über den zweiten Platz in der Gruppe und die anschließende Relegation. Haben Sie diesen Weg auch im Hinterkopf?

Neid: Natürlich setzen wir uns auch mit diesem Szenario auseinander. Wir setzen nichts als gegeben voraus, das ist unsere Pflicht. Dennoch bevorzugen wir eindeutig den direkten Weg nach Schweden, auch vor dem Hintergrund, die Termine im Oktober, wenn die Play-offs durchgeführt werden, für Testländerspiele zu nutzen.

DFB.de: Wie planen Sie diese Termine dann?

Neid: Das ist natürlich etwas schwierig, man muss da immer zweigleisig planen. Gegner kann man nur unter Vorbehalt anfragen. Aber in der Situation sind die anderen Mannschaften ja auch. Wir werden uns um starke Gegner bemühen, in der Hoffnung, dass wir schnellstmöglich Klarheit bezüglich der EURO haben und die weitere Planung konkretisieren können.

DFB.de: In der Vorbereitung auf die WM haben Sie ganz gezielt gegen sehr starke Gegner gespielt. Werden Sie diese Vorgehensweise beibehalten?

Neid: Ja, denn wir sehen es nach wie vor so, dass uns Spiele gegen Spitzenteams voranbringen. Es sind Standortbestimmungen, in denen wir Hinweise geliefert bekommen, woran wir noch arbeiten können.

DFB.de: Was sind denn Schwerpunkte, an denen Sie 2012 mit der Mannschaft arbeiten wollen?

Neid: Das sind viele wiederkehrende Themen: Passschärfe, Passgenauigkeit, Laufwege, Timing. Aber auch an der Taktik werden wir arbeiten, die Athletik ist ein Dauerthema. Man darf bei dem Ganzen nicht vergessen, dass die Mannschaft nach der WM ein neues Gesicht erhalten hat. Das war ein kleiner Umbruch. Mit Birgit Prinz, Ariane Hingst, Kerstin Garefrekes und Ursula Holl sind Spielerinnen aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, die große Fußstapfen hinterlassen haben. Sportlich und menschlich. Da muss man allen, die jetzt diese Lücken füllen, auch ein wenig Zeit lassen, um in die Rollen hineinzuwachsen.

DFB.de: Kommt es Ihnen insofern gelegen, dass die DFB-Frauen sich nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert haben?

Neid: Nein, auf gar keinen Fall. Ich bin ein Wettkampftyp. Ich liebe die Herausforderungen, die die großen Turniere bieten. Und ich wäre vor allen Dingen deshalb gerne in London dabei gewesen, weil das bedeutet hätte, dass wir besser bei der WM abgeschnitten hätten. Aber auch sonst hätte ich es nicht gescheut, bei den Olympischen Spielen an den Start zu gehen - auch nach dem Rücktritt der genannten Spielerinnen. Ich denke, wir sind weiterhin konkurrenzfähig. Unser Anspruch ist es, zur Weltspitze zu zählen. Und außerdem halte ich Pflichtspiele für sehr gute Lernfelder, Turniererfahrung bringt jede Spielerin weiter.

DFB.de: Wie sehr nagt das Viertelfinal-Aus bei der WM noch?

Neid: Das Turnier liegt jetzt ein halbes Jahr zurück. Inhaltlich ist die WM aufgearbeitet und abgehakt. Das ist wichtig und auch gut so. Wir haben viele Erkenntnisse aus dem Turnier gezogen, die auch in unsere künftige Arbeit einfließen werden. Unser Blick geht nach vorne. Wir haben neue Aufgaben, die unsere volle Kraft und Konzentration erfordern.

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DFB.de: Auf welche Spielerinnen setzen Sie?

Neid: Es gibt natürlich einen Stamm von Spielerinnen, die den Kern der Mannschaft ausmachen. Grundsätzlich bleibt jedoch die Leistung das wesentliche Kriterium für die Nominierung. Da ist die Tür in beide Richtungen offen.

DFB.de: Wie groß ist der erweiterte Kader derzeit?

Neid: Ich zähle knapp 30 Spielerinnen dazu.

DFB.de: Sind Sie mit der Größe zufrieden?

Neid: Damit kann man arbeiten, zumal wir in diesem Kreis über große Qualität verfügen. Dennoch ist es unser Ziel, permanent junge Spielerinnen an die Anforderungen in der Nationalmannschaft heranzuführen. Wir wollen sukzessive neue Spielerinnen aufbauen, um möglichst nahtlose Übergänge für solche Fälle zu haben, wie wir sie jetzt nach der WM hatten, wenn dann mal Spielerinnen aufhören.

