Premiere, Comeback und Selbstkritik

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat ihre Bilanz in der Qualifikation zur EURO 2013 weiter aufpoliert. Nach dem 7:0-Erfolg gegen Kasachstan bleibt die DFB-Auswahl weiter ungeschlagen. Mittlerweile stehen acht Siege und ein Unentschieden aus neun Spielen zu Buche. Dazu ein überragendes Torverhältnis von 54:3 Treffern. Bei diesen Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass das deutsche Team vorzeitig das Ticket für Schweden in der Tasche hatte. Aber dennoch finden Spielerinnen und Trainerin kritische Ansätze – was sie auszeichnet.

"Ich bin nicht so zufrieden", sagte beispielsweise Bianca Schmidt nach dem Schlusspfiff in Karaganda. "Es hätten noch mehr Tore fallen können und auch müssen." So dominant traten die DFB-Frauen im Schachtjor-Stadion in Karaganda auf. Es war ein Spiel in eine Richtung. Die Kasachinnen konnten sich kaum aus der Umklammerung befreien. Machten aber auch nie wirklich den Eindruck, als ob sie dies ernsthaft versuchen wollten. Sie fuhren eine Vermeidungsstrategie. Was auch insofern nachvollziehbar ist, da sie nicht Gleiches erleben wollten wie im Hinspiel, als sie mit 0:17 unter die Räder kamen.

Schmidt: "Der Abschluss hat nicht so geklappt"

Dass die Kasachinnen mit dem 0:7 noch gut bedient waren, belegt die UEFA Spielstatistik: Diese weist ein Torschuss-Verhältnis von 35:0 zu Gunsten der deutschen Mannschaft auf. "Der Abschluss hat nicht so gut geklappt", sagt daher auch Bianca Schmidt. Wofür sie allerdings auch eine gute Erklärung hat. "Es war ein Spiel auf ein Tor. Wenn aber zehn Blaue vor dem eigenen Tor stehen, dann ist es ziemlich schwer, den Weißen zu finden."

Einmal war Bianca Schmidt jedoch selbst die perfekte Abnehmerin für eine gute Vorarbeit. Alles richtig hatte sie gemacht, als sie in der 63. Minute aus 14 Meter aus halbrechter Position zum 5:0 einschoss. Es war für die Neu-Frankfurterin das erste Tor in der Nationalmannschaft. "Das war der Startschuss. Es werden weitere folgen", verkündete sie anschließend. Nur um schnell zurückzurudern. "Nein, das war nur ein Spaß." Schließlich ist es ihre erste Aufgabe die rechte Außenbahn zu beackern und Flanken zu schlagen. Von daher ist sie nun froh, dass ihr das Erstlingswerk gelungen ist. "Ich freue mich natürlich darüber."

Über das ganze Gesicht strahlte auch Kim Kulig. Die Mittelfeldspielerin feierte in Karaganda ihr Comeback in der Nationalmannschaft. Rund 14 Monate nachdem sie sich beim WM-Viertelfinale gegen Japan einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, erhielt sie wieder einen Einsatz im DFB-Trikot. In der 66. Minute wurde sie für Anja Mittag eingewechselt. "Ich bin sehr glücklich, dass ich spielen durfte. Das war ein langer Weg zurück", sagte sie.

Neid: "Ich bin sehr zufrieden"

Mit dieser Freude steht Kim Kulig nicht allein. "Ich bin sehr froh, dass sie wieder zurück ist", so Silvia Neid. "Kim hat eine unheimlich positive Ausstrahlung – schon jetzt wieder. Sie wird sich in den kommenden Wochen und Monaten weiter verbessern, derzeit fehlt es ihr zum Beispiel noch ein bisschen an der Handlungsschnelligkeit. Aber sie ist eine Persönlichkeit, die unserer Mannschaft auch außerhalb des Spielfelds gut tut", erklärt die Bundestrainerin weiter.

Aber auch bei den anderen Spielerinnen musste sie am Samstag kaum Abstriche machen. "Ich bin sehr zufrieden", resümierte Silvia Neid. "Wir haben eine gute Spielanlage gezeigt, den Gegner laufen lassen, das Spiel gut verlagert, das Tempo hoch gehalten." Nur in einem Punkt sieht sie Verbesserungspotenzial. Und darin ist sie sich mit Bianca Schmidt einig. "Die Entschlossenheit vor dem Tor hat gefehlt. Im Strafraum waren wir nicht präsent genug oder haben den Moment zum Torabschluss nicht immer gut gewählt."

Die Möglichkeit, es besser zu machen, bietet sich schnell. Am Mittwoch (17.00 Uhr) wartet die Türkei in Duisburg. Im letzten EM-Qualifikationsspiel werden voraussichtlich die gleichen Eigenschaften wie gegen Kasachstan gefragt sein. "Wir können Ähnliches erwarten. Ich gehe davon aus, dass die Türkinnen ebenfalls sehr konzentriert in der eigenen Hälfte stehen werden. Insofern müssen wir die gleiche Spielanlage wie in Karaganda zeigen", sagt Silvia Neid.

