Schmidt: "Ich bin stolz, dass ich dabei sein darf"

Selbstkritik als Antrieb

Gleichwohl weiß die in Gera geborene Sportsoldatin, dass sie permanent an sich arbeiten muss und noch viel Luft nach oben ist. „Die Spieleröffnung hat sich zwar verbessert, aber ich bin selbstkritisch und weiß, dass noch einige Sachen ausbaufähig sind, beispielsweise mein Offensivspiel.“

Selbstkritisch ist die Abwehrspielerin, die im Sommer vom 1. FFC Turbine Potsdam nach Frankfurt wechselt. Kritisch betrachtet sie auch die Leistung gegen Spanien: „Wir haben das Spiel zwar 5:0 gewonnen, aber wir waren zu passiv und die Abstände zu groß, obwohl wir das vorher klar besprochen haben. Gegen die Schweiz müssen wir anders auftreten.“

„Ich kann nicht verlieren“

Anders auftreten und gewinnen. Denn eine Eigenschaft der 25-maligen A-Nationalspielerin, die in ihrer Jugend als talentierte Leichtathletin über die Mittelstrecke Erfolge feierte, ist, dass sie nur schwer verlieren kann.

Offenbar genetisch bedingt. „Das liegt wahrscheinlich an meinem Vater. Wenn wir in der Familie miteinander gespielt haben und er hat gewonnen, hat er sich immer auf den höchsten Gegenstand im Raum gestellt und gejubelt. Das prägt“, erzählt Bianca Schmidt und lacht.

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Normalerweise ist eine schwere Verletzung für eine Sportlerin immer auch ein Rückschlag. Zwangspause, Regeneration, alles auf Anfang. Bianca Schmidt, die mit der Frauen-Nationalmannschaft am Donnerstag (ab 18.15 Uhr, live im ZDF) in der EM-Qualifikation auf die Schweiz trifft, hat eine andere Erfahrung gemacht. Für sie war der Muskelbündelriss in der linken Wade, den sie sich im Dezember 2011 zuzog, zwar auch eine Zwangspause. Aber eine, aus der sie gestärkt hervorging. Vor allem mental.

Ihr größtes Defizit, die Spieleröffnung, kontrolliert und passgenau, dieser so entscheidende erste Ball aus der Abwehr heraus, daran arbeitet die Außenverteidigerin permanent, versucht sich stetig zu verbessern, legt Extraschichten im Training ein. In jenen drei Monaten verletzungsbedingter Zwangspause suchte die U 20-Weltmeisterin einen Weg, um dies auch ohne Ball fortzuführen. Sie fand ihn in der Visualisierung der Abläufe.

Abläufe im Kopf

„Wenn man nicht trainieren kann, visualisiert man viel. Man hat jede Menge Zeit zum Nachdenken. Ich konnte anfangs nicht viel mit dem Ball machen, habe dann versucht, Abläufe im Kopf durchzugehen. Es kann ja Einbildung sein, aber ich glaube, es hat auf jeden Fall etwas gebracht“, erzählt die 22-Jährige.

Mental und körperlich gestärkt kehrte Bianca Schmidt aus ihrer Verletzungspause zurück. Sie legte im Training mit Ball erneut Sonderschichten ein, verfeinerte zudem die mentalen Techniken, um mehr Sicherheit in ihr Spiel zu bekommen. „Bei mir ist vieles Kopfsache. Man muss sich die Sicherheit im Training holen und dann ist es für mich wichtig, dass im Spiel die ersten Aktionen gelingen, dann geht es mit einer gewissen Leichtigkeit weiter. Ich habe versucht, mich selbst nicht unter Druck zu setzen und mit mehr Leichtigkeit in die Spiele zu gehen.“

In die Stammformation gekämpft

Bundestrainerin Silvia Neid nominierte sie für das EM-Qualifikationsspiel in der Türkei Mitte Februar, zum Einsatz kam Bianca Schmidt dann erstmals wieder im zweiten Spiel beim Algarve Cup, als sie gegen China in der Anfangsformation stand. Auch in den verbleibenden Begegnungen in Portugal und in der Partie gegen Spanien in Mannheim wurde sie in die erste Elf berufen, kämpfte sich in die Stammformation.

Vertrauen der Bundestrainerin, das ihr gut tut. Doch nicht nur das. „Wenn man in der Nationalmannschaft spielt, dann gibt einem das automatisch Selbstbewusstsein. Ich bin jedes Mal stolz, wenn ich dabei sein darf.“

Selbstkritik als Antrieb

Gleichwohl weiß die in Gera geborene Sportsoldatin, dass sie permanent an sich arbeiten muss und noch viel Luft nach oben ist. „Die Spieleröffnung hat sich zwar verbessert, aber ich bin selbstkritisch und weiß, dass noch einige Sachen ausbaufähig sind, beispielsweise mein Offensivspiel.“

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Selbstkritisch ist die Abwehrspielerin, die im Sommer vom 1. FFC Turbine Potsdam nach Frankfurt wechselt. Kritisch betrachtet sie auch die Leistung gegen Spanien: „Wir haben das Spiel zwar 5:0 gewonnen, aber wir waren zu passiv und die Abstände zu groß, obwohl wir das vorher klar besprochen haben. Gegen die Schweiz müssen wir anders auftreten.“

„Ich kann nicht verlieren“

Anders auftreten und gewinnen. Denn eine Eigenschaft der 25-maligen A-Nationalspielerin, die in ihrer Jugend als talentierte Leichtathletin über die Mittelstrecke Erfolge feierte, ist, dass sie nur schwer verlieren kann.

Offenbar genetisch bedingt. „Das liegt wahrscheinlich an meinem Vater. Wenn wir in der Familie miteinander gespielt haben und er hat gewonnen, hat er sich immer auf den höchsten Gegenstand im Raum gestellt und gejubelt. Das prägt“, erzählt Bianca Schmidt und lacht.