DFB.de: An wen denken Sie in diesem Zusammenhang?

Neid: Die Spielerinnen, die wir im Blick haben, wissen das. Ich möchte ungern Namen nennen und so einen Erwartungsdruck auf diese Talente aufbauen. Aber es ist ja bekannt, wen wir zuletzt für die Nationalmannschaft nominiert haben. Dzsenifer Marozsan, Svenja Huth, Luisa Wensing oder Tabea Kemme sind solche Kandidatinnen, die wir aufbauen wollen. Es ist dabei hilfreich, dass wir diese Spielerinnen schon lange kennen und sie dauerhaft auch in den Jugend-Nationalmannschaften begleitet haben. Ich sehe unsere gute Verzahnung im DFB-Trainerteam als großen Vorteil an, das stellt eine Durchlässigkeit und Transparenz sicher.

DFB.de: Für Klarheit wurde Ende vergangenen Jahres auch an der Spitze des Verbandes gesorgt. Dr. Theo Zwanziger wird als DFB-Präsident zurücktreten und Wolfgang Niersbach für das Amt kandidieren. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?

Neid: Ich finde es sehr gut, dass sich Wolfgang Niersbach für das Amt des DFB-Präsidenten zur Verfügung stellt. Er bringt die Erfahrung, Kompetenz und Qualität mit, die diese Aufgabe erfordert. Ich bin überzeugt, dass sein Name auch für Kontinuität stehen wird, denn er hat schon viele Dinge maßgeblich mit auf den Weg gebracht, die in jüngster Vergangenheit umgesetzt wurden. Insofern kenne und schätze ich ihn auch als großen Unterstützer und Förderer des Frauenfußballs. Es besteht für mich kein Zweifel, dass wir mit ihm die Entwicklung des deutschen Frauenfußballs weiter vorantreiben werden.

DFB.de: Dafür scheidet aus Ihrem "Team" Theo Zwanziger aus. Wie traurig sind Sie darüber?

Neid: Es ist ja kein Geheimnis, dass Dr. Zwanziger und ich ein sehr gutes, vertrauensvolles Verhältnis haben. Insofern finde ich seinen Rücktritt absolut schade. Er hat sehr, sehr viel für den Frauenfußball in Deutschland getan. Dafür bin nicht nur ich ihm sehr dankbar. Für mich persönlich war, ist und bleibt er ein ganz wichtiger Ansprechpartner. Sein Vertrauen war ein ganz wichtiger Rückhalt für mich. Das Wissen, mich jederzeit an ihn wenden zu können, hat mir unheimlich geholfen. Und ich hoffe, dass ich - auch wenn Theo Zwanziger dann nicht mehr DFB-Präsident ist - mich immer noch an ihn wenden darf, wenn ich seinen Rat brauche.

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Neues Jahr, neue Ziele. Bundestrainerin Silvia Neid schaut 2012 optimistisch entgegen. Sie will sich mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft für die EURO 2013 in Schweden qualifizieren.

Wie schwer sie die Aufgabe einschätzt, wie sie die Konkurrenz bewertet und welche Pläne es über die Qualifikation hinaus gibt, berichtet sie im DFB.de-Gespräche der Woche mit Redakteur Niels Barnhofer.

DFB.de: Silvia Neid, in einem Jahreshoroskop für 2012 heißt es für die im Sternzeichen Stier Geborenen, dass die beruflichen Dinge eine Erfolg versprechende Entwicklung nehmen. Was heißt das für Sie übersetzt?

Silvia Neid: Schön, dass die Sterne günstig stehen, dann können wir uns ja zurücklehnen (lacht). Nein, im Ernst: Ich denke, dass ein arbeitsintensives Jahr auf uns zukommt. Wir wollen die Weichen für die unmittelbare Zukunft stellen. Das heißt, erstes und oberstes Ziel für dieses Jahr lautet, die Qualifikation für die EURO 2013 zu schaffen. Darüber hinaus wollen wir die Mannschaft und die Spielerinnen weiterentwickeln.

DFB.de: Wie schwer wird es, das Ticket für Schweden zu lösen?