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Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat ihre Bilanz in der Qualifikation zur EURO 2013 weiter aufpoliert. Nach dem 7:0-Erfolg gegen Kasachstan bleibt die DFB-Auswahl weiter ungeschlagen. Mittlerweile stehen acht Siege und ein Unentschieden aus neun Spielen zu Buche. Dazu ein überragendes Torverhältnis von 54:3 Treffern. Bei diesen Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass das deutsche Team vorzeitig das Ticket für Schweden in der Tasche hatte. Aber dennoch finden Spielerinnen und Trainerin kritische Ansätze – was sie auszeichnet.

"Ich bin nicht so zufrieden", sagte beispielsweise Bianca Schmidt nach dem Schlusspfiff in Karaganda. "Es hätten noch mehr Tore fallen können und auch müssen." So dominant traten die DFB-Frauen im Schachtjor-Stadion in Karaganda auf. Es war ein Spiel in eine Richtung. Die Kasachinnen konnten sich kaum aus der Umklammerung befreien. Machten aber auch nie wirklich den Eindruck, als ob sie dies ernsthaft versuchen wollten. Sie fuhren eine Vermeidungsstrategie. Was auch insofern nachvollziehbar ist, da sie nicht Gleiches erleben wollten wie im Hinspiel, als sie mit 0:17 unter die Räder kamen.

Schmidt: "Der Abschluss hat nicht so geklappt"

Dass die Kasachinnen mit dem 0:7 noch gut bedient waren, belegt die UEFA Spielstatistik: Diese weist ein Torschuss-Verhältnis von 35:0 zu Gunsten der deutschen Mannschaft auf. "Der Abschluss hat nicht so gut geklappt", sagt daher auch Bianca Schmidt. Wofür sie allerdings auch eine gute Erklärung hat. "Es war ein Spiel auf ein Tor. Wenn aber zehn Blaue vor dem eigenen Tor stehen, dann ist es ziemlich schwer, den Weißen zu finden."

Einmal war Bianca Schmidt jedoch selbst die perfekte Abnehmerin für eine gute Vorarbeit. Alles richtig hatte sie gemacht, als sie in der 63. Minute aus 14 Meter aus halbrechter Position zum 5:0 einschoss. Es war für die Neu-Frankfurterin das erste Tor in der Nationalmannschaft. "Das war der Startschuss. Es werden weitere folgen", verkündete sie anschließend. Nur um schnell zurückzurudern. "Nein, das war nur ein Spaß." Schließlich ist es ihre erste Aufgabe die rechte Außenbahn zu beackern und Flanken zu schlagen. Von daher ist sie nun froh, dass ihr das Erstlingswerk gelungen ist. "Ich freue mich natürlich darüber."

Über das ganze Gesicht strahlte auch Kim Kulig. Die Mittelfeldspielerin feierte in Karaganda ihr Comeback in der Nationalmannschaft. Rund 14 Monate nachdem sie sich beim WM-Viertelfinale gegen Japan einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, erhielt sie wieder einen Einsatz im DFB-Trikot. In der 66. Minute wurde sie für Anja Mittag eingewechselt. "Ich bin sehr glücklich, dass ich spielen durfte. Das war ein langer Weg zurück", sagte sie.

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Neid: "Ich bin sehr zufrieden"

Mit dieser Freude steht Kim Kulig nicht allein. "Ich bin sehr froh, dass sie wieder zurück ist", so Silvia Neid. "Kim hat eine unheimlich positive Ausstrahlung – schon jetzt wieder. Sie wird sich in den kommenden Wochen und Monaten weiter verbessern, derzeit fehlt es ihr zum Beispiel noch ein bisschen an der Handlungsschnelligkeit. Aber sie ist eine Persönlichkeit, die unserer Mannschaft auch außerhalb des Spielfelds gut tut", erklärt die Bundestrainerin weiter.

Aber auch bei den anderen Spielerinnen musste sie am Samstag kaum Abstriche machen. "Ich bin sehr zufrieden", resümierte Silvia Neid. "Wir haben eine gute Spielanlage gezeigt, den Gegner laufen lassen, das Spiel gut verlagert, das Tempo hoch gehalten." Nur in einem Punkt sieht sie Verbesserungspotenzial. Und darin ist sie sich mit Bianca Schmidt einig. "Die Entschlossenheit vor dem Tor hat gefehlt. Im Strafraum waren wir nicht präsent genug oder haben den Moment zum Torabschluss nicht immer gut gewählt."

Die Möglichkeit, es besser zu machen, bietet sich schnell. Am Mittwoch (17.00 Uhr) wartet die Türkei in Duisburg. Im letzten EM-Qualifikationsspiel werden voraussichtlich die gleichen Eigenschaften wie gegen Kasachstan gefragt sein. "Wir können Ähnliches erwarten. Ich gehe davon aus, dass die Türkinnen ebenfalls sehr konzentriert in der eigenen Hälfte stehen werden. Insofern müssen wir die gleiche Spielanlage wie in Karaganda zeigen", sagt Silvia Neid.