Selbstkritik trotz klarem Sieg über Türkei

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Die Ausgangslage für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in der Qualifikation zur EURO 2013 ist unverändert gut. Nach dem 5:0-Erfolg gegen die Türkei liegt die DFB-Auswahl in der Gruppe 2 wieder auf Platz 1.

Mit 13 Punkten aus je fünf Spielen führen Deutschland und Spanien die Tabelle an. Dank des besseren Torverhältnisses von 31:3 gegenüber 23:5 steht das deutsche Team jedoch vor den punktgleichen Spanierinnen. Das heißt, die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid hat alles in der eigenen Hand und kann das Ticket für Schweden aus eigener Kraft lösen. Vorentscheidenden Charakter wird das Spitzenspiel gegen Spanien am 31. März (16 Uhr) in Mannheim haben.

Dann allerdings muss die deutsche Mannschaft auf Saskia Bartusiak verzichten. Die Verteidigerin des 1. FFC Frankfurt handelte sich in der Nachspielzeit in Izmir eine Gelb-rote Karte ein. Ausgerechnet in ihrem 50. Länderspiel. Ausgerechnet bei ihrem ersten Auftritt als Spielführerin der Nationalmannschaft.

Doch die Sperre trifft sie und die Mannschaft noch härter. Schließlich zählt die 29-Jährige zu den unangefochtenen Stammspielerinnen. „Das ist sehr, sehr ärgerlich. Sie wird uns bestimmt fehlen. Aber damit müssen wir dann leben“, sagte DFB-Trainerin Ulrike Ballweg, die die gesperrte Silvia Neid auf der Bank vertrat.

Idealformation erneut gesprengt

Somit wird das Trainer-Team Neid in Mannheim erneut vor der Situation stehen, nicht auf alle Wunschkandidatinnen zurückgreifen zu können. Gegen die Türkei fehlten bereits fünf etablierte Kräfte: Nadine Angerer, Kim Kulig, Simone Laudehr, Lira Bajramaj und Inka Grings. Auf Grund des Fehlens dieses Quintetts nutzten nun aber andere ihre Chance, sich anzubieten. So durfte Dzsenifer Marozsan erstmals über 90 Minuten in der Nationalmannschaft spielen. Und sie machte ihre Sache ordentlich. Höhepunkt war sicherlich ihr erster Länderspieltreffer, sie erzielte das Tor zur 1:0-Führung mit einem sehenswerten Fernschuss aus mehr als 20 Metern. „Ich bin zufrieden, ich hoffe es geht so weiter“, sagte sie nach der Partie.

Ein gelungenes Debüt in der DFB-Auswahl feierte Almuth Schult. Die 21 Jahre alte Torfrau des SC 07 Bad Neuenahr war der gewünschte Rückhalt. Vor allen Dingen in der 58. Minute zeigte die U 20-Weltmeisterin ihre Klasse, als Arzu Karabulut alleine vor ihr auftauchte, sie die Eins-gegen-eins-Situation jedoch entschärfte. „Ja, das war brenzlig. Plötzlich stand sie ganz frei vor mir. Zum Glück ist alles gut gegangen“, erklärt Almuth Schult. Die Debütantin blieb nahezu fehlerfrei und war deswegen mit sich im Reinen. „Ein zu Null wünscht man sich natürlich als Torfrau immer“, sagt sie.

Chancen liegen gelassen

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Mangelhaft war hingegen die Chancenauswertung. So blieben allein in den ersten 45 Minuten sieben hochkarätige Gelegenheiten ungenutzt liegen. Unter anderem traf Babett Peter (7.) den Pfosten, Celia Okoyino da Mbabi (25.) schoss nach feiner Vorarbeit von Linda Bresonik aus kurzer Distanz am Tor vorbei und Alex Popp (31.) fand mit einem 16 Meter-Schuss ihre Meisterin in der türkischen Torfrau Leyla Firdevs Bagci.

Das Versäumnis, mehr Tore zu erzielen, wollte auf deutscher Seite nach dem Schlusspfiff auch niemand schönreden. Wie ohnehin die DFB-Spielerinnen sehr selbstkritisch mit ihrer Leistung umgingen. „Wir hätten noch mehr Treffer erzielen können“, sagte Saskia Bartusiak. „In der zweiten Halbzeit haben wir zunächst auch zu zerfahren agiert. Da haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Wir hätten schneller und einfacher spielen müssen“, sagt die Spielführerin.

Und Dzsenifer Marozsan stimmt zu: „Klar gibt es noch Punkte, die wir verbessern können.“ Dennoch schränkt die 19-Jährige ein: „Für das erste Spiel nach der Winterpause war das in Ordnung.“ Ähnlich sah es Ulrike Ballweg. „Natürlich lief längst nicht alles so, wie wir uns das vorstellen. Aber damit haben wir zu diesem Zeitpunkt im Jahr gerechnet.“

Als nächstes spielt die DFB-Auswahl vom 29. Februar bis 7. März den Algarve Cup. Vier Begegnungen gegen starke Konkurrenz stehen auf dem Programm. Eine gute Gelegenheit also, um einiges auszuprobieren, aber auch um sich einzuspielen und an der Chancenverwertung zu arbeiten.