Neid: Das ist längst kein Selbstläufer mehr. Man kann nicht mehr vor jedem Turnier erwarten, dass der Favorit einer Gruppe ohne Punktverlust durch die Qualifikation geht. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Das Leistungsgefälle im internationalen Frauenfußball wird geringer, die Konkurrenz größer. Man sieht das zum Beispiel an Norwegen, die es ganz schwer haben werden, noch zur Endrunde zu kommen. Oder auch England musste sich bereits zweimal mit Unentschieden begnügen.

DFB.de: Wie gefährlich können die Spanierinnen und Schweizerinnen der DFB-Auswahl werden?

Neid: Wir wollen uns auf direktem Weg für die EURO qualifizieren. Das ist ein Ergebnis, an dem man uns messen kann. Von daher gehen wir die verbleibenden sechs Qualifikationsspiele selbstbewusst an. Die Spanierinnen haben sich eindeutig als stärkster Gegner herauskristallisiert, das 2:2 in Motril hat das gezeigt. Aber ich habe dort auch gesehen, dass wir das Spiel hätten gewinnen können.

DFB.de: Wird das Rückspiel gegen Spanien am 31. März daher vorentscheidenden Charakter haben?

Neid: Es wird sehr wichtig sein. Wir können die Basis schaffen, um dann in den verbleibenden vier Qualifikationsspielen die Entscheidung zu unseren Gunsten zu schaffen. Wir haben alles in unserer Hand. Mit einem Sieg gegen Spanien würden wir uns auf jeden Fall eine sehr gute Ausgangsposition verschaffen.

DFB.de: Es gibt ja auch noch das Hintertürchen zur Europameisterschaft über den zweiten Platz in der Gruppe und die anschließende Relegation. Haben Sie diesen Weg auch im Hinterkopf?

Neid: Natürlich setzen wir uns auch mit diesem Szenario auseinander. Wir setzen nichts als gegeben voraus, das ist unsere Pflicht. Dennoch bevorzugen wir eindeutig den direkten Weg nach Schweden, auch vor dem Hintergrund, die Termine im Oktober, wenn die Play-offs durchgeführt werden, für Testländerspiele zu nutzen.

DFB.de: Wie planen Sie diese Termine dann?

Neid: Das ist natürlich etwas schwierig, man muss da immer zweigleisig planen. Gegner kann man nur unter Vorbehalt anfragen. Aber in der Situation sind die anderen Mannschaften ja auch. Wir werden uns um starke Gegner bemühen, in der Hoffnung, dass wir schnellstmöglich Klarheit bezüglich der EURO haben und die weitere Planung konkretisieren können.

DFB.de: In der Vorbereitung auf die WM haben Sie ganz gezielt gegen sehr starke Gegner gespielt. Werden Sie diese Vorgehensweise beibehalten?

Neid: Ja, denn wir sehen es nach wie vor so, dass uns Spiele gegen Spitzenteams voranbringen. Es sind Standortbestimmungen, in denen wir Hinweise geliefert bekommen, woran wir noch arbeiten können.

DFB.de: Was sind denn Schwerpunkte, an denen Sie 2012 mit der Mannschaft arbeiten wollen?

Neid: Das sind viele wiederkehrende Themen: Passschärfe, Passgenauigkeit, Laufwege, Timing. Aber auch an der Taktik werden wir arbeiten, die Athletik ist ein Dauerthema. Man darf bei dem Ganzen nicht vergessen, dass die Mannschaft nach der WM ein neues Gesicht erhalten hat. Das war ein kleiner Umbruch. Mit Birgit Prinz, Ariane Hingst, Kerstin Garefrekes und Ursula Holl sind Spielerinnen aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, die große Fußstapfen hinterlassen haben. Sportlich und menschlich. Da muss man allen, die jetzt diese Lücken füllen, auch ein wenig Zeit lassen, um in die Rollen hineinzuwachsen.

DFB.de: Kommt es Ihnen insofern gelegen, dass die DFB-Frauen sich nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert haben?

Neid: Nein, auf gar keinen Fall. Ich bin ein Wettkampftyp. Ich liebe die Herausforderungen, die die großen Turniere bieten. Und ich wäre vor allen Dingen deshalb gerne in London dabei gewesen, weil das bedeutet hätte, dass wir besser bei der WM abgeschnitten hätten. Aber auch sonst hätte ich es nicht gescheut, bei den Olympischen Spielen an den Start zu gehen - auch nach dem Rücktritt der genannten Spielerinnen. Ich denke, wir sind weiterhin konkurrenzfähig. Unser Anspruch ist es, zur Weltspitze zu zählen. Und außerdem halte ich Pflichtspiele für sehr gute Lernfelder, Turniererfahrung bringt jede Spielerin weiter.

