Silvia Neid: "Ich freue mich, dass es endlich losgeht"

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist um 14 Uhr MESZ bei der Weltmeisterschaft in China mit dem Auftaktspiel gegen Argentinien in das Unternehmen Titelverteidgung gestartet. Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche" mit DFB-Internetredakteur Niels Barnhofer äußert sich DFB-Trainerin Silvia Neid unter anderem zur Verfassung der Mannschaft und dem Gegner aus Südamerika.

Frage: Frau Neid, heute beginnt die Weltmeisterschaft in China. Sie bestreiten mit Ihrer Mannschaft das Eröffnungsspiel gegen Argentinien. Wie schaut es derzeit in Ihnen aus?

Silvia Neid: Es kribbelt. Es ist eine positive Aufregung, die da wächst. Ich freue mich, dass es endlich losgeht. Wir haben uns seit dem 25. Juni intensiv auf die WM vorbereitet. Jetzt wollen wir wissen, woran wir sind.

Frage: In welcher Verfassung ist die Mannschaft?

Neid: In einer sehr guten. Wir sind bereits am vergangenen Dienstag angereist, um so genug Zeit zu haben, uns zu akklimatisieren. Und das ist uns gelungen, die Spielerinnen hinterließen im Training einen frischen Eindruck. In den Einheiten war Dynamik und Pep drin. Und dass, obwohl sich ein paar Spielerinnen wegen der Air Condition im Hotel eine Erkältung eingefangen und einige Magenprobleme hatten. Aber deswegen fällt niemand für das Spiel gegen Argentinien aus.

Frage: Dem Eröffnungsspiel sollen rund 200 Journalisten und 100 Fotografen beiwohnen. Die FIFA teilte mit, dass die Spiele der Frauen-WM in 200 Ländern im Fernsehen übertragen werden. Wird man bei einer solchen Medienpräsenz nervös?

Neid: Nein, ich denke nicht. Wir sind es gewohnt, dass unsere Länderspiele im Fernsehen übertragen werden. Das ist also keine neue Situation, das können meine Spielerinnen ausblenden während des Spiels. Ich sehe das alles sehr positiv. Es ist für uns eine große Ehre, das Eröffnungsspiel bestreiten zu dürfen. Sich vor so einem Publikum präsentieren zu können, ist toll. Und ich finde es einfach nur klasse, dass das Medieninteresse so groß ist, das zeigt doch, dass sich der Frauenfußball auch in dieser Richtung richtig gut entwickelt.

Frage: Wie wichtig ist es denn, den Journalisten gleich zu Beginn des Turniers Anlass zu positiven Nachrichten zu geben?



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Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist um 14 Uhr MESZ bei der Weltmeisterschaft in China mit dem Auftaktspiel gegen Argentinien in das Unternehmen Titelverteidgung gestartet. Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche" mit DFB-Internetredakteur Niels Barnhofer äußert sich DFB-Trainerin Silvia Neid unter anderem zur Verfassung der Mannschaft und dem Gegner aus Südamerika.

Frage: Frau Neid, heute beginnt die Weltmeisterschaft in China. Sie bestreiten mit Ihrer Mannschaft das Eröffnungsspiel gegen Argentinien. Wie schaut es derzeit in Ihnen aus?

Silvia Neid: Es kribbelt. Es ist eine positive Aufregung, die da wächst. Ich freue mich, dass es endlich losgeht. Wir haben uns seit dem 25. Juni intensiv auf die WM vorbereitet. Jetzt wollen wir wissen, woran wir sind.

Frage: In welcher Verfassung ist die Mannschaft?

Neid: In einer sehr guten. Wir sind bereits am vergangenen Dienstag angereist, um so genug Zeit zu haben, uns zu akklimatisieren. Und das ist uns gelungen, die Spielerinnen hinterließen im Training einen frischen Eindruck. In den Einheiten war Dynamik und Pep drin. Und dass, obwohl sich ein paar Spielerinnen wegen der Air Condition im Hotel eine Erkältung eingefangen und einige Magenprobleme hatten. Aber deswegen fällt niemand für das Spiel gegen Argentinien aus.

Frage: Dem Eröffnungsspiel sollen rund 200 Journalisten und 100 Fotografen beiwohnen. Die FIFA teilte mit, dass die Spiele der Frauen-WM in 200 Ländern im Fernsehen übertragen werden. Wird man bei einer solchen Medienpräsenz nervös?

Neid: Nein, ich denke nicht. Wir sind es gewohnt, dass unsere Länderspiele im Fernsehen übertragen werden. Das ist also keine neue Situation, das können meine Spielerinnen ausblenden während des Spiels. Ich sehe das alles sehr positiv. Es ist für uns eine große Ehre, das Eröffnungsspiel bestreiten zu dürfen. Sich vor so einem Publikum präsentieren zu können, ist toll. Und ich finde es einfach nur klasse, dass das Medieninteresse so groß ist, das zeigt doch, dass sich der Frauenfußball auch in dieser Richtung richtig gut entwickelt.

Frage: Wie wichtig ist es denn, den Journalisten gleich zu Beginn des Turniers Anlass zu positiven Nachrichten zu geben?

Neid: Da helfen wir gerne. Wir wollen unbedingt gegen Argentinien gewinnen. Ein guter Start in ein solches Turnier ist enorm wichtig. Das ist eines unserer Etappenziele auf unserer "Tour de WM". Das heißt, wir wollen gut ins Turnier kommen und damit eine Basis schaffen, um unsere Gruppe als Erster zu beenden. Nächstes Ziel ist dann die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008 in Peking. Dann wollen wir ins Finale einziehen. Und sollten wir das erreichen, möchten wir es natürlich auch gewinnen. Diese Ziele sollen Schritt für Schritt, eins nach dem anderen erreicht werden.

Frage: Wie schwierig wird die Umsetzung sein?

Neid: Sehr schwierig, da müssen wir uns nichts vormachen. Der internationale Frauenfußball hat in den vergangenen Jahren wieder einen Sprung nach vorne gemacht, kontinuierlich werden Verbesserungen erzielt. Die Verbände investieren mehr in den Frauenfußball. Die Spielerinnen sind athletischer geworden, technisch und taktisch besser ausgebildet. Das Leistungsgefälle nimmt immer mehr ab, so dass die Weltspitze enger zusammenrückt. Ich bin überzeugt, dass man dies bei der WM in China sehen wird. Hier kommt fast das halbe Teilnehmerfeld für den Titel in Frage. Die USA, Brasilien, China, Schweden, Norwegen und wir zählen meiner Meinung nach zum engen Favoritenkreis. Nordkorea und Nigeria rechne ich Außenseiterchancen zu. Diese WM wird auf dem bisher höchsten Leistungsniveau gespielt werden.

Frage: Wie schätzen Sie Argentinien ein?

Neid: Auch die Argentinierinnen sind stärker geworden. Nicht umsonst sind sie Südamerika-Meister geworden und haben Brasilien geschlagen. Allerdings muss man auch sagen, dass ihnen nach der Verletzung von Spielmacherin Mariela Coronel kurzfristig eine wichtige Spielerin ausfällt. Außerdem ist bemerkenswert, dass die Argentinierinnen mit Libero spielen. Davor haben sie drei Verteidigerinnen, die immer mit ihren Gegenspielerinnen mitgehen. Ich hoffe, dass es uns gelingt, diese Formation auseinander zu ziehen, um Räume für unsere Angriffe zu schaffen.