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Die Ausgangslage für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in der Qualifikation zur EURO 2013 ist unverändert gut. Nach dem 5:0-Erfolg gegen die Türkei liegt die DFB-Auswahl in der Gruppe 2 wieder auf Platz 1.

Mit 13 Punkten aus je fünf Spielen führen Deutschland und Spanien die Tabelle an. Dank des besseren Torverhältnisses von 31:3 gegenüber 23:5 steht das deutsche Team jedoch vor den punktgleichen Spanierinnen. Das heißt, die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid hat alles in der eigenen Hand und kann das Ticket für Schweden aus eigener Kraft lösen. Vorentscheidenden Charakter wird das Spitzenspiel gegen Spanien am 31. März (16 Uhr) in Mannheim haben.

Dann allerdings muss die deutsche Mannschaft auf Saskia Bartusiak verzichten. Die Verteidigerin des 1. FFC Frankfurt handelte sich in der Nachspielzeit in Izmir eine Gelb-rote Karte ein. Ausgerechnet in ihrem 50. Länderspiel. Ausgerechnet bei ihrem ersten Auftritt als Spielführerin der Nationalmannschaft.

Doch die Sperre trifft sie und die Mannschaft noch härter. Schließlich zählt die 29-Jährige zu den unangefochtenen Stammspielerinnen. „Das ist sehr, sehr ärgerlich. Sie wird uns bestimmt fehlen. Aber damit müssen wir dann leben“, sagte DFB-Trainerin Ulrike Ballweg, die die gesperrte Silvia Neid auf der Bank vertrat.

Idealformation erneut gesprengt

Somit wird das Trainer-Team Neid in Mannheim erneut vor der Situation stehen, nicht auf alle Wunschkandidatinnen zurückgreifen zu können. Gegen die Türkei fehlten bereits fünf etablierte Kräfte: Nadine Angerer, Kim Kulig, Simone Laudehr, Lira Bajramaj und Inka Grings. Auf Grund des Fehlens dieses Quintetts nutzten nun aber andere ihre Chance, sich anzubieten. So durfte Dzsenifer Marozsan erstmals über 90 Minuten in der Nationalmannschaft spielen. Und sie machte ihre Sache ordentlich. Höhepunkt war sicherlich ihr erster Länderspieltreffer, sie erzielte das Tor zur 1:0-Führung mit einem sehenswerten Fernschuss aus mehr als 20 Metern. „Ich bin zufrieden, ich hoffe es geht so weiter“, sagte sie nach der Partie.

Ein gelungenes Debüt in der DFB-Auswahl feierte Almuth Schult. Die 21 Jahre alte Torfrau des SC 07 Bad Neuenahr war der gewünschte Rückhalt. Vor allen Dingen in der 58. Minute zeigte die U 20-Weltmeisterin ihre Klasse, als Arzu Karabulut alleine vor ihr auftauchte, sie die Eins-gegen-eins-Situation jedoch entschärfte. „Ja, das war brenzlig. Plötzlich stand sie ganz frei vor mir. Zum Glück ist alles gut gegangen“, erklärt Almuth Schult. Die Debütantin blieb nahezu fehlerfrei und war deswegen mit sich im Reinen. „Ein zu Null wünscht man sich natürlich als Torfrau immer“, sagt sie.

Chancen liegen gelassen

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Mangelhaft war hingegen die Chancenauswertung. So blieben allein in den ersten 45 Minuten sieben hochkarätige Gelegenheiten ungenutzt liegen. Unter anderem traf Babett Peter (7.) den Pfosten, Celia Okoyino da Mbabi (25.) schoss nach feiner Vorarbeit von Linda Bresonik aus kurzer Distanz am Tor vorbei und Alex Popp (31.) fand mit einem 16 Meter-Schuss ihre Meisterin in der türkischen Torfrau Leyla Firdevs Bagci.

Das Versäumnis, mehr Tore zu erzielen, wollte auf deutscher Seite nach dem Schlusspfiff auch niemand schönreden. Wie ohnehin die DFB-Spielerinnen sehr selbstkritisch mit ihrer Leistung umgingen. „Wir hätten noch mehr Treffer erzielen können“, sagte Saskia Bartusiak. „In der zweiten Halbzeit haben wir zunächst auch zu zerfahren agiert. Da haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Wir hätten schneller und einfacher spielen müssen“, sagt die Spielführerin.

Und Dzsenifer Marozsan stimmt zu: „Klar gibt es noch Punkte, die wir verbessern können.“ Dennoch schränkt die 19-Jährige ein: „Für das erste Spiel nach der Winterpause war das in Ordnung.“ Ähnlich sah es Ulrike Ballweg. „Natürlich lief längst nicht alles so, wie wir uns das vorstellen. Aber damit haben wir zu diesem Zeitpunkt im Jahr gerechnet.“

Als nächstes spielt die DFB-Auswahl vom 29. Februar bis 7. März den Algarve Cup. Vier Begegnungen gegen starke Konkurrenz stehen auf dem Programm. Eine gute Gelegenheit also, um einiges auszuprobieren, aber auch um sich einzuspielen und an der Chancenverwertung zu arbeiten.