DFB.de: Wie sehr nagt das Viertelfinal-Aus bei der WM noch?

Neid: Das Turnier liegt jetzt ein halbes Jahr zurück. Inhaltlich ist die WM aufgearbeitet und abgehakt. Das ist wichtig und auch gut so. Wir haben viele Erkenntnisse aus dem Turnier gezogen, die auch in unsere künftige Arbeit einfließen werden. Unser Blick geht nach vorne. Wir haben neue Aufgaben, die unsere volle Kraft und Konzentration erfordern.

[bild2]

DFB.de: Auf welche Spielerinnen setzen Sie?

Neid: Es gibt natürlich einen Stamm von Spielerinnen, die den Kern der Mannschaft ausmachen. Grundsätzlich bleibt jedoch die Leistung das wesentliche Kriterium für die Nominierung. Da ist die Tür in beide Richtungen offen.

DFB.de: Wie groß ist der erweiterte Kader derzeit?

Neid: Ich zähle knapp 30 Spielerinnen dazu.

DFB.de: Sind Sie mit der Größe zufrieden?

Neid: Damit kann man arbeiten, zumal wir in diesem Kreis über große Qualität verfügen. Dennoch ist es unser Ziel, permanent junge Spielerinnen an die Anforderungen in der Nationalmannschaft heranzuführen. Wir wollen sukzessive neue Spielerinnen aufbauen, um möglichst nahtlose Übergänge für solche Fälle zu haben, wie wir sie jetzt nach der WM hatten, wenn dann mal Spielerinnen aufhören.

DFB.de: An wen denken Sie in diesem Zusammenhang?

Neid: Die Spielerinnen, die wir im Blick haben, wissen das. Ich möchte ungern Namen nennen und so einen Erwartungsdruck auf diese Talente aufbauen. Aber es ist ja bekannt, wen wir zuletzt für die Nationalmannschaft nominiert haben. Dzsenifer Marozsan, Svenja Huth, Luisa Wensing oder Tabea Kemme sind solche Kandidatinnen, die wir aufbauen wollen. Es ist dabei hilfreich, dass wir diese Spielerinnen schon lange kennen und sie dauerhaft auch in den Jugend-Nationalmannschaften begleitet haben. Ich sehe unsere gute Verzahnung im DFB-Trainerteam als großen Vorteil an, das stellt eine Durchlässigkeit und Transparenz sicher.

DFB.de: Für Klarheit wurde Ende vergangenen Jahres auch an der Spitze des Verbandes gesorgt. Dr. Theo Zwanziger wird als DFB-Präsident zurücktreten und Wolfgang Niersbach für das Amt kandidieren. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?

Neid: Ich finde es sehr gut, dass sich Wolfgang Niersbach für das Amt des DFB-Präsidenten zur Verfügung stellt. Er bringt die Erfahrung, Kompetenz und Qualität mit, die diese Aufgabe erfordert. Ich bin überzeugt, dass sein Name auch für Kontinuität stehen wird, denn er hat schon viele Dinge maßgeblich mit auf den Weg gebracht, die in jüngster Vergangenheit umgesetzt wurden. Insofern kenne und schätze ich ihn auch als großen Unterstützer und Förderer des Frauenfußballs. Es besteht für mich kein Zweifel, dass wir mit ihm die Entwicklung des deutschen Frauenfußballs weiter vorantreiben werden.

DFB.de: Dafür scheidet aus Ihrem "Team" Theo Zwanziger aus. Wie traurig sind Sie darüber?

Neid: Es ist ja kein Geheimnis, dass Dr. Zwanziger und ich ein sehr gutes, vertrauensvolles Verhältnis haben. Insofern finde ich seinen Rücktritt absolut schade. Er hat sehr, sehr viel für den Frauenfußball in Deutschland getan. Dafür bin nicht nur ich ihm sehr dankbar. Für mich persönlich war, ist und bleibt er ein ganz wichtiger Ansprechpartner. Sein Vertrauen war ein ganz wichtiger Rückhalt für mich. Das Wissen, mich jederzeit an ihn wenden zu können, hat mir unheimlich geholfen. Und ich hoffe, dass ich - auch wenn Theo Zwanziger dann nicht mehr DFB-Präsident ist - mich immer noch an ihn wenden darf, wenn ich seinen Rat brauche.